1521 | danken (Wort in Grimm 863/871 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen ab 1360 belegt sowie über Dank über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, V.) Dank aussprechen | |
1522 | Dante (eigentlich Durante mit verkürzter Aussprache, Beiname Alighieri nach dem Vater Alighiero) (Florenz zwischen 14. 5. 1265 und 13. 6.1265-Ravena 13./14. 9. 1321) wird nach einer Ausbildung bei dem Redner Brunetto Latini und vielleicht Studien des Rechtes in Siena oder Bologna sowie (nach 1290) Unterricht in Florenz in den Schulen der Franziskaner und Dominikaner durch Werke wie die wohl zwischen 1307 und 1320 in Abkehr von der lateinischen Sprache auf Toskanisch oder Altitalienisch verfasste (ital.) Commedia (F., Komödie, später durch Giovanni Boccaccio um das Adjektiv divina, lat., göttlich erweitert) mit der Schilderung seiner Reise durch die Hölle über den Läuterungsberg bis in das Paradies einer der Begründer der Literatur des Italienischen und einer der bekanntesten Dichter des eu... | Padoan, G., Introduzione a Dante, 2. A. 1995; Wittschier, H., Dantes Divina Commedia, 2004 |
1523 | Danzig an dem Westrand der Mündung der Weichsel in die Ostsee wird an dem Ende des 10. Jahrhunderts (997) als (pommerellische) Burg (Gyddanyze) genannt. Seit dem ausgehenden 12. Jahrhundert bringen deutsche Zuwanderer, die sich hauptsächlich beider-seits der Langgasse niederlassen, in den 1236 (lat. civitas) Danczik genannten Ort →lübisches Recht (1263) mit. Nach Zerstörung der Stadt durch den Deutschen Orden in Kämpfen um die Erbfolge in dem Herzogtum Pommerellen in dem Jahre 1308 erhält Danzig von dem Hochmeister des Deutschen Ordens 1342/1343 →Kulmer Recht. 1454 löst sich das in vier Teile (Rechtsstadt mit Johannesviertel, Altstadt um Sankt Katharina, Hakelwerk, Jungstadt des Deutschen Ordens) gegliederte Danzig von dem Deutschen Orden und unterstellt sich Polen, wofür es verschiedene V... | Köbler, Historisches Lexikon; Simson, P., Geschichte der Danziger Willkür, 1904; Keyser, E., Danzigs Geschichte Danzigs, 1921, 2. A. 1928; Keyser, E., Die Entstehung von Danzig, 1924; Loening, O., Untersuchungen zum ältesten Recht von Danzig, ZRG GA 46 (1926), 206; Keyser, E., Der Streit um ein Danziger Aufwertungsgesetz am Ende des 18. Jahrhunderts, ZRG GA 46 (1926), 383; Keyser, E., Das älteste Danziger Stadtrecht, ZRG GA 48 (1928), 194; Methner, A., Zwei alte Danziger Rechtssymbole, ZRG GA 57 (1937) 456; Hahlweg, W., Das Kriegswesen der Stadt Danzig, 1937; Gierke, J. v., Danzigs deutsches Recht, ZHR 107 (1940), 161; Samsonowicz, H., Untersuchungen über das Danziger Bürgerkapital in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, 1969; Ruhnau, R., Danzig, 1971; Lingenberg, H., Die Anfänge des K... |
1524 | dare (Wort XII tab. [um 450 v. Chr.] lat. [V.]) geben, idg. *dō-, *də-, *deh₃-, V., geben | Ehmig, U., Donum dedit, 2017 |
1525 | Darjes, Joachim Georg (1714-1791), Schüler Christian Wolffs, bemüht sich in Jena und Frankfurt an der Oder um eine systematische Gliederung des Privatrechts und entwickelt auf römischrechtlicher Grundlage systematisch (1740) das erbrechtliche, für die Reihenfolge innerhalb der Verwandtschaft eines Erblassers bestimmende Parentelensystem der Elternschaften oder Familienschaften. →Parentel | Köbler, DRG 159, 162; Gärtner, F., Joachim Georg Darjes und die preußische Gesetzesreform, 2007; Lötzsch, U., Joachim Georg Darjes (1714-1791), 2016 |
1526 | darlehen (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch Neufassung A-F 1518 bezeugt (ält.] sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, V.) hinleihen | |
1527 | Darlehen (Wort 1507 und in Grimm Deutsches Wörterbuch Neufassung A-F 1581 bezeugt sowie in älteren deutschen Rechtsquellen ab 1573 und nach EDEL in dem 15./16. Jh. belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, N.) ist ein je nach Gestaltung entweder einseitig verpflichtender Vertrag oder ein gegenseitiger Vertrag, in dem sich der eine Teil (Darlehensnehmer) verpflichtet, Geld oder andere vertretbare Sachen in gleicher Art, Güte und Menge, wie er sie von dem anderen Teil (Darleiher, Darlehensgeber) (in Gegensatz zu der Leihe zu Eigentum) erhält, zurückzuerstatten. Das (von dem →Lehen klar zu trennende) Darlehen ist in der Form des (lat. [N.]) →nexum wohl bereits dem altrömischen Recht bekannt (Selbstverpfändung für ein Darlehen). D... | Kaser §§ 6, 31, 32, 38, 39; Söllner §§ 9, 16, 18; Hübner 591; Kroeschell, DRG 1, 2; Köbler, DRG 27, 45, 125, 127, 166, 213, 120, 241; Schulz, H., Darlehen und Leihe, Diss. jur. Göttingen 1922; Lübtow, U. v., Die Entwicklung des Darlehensbegriffs, 1965; Coing, H., Europäisches Privatrecht, Bd. 1f. 1985ff.; Dehesselles, T., Policey, Handel und Kredit im Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel, 1999; Sturm, B., wat ich schuldich war - Privatkredit im frühneuzeitlichen Hannover (1550-1750), 2009; Köbler, U., Werden, Wandel und Wesen des deutschen Privatrechtswortschatzes, 2010 |
1528 | dasein (Wort nach Grimm Deutsches Wörterbuch Neufassung A-F nach 1172 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen - als Ansatz – nicht belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, V.) vorhanden sein | |
1529 | Dasein (Wort nach Grimm Deutsches Wörterbuch Neufassung A-F zweite Hälfte 15. Jahrhundert bezeugt und und in älteren deutschen Rechtsquellen - als Ansatz – nicht belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, N., Verb dasein nach 1172) Bestand, Vorhandensein | |
1530 | Daseinsvorsorge (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch Neufassung A-F 1965 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, F., s. Forsthoff, E., Der totale Staat, 1933, Die Verwaltung als Leistungsträger, 1938) ist als Vorsorge für das weitere Dasein die vorausplanende Gestaltung menschlichen Seines. Sie wird seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zunehmend Gegenstand der öffentlichen Verwaltung. →Leistungsverwaltung | Kroeschell, DRG 3; Kroeschell, 20. Jahrhundert; Köbler, DRG 197, 259; Deutsche Verwaltungsgeschichte, hg. v. Jeserich, K. u. a., Bd. 1ff. 1983ff.; Stolleis, M., Die Entsthung des Inverentionsstaates und das öffentliche Recht (in) ZNR 1989, 129ff.; Scheidemann, E., Der Begriff Daseinsvorsorge, 1991; Hermes, G., Staatliche Infrastrukturverantwortung, 1998; Laak, D. van, Der Begriff Infrastruktur, Archiv für Begriffsgeschichte 41 (1999), 280; Kersten, J., Die Entwicklung des Konzepts Daseinsvorsorge im Werk von Ernst Forsthoff, Der Staat 44 (2005); Jellinghaus, L., Zwischen Daseinsvorsorge und Infrastruktur, 2006; Ringwald. R., Daseinsvorsorge als Rechtsbegriff, 2008 |
1531 | Daten (Wort [Pl. von Datum N.] als solches in Grimm Deutsches Wörterbuch Neufassung A-F nicht bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen – als Ansatz – nicht belegt sowie seit Beginn des 19. Jahrhunderts verbreitet und über dare, lat., V., geben teilweise mit dem Indogermanischen verbindbar, Pl.) Gegebenheiten | |
1532 | Datenschutz (Wort ab etwa 1970 aus dem Angloamerikanischen als Lehnübersetzung aufgenommen, M., und in Grimm Deutsches Wörterbuch Neufassung A-F nicht bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt sowie über das das Lateinische des Altertums und das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar) ist der Schutz der Daten einer Person vor Missbrauch durch eine andere Person. Er entwickelt sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Folge der Verbreitung der elektronischen Datenverarbeitung, wobei das weltweit erste Datenschutzgesetz 1970 in Hessen erlassen wird. Zu seiner Ausführung sind besondere staatliche Datenschutzbeauftragte bestellt (Hessen 18. 6. 1975-22. 10 1991 Spiros Simitis). | Köbler, DRG 260; Vierzig Jahre Datenschutz in Hessen, hg. v. Kartmann, N. u. a., 2012 |
1533 | datio (Wort Cic. (81-43 v. Chr.), s. dare, lat. [F.]) Gabe, Hingabe (beispielsweise bei Leihe, Verwahrung, Pfand) | |
1534 | Datio (F.) in solutum (lat.) ist die Leistung an Erfüllungs Statt. Bei ihr wird schon in dem klassischen römischen Recht sachlich der Schuldner nur befreit, wenn sie der Gläubiger als Erfüllung anerkennt. | Kaser § 53; Köbler, DRG 62 |
1535 | Dauer (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch Neufassung A-F um 1230 bezeugt und von dem Verb dauern abgeleitet sowie über das Lateinische des Altertums teilweise mit dem Indogermanischen verbindbar, F.) Bestand | Krause, H., Dauer und Vergänglichkeit im mittelalterlichen Recht, ZRG GA 75 (1958), 206 |
1536 | dauern (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch Neufassung A-F 1140-1160 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen ab 1387 in sechs Stellen belegt sowie über das dem lateinische durare des Altertums teilweise mit dem Indogermanischen verbindbar, V.) währen, fortbestehen | |
1537 | DDR (Deutsche Demokratische Republik) ([auch abwertend verstehbare] Abkürzung für die vollständige Wortfolge von etwa 1949) | |
1538 | decem (Wort Plaut. (um 250-184 v. Chr.) für das Indogermanische erschließbar, lat. [Num. Ord.]) zehn | |
1539 | Decemviri (Wort decemvir Cic. (81-43 v. Chr.), s. decem, s. vir, lat. [M.Pl.]) ist in dem altrömischen Recht ein Ausschuss von 10 Männern zu der Erledigung allgemeiner Angelegenheiten (beispielsweise →Zwölftafelgesetz). | Kaser § 82; Köbler, DRG 17, 19 |
1540 | De Chasseneuz, Bartholomaeus (1480-1541) veröffentlicht nach dem Rechtsstudium in Dôle, Poitiers, Turin (1497) und Pavia (1499-1502) als Kronanwalt in Autun 1517 (lat.) Commentaria (N.Pl.) in consuetudines ducatus Burgundiae, den ersten großen Kommentar zu dem partikularen Gewohnheitsrecht (franz. droit coutumier) in Frankreich. | Pignot, J., Bartholomaeus de Chasseneuz, 1880, Neudruck 1970; Dugas della Boissony, C., Bartholomaeus de Chasseneuz, Diss. jur. Dijon 1977 |