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6881Rechtsmissbrauch ist die unberechtigte Ausübung eines an sich bestehenden Rechtes, der mit unterschiedlichen Mitteln vorsichtig begegnet wird (u. a. Treu und Glauben). Die heutige Rechtsmissbrauchslehre wird als Ergebnis nationalsozialistischen Rechtsdenkens eingeordnet.Kaser § 4 IV; Köbler, DRG 24; Kroeschell, 20. Jahrhundert; Haferkamp, H., Die heutige Rechtsmissbrauchslehre, 1995; Eichenhofer, P., Rechtsmissbrauch – Zur Geschichte und Theorie einer Figur des europäischen Privatrechts, 2019
6882Rechtsmittel ist das rechtliche Mittel, mit dem eine Partei eine ihr ungünstige Entscheidung vor Rechtskraft in dem Wege der Nachprüfung durch ein höheres Gericht zu beseitigen sucht (beispielsweise →Berufung, →Revision, Beschwerde, →Appellation). Als erstes allgemeines Rechtsmittel entsteht unter Augustus (63 v. Chr.-14 n. Chr.) die Appellation. Seit dem Spätmittelalter werden Rechtsmittel mit dem gelehrten Prozess aufgenommen. Das gewöhnliche Rechtsmittel ist dabei die Appellation, neben der Oberappellation, Revision, →Supplikation und Restitution stehen können. Die →Nichtigkeit (Nullität) wird mit der Nichtigkeitsklage geltend gemacht, doch werden Appellation und Nichtigkeitsklage in der Verfahrenswirklichkeit einander vielfach angenähert. In der deutschen Zivilprozessordnung von 1877/1...Kaser § 87 I 9; Buchda, G., Die Rechtsmittel im sächsischen Prozess, ZRG GA 75 (1958), 274; Gilles, P., Rechtsmittel im Zivilprozess, 1972; Weitzel, J., Der Kampf um die Appellation, 1976; Oer, R. Freiin v., Der münsterische „Erbmännerstreit“, 1998; Diestelkamp, B., Vom einstufigen Gericht zur obersten Rechtsmittelinstanz – die deutsche Königsgerichtsbarkeit und die Verdichtung der Reichsverfassung im Spätmittelalter, 2014
6883Rechtsnorm ist der aus →Tatbestand und Rechtsfolge zusammengesetzte einzelne Satz des Rechtes. Die Bezeichnung erscheint in dem späteren 19. JahrhundertSchumacher, D., Das rheinische Recht, 1970; Oldenburg, S., Die Öffentlichkeit von Rechtsnormen, 2009
6884Rechtsordnung ist die in eine Ordnung gebrachte Gesamtheit der Rechtsnormen (Rechtssätze) einer Rechtsgemeinschaft. Diese Vorstellung erscheint erst seit der frühen Neuzeit, wird aber von dort aus auf ältere Rechtsgemeinschaften zurückübertragen.Hippel, F. v., Die Perversion von Rechtsordnungen, 1955; Conrad, H., Individuum und Gesellschaft in der Privatrechtsordnung, 1956; Kaufmann, E., Aequitatis iudicium, 1959; Krause, H., Königtum und Rechtsordnung, ZRG GA 82 (1965), 1; Emmerich, W., Gemeinschaftsrecht und nationale Rechte, 1971; Wieacker, F., Industriegesellschaft und Privatrechtsordnung, 1974; Die schweizerische Rechtsordnung, 1988; Börner, F., Die Bedeutung der Generalklauseln, 1989; Baldus, M., Die Einheit der Rechtsordnung, 1995
6885Rechtspflege →Gericht, →ProzessTezner, F., Verwaltungsrechtspflege in Österreich, 1897ff.; Döhring, E., Geschichte der deutschen Rechtspflege, 1953; Wüllner, W., Zivilrecht und Zivilrechtspflege, 1964; Schmidt, E., Einführung in die Geschichte der deutschen Strafrechtspflege, 1947, 3. A. 1965; Luig, K., Zivilrecht und Zivilrechtspflege, (in) Panorama der fridericianischen Zeit, Bd. 1, hg. v. Ziechmann, J., 1985, 381; Langen, T., Zur Geschichte der Zivilrechtspflege in Köln, Diss. jur. Köln 1987; Sellert, W./Rüping, H., Studien- und Quellenbuch zur Geschichte der deutschen Strafrechtspflege, Bd. 1f. 1989ff.; Cesare Beccaria, hg. v. Deimling, G., 1989
6886Rechtspfleger ist der Beamte des gehobenen Dienstes in Deutschland, dem zu der Entlastung des Richters bzw. zu der Verbilligung der Rechtspflege in dem frühen 20. Jahrhundert bestimmte einfachere Aufgaben der Rechtspflege übertragen werden (1957 Rechtspflegergesetz).Dumke, D., Vom Gerichtsschreiber zum Rechtspfleger, 1993; Meyer-Stolte, K. u. a., Rechtspflegergesetz, 4. A. 1994; Walden, K., Für Führer, Volk und Vaterland, 1995
6887Rechtsphilosophie ist die Lehre von den Grundfragen und Grundwerten des Rechtes. Rechtsphilosophische Fragestellungen finden sich spätestens seit der griechischen Philosophie. Die Rechtsphilosophie entwickelt sich in dem 19. Jahrhundert aus dem →Naturrecht. Strömungen in dem 19. Jahrhundert sind vor allem →Idealismus, →Ma-terialismus und →Positivismus, in dem 20. Jahrhundert →Neuhegelianismus und →Neukantianismus.Kroeschell, DRG 3; Rechtsidee und Staatsgedanke, FG Julius Binder, hg. v. Larenz, K. u. a., 1930; Larenz, K., Deutsche Rechtserneuerung und Rechtsphilosophie, 1934; Cairns, H., Legal Philosophy from Plato to Hegel, 1949; Klein-Bruckschwaiger, F., Die Geschichte der Rechtsphilosophie in der Naturrechtslehre von Karl Anton von Martini, ZRG GA 71 (1954), 374; Friedrich, C., Die Philosophie des Rechts, 1955; Friedrich, C., The philosophy of law, 1958; Henkel, H., Einführung in die Rechtsphilosophie, 1964; Sforza, W., Rechts-philosophie, 1966; Schefold, C., Die Rechtsphilosophie des jungen Marx, 1970; Rode, K., Geschichte der europäischen Rechtsphilosophie, 1974; Recht, Rechtsphilosophie und Nationalsozialismus, hg. v. Rottleuthner, H., 1983; Hellmuth, E., Naturrechtsphilosophie und bürokratisc...
6888Rechtspolitik ist die das Recht betreffende Politik.Die Renaissance der Rechtspolitik, hg. v. Brigitte Zypries, 2008; Recht im Wandel europäischer und deutscher Rechtspolitik – FS 200 Jahre Carl Heymanns Verlag, hg. v. Limperg, B., 2015; Rechtspolitische Entwicklungen im nationalen und internationalen Kontext – FS Friedrich Bohl, hg. v. Gornig, G., 2015
6889Rechtspositivismus ist die das Recht betreffende positivistische Haltung (beispielsweise John Austin, Georg Jellinek, Hans Kelsen, Herbert L. A. Hart). Sie bezieht sich auf ein hierarchisches System von rein juristischen, positiven und von der gesellschaftlichen Wirklichkeit und damit auch von der Geschichte gelösten Begriffen, aus denen Lösungen gewonnen werden. Die Geltung des Rechtes ist danach unabhängig von subjektiven Wertvorstellungen wie richtig oder falsch. Der Gesetzespositivismus gründet das Recht auf das den Volkswillen verkörpernde →Gesetz.Kroeschell, DRG 3; Köbler, DRG 228; Kelsen, H., Reine Rechtslehre, 2. A. 1960; Rottleuthner, H., Rechtspositivismus und Nationalsozialismus, (in) Recht und Politik 1983, 195; Rechtspositivismus und Wertbezug des Rechts, hg. v. Dreier, R., 1990; Seibold, G., Hans Kelsen und der Rechtspositivismus, 2007; Gursky, A., Rechtspositivismus und konspirative Justiz als politische Strafjustiz in der DDR 2011
6890Rechtsprechung ist die Entscheidung konkreter Rechtsfragen durch die dafür zuständige Stelle. Sie reicht sachlich in die Frühzeit der Rechtsgeschichte zurück. →GerichtKroeschell, DRG 3; Stölzel, A., Die Entwicklung der gelehrten Rechtsprechung, Bd. 1f. 1901ff.; Haff, K., Der germanische Rechtsprecher, ZRG GA 66 (1948), 364; Hertz, F., Die Rechtsprechung der höchsten Reichsgerichte, MIÖG 69 (1961), 331; Dreisbach, H., Der Einfluss der Carolina auf die Rechtsprechung, Diss. jur. Marburg, 1969; Volkmann, H., Zur Rechtsprechung im Prinzipat des Augustus, 2. A. 1969; Walter, G., Die französische Rechtsprechung, Diss. jur. Frankfurt am Main 1972; Spendel, G., Rechtsbeugung durch Rechtsprechung, 1984; Gedruckte Quellen der Rechtsprechung in Europa (1800-1945), hg. v. Ranieri, F., 1992; Repertorium ungedruckter Quellen zur Rechtsprechung, Deutschland 1800-1945, hg. v. Dölemeyer, B., 1995; Maiwald, K., Die Herstellung von Recht, 1997; Höchstrichterliche Rechtspr...
6891Rechtsquelle ist der Ursprungsort von Rechtssätzen. →Rechtserkenntnisquelle, →RechtsgeltungsquelleSöllner § 15; Richthofen, K. v., Friesische Rechtsquellen, 1840, Neudruck 1960; Stobbe, O., Geschichte der deutschen Rechtsquellen, Bd. 1f. 1860ff., Neudruck 1965; Sammlung schweizerischer Rechtsquellen, Bd. 1ff. 1894ff.; Brunner, H., Geschichte der englischen Rechtsquellen, 1909, Neudruck 2013; Planitz, H., Quellenbuch der deutschen, österreichischen und Schweizer Rechtsgeschichte, 1948; Buchner, R., Die Rechtsquellen, 1953, Neudruck 1984; Wenger, L., Die Quellen des römischen Rechtes, 1953; Repertorium fontium historiae medii aevi, Bd. 1ff., 1962ff.; Dießelhorst, M., Die Natur der Sache als außergesetzliche Rechtsquelle, 1968; Wolter, U., Ius canonicum in iure civili, 1975; Bühler, T., Rechtsquellenlehre, Bd. 1f. 1977ff.; Jakobs, H., Wissenschaft und Gesetzgebung, 1983; Wiegand, W., Die ...
6892RechtsrealismusTwining, W., Karl Llewellyn and the Realist Movement, 1973, 2. A. 2012 e-book
6893Rechtsreformation →Reformation
6894Rechtssatz →Rechtsnorm
6895Rechtsschein ist der äußerliche Anschein des Bestehens eines in Wirklichkeit nicht bestehenden Rechtes. Er kann Rechtswirkungen äußern (beispielsweise unrichtiges Grund-buch). Ihn gibt es seit Entstehung des Rechtes.Hübner; Kroeschell, DRG 2; Peterka, O. Das offene zum Scheine Handeln im deutschen Recht des Mittelalters, 1911; Meyer, H., Vom Rechtsschein des Todes, 1912; Canaris, C., Vertrauenshaftung, 1971
6896Rechtsschule ist die Lehrstätte (in der Spätantike in Rom, Karthago, Konstantinopel [zwei Rechtslehrer mit nur wenig Entgelt leistenden Hörern], Beirut [Beryt], Athen, Alexandria und Caesarea) oder Geistesrichtung innerhalb der Jurisprudenz bzw. Rechtswissenschaft und auch der mit ihr verbundene Inhalt. →freie Rechtsschule, →historische Rechtsschule, →Prokulianer, →Sabinianer, →Ravenna, →Pavia, →Verona, →Bologna, →UniversitätSöllner §§ 16, 21; Köbler, DRG 53, 187, 189; Handbuch der Quellen und Literatur der neueren europäischen Privatrechtsgeschichte, hg. v. Coing, H., Bd. 1 1973, 39, Bd. 2, 1,2ff.; Elsener, F., Die Schweizer Rechtsschulen, 1975; Coing, H., Die französische Rechtsschule zu Koblenz, FS F. Wieacker, 1978, 195
6897Rechtsschutz Wort 1691 ist der durch die →Rechtsordnung gewährleistete Schutz von Rechtsgütern. →Gericht, Rechtsnorm, StrafrechtKöbler, DRG 208; Rüfner, W., Verwaltungsrechtsschutz in Preußen, 1962; Das subjektive Recht, hg. v. Coing, H., 1962; Vossius, O., Zu den dogmengeschichtlichen Grundlagen der Rechtsschutzlehre, 1985; Lohmann, U., Gerichtsverfassung und Rechtsschutz in der DDR, 1986; Engbers, E., Small claims und effektiver Rechtsschutz, 2003
6898Rechtssicherheit ist die Beständigkeit der bei einem Verhalten eintretenden Rechtsfolgen. Die Rechtssicherheit steht in einem Spannungsverhältnis zu der Einzelfallgerechtigkeit. Verstärkt strebt man nach Rechtssicherheit seit der Aufklärung. Zwischen 1933 und 1945 wird in dem Deutschen Reich unter dem Schlagwort der Rechtssicherheit der Rechtsstaat ausgehöhlt.Kroeschell, DRG 3; Kroeschell, 20. Jahrhundert; Meyer, A., Die Notariatsordnungen, 1971; Göring, H., Die Rechtssicherheit, 1935
6899Rechtssoziologie ist die Lehre von der sozialen Wirklichkeit des Rechtes. Sie entwickelt sich ansatzweise seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (→Marx, →Ihering, →freie Rechtsschule). Nach Unterbrechung durch den Nationalsozialismus gewinnt die Rechtssoziologie unter amerikanischem Einfluss in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts etwas an Boden, bleibt aber ein bloßes Nebenfach der Rechtswissenschaft.Köbler, DRG 228; Dombeck, B., Das Verhältnis der Tübinger Schule zur deutschen Rechtssoziologie, 1969; Rechtsgeschichte und Rechtssoziologie, hg. v. Killias, M. u. a., 1985; Rehbinder, M., Rechtssoziologie, 6. A. 2007; Raiser, T., Grundlagen der Rechtssoziologie, 1987, 2. A. 1995, 5. A. 2009
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