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#ZWERGLiterature
781belagern (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch 1388 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen ab 1555 an fünf Stellen belegt sowie in Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, V.) umringen, belästigen
782Belagerung (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch 1476 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen ab 1512 an zwei Stellen belegt sowie in Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, F., Verb belagern 1388) Umringung, Belästigung
783Belagerungszustand (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch 1793 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt sowie in Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, M.) ist der seit dem 19. Jahrhundert verrechtlichte Zustand der (ursprünglich tatsächlichen) Belagerung (beispielsweise einer Stadt) durch einen Feind, in dem bestimmte Rechte eingeschränkt und die Zuständigkeit von Gerichten abgeändert werden kann.Schudnagies, C., Der Kriegs- oder Belagerungszustand während des ersten Weltkriegs, 1994
784beleidigen (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch um 1349 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen ab 1419 belegt sowie in Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, V.) kränken, herabsetzen
785Beleidigung (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch 1359 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen ab 1479/1484 [Nürnberg] an neun Stellen belegt sowie in Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, F., Verb beleidigen um 1349) ist die nach außen dringende Kundgabe der Missachtung oder Nichtachtung eines anderen. Sie ist sachlich in dem altrömischen Recht in der (lat. [F.]) iniuria (Unrecht) des Zwölftafelgesetzes mit der Folge der Leistung von 25 Pfund Kupfer enthalten, die in dem klassischen römischen Recht zu einem Tatbestand erweitert wird, der jede bewusste Missachtung der Persönlichkeit eines anderen in Wort und Tat umfasst. In dem Mittelalter hat die Beleidigung eher tatsächliche als rechtliche Folgen. Die peinliche Gerichtsordnung Karls V....Köbler, DRG; Landsberg, E., Injuria und Beleidigung, 1886; Thieme, K., Iniuria und Beleidigung, 1905; Die Gesetze der Langobarden, hg. v. Beyerle, F., 1947, 444; Bartels, K., Die Dogmatik der Ehrverletzung in der Wissenschaft des gemeinen Rechts, Diss. jur. Göttingen 1959; Rüping, H./Jerouschek, G., Grundriss der Strafrechtsgeschichte, 1981, 5. A. 2007, 6. A. 2011; Fuchs, R., Um die Ehre, 1998; Müller, M., Verletzende Worte – Beleidigung und Verleumdung in Rechtstexten aus dem Mittelalter und aus dem 16. Jahrhundert, 2017
786Belgien ist das Gebiet zwischen der kontinentalen Ärmelkanalküste und den Ardennen. Sein Name geht auf ab 57 bzw. 51 v. Chr. von Caesar unterworfene keltisch-germanische Mischstämme zurück, die zusammenfassend als (lat. [M.Pl.]) Belgae bezeichnet werden. Sie geraten in der Völkerwanderung unter den Einfluss der von dem Niederrhein einströmenden →Franken, die den nördlichen Teil sprachlich assimilieren (altniederfränkisch, flämisch). 843/877 gelangt ein Teil an den Westen (Frankreich), der übrige Teil (Brabant, Luxemburg, Hennegau, Namur, Hochstift Lüttich) an den Osten (deutsches Reich, Heiliges römisches Reich), 1384 das gesamte Gebiet an →Burgund und über Maria von Burgund 1477 an Habsburg, für das Karl V. 1531 die Aufzeichnung aller örtlichen Gewohnheitsrechte (coutumes) binnen sechs Mo...Recueil des anciennes ordonnances de la Belgique; Recueil des anciennes coutumes de la Belgique; Pirenne, H., Histoire de Belgique, Bd. 1ff. 1899ff., Neudruck 1975; Errera, P., Das Staatsrecht des Königreichs Belgien, 1909; Niemeyer, T., Belgien und seine Neutralisierung, 1917, Neudruck 2013; Marez, G. des, Le droit privé à Ypres, 1927; Vercauteren, F., Étude sur les civitates de la Belgique seconde, Mémoires publiés par l’académie royale de Belgique 1934; Niermeyer, J., Onderzoekingen over Luikse en Maastrichtse oorkonden, 1935; Dievoet, E. van, Het burgerlijk recht, 1943; Algemene Geschiedenis der Nederlanden, 1949ff.; Standen en Landen, Bd. 1ff. 1950ff.; Génicot, L., L’économie rurale Namuroise, 1960; Verhulst, A./Gysseling, M., Le compte général de 1187, 1962; Handbuch der Quellen und ...
787Belial (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch nach 1474 über das Lateinische und Griechische des Altertums aus dem Hebräischen aufgenommen und in älteren deutschen Rechtsquellen – als Ansatz – nicht belegt, M., hebr. Bosheit, Widersacher Christi) ist in der Bibel (2. Kor. 6, 15) ein Teufel und in dem Spätmittelalter eine Lehrschrift ([lat.] Processus [M.] Luciferi contra Jesum coram iudice Salomone, Prozess Luzifers gegen Jesus vor dem Richter Salomo) des kanonistisch geschulten Archidiakons Jacobus (Paladinus) de Theramo (Teramo, 1382 Archidiakon in Aversa, 1391 Bischof von Monopoli, später von Florenz) von 1382. Ihre frühe deutsche Übersetzung ist ein Fall populärer, die Rezeption der gelehrten Rechte beschleunigender Literatur.Hagemann, H., Der Processus Belial, FG M. Gerwig, 1960, 55; Ott, N., Rechtspraxis und Heilsgeschichte, 1983
788belieben (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch um 1235 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen ab 1314 belegt sowie in Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, V.) gutheißen, wertschätzen
789Beliebung (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch 1350 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen 1350 belegt sowie in Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, F., Verb belieben um 1235) Einwilligung, Neigung →Dorfordnung, Siebenhardenbeliebung
790Bellapertica →Petrus de Bellapertica
791Bello, Andrés (Caracas/Venezuela 1781-Santiago/Chile 1865), der in London von 1810 an ein jahrelanges Rechtsstudium betreibt, ist der Verfasser des auf dem europäischen Kodifikationsgedanken und dem spanisch-römischen Sachmaterial eigenständig aufgebauten (span.) Codigo civil (Bürgerliches Gesetzbuch) de la república de Chile von 1855.Nelle, D., Entstehung und Ausstrahlungswirkung des chilenischen Zivilgesetzbuches von Andrés Bello, 1988
792Bellot, Pierre François (1776-1836), seit 1819 bzw. 1823 Professor in Genf, ist der Redaktor des Zivilgesetzbuchs und Schöpfer des Prozessrechts in →Genf.Elsener, W., Die Schweizer Rechtsschulen, 1975, 446
793bellum (lat. [N.]) Krieg
794benedeien (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch um 1210 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt sowie in Bestandteilen über das erschließbare Lateinische des Altertums mit dem Indogermanischen verbindbar, V.) lobpreisen, segnen
795Benedictus de Isernia ist ein in Benevent kurz vor 1200 geborener, 1252 in Neapel noch bezeugter Jurist (Glossen, Summen).Lange, H./Kriechbaum, M., Römisches Recht im Mittelalter, Bd. 2 2007, 496
796Benedictus Levita (Benedikt der Levit) ist der selbstgewählte Name des (unbekannten) Verfassers einer in drei Bücher mit 405, 436 und 478 (bzw. insgesamt 1719 bzw. nach Seckel 1721) Kapiteln gegliederten, um 850 (vor 852?) wohl in der Erzdiözese Reims (nach eigenen Angaben in dem Archiv der Kirche von Mainz) entstandenen, teilweise (mehr als drei Viertel?) gefälschten oder verfälschten, zu einem beträchtlichen Teil aber echten, auf sehr guten Vorlagen beruhenden, vollständig nur durch zwei in Paris liegenden Handschriften überlieferten, nur mäßig erfolgreichen Rechtssammlung, die Kapitularien aus der Sammlung des →Ansegis, Bibeltexte, Kirchenväter, Kanones und andere Quellen kirchlichen wie weltlichen Rechtes (von den Volksrechten nur die [lat.] Lex Baiwariorum, Volksrecht der Bayern) ohne...Ganshof, F., Was waren die Kapitularien? 1961; Fälschungen im Mittelalter, hg. v. Fuhrmann, H., Bd. 1ff. 1988ff.; Schmitz, G., Die Reformkonzilien von 813 und die Sammlung des Benedictus Levita, DA 56 (2000), 1; Fortschritt durch Fälschungen?, 2002; Lukas, V., Eine Sammlung von Kapitularien Karls des Großen bei Benedictus Levita, ZRG KA 90 (2004), 1
797Benedikt XIV. (Prospero Lambertini, Bologna 1694-1754), seit 1740 Papst, ist auf Grund seines Werkes (lat.) De synodo dioecesana (Über die Diözesansynode) der früheste Vertreter einer geschichtlichen Kirchenrechtswissenschaft.Haynes, R., Philosopher King. The Humanist Pope Benedict XIV, 1970
798Benediktiner (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch nicht bezeugt und – als Ansatz – in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt sowie in Bestandteilen über das Lateinischen des Altertums mit dem Indogermanischenverbindbar, M.) ist der Angehörige des von Benedikt von Nursia (Nursia bei Spoleto um 480-Montecassino 547) zunächst in Subiaco und nach 529 in Montecassino (bei Neapel) geleiteten ältesten abendländischen Mönchtums, der nach der von Benedikt für Montecassino verfassten, sich in dem fränkischen Reich durchsetzenden Klosterregel lebt. Bedeutende Klöster der Benediktiner sind neben Montecassino vor allem Luxeuil, Cluny, Corbie, Fontenelle, Stablo, Malmédy, Bobbio, Farfa, Echternach, Prüm, Hirsau, Reichenau, Sankt Gallen, Weißenburg in dem Elsass, Lorsch, Maria Laach, Fulda, Corvey, ...Hilpisch, S., Geschichte des benediktinischen Mönchtums, 1929; Schmitz, P., Geschichte des Benediktinerordens, Bd. 1ff. 1947ff.; Holtz, L., Geschichte des christlichen Ordenslebens, 1986; Engelbert, P., Geschichte des Benediktinerkollegs Sankt Anselm in Rom, 1988; Clark, J., The Benedictines in the Middle Ages, 2011; Dartmann, C., Die Benediktiner, 2014; Miegel, A., Kooperation, Vernetzung, Erneuerung, 2014; Die benediktinischen Mönchs- und Nonnenklöster in Bayern, red. v. Hildebrandt, M., 2014 (149 Beiträge); Dartmann, C., Die Benediktiner, 2017; Jenal, G., Sub Regula S. Benedicti – Eine Geschichte der Söhne und Töchter Benedikts von den Anfängen bis zur Gegenwart, 2019
799Benediktinerregel (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch nicht bezeugt und – als Ansatz – in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt sowie in Bestandteilen über das Lateinische des Altertums mit dem Indogermanischen verbindbar, F.) Regel Benedikts von Nursia →regula Benedicti (Regel Benedikts)
800Benediktion (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch als um 1500 aus dem Lateinischen des Altertums aufgenommen bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen – als Ansatz - nicht belegt sowie in den Bestandteilen über das Lateinische des Altertums mit dem Indogermanischen verbindbar, F., Verb benedeien um 1210) Benedeiung, SegnungFranz, A., Die kirchlichen Benediktionen im Mittelalter, 1909
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