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#ZWERGLiterature
1061BregenzHelbok, A., Die Bevölkerung der Stadt Bregenz, 1912
1062BreisachBeyerle, Franz, Das älteste Breisacher Stadtrecht, ZRG GA 39 (1918), 318; Haselier, G., Geschichte der Stadt Breisach am Rhein, 1969
1063Bremen (782) südlich der Wesermündung in die Nordsee an einem Übergang an der höchsten Düne wird 787/789 Sitz eines Bischofs bzw. 845/864 eines Erzbischofs. In dem 13. Jahrhundert löst sich die Stadt weitgehend von der Herrschaft des Bischofs. Wahrzeichen wird der Roland. 1303/1304 wird das Recht aufgezeichnet. Bremen wird Mitglied der Hanse (1358). 1541/1646 wird die Reichsfreiheit erlangt, die sich in der Stellung als Mitglied des Deutschen Bundes (1815, Gründung des Hafens Bremerhaven 1827) und als Land in dem Deutschen Reich (1871) und in der Bundesrepublik Deutschland (1949, mit Bremerhaven) fortsetzt. 1970 entsteht in Bremen eine Universität.Köbler, Historisches Lexikon; http://www.koeblergerhard.de/Fontes/StadtrechtBremen13031308.htm; Bremisches Urkundenbuch, Bd. 1ff. 1873ff.; Kühtmann, A., Die Romanisierung des Zivilprozesses in der Stadt Bremen, 1891; Kühtmann, A., Geschichte der bremischen Stadtvogtei, 1900; Rehme, P., Über das älteste bremische Grundbuch (1438-1558), 1908; Gattjen, B., Der Rentenkauf in Bremen, 1928; Eckhardt, K., Die mittelalterlichen Rechtsquellen der Stadt Bremen, 1931; Das bremische Stadtrecht von 1303/08, hg. v. Eckhardt, K., 1931; Haase, C., Untersuchungen zur Geschichte des Bremer Stadtrechts, 1953; Hinte, P., Die hannoversche Gerichtsbarkeit in der Stadt Bremen von 1720-1803, Diss. jur. Göttingen 1957; Merker, O., Die Ritterschaft des Erzstifts Bremen im Spätmittelalter, 1969; 2; Lorenz, G., Das E...
1064BremgartenBürgisser, E., Geschichte der Stadt Bremgarten, 1937
1065Breslau an der Oder erscheint in dem 10. Jahrhundert als befestigte Siedlung und wird bei seiner Ersterwähnung 1000 Sitz eines Bischofs auf der Dominsel in der Oder. Seit 1163 ist es in Niederschlesien Sitz eines Herzogs aus der Familie der Piasten. 1225 erhält es eine Marktsiedlung nach deutschem Recht, 1241 deutsches Recht (1261 Magdeburger Recht). 1335 gelangt Breslau an Böhmen. In der Mitte des 14. Jahrhundert wird ein zunächst unsystematisches, gegen 1370 systematisiertes Stadtrechtsbuch zusammengestellt. An dem Ende des 15. Jahrhundert entstehen die Rechtsbücher Der rechte Weg und Remissorium. Breslau wird Oberhof für mindestens 65 Städte. 1505 missglückt eine Universitätsgründung. 1526 fällt Breslau mit Böhmen an Österreich. 1702 wird eine Universität eingerichtet (1811 zu der Schle...Köbler, Historisches Lexikon; Laband, P., Das Magdeburg-Breslauer systematische Schöffenrecht, 1863; Breslauer Urkundenbuch, hg. v. Korn, G., 1870; Goerlitz, T., Die Übertragung liegenden Gutes, 1906; Rehme, P., Über die Breslauer Stadtbücher, 1909; Pfitzner, J., Besiedlungs-, Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte des Breslauer Bistumslandes, 1926; Pfeiffer, G., Das Breslauer Patriziat, 1929; Goerlitz, T., Die Breslauer Rechtsbücher des 14. Jahrhunderts, ZRG GA 59 (1939), 136; Lindgren, E., Die Breslauer Strafrechtspflege, 1939; Hermann, E., Das Abgabenrecht der Stadt Breslau, 1941, Goerlitz, T., Verfassung, Verwaltung und Recht der Stadt Breslau, 1962; Geschichte Schlesiens, hg. v. Petry, L. u. a., Bd. 1ff. 1988ff; Rabe, C., Alma mater Leopoldina, 1999; Encyklopedia Wrocławia (Enzyklopäd...
1066Breslauer Landrecht ist die durch den später blinden König Johann von Böhmen (1311-1346) veranlasste, in 351 Kapitel mit 13 Anhangskapiteln gegliederte, in dem Fürstentum Breslau und Teschen gebrauchte Bearbeitung des Landrechts des →Sachsenspiegels (1346/1356).Köbler, DRG 103; Gaupp, E., Das schlesische Landrecht, 1828, Neudruck 1966, http://www.koeblergerhard.de/Fontes/GauppErnstTheodorDasschlesischeLandrechtodereigentlichLandrechtdesFuerstentumsBreslauvon135618281966.pdf; Goerlitz, T., Die Breslauer Rechtsbücher, ZRG 59 (1934), 155; Oppitz, U., Deutsche Rechtsbücher des Mittelalters, Bd. 1 1990, 30
1067Bretagne ist die schon früh von Kelten besiedelte westliche Halbinsel Mittelwesteuropas, die 56 v. Chr. von Caesar unter die Herrschaft der Römer gebracht wird. Von dem 5. Jahrhundert n. Chr. an wandern keltische Briten von Britannien aus ein, die unter die Herrschaft der Franken geraten. Um 845/846 wird die Bretagne von dem fränkischen Reich unabhängig, steht bald aber wieder unter französischer und seit 1113 englischer Lehnsherrschaft. Zwischen 1312 und 1325 wird die (franz.) Très ancienne coutume de B. (Sehr alte Gewohnheit der Bretagne) aufgezeichnet. 1515 wird die Bretagne Krondomäne Frankreichs.La très ancienne coutume de Bretagne, hg. v. Planiol, M., 1896; Poisson, H., Histoire de la Bretagne, 1966; Fleuriot, L., Les origines de la Bretagne, 1980
1068Breviarium (N.) Alarici (lat., Kurzbuch Alarichs) ist die von dem Westgotenkönig Alarich II. vor 507 geschaffene Kurzfassung des nachklassischen römischen Rechtes, die für die Romanen in dem westgotischen Reich gilt und bis in das Hochmittelalter Bedeutung behält. →Lex Romana VisigothorumSöllner § 20; Kroeschell, DRG 1; Köbler, DRG 53, 82; Buchner, R., Die Rechtsquellen, 1953
1069Brevium exempla (lat. [N.Pl.]) (ad describendas res ecclesiaticales et fiscales, kurze Auszüge über Kirchensachen und Herrensachen) ist die moderne Bezeichnung eines frühmittelalterlichen Güterverzeichnisses (825-850) für königliche Güter in Staffelsee, Weißenburg und bei Lille.Kroeschell, DRG 1; Metz, W., Das karolingische Reichsgut, 1960, 18
1070Briand-Kellogg-Pakt →Kellogg-Pakt
1071Brief (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch um 850 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen ab 1221-1224 belegt, M., aufgenommen aus lat. breve, kurze [Mitteilung] sowie über das Lateinische des Altertums mit dem Indogermanischen verbindbar) ist die (kurze) schriftliche, später durch einen Umschlag verschlossene Mitteilung. In Hessen wird 1831 das Briefgeheimnis erstmals durch die Verfassung geschützt. Die unerlaubte Öffnung eines fremden Briefes ist seit dem Allgemeinen Landrecht Preußens (1794) ein Straftatbestand.Die Tegernseer Briefsammlung des 12. Jahrhunderts, hg. v. Plechl, H., 2002; Schaller, H., Handschriftenverzeichnis zur Briefsammlung des Petrus de Vinea, 2002; Furger, C., Briefsteller, 2009; Garfield, S., Briefe, 2015; Codex Udalrici, hg. v. Naß, K., 2017 (113 Urkunden, 228 Briefe, 22 Gedichte, insgesamt 395 Dokumente, vielleicht die wichtigste Quelle für die deutsche Geschichte des Investiturstreits, Domkustos Udalrich von Bamberg?, Ende August bis Ende Dezember 1125); Briefe der Liebe, hg. v. Leuschner, I., 2018
1072Briefadel (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch vor 1760 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen – als Ansatz – nicht belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische und das Lateinische des Altertums mit dem Indogermanischen verbindbar, M.) ist der durch Urkunde (Brief) erlangte Adelsstand und die Gesamtheit der durch Urkunde in den →Adel erhobenen Menschen. Briefadel ist (auch in dem deutschen Sprachraum) seit 1346 unter französischem Einfluss möglich (bis 1918), in Moarchien wie Großbritannien auch darüber hinaus.Köbler, DRG 98
1073Briefgeheimnis (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch 1838/1839 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt sowie in den Bestandteilen über das Lateinische des Altertums und das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, N.) ist die Geheimheit der in einem Brief (Schriftstück) niedergeschriebenen Gedanken eines Menschen. Bereits in dem römischen Recht (einer Lex Cornelia Sullas von 82-79 v. Chr.) ist sachlich das unbefugte Öffnen von Urkunden mit Strafe bedroht. Mittelalterliche Botenord-nungen und frühneuzeitliche Landesordnungen (Tirol 1532) schützen Briefe. II 10 § 1370 ALR (1794) stellt das unerlaubte Eröffnen von Briefen überhaupt unter Strafe. Der verfassungsrechtliche Schutz des Briefgeheimnisses ist eine Errungenschaft des 19. Jahrhunderts (Verfassu...Eisenhardt, U., Deutsche Rechtsgeschichte, 7. A. 2019; Geschichte der deutschen Post, hg. v. Sautter, K., Teil 1ff. 1928ff.; Krauß, M., Das kursächsische Postrecht, 1998; Vellusig, R., Geschichte des Briefes, 2000
1074Briefmarke (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch 1858 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische und das Lateinische des Altertums mit dem Indogermanischen verbindbar, F.) ist das als Quittung für vorausgezahlte Postbeförderungsgebühr verkaufte aufklebbare Wertzeichen. Die Briefmarke ist Inhaberpapier (Josef Kohler, § 807 BGB), wobei streitig ist, ob sie amtliches →Wertzeichen (§ 148 StGB) ist. Rechtstatsächlich werden an dem 21. 9. 1847 die ersten (blauen) Briefmarken der britischen Kornkolonie Mauritius ausgegeben, deren beide Exemplare für 1 Penny und 2 Pence 1993 für etwa 5 Millionen Euro versteigert werden.Weipert, S., Die Rechtsnatur der Briefmarke, Diss. jur. Kiel 1996; Bohnert, J., Briefmarkenfälschung, NJW 1998, 2879; Gezähnte Geschichte – Die Briefmarke als historische Quelle, hg. v. Smolarski, P. u. a., 2019
1075bringen (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch um 830 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen ab 1000 belegt sowie über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, V.) befördern
1076Bringschuld (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch 1873 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt sowie über das erschließbare Germanische in den Bestandteilen mit dem Indogermanischen verbindbar, F.) ist die nach Vereinbarung oder den Umständen an dem Wohnsitz des Gläubigers zu erbringende Schuld. Da Abgaben in der Regel bei dem Berechtigten abzuliefern sind, ist die Bringschuld schon vor dem Frühmittelalter weit verbreitet. Ihre Bedeutung wächst nach dem Aufkommen der Geldwirtschaft.Mitteis, H./Lieberich, H., Deutsches Privatrecht, 9. A. 1981, § 28
1077Brinz, Alois Ritter von (Weiler in dem Allgäu 25. 2. 1820-München 13. 9. 1887), Sohn eines Landgerichtsaktuars, wird nach dem Studium von Sprachen und Recht in München und Berlin 1851 außerordentlicher Professor und 1854 ordentlicher Professor in Erlangen, Prag (1857), Tübingen (1866) und München (1871). Sein wichtigstes Werk ist ein Pandek-tenlehrbuch (1857ff.), in dem er die juristische Person als Zweckvermögen versteht.Rascher, J., Die Rechtslehre des Alois von Brinz, 1975
1078Britannien →Brite
1079Brite (M., Adjektiv britisch um 1755) ist der Angehörige eines keltischen, schon in dem Altertum die so genannten britischen Inseln in der südlichen Nordsee bewohnenden Volkes, das 409 n. Chr. von der 43 n. Chr. begründeten römischen Herrschaft frei wird, aber wenig später aus nicht genau feststellbaren Gründen (Ausrottung bzw. Akkulturation?) gegenüber der Bedrohung durch Angeln, Sachsen und Jüten in die →Bretagne bzw. nach Wales, Cornwall und Schottland zurückweicht. →England, Großbritannien, KelteRoss, A., Pagan Celtic Britain, 2. A. 1974; Brodersen, K., Das römische Britannien, 1998; A Companion to Roman Britain, hg. v. Todd, M., 2004; Birley, A., The Roman Government of Britain, 2005; Creighton, J., Britannia, 2006; Britons in Anglo-Saxon England, hg. v. Higham, N., 2007; Kleinschmidt, H., Migration und Identität, 2009; Hobbs, R./Jackson, R., Das römische Britannien, 2011
1080britisch (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch um 1755 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt sowie in den Bestandteilen teilweise über das Keltische und das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, Adj.), Briten betreffend
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