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#ZWERGLiterature
8821Volkskammer ist das Parlament der →Deutschen Demokratischen Republik.Kroeschell, 20. Jahrhundert; Köbler, DRG 258; Lapp, P., Die Volkskammer der DDR, 1975; Lapp, P., Wahlen in der DDR, 1982
8822Volkskunde ist die Lehre von den Wesenszügen eines →Volkes. Die rechtliche Volkskunde bezieht sich dabei vornehmlich auf das Recht. Ihre Ansätze gehen in das 18. Jahrhundert zurück. 1886/1887 erscheint in Frankreich eine folklore juridique (Rolland), 1925 in Deutschland die rechtliche Volkskunde (Künßberg). Ihre Quellen sind Sprachgut (beispielsweise Namen), Sachgut (beispielsweise Rathaus), Brauchgut (beispielsweise Umritt), Glaubensgut (beispielsweise Eid) und anderes. In der Gegenwart versteht sich die Volkskunde zunehmend als Teil der allgemeinen Ethnologie.Grimm, J., Deutsche Rechtsaltertümer, 1828, Bd. 1f. 4. A. 1899, Neudruck 1922, 1989, 1994; Künßberg, E. v. Rechtliche Volkskunde, 1936; Künßberg, E. Frhr. v., Lesestücke zur rechtlichen Volkskunde, 1936; Boehm, M., Volkskunde, 1937; Mackensen, L., Volkskunde der deutschen Frühzeit, 1937; Wohlhaupter, E., Beiträge zur rechtlichen Volkskunde Schleswig-Holsteins, Nordelbingen 16 (1940), 74, 17/18 (1942), 51; Bader, K., Die zimmerische Chronik als Quelle rechtlicher Volkskunde, 1942; Amira, K. v./Schwerin, C. Frhr. v., Rechtsarchäologie, 1943; Walker, M., Das volkstümliche Leben im 15. und 16. Jahrhundert, Diss. phil. Tübingen 1954; Wackernagel, H., Altes Volkstum der Schweiz, 1956; Kramer, K., Bauer und Bürger im nachmittelalterlichen Unterfranken, 1957; Volkskunde, hg. v. Lutz, G., 1958; Str...
8823Volksrecht ist das Recht eines Volkes, insbesondere das Recht eines der frühmittelalterlichen Nachfolgevölker der Germanen (lat. [F.] lex, ahd. [F.] ewa). Die Aufzeichnungen der Volksrechte in lateinischer Sprache beginnen nach römischem und kirchlichem Vorbild noch an dem Ende des Altertums ([lat.] Codex [M.] Euricianus 475). Überliefert sind Volksrechte der Goten, Burgunder, Franken (ab 507-511?), Alemannen, Bayern, Langobarden, Sachsen, Thüringer, Friesen und (in der Volkssprache) der Angelsachsen (→lex, leges). Inhaltlich setzen sie sich aus Gewohnheitsrecht und Gesetzesrecht zusammen. Sachlich bedeutsam sind vor allem der Unrechtserfolgsausgleich durch →Wergeld und Buße (→Kompositionensystem) und das Verfahren. Die Aufzeichnung der durch →Kapitularien ergänzten Volksrechte endet in de...Kroeschell, DRG 1; Köbler, DRG 79, 80, 101; Thöl, H., Volksrecht, Juristenrecht, 1846; Mitteis, L., Volksrecht und Reichsrecht, 1891, Neudruck 1963; Halban, A. v., Das römische Recht in den germanischen Volksstaaten, 1899ff.; Mayer-Homberg, E., Die fränkischen Volksrechte im Mittelalter, Bd. 1 1912; Eckhardt, K., Gesetze der Merowinger und Karolinger, ZRG GA 55 (1935), 232; Buchner, R., Die Rechtsquellen, 1953; Amira, K. v., Germanisches Recht, Bd. 1 4. A. 1960; Stammesrecht und Volkssprache, hg. v. Hüpper, D. u. a., 1991; Ubl, K., Gab es das Leges-Skriptorium Ludwigs des Frommen? DA 70 (2014) 42 (Tours war bedeutend, aber nicht entscheidend, 13 von mehr als 150 Handschriften)
8824Volksrichter ist der nicht durch eine rechtswissenschaftliche Ausbildung ausgewiesene, durch Volksvertretung oder Bürger gewählte Richter der sowjetischen Besatzungszone bzw. der →Deutschen Demokratischen Republik.Köbler, DRG 262; Pfannkuch, J., Volksrichterausbildung in Sachsen, 1993; Hattenhauer, H., Über Volksrichterkarrieren, 1995; Volksrichter in der SBZ/DDR, hg. v. Wentker, H., 1997; Backhaus, J., Volksrichterkarrieren in der DDR, 1998; Mathes, R., Volksrichter, Schöffen, Kollektive, 1999
8825Volksschädling ist nach einer besonderen nationalsozialistischen Verordnung des Deutschen Reiches (1935), wer den Interessen des deutschen Volkes schadet.Kroeschell, 20. Jahrhundert; Köbler, DRG 237; Jansen, S. Schädling, 1999; Nüchterlein, J., Volksschädlinge vor Gericht, 2015
8826Volkssouveränität ist die Innehabung der Staatsgewalt durch das Volk als Souverän. Die Volkssouveränität entwickelt sich nach bereits antiken (→Cicero 106-43 v. Chr.) und mittelalterlichen (→Marsilius von Padua 1324) Ansätzen aus der Souveränitätsvorstellung der frühen Neuzeit (Bodin 1527). Nach Emer de Vattel (1758) und Jean-Jacques →Rousseau (1762) ist Inhaber der Souveränität das Volk. Dementsprechend erklärt die →Virginia Bill of Rights 1776, dass alle Gewalt von dem Volk ausgehe. Auch die französische Revolution behauptet die Verankerung jeglicher Souveränität in der Nation. Dem folgen deutsche Politiker seit etwa 1820, wenn sie die Volkssouveränität dem →monarchischen Prinzip, dem Gottesgnadentum und der Fürstensouveränität gegenüberstellen. Die Weimarer Reichsver-fassung (1919) und ...Kroeschell, DRG 1, 2; Köbler, DRG 191, 230, 248; Murhard, F., Die Volkssouveränität, 1832; Koch, G., Manegold von Lautenbach und die Lehre von der Volkssouveränität, 1902; Wolf, H., Volkssouveränität und Diktatur in den italienischen Stadtrepubliken, 1937; Schefold, D., Volkssouveränität und repräsentative Demokratie in der schweizerischen Re-generation, 1966; Schubert, F., Volkssouveränität und Heiliges römisches Reich, (in) HZ 213 (1971), 91; Reibstein, E., Volkssouveränität und Freiheitsrechte, hg. v. Schott, C., Bd. 1f. 1972; Kielmannsegg, P., Volkssouveränität, 1977; David, M., La souveraineté du peuple, 1996; Lamprecht, O., Das Streben nach Demokratie, Volkssouveränität und Menschenrechten in Deutschland am Ende des 18. Jahrhunderts, 2001; Lee, D., Popular Sovereignty in early modern...
8827Volkssprache ist die Sprache eines Volkes in Gegensatz zu der Sprache anderer Völker bzw. die Sprache des einfachen Volkes in Gegensatz zu einer Sprache der Gebildeten oder Gelehrten. In dem fränkischen Frühmittelalter ist die Grundlage der Volkssprachen in dem östlichen Reichsteil (beispielsweise althochdeutsch, altniederfränkisch, altsächsisch) germanistisch, die Überlieferungssprache dagegen lateinisch. Das führt zu einem →Über-setzungsproblem. Seit dem 13. Jahrhundert dringt die Volkssprache in der Überlieferung allgemein vor (Sachsenspiegel 1221-1224, Mühlhäuser Reichsrechtsbuch, rund vierzig Urbare [Urbar der Marschälle von Pappenheim 1214-1219?], rund 40 städtische Rechtsbücher, mehr als 4000 Originalurkunden vor allem ab 1250), in der Aufklärung setzt sie sich (im Heiligen römische...Schulze, U., Lateinisch-deutsche Parallelurkunden, 1975; Köbler, G., Lateinisch-germanistisches Lexikon, 2. A. 1984; Hattenhauer, H., Zur Geschichte der deutschen Rechtes- und Gesetzessprache, 1987; Sprache, Recht, Geschichte, hg. v. Eckert, J. u. a., 1991; Schmidt-Wiegand, R., Stammesrecht und Volkssprache, 1991; Sousa Costa, Studien zu volkssprachlichen Wörtern in karolingischen Kapitularien 1993; Bertelsmeier-Kierst, C., Zum volkssprachlichen Verschriftlichungsprozess des Rechts im 13. Jahrhundert, 2008; Brunner, T., Le passage aux langues vernaculaires dans les actes de la pratique en Occident, (in) Le Moyen Age 115 (2009), 29ff.
8828Volkstribun (lat. tribunus [M.] plebis) ist in dem altrömischen Recht das seit 494 v. Chr. anerkannte Sonderorgan der Plebejer. Der Volkstribun ist unverletzlich. Jeder der zehn auf je ein Jahr gewählten Volkstribune muss Plebejer sein. Er leitet die Versammlung der Plebejer und hat ein Einspruchsrecht (Interzessionsrecht) gegen Handlungen eines Magistrats (beispielsweise Konsuls) gegen einen Bürger sowie ein Vetorecht gegen Senatsbeschlüsse. In dem Prinzipat beansprucht der Prinzeps die von dem Amt gelöste Amtsgewalt (lat. tribunicia potestas [F.]).Köbler, DRG 18; Söllner §§ 6, 13, 14; Wieacker, F., Römische Rechtsgeschichte, Bd. 1 1988
8829VolksverhetzungRohrßen, B., Von der Anreizung zum Klassenkampf zur Volksverhetzung (§ 130 StGB), 2009
8830Volksverrat ist der Verrat des eigenen Volkes an Fremde. Der V. wird bei den Germanen durch Aufhängen des Verräters verfolgt.Köbler, DRG 71
8831Volksversammlung ist die Versammlung der freien Angehörigen eines Volkes. Sie ist in frühen Zeiten das allgemeine Organ des Volkes. In dem altrömischen Recht finden sich etwa (lat.) comitia (N.Pl.) curiata (nach Kurien oder Geschlechtern gegliedert), comitia centuriata (nach Vermögensklassen in Zenturien gegliedert, Wahl der Konsuln und Prätoren), Tributkomitien (nach lokalen Bezirken, tribus gegliedert, Wahl der niederen Magistrate) und Versammlung der (lat. [F.]) plebs. Die Volksversammlung wird von Beamten einberufen und kann deren Anträge nur annehmen oder ablehnen. Mit dem Prinzipat des Augustus verschwindet die Volksversammlung. Die Volksversammlung der Germanen und des Frühmittelalters entscheidet in allen allgemein wichtigen Angelegenheiten. Mit der Ausdehnung einer Herrschaft trit...Söllner §§ 4, 5, 6, 10, 14; Köbler, DRG 18, 20, 69, 70, 83; Hahndorf, S., Die Volksversammlung, 1848; Liebermann, F., The national assembly in the Anglo-Saxon period, 1913
8832Volksvertretung →ParlamentDie geschichtlichen Grundlagen der modernen Volksvertretung, hg. v. Rausch, H., Bd. 1f. 1974ff.
8833Volkswirtschaft (Nationalökonomie) ist die gesamte Wirtschaft eines Volkes oder Staates (im Gegensatz zu der Wirtschaft des einzelnen Betriebs, Betriebswirtschaftslehre, beginnend mit Gründung der ersten Handelshochschule 1898). Geschichtlich folgen an Schulen oder Strömungen wirtschaftlichen Denkens einzelnen Vorläufern des Altertums und des Mittel-alters Merkantilismus, Physiokratismus, klassischer Liberalismus, Sozialismus, Historismus und Grenznutzenlehre. An dem Ende des 20. Jahrhunderts stehen Neoklassik, Institutionen-ökonomik, Keynesianismus, Neoliberalismus und evolutorische Wirtschaftstheorie nebenei-nander.Sombart, W., Die deutsche Volkswirtschaft, 8. A. 1954; Schumacher, H., Die Wirtschaft in Leben und Lehre, 1943; Kolb, G., Geschichte der Volkswirtschaftslehre, 1998
8834Vollbort (F.) Zustimmung
8835Vollenhoven, Cornelis van (1874-1933) wird nach dem Studium von Sprachen, Philosophie und Recht Verwaltungsbeamter in dem niederländischen Kolonialministerium und 1901 Professor für Staatsrecht und Verwaltungsrecht der Kolonien. Er vertritt die Ansicht, dass die europäischen Rechtsvorstellungen nicht den niederländisch-ostindischen Gebieten gemäß seien. Sein Hauptwerk untersucht das Gewohnheitsrecht (Adat) Niederländisch-Ostindiens.Vollenhoven, C. van, Het adatrecht, Bd. 1ff. 1918ff.; Zestig juristen, 1987, 377; de Kanter-van Hettinga Tromp, B./Eyffinger, A., Cornelius van Vollenhoven, 1992
8836Volljährigkeit (Wort 1739, volljährig 1590, Volljährigkeitserklärung 1863) ist das Le-bensalter, mit dem die unbeschränkte Geschäftsfähigkeit erreicht wird. Die Volljährigkeit ergänzt in dem römischen Recht um 200 v. Ch. (Lex Laetoria) die ältere Mündigkeit und verdrängt in der frühen Neuzeit die ältere →Mündigkeit weitgehend. Sie tritt nach römischem Recht meist mit 25 Jahren ein (in Deutschland zuerst in dem Deutschenspiegel von etwa 1275, dagegen Auctor vetus 24, Sachsenspiegel Lehnrecht 21). Dem folgt das gemeine Recht, während man in den altpreußischen Provinzen (1790, ALR 1794) und in Österreich (1753-1919) in dem 19. Jahrhundert mit 24 Jahren volljährig wird. Das französische Recht, das sächsische Recht, später Preußen (9. 12. 1876) (Deutsches Reich 17. 2. 1875) und das Bürgerliche ...Kaser § 14; Hübner; Köbler, DRG 160, 207, 266; Eckhardt, K., Die Volljährigkeitsgrenze von 24 Jahren, ZRG GA 61 (1941), 1; Köbler, U., Werden, Wandel und Wesen des deutschen Privatrechtswortschatzes, 2010
8837Vollmacht (1372) ist die durch →Rechtsgeschäft erteilte Vertretungsmacht. Sie erscheint dort, wo →Stellvertretung zulässig ist. 1866 weist Paul Laband (1838-1919) die Notwendigkeit der Trennung von Innenverhältnis zwischen handelnder und betroffener Person (Mandat, Auftrag) und Außenverhältnis zwischen handelnder und dritter Person (V.) entsprechend dem Abstraktionsprinzip nach.Hübner; Kroeschell, DRG 1, 3; Köbler, DRG 208, 238, 266; Müller-Freienfels, W., Die Abstraktion der Vollmachterteilung, (in) Wissenschaft und Kodifikation, hg. v. Coing, H. u. a., Bd. 2 1977, 144; Müller, U., Die Entwicklung der direkten Stellvertretung, 1969; Albrecht, G., Vollmacht und Auftrag, 1970; Bader, P., Duldungs- und Anscheinsvollmacht, 1978; Köbler, U., Werden, Wandel und Wesen des deutschen Privatrechtswortschatzes, 2010
8838vollstrecken
8839Vollstreckung ist die zwangsweise Durchsetzung eines Anspruchs oder einer Anordnung. In dem altrömischen Recht geschieht die Vollstreckung in dem Legisaktionenverfahren mit Hilfe der →Legisaktion durch Handanlegen (lat. [F.] →legis actio per manus iniectionem) und der Legisaktion durch Pfandergreifen (lat. →legis actio [F.] per pignoris capionem) bzw. bei den Klagansprüchen auf eine Sache meist durch den eigenmächtigen Zugriff auf die Sache. Das Strafurteil wird durch die Magistrate und ihre Hilfspersonen vollstreckt. In dem klassischen römischen Recht ersetzt die (lat.) →actio (F.) iudicati die Legisaktion durch Handanlegen, wobei hauptsächlich auf den Menschen zugegriffen wird (Schuld-knechtschaft). In dem Kognitionsverfahren kann allmählich ein einzelner Gegenstand weggenommen und ausge...Kaser §§ 85, 87; Köbler, DRG 19, 33, 34, 56, 70, 86, 116, 117, 118, 119, 156, 202, 232; Briegleb, H., Geschichte des Exekutionsprozesses, 2. A. 1845; Amira, K. v., Das altnorwegische Vollstreckungsverfahren, 1874, Neudruck 1965; Planck, J., Das deutsche Gerichtsverfahren, Bd. 2 1879, Neudruck 1973, 268; Planitz, H., Die Entwickelung der Vermögensvollstreckung im salfränkischen Rechte, 1909 (Habilitationsschrift); Planitz, H., Die Vermögensvollstreckung, 1912; Haff, K., Vollstreckungsordnung für das fürstbischöflich augsburgische Pflegeamt Füssen vom Jahre 1585, ZRG GA 34 (1913), 435; Schönfeld, W., Die Vollstreckung der Verfügungen von Todes wegen, ZRG GA 42 (1921), 240; Wiggenhorn, H., Der Reichskammergerichtsprozess, 1966; Elsener, F., Die Exkommunikation als prozessuales Vollstreckungsm...
8840Vollstreckungsklausel (lat. clausula [F.] executorialis) ist der seit der frühen Neuzeit aus der Klausel, dass der Schuldner das Urteil binnen einer Frist vollziehen soll, entwickelte Vermerk des Urkundsbeamten auf der vollstreckbaren Ausfertigung eines Vollstrec-kungstitels, der die Vollstreckbarkeit bescheinigt und für die Durchführung der Vollstreckung erforderlich ist (Titel, Klausel, Zustellung).Wetzell, G., System des ordentlichen Zivilprozesses, 1861, 3. A. 1878; Kohler, J., Zur Geschichte der exekutorischen Urkunde in Frankreich, ZRG GA 8 (1887), 120
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