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#ZWERGLiterature
8381unerlaubt (1433) von dem Recht oder von dem Berechtigten nicht erlaubtKöbler, U., Werden, Wandel und Wesen des deutschen Privatrechtswortschatzes, 2010
8382Unerlaubte Handlung (1789 Hugo, Delikt) ist die von dem Recht nicht erlaubte Handlung, die bei einem →Schaden eines anderen einen Schadensersatzanspruch begründen kann. Die unerlaubte Handlung ist seit den Anfängen des Rechtes bekannt. Zu den verletzbaren Rechtsgütern gehören vor allem der Körper und das Eigentum des Menschen (Tötung, Körperverletzung, Diebstahl, Sachbeschädigung). Eine bedeutsame Regelung des Rechtsbereichs bringt die (lat.) →lex (F.) Aquilia de damno (286 v. Chr., aquilisches Gesetz über den Schaden). Die frühmittelalterlichen Volksrechte sehen jeweils →Wergeld und Buße vor, bis sich an dem Beginn des Hochmittelalters (11. Jahrhundert) →Strafe und Schadensersatz trennen. In dem 19. Jahrhundert werden für die unerlaubte Handlung jeweils Handlung, Rechtswidrigkeit und Schu...Kaser §§ 50, 51; Hübner 608; Kroeschell, DRG 1, 2, 3; Köbler, DRG 140, 216, 217, 271; Jentsch, H., Die Entwicklung von den Einzeltatbeständen des Deliktsrechts zur Generalnorm, 1939; Lange, H., Schadensersatz und Privatstrafe, 1955; Caemmerer, E. v., Wandlungen des Deliktsrechts, FS zum hundertjährigen Bestehen des Deutschen Juristentages, 1964, 49; Wieling, H., Interesse und Privatstrafe, 1970; Becker, W., Das Recht der unerlaubten Handlung, 1976; Völkl, A., Die Verfolgung der Körperverletzung, 1984; Coing, H., Europäisches Privatrecht, Bd. 1f. 1985ff.; Köbler, U., Werden, Wandel und Wesen des deutschen Privatrechtswortschatzes, 2010; Comparative Studies in the Development of the Law of Torts in Europe, hg. v. Bell, J., Bd. 1ff. 2012
8383Unfall ist das ungewollte, vielfach Schaden verursachende Ereignis.Eckhardt, M., Technischer Wandel und Rechtsevolution, 2001
8384Unfallflucht (Verkehrsunfallflucht, unerlaubtes Entfernen von dem Unfallort) ist das mit Strafe bedrohte, rechtspolitisch und verfassungsrechtlich umstrittene Verlassen des Ortes eines Straßenverkehrsunfalls durch einen Beteiligten ohne Zustimmung der Verletzten. Vorläufer sind eine Verordnung über das Verhalten von Schiffen nach einem Zusammenstoß auf See von 1876 und eine Verordnung des Großherzogtums Hessen von 1899. 1909 wird eine entsprechende Bestimmung über Fahrerflucht als § 22 in das Gesetz über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen aufgenommen, die 1940 als § 139a in das Strafgesetzbuch einbezogen wird (1953 § 142 StGB, 1975 unerlaubtes Entfernen von dem Unfallort).Meurer, G., Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort, 2014 (Diss. jur. Hagen 2013)
8385Unfallversicherung ist die von Berufsgenossenschaften verwaltete →Sozialversicherung gegen Arbeitsunfälle (Deutsches Reich 6. 7. 1884). Sie vertritt aus politischen Überlegungen eine an sich sinnvolle oder naheliegende →Gefährdungshaftung des Unternehmers. Seit 1925 erfasst sie auch die Berufskrankheit und den Wegeunfall. An dem Ende des 20. Jahrhunderts sichert sie rund 38 Millionen Menschen in Deutschland.Kroeschell, DRG 3; Köbler, DRG 183; Gitter, W., Schadensausgleich im Arbeitsunfallrecht, 1969; Köbler, G., Mittlere Fahrlässigkeit und dogmatische Einordnung der Arbeitnehmerhaftung, AcP 169 (1969), 404; Wickenhagen, Die Geschichte der gesetzlichen Unfallversicherung, 1980; Bracher, H., Die Entwicklung der Fabrikhaftpflicht, (in) ZNR 8 (1986), 157; Lengwiler, M., Risikopolitik im Sozialstaat. Die schweizerische Unfallversicherung, 2006; Balthasar, S., Der Schutz der Privatsphäre im Zivilrecht, 2006; Fluch, F., Schwarzbuch Versicherung – Wenn Unrecht zu Recht wird, 2015
8386unfrei
8387Unfreier ist der die Freiheit entbehrende Mensch in Mittelalter und Frühneuzeit. Er ist dem →Sklaven des römischen Rechtes vergleichbar, wenn auch wohl nicht völlig gleich. Tacitus bezeugt ihn bereits für die Germanen, wobei er ihm eine eigene Behausung und einen selbständigen Wirtschaftsbereich mit Ablieferungspflichten zuspricht. Der Unfreie ist in der Personalgewalt (ahd. munt) seines Herrn. Wie weit in dem Frühmittelalter der Unfreie (ahd. skalk) als Sache behandelt wird, ist zweifelhaft. Immerhin regeln manche Volksrechte seine Tötung neben der Tötung der Freien. Die christliche Kirche bekämpft seit dem 6. Jahrhundert ein Tötungsrecht des Herrn und erkennt in dem 10. Jahrhundert Ehen unter Unfreien ohne weiteres an. Wirtschaftlich ist der in dem Einzelnen unterschiedlich gestellte Unf...Kroeschell, DRG 1, 2; Köbler, DRG 68, 71, 78, 87, 89; Meyer, G., Die Gerichtsbarkeit über Unfreie und Hintersassen, ZRG GA 2 (1881), 83, 3 (1882), 102; Koehne, K., Die Geschlechtsverbindungen der Unfreien, 1888; Zycha, A., Über den Anteil der Unfreiheit am Aufbau von Wirtschaft und Recht, 1915; Rörig, F., Luft macht eigen, (in) Festgabe Gerhard Seeliger, 1920; Landau, P., Hadrians IV. Dekretale „Dignum est“, Studia Gratiana 12 (1967), 511; Merzbacher, F., Die Bedeutung von Freiheit und Unfreiheit, Hist. Jb. 90 (1970), 257; Nehlsen, H., Sklavenrecht, 1972; Kolb, H., Über den Ursprung der Unfreiheit, (in) Z. f. d. A. 103 (1974), 289; Rösener, W., Grundherrschaft im Wandel, 1991; Die abendländische Freiheit, hg. v. Fried, J., 1991; Freedman, P., The Origins of Peasant Servitude, 1991; Grieser...
8388Ungar (Magyar) ist der Angehörige des um 895 (862 bzw. 894-900) aus Asien östlich des Urals in das Donaubecken (Karpatenbecken) gelangenden, finno-ugrisch sprechenden Volkes (Reitervolks), das nach der Niederlage in der Schlacht auf dem Lechfeld (10. 8. 955) sesshaft wird. Vielleicht 1001 erfolgt die Krönung eines christlichen Königs der Ungarn (Stephan I.). 1290 stirbt das Bulgarien, Dalmatien, Galizien, Kroatien und Siebenbürgen erobernde Königsgeschlecht der Arpaden aus. In dem Streit mit Habsburg setzt sich Anjou-Sizilien durch (1301/1310-1382/1386). (Vor) 1514 erstellt Stephanus →Werböczy eine erstmalige Sammlung des Gewohnheitsrechts des Königreichs Ungarn, die sich in der Gerichtspraxis durchsetzt, während an den Universitäten (Pécs bzw. Fünfkirchen 1367, aber bald wieder geschlosse...Köbler, DRG 95, 129, 194, 220; Baltl/Kocher; Timon, A. v., Ungarische Verfassungs- und Rechtsgeschichte, 2. A. (1904 bzw.) 1909; Schulte, A., Die Kaiser- und Königskrönungen zu Aachen 813-1531, 1924; Karpat, J., Corona regni Hungariae, 1937; Müller, G., Die mittelalterlichen Verfassungs- und Rechtseinrichtungen der Rumänen des ehemaligen Ungarn, Siebenbürgische Vierteljahrschrift 61 (1938); Miskolczy, J., Ungarn in der Habsburger Monarchie, 1959; Madl, F., Das erste ungarische ZGB, (in) Das ungarische ZGB, 1963; Karpat, J., Die Rechtsgeschichte Ungarns, FS H. Lentze, 1969, 339; Handbuch der Quellen und Literatur der neueren europäischen Privatrechtsgeschichte, hg. v. Coing, H., Bd. 1ff. 1973ff., 2,2,561, 3,2,2141,2819, 3,3,3512,3629,3716,4056,4202; Bogyay, T. v., Grundzüge der Geschichte U...
8389Ungarn →UngarMayer, T., Verwaltungsreform in Ungarn nach der Türkenzeit, 1911 Neudruck bzw. 2. A. 1980; Zehntbauer, R., Einführung in die neuere Geschichte des ungarischen Privatrechts, 1916; Heymann, E., Das ungarische Privatrecht und der Rechtsausgleich mit Ungarn, 1917; Tagányi, K., Lebende Rechtsgewohnheiten und ihre Sammlung in Ungarn, 1922; Both, Ö., Kampf um die Einführung der Geschworenengerichte, Acta universitatis Szegediensis, Iur. et polit. 7, 1 (1960), 1; Deér, J., Die heilige Krone Ungarns, 1966; Horváth, P., A kelet- és közép-európai népek, 1968; Die juristische Bildung in der Slowakei und Ungarn bis zum Jahre 1848, 1968; Tripartitum opus iuris consuetudinarii inclyti regni Hungarie per Stephanum de Werbewcz editum Wien 1517, Neudruck 1969; Tanulmányok a magyar helyi önkormányzat múltjáb...
8390ungeboten (ohne besonderes Gebot auf Grund allgemeiner Regeln erfolgend) beispielsweise ungebotenes →DingKroeschell, DRG 2
8391Ungefährwerk ist die wissenschaftliche Bezeichnung für den ungewollten Unrechtserfolg in dem älteren deutschen Recht (beispielsweise fehlgehender Pfeil führt zu dem Tod eines Menschen). →FahrlässigkeitKöbler, DRG 91; Behrend, R., Das Ungefährwerk in der Geschichte des Seerechts, ZRG GA 19 (1898), 52; His, R., Das Strafrecht des deutschen Mittelalters, Bd. 1 1920, Neudruck 1964
8392Ungehorsam →WiderstandKnapp, N., Die Ungehorsamsstrafe in der Strafprozesspraxis des frühen 19. Jahrhunderts, 2011
8393Ungeld ist seit dem Hochmittelalter bis ins 19. Jahrhundert die (vielfach städtische) →Verbrauchsteuer (beispielsweise Weinungeld). →AkziseZeumer, K., Die deutschen Städtesteuern, 1878; Weisbrod, R., Das Weinungeld als Rechtsinstitut der freien Reichsstadt Speyer 1952; Habich, W., Das Weinungeld, Diss. jur. Frankfurt am Main 1966; Mit dem Zehnten fing es an, hg. v. Schultz, U., 3. A. 1992
8394ungemessen (nicht durch ein Maß bestimmt)
8395Unger, Joseph (Wien 2. 7. 1828-Wien 2. 5. 1913) Kaufmannssohn, wird nach dem Studium von Philosophie und Recht (Wien) und dem Übertritt zum Katholizismus Bibliothekar und 1853 außerordentlicher Professor in Prag und 1856 in Wien (1857 ordentlicher Professor). Er vertritt die Ansichten der historischen Rechtsschule. Seit 1870 wendet er sich der Politik zu (bereits 1867 Mitglied des Herrenhauses auf Lebenszeit). 1869 wird er Mitglied, 1881 Präsident des Reichsgerichts in →Österreich. Von 1871 bis 1879 ist er Minister ohne Geschäftsbereich. Er beteiligt sich maßgeblich an der Errichtung des Verwaltungsge-richtshofs (1876). Sein ursprüngliches Eintreten für ein Bürgerliches Gesetzbuch des Deutschen Bundes (1855) wandelt sich später in einen Aufruf zu der Revision des österreichischen →Allgemei...Strohal, E., Josef Unger, 1914; Lentze, H., Josef Unger, FS H. Arnold, 1963, 219; Sinzheimer, H., Jüdische Klassiker der deutschen Rechtswissenschaft, 1938, 2. A. 1953, 83; Ogris, W., Die historische Schule der österreichischen Zivilistik, FS H. Lentze, 1969, 449; Juristen in Österreich, hg. v. Brauneder, W., 1987, 177; Olechowski, T., Die Einführung der Verwaltungsgerichtsbarkeit in Österreich, 1999
8396ungerechtfertigt (1784/1794) nicht durch einen Grund gerechtfertigtKöbler, U., Werden, Wandel und Wesen des deutschen Privatrechtswortschatzes, 2010
8397Ungerechtfertigte Bereicherung (1866) ist die nicht durch einen rechtlichen Grund ge-rechtfertigte →Bereicherung einer Person (beispielsweise Leistung auf eine Nichtschuld). Die ungerechtfertigte Bereicherung ist nach dem Vorbild des römischen, sie als Quasikontrakt behandelnden Rechtes (lat. [F.] →condictio) grundsätzlich in dem Umfang des Empfangenen herauszugeben. Die Beschränkung der Haftung auf die noch vorhandene Bereicherung erfolgt durch →Duarenus (1509-1559), dem →Glück (1755-1831) folgt. Später wird zwischen Leistungskondiktion und Eingriffskondiktion (ohne Leistung) unterschieden, doch werden beide grundsätzlich gleich behandelt.Apathy, P., Der Verwendungsanspruch, 1988; Unjust Enrichment, ed. by Schrage, E., 1995; Schäfer, F., Das Bereicherungsrecht in Europa, 2001; Flume, W., Studien zur Lehre von der ungerechtfertigten Bereicherung, hg. v. Ernst, W., 2003; Cases, Materials and Texts on Unjustified Enrichment, hg. v. Beatson, J. u. a., 2003; Köbler, U., Werden, Wandel und Wesen des deutschen Privatrechtswortschatzes, 2010
8398Ungericht (N.) UnrechtKroeschell, DRG 1, 2; Friese, V., Das Strafrecht des Sachsenspiegels, 1898
8399Uniform ist die einheitliche Kleidung vor allem des Soldaten bzw. Amtsträgers der frühen Neuzeit.Die zivile Uniform als symbolische Kommunikation, hg. v. Hackspiel-Mikosch, E. u. a., 2007; Staat Macht Uniform hg. v. Wiggerich, S. u. a., 2011
8400uniert (Adj.) vereint (beispielsweise Kirche)
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