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#ZWERGLiterature
6921Rechtszug ist der jeweils einem bestimmten Gericht zugeordnete Verfahrensabschnitt eines Rechtsstreits. Voraussetzung für einen Rechtszug ist eine mehrstufige Gerichtsbarkeit. Sie entsteht in Rom seit Augustus (63 v. Chr.-14 n. Chr.) und danach wohl neu seit dem Hochmittelalter. Die deutsche ordentliche Gerichtsbarkeit kennt seit 1877/1879 den meist dreistufigen Rechtszug, dem in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts noch die Überprüfung einer Entscheidung durch das Bundesverfassungsgericht und europäische Gerichte nachfolgen kann. Nur in einem weiteren Sinn ist Rechtszug auch die Einholung einer Rechtsauskunft bei einer anderen Stelle (z. B →Oberhof).Kaser § 87 I 9; Kroeschell, DRG 1, 2; Köbler, DRG 86; Seelmann, W., Der Rechtszug im älteren deutschen Recht, 1910; Kern, E., Geschichte des Gerichtsverfassungsrechts, 1954; Jänichen, H., Der Rechtszug im Spätmittelalter am oberen Neckar, Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte 15 (1956), 214; Kaufmann, E., Aequitatis iudicium, 1959; Schlosser, H., Spätmittelalterlicher Zivilprozess, 1971; Baker, J., An Introduction to English Legal History, 1971, 2. A. 1979, 3. A. 1990, 4. A. 2002; Weitzel, J., Der Kampf um die Appellation, 1976; Ebel, F., Statutum und ius fori, ZRG GA 93 (1976), 100; Müller, H., Oberhof und neuzeitlicher Territorialstaat, 1978; Weitzel, J., Dinggenossenschaft und Recht, 1985
6922recognitio (lat. [F.]) BeglaubigungClassen, P., Kaiserreskript und Königsurkunde, 1977
6923Records sind die bis 1731 in lateinischer Sprache geführten Protokolle der Gerichte des →englischen Rechtes (im Gegensatz zu den in Lawfrench gehaltenen reports [der jungen Anwälte] der year books).Baker, J., An Introduction to English Legal History, 1971, 2. A. 1979, 3. A. 1990, 4. A. 2002; Baker, J., The Common Law Tradition, 2000
6924Reconquista (F.) Wiedergewinnung Spaniens durch die Christen gegen die Araber (8.-15. Jahrhundert)Lomax, D., Die Reconquista, 1980; Vones, L., Geschichte der iberischen Halbinsel, 1993; Jaspert, N., Die Reconquista, 2019
6925Rectitudines (F.Pl.) singularum personarum (lat.) (Rechte einzelner Personen) ist der Name des in dem →Quadripartitus enthaltenen lateinischen Traktats des frühen englischen Rechtes (Mitte 10. Jahrhundert, überarbeitet um 1020?) über die Pflichten der Hintersassen nach Hofrecht.Brunner, H., Geschichte der englischen Rechtsquellen, 1909; Loyn, H., Anglo-Saxon England and the Norman Conquest, 1962
6926rector (lat. [M.]) Leiter, Richter
6927recuperator (lat. [M.]) WiederbeschafferSöllner § 9; Köbler, DRG 19; Schmidlin, B., Das Rekuperatorenverfahren, 1963
6928recursus (lat. [M.]) Rücklauf, Rekurs
6929Recursus (M.) ab abusu (lat., Rekurs von dem Missbrauch) ist in Frankreich seit dem Spätmittelalter die Beschwerde bei den staatlichen Gerichten gegen den Missbrauch der geistlichen Gewalt.Eichmann, E., Der recursus ab abusu, 1903; Erler, A., Kirchenrecht, 5. A. 1983, Kap. 18
6930Recursus (M.) ad comitia (lat.) (Rekurs zum Reichstag) ist in dem Heiligen Römischen Reich seit dem Ende des 17. Jahrhunderts die Anfechtung von Urteilen des Reichskammergerichts und des Reichshofrates vor dem Reichstag. Der recursus ad comitia bleibt meist ohne Auswirkung.Sellert, W., Prozessgrundsätze und Stilus Curiae am Reichshofrat, 1973, 398
6931Rede ist die Darlegung einer Gedankenfolge gegenüber der Öffentlichkeit in mündlicher Form. Mit der Kunst der beeindruckenden und möglichst überzeugenden Rede befasst sich bereits in der griechischen und römischen Antike die Rhetorik. In England entwickelt sich seit 1688, in den Vereinigten Staaten von Amerika seit 1776 und in Frankreich seit 1789 eine feste Einrichtung der öffentlichen, vor allem in dem Parlament gehaltenen Rede. Die ersten modernen politischen Reden in deutscher Sprache finden sich in den nach der französischen Revolution an Frankreich gelangten linksrheinischen Gebieten.Politische Reden 1 (1792-1867), 2 (1869-1914), hg. v. Wende, P., 1990
6932Redefreiheit →Parlament, Meinungsfreiheit
6933reditus, redditus (lat. [M.]) Rückkehr, Einkunft, Abgabe
6934Redintegranda (zurückzugewährend) ist das Anfangswort eines auf die pseudoisidorischen Dekretalen des 9. Jahrhunderts zurückgehenden canons →Gratians (um 1140), nach dem ein vertriebener Bischof gegen ein Strafverfahren gegen ihn eine Einrede hat, so lange er nicht wieder in sein Amt eingesetzt wird, und jedes Urteil, das vor dieser Wiedereinsetzung ergeht, fehlerhaft ist. Später entwickelt sich über die (lat.) actio (F.) spolii hieraus die Besitzschutzklage.Hübner § 29 III 2b; Bruns, C., Die Besitzklagen, 1874
6935Redjeva (Ratgeber) ist in dem hochmittelalterlichen Recht Frieslands ein Berater von Richter und →asega, der in der Mitte und in dem Osten bald den asega ersetzt.Richthofen, K. v., Friesische Rechtsquellen, 1840, Neudruck 1960; Jaekel, H., Abba, asega und redjeva, ZRG GA 27 (1906), 114; Gerbenzon, P., Apparaat voor de studie van oudfries recht, Teil 1f. 1981; Köbler, G., Altfriesisch-neuhochdeutsches und neuhochdeutsch-altfriesisches Wörterbuch, 1983
6936Reeder ist der Schiffseigner.
6937Reederei ist die Verbindung mehrerer Schiffseigner. Sie findet sich der Sache nach bereits in dem Altertum. Eine umfassende gesetzliche Regelung bringen das preußische →Allgemeine Landrecht von 1794, das →Allgemeine Deutsche Handelsgesetzbuch von 1861 und das →Handelsgesetzbuch von 1897/1900.Hübner; Goldschmidt, L., Handbuch des Handelsrechts, 1864, 2. A. 1875, darin Universalgeschichte des Handelsrechts, (Bd. 1 3. A.) 1891, Neudruck 1957; Seamen in Society, hg. v. Adam, P., 1980; Schmidt, K., Die Partenreederei, 1995
6938Referendar (lat. [M.] referendarius) ist in dem spätantiken römischen Recht (427 n. Chr.) der kaiserliche Berichterstatter. Als Titel für hohe Amtsträger erscheint Referendar auch in dem Mittelalter (beispielsweise in Italien in dem 7. Jahrhundert, in der päpstlichen Kanzlei in dem 14. Jahrhundert). Seit 1748 ist in →Preußen der angehende Jurist nach zwei von insgesamt drei Prüfungen Referendar, seit 1869 nach einer von insgesamt zwei Prüfungen.Kroeschell, DRG 1; Jescheck, H., Die juristische Ausbildung in Preußen und im Reich, 1939; Bleek, W., Von der Kameralausbildung zum Juristenprivileg, 1972; Mehrlein, A., Die Zweiteilung der Juristenausbildung, Diss. jur. Frankfurt am Main 1976; Classen, P., Kaiserreskript, 1977
6939Referendum (N.) Volksabstimmung
6940Reform (F.) Wiederherstellung einer (früheren) FormKroeschell, 20. Jahrhundert; Koselleck, R., Preußen zwischen Reform und Revolution, 1967; Weis, E., Montgelas, 1971; Bradler-Rottmann, E., Die Reformen Kaiser Josephs II., 1973; Angermeier, H., Die Reichsreform, 1984; Wolgast, E.Revolution, Reform, Restauration, hg. v. Mohnhaupt, H., 1988; Reform von Kirche und Reich zur Zeit der Konzilien von Konstanz (1414-1418) und Basel (1431-1449), hg. v. Hlaváček, I. u. a., 1996; Kaufhold, M., Die Rhythmen politischer Reformen im späten Mittelalter, 2008; Beach, A., The Trauma of Monastic Reform, 2017 (an Hand der Chronik von Petershausen)
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