| 2003-07-27 |
| Nach einer Entscheidung des Oberlandesgerichts Hamburg besteht zwischen einer Rechtsanwaltssozietät und einem unter der Angabe juristische Korrespondenz Schreibarbeiten für Rechtsanwälte ausführenden Schreibbüro kein Wettbewerbsverhältnis (3 U 62/2002 31. Oktober 2002). |
| Nach einer Entscheidung des Oberlandesgerichts Karlsruhe ist Gerichtsstand des Erfüllungsorts einer Honorarforderung eines Rechtsanwalts der Wohnsitz des Mandanten zur Zeit der Entstehung des Schuldverhältnisses (15 AR 53/2002 17. März 2003). |
| Nach einer Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Münster kommt § 22 III Mediendienste-Staatsvertrag als Ermächtigungsgrundlage für eine Sperrungsverfügung gegen einen Internetzugangsanbieter (Accessprovider) als Diensteanbieter fremder Inhalte in Betracht (8 B 2567/2002 19. März 2003). |
| Nach einer Entscheidung des Landgerichts Leipzig hat der Mieter von bei normaler Hochwasserlage nicht gefährdeten Räumen (z. B. in Grimma) ein vollständiges Minderungsrecht, wenn nach außergewöhnlichem Hochwasser die Räume nicht mehr nutzbar sind (1 S 1314/2003 28. Mai 2003). |
| Nach einer Entscheidung des zuständigen Gerichts Italiens muss Fiat wegen einer gegen die Gewerkschaften gerichteten Verhaltensweise die Autoherstellung in einer inzwischen still gelegten Herstellungsstelle wieder aufnehmen. |
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| 2003-07-26 |
| Nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts Deutschlands ist rechtliches Gehör nur gewährt, wenn die Verfahrensbeteiligten erkennen können, auf welchen Tatsachenvortrag es für die Entscheidung ankommen kann (1 BvR 2114/2002 4. Juni 2003). |
| Nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts Deutschlands erfordert die Subsidiarität der Verfassungsbeschwerde bereits im fachgerichtlichen Verfahren einen substanziierten Vortrag in Hinblick auf die behauptete Verfassungswidrigkeit eines Rechtssatzes (z. B. § 522 II, III ZPO) (1 BvR 2357/2002 5. Mai 2003). |
| Nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts Deutschlands ist eine Beiordnung eines Rechtsanwalts in einem Insolvenzeröffnungsverfahren auch bei Sprachproblemen des Schuldners noch nicht ohne Weiteres geboten (1 BvR 329/2003 18. März 2003). |
| Nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts Deutschlands verletzt die gesetzliche Beseitigung der Möglichkeit des Ausschlusses des Adoptivkinds vom gesetzlichen Erbrecht nicht die Testierfreiheit (1 BvR 12. März 2003). |
| Nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts Deutschlands darf bei Eigenbedarfskündigung des Vermieters der Mieter nur die erforderliche Auskunft verlangen (z. B. nicht den Namen des miteinziehenden Lebensgefährten) (1 BvR 619/2002 3. Februar 2003). |
| Nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs Deutschlands begeht Steuerhinterziehung, wer in Steuerverkürzungsabsicht Vorsteuer aus Rechnungen geltend macht, die von Personen gestellt wurden, die die von ihnen ausgewiesene Umsatzsteuer nicht gegenüber dem Finanzamt anmelden sollen und die lediglich zu diesem Zweck in der Lieferkette vorgeschaltet wurden (5 StR 520/2002 22. Mai 2003). |
| Nach einer Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts Deutschlands muss ein Arbeitgeber nicht allein wegen umgehender (z. B. nach 12 Minuten erfolgender) Telefaxantwort auf ein Anhörungsschreiben davon ausgehen, dass nur eine persönliche Äußerung des Betriebsratsvorsitzenden vorliegt (2 AZR 707/2001 16. Januar 2003). |
| Nach einer Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts Deutschlands darf einem Arbeitnehmer gekündigt werden, der den Arbeitgeber oder einen Arbeitskollegen beleidigende Äußerungen an eine vermeintliche Vertrauensperson richtet, um einen Dritten zu treffen (2 AZR 418/2001 10. Oktober 2002). |
| Nach einer Entscheidung des Oberlandesgerichts Saarbrücken muss der dem Besitzer mit Hilfe der Polizei den Besitz Entziehende beweisen, dass das Gesetz ihm die Besitzentziehung gestattete (1 U 4/2003 9. April 2003). |
| Nach einer Entscheidung des Amtsgerichts Dortmund muss der anwaltlich beratene gewerbliche Vermieter eine Kündigung wegen Zahlungsverzugs für den Mieter verständlich begründen (131 C 1627/2003 28. Mai 2003). |
| Nach einer Entscheidung des Amtsgerichts Hamburg ist eine englische Limited in Deutschland insolvenzfähig und kommen ihre Gesellschafter im deutschen Insolvenzverfahren in der Regel nicht in den Genuss einer Haftungsbeschränkung, wenn die englische Limited nur in Deutschland tätig geworden ist und in tatsächlicher Hinsicht nicht hinreichend mit Kapital ausgestattet ist (67g IN 358/2002 14. Mai 2003). |
| Der Basiszinssatz Deutschlands beträgt seit 1. Juli 2003 1,22 Prozent. |
| Emmerich, Volker/Sonnenschein, Miete, 8. A. 2003 |
| Vehslage, Torsten/Bergmann, Stefanie/Purbs, Svenia/Zabel, Matthias, Jus-Referendarführer, 2003 |
| Ebert, Johannes/Gregor, Klaus/Günter, Peter, Die Anwaltsklausur in der zweiten juristischen Staatsprüfung, 2003 |
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| 2003-07-25 |
| Nach einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs ist die Europäische Kommission nicht zur Rücknahme der Genehmigung eines Arzneimittels (z. B. gegen Fettleibigkeit) eines Mitgliedstaats zuständig (C-39/2003 24. Juli 2003). |
| Nach einer Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts Deutschlands ist ein kurz vor Eintritt der Insolvenz abgeschlossener Arbeitsvertrag nicht in jedem Fall als Scheingeschäft (z. B. zwecks Erschleichung von Insolvenzgeld) nichtig (8 AZR 59/2002 13. Februar 2003). |
| Nach einer Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts Deutschlands darf ein Arbeitgeber mit einem Arbeitnehmer, zu dem bereits ein Arbeitsverhältnis bestanden hat, nur dann keinen befristeten Arbeitsvertrag mehr abschließen, wenn der Vertrag nach Inkrafttreten des Teilzeit- und Befristungsgesetzes abgeschlossen wurde (7 AZR 535/2002 15. Januar 2003). |
| Nach einer Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Berlin darf Berlin die Förderung für Sozialbauwohnungen errichtende Unternehmer nach 15 Jahren nur verringern, nicht einstellen (5 S 8/2003). |
| Nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg ist für die Anordnung der Ersatzvornahme des Wegfahrens eines verbotswidrig abgestellten Fahrzeugs grundsätzlich nicht der Polizeivollzugsdienst, sondern die für die Aufstellung von Verkehrszeichen zuständige Straßenverkehrsbehörde zuständig (1 S 2025/2001 17. Juni 2003). |
| Nach einer Entscheidung des Landessozialgerichts Rheinland-Pfalz haben aus der Kirche ausgetretene Arbeitslose keinen Anspruch auf höheres Arbeitslosengeld ohne Berücksichtigung eines Kirchensteuerhebesatzes (1 AL 174/2002 26. Juni 2003). |
| Nach Entscheidungen des Landgerichts Frankfurt am Main muss Comroad AG 33 klagenden Anlegern 116000 Euro Schadensersatz nebst Zinsen zahlen. |
| Nach einer Entscheidung des Landgerichts Osnabrück wird durch Übersendung einer Abschrift oder eines Telefax der Bürgschaftsurkunde eine Bürgschaft nicht wirksam begründet (12 O 1454/2003 18. Juni 2003). |
| Nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Stade kann (z. B. einer Studentin) wegen Magersucht der Führerschein entzogen werden (1 A 1865/2002). |
| Nach einer Entscheidung des Finanzgerichts Rheinland-Pfalz kann eine Abfindung auch bei gerichtlichem Vergleich über die Auflösung des Arbeitsverhältnisses (teilweise) steuerfrei sein (1 K 1690/2001 4. Juni 2003). |
| Nach einer Entscheidung des Arbeitsgerichts Frankfurt am Main kann einem Arbeitnehmer (z. B. einer Putzfrau) wegen unerlaubten Beiziehens Dritter (z. B. Angehöriger oder Bekannter) fristlos gekündigt werden (5 Ca 11141/2002). |
| Helge Grabitz-Scheffler Oberstaatsanwältin a. D. 2. August 1934-17. Juli 2003. |
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| 2003-07-24 |
| Nach einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs ist ein öffentlicher Zuschuss (z. B. im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt) an Verkehrsunternehmen (z. B. Altmark Trans GmbH) nicht europarechtswidrig, wenn die Unternehmen mit klar festgelegten gemeinwirtschaftlichen Verpflichtungen betraut sind und der Ausgleich objektiv und transparent berechnet wird und das erforderliche Maß nicht überschreitet (C-280/2000). |
| Nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts Deutschlands darf einem abgeschobenen Ausländer das Umgangsrecht mit seinem in Deutschland lebenden Kind nicht deswegen abgesprochen werden, weil er es tatsächlich nicht ausüben kann (1 BvR 90/2003 21. Mai 2003). |
| Nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs Deutschlands ist ein Lügendetektor kein geeignetes Beweismittel in einem Zivilprozess um Schadensersatz (z. B. eines Kindes gegen einen Vater zur Entlastung des Vaters vom Vorwurf des sexuellen Missbrauchs des Kindes) (VI ZR 327/2002 24. Juni 2003). |
| Nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs Deutschlands ist nach Abtretung des pfändbaren Teils des Arbeitslohns das Prozessgericht sachlich für den Antrag auf Erhöhung des Pfändungsfreibetrags zuständig (IXa ZB 51/2003 28. Mai 2003). |
| Nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs Deutschlands beginnt die Verjährung des Anspruchs aus § 945 1. Alt. ZPO bei Aufhebung der einstweiligen Verfügung spätestens mit Erlass eines Urteils im Hauptsacheverfahren (IX ZR 283/2002 15. Mai 2003). |
| Nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs Deutschlands rechtfertigt die in einen Kaufvertrag aufgenommene Erklärung des Verkäufers, dass ihm vom Vorhandensein wesentlicher, unsichtbarer Mängel nichts bekannt ist, keine Abweichung von dem Grundsatz, nach dem der Käufer beweisen muss, dass der Verkäufer ihn über offenbarungspflichtige Umstände nicht aufgeklärt hat (V ZR 100/2002 30. April 2003). |
| Nach einer Entscheidung des Bundesfinanzhofs Deutschlands ist der Verzicht auf ein Weihnachtsgeld des Arbeitgebers für die Berechnung der Einkünfte bei der Prüfung eines Kindergeldanspruchs eines volljährigen Kindes unbeachtlich (VIII R 16/2002 11. März 2003). |
| Nach einer Entscheidung des Bayerischen Obersten Landesgerichts kann unter einem Tagesordnungspunkt Erklärungen zum Verwaltervertrag (Haftung) in einer Wohnungseigentümerversammlung über zeitliche und betragsmäßige Einschränkungen der Verwalterhaftung beschlossen werden (2 ZBR 89/2002 23. Dezember 2003). |
| Nach einer Entscheidung des Oberlandesgerichts Köln muss der Antragsteller bei der Verfolgung eines markenrechtlichen Auskunftsanspruchs im Eilverfahren die Eilbedürftigkeit darlegen und glaubhaft machen (6 W 35/2003 12. Juni 2003). |
| Nach einer Entscheidung des Amtsgerichts Brandenburg muss ein Mieter am Ende der Mietzeit eine von ihm in üblicher Weise angebrachte Holzpaneeldeckenverkleidung nicht entfernen (32 C 181/2000 1. April 2003). |
| Nach einem Vergleich vor dem Landgericht München I erhält Lothar Matthäus noch 7500 Euro Nachzahlung aus seinem Abschiedsspiel bei Bayern München. |
| Die Europäische Kommission stimmt der zentralen Vermarktung der wichtigsten Fußballwettbewerbe unter Auflagen zu. |
| Das Bundeskriminalamt Österreichs untersucht 4000 angeblich krankheitsbedingte Frühpensionierungen von Beamten bei der Österreichischen Bundesbahn, Telekom Austria Post und Postbus AG auf mögliche Strafbarkeit (Marke Berenkrank). |
| Die Nationalversammlung Frankreichs beschließt eine Rentenreform. |
| Die Europäische Kommission nimmt den Vorschlag an, dass die Gerichte der Mitgliedstaaten der Europäischen Union in grenzüberschreitenden Rechtsstreitigkeiten wegen eines außervertraglichen Schuldverhältnisses dasselbe Recht anwenden. |
| Der Landwirtschafts- und Fischereirat der Europäischen Union stimmt dem von der Europäischen Kommission vorgeschlagenen Statut einer europäischen Genossenschaft (societas cooperativa europea) zu. |
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| 2003-07-23 |
| Nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts Deutschlands muss eine Anwaltskanzlei auf Grund der Berufsfreiheit (Verfassungswidrigkeit von § 3 II BORA) nicht in jedem Fall alle Mandate niederlegen, bei denen die frühere Kanzlei eines neu eintretenden Rechtsanwalts die Gegenseite vertrat (1 BvR 238/2001 3. Juli 2003). |
| Nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs Deutschlands kann die Bundesrepublik Deutschland von den betreffenden Bauunternehmern die Hälfte des vor zehn Jahren am Bonner Schürmannbau entstandenen Hochwasserschadens ersetzt verlangen (VII ZR 186/2002). |