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7081Reine Rechtslehre ist die auf der positivistischen Grundlage der neukantianischen Zuordnung der Rechtsnorm zu dem Sollen von Hans →Kelsen (1881-1973) bis 1934 entwickelte, alle nichtrechtlichen Elemente, insbesondere die politische Ideologie ausscheidende Rechtslehre. In ihr stellt die Rechtsordnung einen Erzeugungszusammenhang von Rechtsnormen dar, der sich letztlich auf eine hypothetische Grundnorm zurückführen lässt. Diese nicht gesetzte, aber vorausgesetzte hypothetische Grundnorm hat rechtser-zeugenden Charakter, der Zwangsakt als Endpunkt des Rechtserzeugungsvorgangs nur rechtsanwendenden Charakter. Adolf J. Merkl überträgt die von Kelsen für das Verfassungsrecht entwickelte Vorstellung auf das Verwaltungsrecht, Alfred Verdroß auf das Völkerrecht.Kelsen, H., Reine Rechtslehre, 1934, 2. A. 1960; Schild, W., Die reinen Rechtslehren, 1975; Der Einfluss der reinen Rechtstheorien, Bd. 1ff. 1978ff.; Dreier, H., Rechtslehre, Staatssoziologie und Demokratie bei Hans Kelsen, 1984
7082Reinhart Fuchs ist die nach 1192 von einem elsässischen Dichter geschaffene, das Verfah-ren des ausgehenden 12. Jahrhunderts volkssprachig darstellende Dichtung.Der Reinhart Fuchs, hg. v. Düwel, K., 1984
7083Reinigung
7084Reinigungseid ist der in Wurzel und Deutung wohl vielschichtige Eid des Beschuldigten, mit dem er (allein oder mit Eidhelfern) seine Unschuld erweisen kann. Er entspricht einem Beweisrecht. Er verschwindet mit dem 18. JahrhundertKroeschell, DRG 1, 2; Loening, R., Der Reinigungseid bei Ungerichtsklagen im deutschen Mittelalter, 1880; Schmidt, E., Einführung in die Geschichte der Strafrechtspflege, 1947, 3. A. 1965; Fiori, A., Il giuramento di innocenza nel processo canonico medievale, 2013
7085Reinkingk (Reinking), Dietrich (Theodor) (Windau in Kurland 10. 3. 1590-Glückstadt 15. 12. 1664), Gutsherrnsohn, wird nach dem Rechtsstudium in Köln, Marburg (Vultejus) und Gießen (Antonius) 1617 außerordentlicher Professor in Gießen, 1618 Hofrat, 1625 Vizekanzler und 1632 Kanzler (zuerst in Schwerin, 1636 in Bremen, 1648 in Schleswig und Holstein). Sein 1619 erschienenes kaiserfreundliches Hauptwerk (lat. Tractatus [M.] de regimine seculari et ecclesiastico, Abhandlung über weltliche und kirchliche Herrschaft) räumt dem Kaiser Souveränität ein und wird damit seit 1648 der Wirklichkeit nicht mehr voll gerecht.Jessen, H., Biblische Policey, Diss. jur. Freiburg im Breisgau, 1962; Staatsdenker im 17. und 18. Jahrhundert, hg. v. Stolleis, M., 1977, 2. A. 1987, 3. A. 1995
7086reipersekutorisch (sachverfolgend)Köbler, DRG 19
7087reipus (lat.-afrk. [M.]) Reifgeld, Verlobungsgebühr, vor 819
7088Reise ist die Fortbewegung eines Menschen an einen anderen Ort außerhalb des Wirt-schaftsverkehrs.Drabek, A., Reisen und Reisezeremoniell der römisch-deutschen Herrscher im Spätmittelalter, 1964; Hans Dernschwam’s Tagebuch einer Reise nach Konstantinopel und Kleinasien (1553/55), 1923, hg. v. Babinger, F. 1923, Neudruck hg. v. Schnur, R., 1986; Paravicini, W., Die Preußenreisen des europäischen Adels, 1989; Unravelling Civilisation – European Travel and Travel Writing, hg. v. Schulze-Forberg, H., 2005; Prein, P., Bürgerliches Reisen im 19. Jahrhundert, 2005; Quellen zur Geschichte des Reisens im Spätmittelalter, hg. v. Reichert, F., 2009 (37 Dokumente); Zwingmann, N., Antiker Tourismus in Kleinasien, 2012; Les voyages des empereurs dans l’Orient romain, hg. v. Hostein, A. u. a., 2012; Reichert, F., Asien und Europa imMittelalter, 2014; Fischer-Kattner, A., Spuren der Begegnung, 2015; T...
7089Rei vindicatio (lat. [F.], Gewaltansag wegen der Sache) ist die Herausgabeklage des Eigentümers des klassischen römischen Rechtes, bei welcher der nichtbesitzende (zivile) Eigentümer dem besitzenden Nichteigentümer (beispielsweise Dieb) gegenübersteht, wobei neben der Herausgabe (Restitution) der Sache auch Sachschäden, Früchte und Aufwendungen zu beachten sind. Aus der rei vindicatio entwickelt sich in dem Hochmittelalter auch die zeitweise bedeutsame Unterscheidung von →Obereigentum und Untereigentum. In dem Bürgerlichen Gesetzbuch des Deutschen Reiches von 1896/1900 entspricht ihr § 985.Kaser §§ 4 I 1a, 21 I 2b, 22 II, 27 I, 59 II 7b, 81 II 1, 83 II 5; Söllner § 9; Köbler, DRG 41, 48, 61, 124; Coing, H., Europäisches Privatrecht, Bd. 1 1985, 174, 191, 294, 297, 307; Pennitz, M., Der „Enteignungsfall“ im römischen Recht, 1991; Wimmer, M., Besitz und Haftung des Vindikationsbeklagten, 1996
7090Rekkesvind (Reccesvinth) ist der für die Fortbildung der (lat.) →Lex (F.) Visigothorum bedeutsame westgotische König (653-672).Köbler, DRG 80, 82; García-Moreno, L., Historia de España Visigoda, 1989
7091Reklamation (F.) Beschwerde
7092Reklamationsrecht (N.) Beschwerderecht bei dem fränkischen KönigKaufmann, E., Aequitatis iudicium, 1959; Weitzel, J., Über Oberhöfe, Recht und Rechtszug, 1981
7093Rekognition (F.) Anerkennung
7094Rekognitionszins (M.) Anerkennungszins
7095Rektor ist der Leiter, insbesondere der Leiter einer Universität.Köbler, Jurist; Schwinges, R., Rektorwahlen, 1992
7096Rekuperator →(lat.) recuperator (M.)
7097Relation (lat. [F.] relatio) ist aus dem römisch-kanonischen gelehrten Prozessrecht kommend in der Neuzeit der Bericht in dem Rahmen der juristischen Tätigkeit. Die Reklamation besteht in dem Zivilverfahrensrecht aus der Erzählung der unstreitigen Tatsachen, der Prozessgeschichte einschließlich der Beweise und einem Ent-scheidungsvorschlag. Für die Besetzung von Stellen an dem Reichskammergericht wird 1570, für die Besetzung einer Oberratsstelle in Württemberg wenig später die Erstellung einer Proberelation vorgesehen.Kroeschell, DRG 3; Koch, C., Anleitung zum Referieren bei preußischen Gerichtshöfen, 2. A. 1836; Berger, H., Die Entwicklung der zivilrechtlichen Relation, Diss. jur. Frankfurt am Main 1976; Schröder, J., Wissenschaftstheorie und Lehre der „praktischen Jurisprudenz“, 1979; Flasch, K., Das philosophische Denken, 1986
7098relativ (verhältnismäßig) beispielsweise Mehrheit, Naturrecht, Unwirksamkeit
7099Religion ist das Ergriffenwerden von dem Göttlichen. Indogermanen, Römer und Germanen kennen in ihrer Religion eine Vielzahl von an Naturerscheinungen angelehnten, durch menschenähnliche Züge gekennzeichneten Göttern, die an unterschiedlichen Orten verehrt werden. Seit dem 1. Jahrhundert n. Chr. breitet sich in dem römischen Weltreich die von Jesus Christus auf jüdischer Grundlage gestiftete christliche, auf einen einzigen, Gerechtigkeit verwirklichenden Gott ausgerichtete Religion aus, die zu der Staatsreligion wird und seit dem 3./4. Jahrhundert auch auf die Germanen übergreift. Zwischen der Taufe Chlodwigs (zwischen 497 und 507) und der Salbung Pippins des Jüngeren zu dem König (751) erlangt die christliche Religion in dem Frankenreich eine beherrschende Stellung. Glaubenssätze veränder...Maass, G., Der Einfluss der Religion auf das Recht und den Staat, 1886, Neudruck 2011; Groenbech, W., Kultur und Religion der Germanen, 9. A. 1980; Heck, E., Der Begriff religio, 1971; Heiler, F., Die Religionen der Menschheit, 4. A. 1982; Feil, E., Religion, 1986; Buchholz, S., Recht, Religion und Ehe, 1988; Hattenhauer, H., Europäische Rechtsgeschichte, 1992, 2. A. 1994, 3. A. 1999, 4. A. 2004; Ruthmann, B., Die Religionsprozesse am Reichskammergericht, 1996; Kippenberg, H., Die Entdeckung der Religionsgeschichte, 1997; Religion in Geschichte und Gegenwart, hg. v. Betz, H. u. a., 4. A. Bd. 1f. 1998ff.; Handbuch der Religionsgeschichte, hg. v. Dinzelbacher, P., Bd. 1ff. 1999ff. (beispielsweise Bd. 4 2012); Küng, H., Die Weltreligionen auf dem Weg, 1999; Zwischen Krise und Alltag, hg. v. B...
7100Religionsfreiheit ist die Freiheit der Religion und ihrer Ausübung. Die Religionsfreiheit entwickelt sich seit der →Reformation Martin →Luthers. 1526, 1552 bzw. 1555 wird sie den Landesherren zuerkannt. 1648 wird sie auf das reformierte Bekenntnis ausgedehnt. 1788 gewährt Preußen in dem sog. Wöllnerschen Religionsedikt persönliche Gewissensfreiheit, 1803/1818 Bayern, 1818 Baden, 1819 Württemberg und 1831 das Kurfürstentum Hessen. Allerdings bleibt bis 1918 die Religionsfreiheit ein Recht des Einzelnen gegenüber dem andersgläubigen Staat. Die Weimarer Reichsverfassung von dem 11. 8. 1919 begründet dann allgemeine Religionsfreiheit (Bekenntnisfreiheit, Kultusfreiheit, religiöse Vereinigungsfrei-heit).Kroeschell, DRG 3; Fürstenau, H., Das Grundrecht der Religionsfreiheit, 1891, Neudruck 1975; Listl, J., Das Grundrecht der Religionsfreiheit, 1971; Lutz, H., Zur Geschichte der Toleranz und Religionsfreiheit, 1977; Zippelius, R., Religionsfreiheit, Staat und Kirche, 1997; Religionsfreiheit und Frieden, hg. v. Gaertner, J. u. a., 2007; Kaupisch, J., Das Grundrecht der Religionsfreiheit in seiner historischen Entwicklung, 2008; Schachtschneider, K. u. a., Grenzen der Religionsfreiheit am Beispiel des Islam, 2010; Heimbach-Steins, M., Religionsfreiheit, 2011
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