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#ZIEL
3201Ivo Helori, Ivo von Hélory, (Kermartin 17. 10. 1253 [1247?, 1250?]-19. 5. 1303), Sohn eines Landadligen, wird nach dem 13jährigen Studium von Theologie und Recht in Paris und Orléans Offizial und Priester. Vielleicht wegen seiner Gerechtigkeitsliebe und Verwechslungen mit →Ivo von Chartres ist er Standespatron der Juristen und volkstümlicher Heiliger der Gerechtigkeit. Lit.: Moeller, E. v., Der heilige Ivo, HV 20 (1909), 321; Schott, C., Patrone und Siegel der Freiburger Juristen-fakultät, Freib. Univ.bll. 2 (1962), 32; Burmeister, K., Der heilige Ivo und seine Verehrung an den deutschen Rechtsfakultäten, ZRG GA 92 (1975), 60; Rieck, A., Der heilige Ivo von Hélory, 1998
3202Ivo von Chartres (um 1046-1116) wird nach dem Studium in Paris und Bec 1090 Bischof von Chartres. Er verfasst eine (lat.) Collectio (F.) trium partium (Sammlung dreier Teile), ein (lat. [N.]) Decretum und eine achtbändige (lat. [F.]) Panormia, in denen er Kanones und Dekretalen sammelt und dadurch →Gratian erheblich beeinflusst. Lit.: Sprandel, R., Ivo von Chartres, 1962; Ways of Mercy, hg. v. Brasington, B., 2004; Violi, S., Il prologo di Ivo di Chartres, 2006
3203Jaca ist der 1076 von König Sancho Ramirez gegründete, mit einem →Fuero begabte Sitz des Königs von Aragón. Lit.: Nelson, L., The foundation of Jaca, Speculum 53 (1978), 688
3204Jacobus Balduini ist der in Bologna geborene, 1213 den Professoreneid ablegende, 1229 zum Podestà von Genua gewählte, wohl am 10. 4. 1235 verstorbene Glossator (Schüler Azos), von dem Glossen zum Codex und zu den Digesten, De instructione advocatorum, De primo et secundo decreto, De fratribus habitantibus und kleinere Schriften stammen. Lit.: Lange, H., Römisches Recht im Mittelalter, Bd. 1 1997, 286
3205Jacobus Butrigarius ist ein in Bologna etwa 1273 geborener, in Bologna lehrender, am 9. 4. 1348 verstorbener Jurist (lecturae, commentaria, Traktate, quaestiones, consilia). Lit.: Lange, H./Kriechbaum, M., Römisches Recht im Mittelalter, Bd. 2 2007, 621
3206Jacobus Columbi ist ein unsicher bezeugter Glossator, der vielleicht einen Glossenapparat zu den libri feudorum und eine Summa feudorum verfasst hat. Lit.: Lange, H., Römisches Recht im Mittelalter, Bd. 1 1997, 282
3207Jacobus de Ardizone ist der aus Verona stammende, im früheren 13. Jahrhundert wirkende Glossator (Schüler Azos), von dem die ardizonische Rezension der Libri feudorum, eine Summa feudorum und eine Summa de decurionibus stammen. Lit.: Lange, H., Römisches Recht im Mittelalter, Bd. 1 1997, 278
3208Jacobus de Arena ist ein wohl aus Parma gebürtiger, vielleicht zwischen 1230 und 1240 geborener Jurist (Lecturae, Additiones, Tractatus). Lit.: Lange, H./Kriechbaum, M., Römisches Recht im Mittelalter, Bd. 2 2007, 435
3209Jacobus de Belvisio ist ein wohl in Bologna um 1270 geborener, in Bologna ausgebildeter, in Neapel promovierter und dort und später in Bologna, Padua, Siena, Perugia und schließlich in Bologna lehrender Jurist (lecturae, additiones, casus, Traktate, consilia). Lit.: Lange, H./Kriechbaum, M., Römisches Recht im Mittelalter, Bd. 2 2007, 6113
3210Jacobus de Porta Ravennate (Bologna um 1115-11. 10. 1178) ist einer der sog. (lat.) quattuor doctores (M.Pl.) des 12. Jh.s in Bologna, die 1158 auf dem Reichstag in Roncaglia auftreten. Von ihm stammen Glossen, Distinktionen, Summulae, Disputationen und möglicherweise der erste größere strafrechtliche Traktat der Glossatorenzeit (Tractatus criminum). Lit.: Köbler, DRG 106; Wieacker, F., Privatrechtsgeschichte der Neuzeit, 1952, 2. A. 1967, 62; Fried, J., Die Entstehung des Juristenstandes, 1974; Lange, H., Römisches Recht im Mittelalter, Bd. 1 1997, 178
3211Jacobus de Ravanis (Jacques de Révigny) (1230/1240-1290) wird nach dem Rechtsstudium in Orléans dort bis 1280 Professor und 1289 Bischof von Verdun. Neben verschiedenen Vorlesungen (lecturae) über die justinianischen Texte stammt vielleicht ein Rechtswörterbuch (lat. Dictio-narium [N.] iuris) von ihm. Lit.: Köbler, DRG 126; Waelkens, L., La théorie de la coutume chez Jacques de Révigny, 1984; Bezemer, C., Les répétitions de Jacques de Revigny, 1987; Bezemer, C., What Jacques saw, 1997; Lange, H./Kriechbaum, M., Römisches Recht im Mittelalter, Bd. 2 2007, 518
3212Jacques de Révigny →Jacobus de Ravanis
3213Jagd ist das Erlegen und Fangen jagdbarer Tiere nach den Regeln des Jagdrechts. Ursprünglich ist die J. frei. Streitig ist, seit wann danach das Recht zur J. mit dem Eigentum am Grundstück verbunden wird. Im Frühmittelalter erklärt der König die J. im (eingehegten) →Forst zum königlichen Recht (→Regal). Im Hochmittelalter geht das allmählich erweiterte Regal auf den Landesherrn über. Der Bauer wird von der J. ausgeschlossen, wogegen er sich zu Beginn der Neuzeit (→Bauernkriege) vergeblich wehrt. Der Landesherr behauptet daneben die Jagdhoheit als das Recht, die J. rechtlich zu gestalten (Jagdverordnung, Jagdstrafrecht). 1789 wird in Frankreich, 1848 in der deutschen Verfassung das Jagdregal durch die Jagdberechtigung des Grundeigentümers ersetzt. Wegen der tatsächlichen Folgen wird wenig später (Preußen 1850, 1907) zwischen dem Jagdrecht als dem Aneignungsrecht des Grundstückeigentümers (Eigenjagdbezirke oder Jagdgenossenschaftsjagdbezirke) und der Jagdausübungsberechtigung (auf Grund eines Jagdscheins) unterschieden. Lit.: Hübner 287; Köbler, DRG 90, 113; Roth, K., Geschichte des Forst- und Jagdwesens in Deutschland, 1879; Brünneck, W. v., Zur Geschichte des altpreußischen Jagd- und Fischereirechts, ZRG GA 39 (1918), 88; Lindner, K., Die Jagd im frühen Mittelalter, 1940; Hagenbach, B., Beiträge zur Geschichte des Jagdrechtes auf dem Gebiete der Schweiz, 1972; Eckardt, H., Herrschaftliche Jagd, 1976; Kohl, G., Jagd und Revolution, 1993; Jagd und höfische Kultur, hg. v. Rösener, W., 1997; Über die Jagd, hg. v. d. bay. Ak. d. Wiss., 2002; Almond, R., Medieval Hunting, 2003; Rösener, W., Die Geschichte der Jagd, 2004; Theilemann, W., Adel im grünen Rock, 2004; Knoll, M., Umwelt – Herrschaft, Gesellschaft, 2004; Manfredini, A., Chi caccia e chi è cacciato, 2006; Schennach, M., Jagdrecht, Wilderei und gute Policey, 2007
3214Jahr und Tag (lat. annus [M.] et dies) ist eine im deutschen Mittelalter häufige Zeitbestimmung unklarer Herkunft, die erstmals in Formeln der Jahre 769-775 erscheint. Nach umstrittener Ansicht ist damit von Anfang an die im 14. Jh. ausdrücklich belegte Frist von einem Jahr, 6 Wochen und 3 Tagen zu verstehen. Nach J. u. T. erlangt beispielsweise der unangesprochene Erwerber eines Grundstücks die rechte →Gewere. Nach anderer Ansicht ist mit J. die Zeit von 13 Mondmonaten zu 28 Tagen und einem zusätzlichen, auf das Sonnenjahr von 365 Tagen fehlenden Tag gemeint. Lit.: Hübner 17; Grimm, J., Deutsche Rechtsaltertümer, 1828, 4. A. 1899, Neudruck 1922, 1989, 1994; Fockema Andreae, S., Die Frist von Jahr und Tag und ihre Wirkung in den Niederlanden, ZRG GA 14 (1893), 75; Puntschart, P., Zur ursprünglichen Bedeutung von „Jahr und Tag“, ZRG GA 323 (1911), 328; Klein-Bruckschwaiger, Franz, Jahr und Tag, ZRG GA 67 (1950), 441; Hardenberg, L., Zur Frist von Jahr und Tag, ZRG GA 87 (1970), 287
3215Jahresgeschenk (lat. donum [N.] annuale) ist eine schon im Frühmittelalter bezeugte Gabe Einzelner an den König, die einen nicht durchgesetzten Ansatzpunkt zur Entwicklung der →Steuer bildet.
3216Jahrgebung (lat. venia [F.] aetatis) ist die Mündigmachung durch Erklärung. Sie kommt aus dem römischen Recht, erscheint im 13. Jh. und steht zunächst allein dem Kaiser zu. Mit der Aufnahme des römischen Rechtes seit dem Spätmittelalter wird die römischrechtliche Einrichtung der (lat.) venia (F.) aetatis vollständig aufgenommen. Als Volljährigkeitserklärung erscheint sie im deutschen Bürgerlichen Gesetzbuch (1900). Lit.: Hübner; Kraut, W., Die Vormundschaft, Bd. 2 1847, 86, 168; Suchier, W., Geschichte der venia aetatis in Deutschland vor 1900, Diss. jur. Halle-Wittenberg 1907
3217Jakob Ben Ascher (Deutschland um 1270-Toledo 1343) verfasst nach seiner 1303 erfolgten Auswanderung eines der bedeutendsten jüdischen Rechtsbücher des Mittelalters (Arba ’at ha-Turim, vierteilig). Es betrifft Gebete und Feiertage, Sklaven, Speisen und Eide, Frauen und Ehe, sowie Diebstahl, Erbe, Vertrag und Verfahren. Verarbeitet sind neben →Talmud zahlreiche Rechtsquellen. Lit.: Elon, M., Ha-Mischpat ha-‘ibri, Bd. 2 3. A. 1988, 1058
3218Japan ist der östlich des Festlands Eurasiens auf Inseln gelegene, ostasiatische, bis zum 5. Jh. schriftlose, in Europa seit dem 15. Jh. (und im 16. und 17. Jh. über Portugiesen) bekannter werdende Staat, dessen überkommenes, aus China stammendes Recht, das z. B. in einem Verfahrensrechtsbuch von etwa 1220 (Goseibai-Shikimoku) überliefert ist, nach der von den Vereinigten Staaten von Amerika 1853 erzwungenen Öffnung des Landes (Handelsvertrag von Kanagawa 31. 3. 1854) seit 1858 Europa angenähert und am Ende des 19. Jh.s (Meiji-Verfassung 1889) grundlegend vom europäischen Recht (Frankreich [Strafgesetzbuch 1880/1882, 1907/1908, Strafprozessordnung], Deutschland [Verfassung, Handelsgesetzbuch 1890/9, Bürgerliches Gesetzbuch - 1890 französisch geprägtes altes Bürgerliches Gesetzbuch verkündet, aber nach Kodifikationsstreitigkeiten nicht in Kraft getreten, durch Hozumi, Tomii und Ume stärker deutsch geprägtes - Meiji - Bürgerliches Gesetzbuch 1896/1898]) beeinflusst wird (→Boissonade, Hozumi, →Inoue, →Roesler). Lit.: Köbler, DRG 184; Gonthier, A., Histoire des institutions Japonaises, 1956; Kitagawa, Z., Rezeption und Fortbildung des europäischen Zivilrechts in Japan, 1970; Murakami, J., Einführung in die Grundlagen des japanischen Rechts, 1974; Siemes, J., Die Gründung des modernen japanischen Staates, 1975; Tanaka, H., The Japanese Legal System, 1976; Kroeschell, K., Das moderne Japan und das deutsche Recht, (in) Japans Weg in die Moderne, hg. v. Martin, B., 1987, 45; Die Japanisierung des westlichen Rechts, hg. v. Coing, H. u. a., 1990; Die Einwirkung der Rezeption westlichen Rechts auf die sozialen Verhältnisse in der fernöstlichen Rechtskultur, hg. v. Scholler, H., 1993; Inoue, K., Geschichte Japans, 1993; Das Japanische im japanischen Recht, hg. v. Menkhaus, H., 1994; Eckey-Rieger, A., Der Kodifikationsstreit zum japanischen Bürgerlichen Gesetzbuch, 1994; Hartmann, R., Geschichte des modernen Japan, 1996; Ishibe, M., Die Verwestlichung des japanischen Rechtsdenkens, FS K. Kroeschell, hg. v. Köbler, G. u. a., 1997; Schenck, P., Der deutsche Anteil, 1997; Takii, K., Doitsu Kokkagaku to Meiji Kokusei (Die deutsche Staatswissenschaft und die Meiji-Verfassung), 1999; Bruns, G., Die japanische Demokratie, 1999; Marutschke, H., Einführung in das japanische Recht, 1999; Takii, K., Das Japanbild der deutschen Juristen während der Meiji-Zeit, Zinbun 1999, 107; Akamatsu, H., Bezugnahmen auf das deutsche BGB, (in) Das Bürgerliche Gesetzbuch und seine Richter, 2000, 651; Ando, J., Die Entstehung der Meiji-Verfassung, 2000; Georg Michaelis. Ein preußischer Jurist im Japan der Meiji-Zeit, hg. v. Becker, B., 2001; Ishibe, M., Nobushige Hozumi und die japanische Rechtswissenschaft in der Meiji-Zeit, 2001; Pohl, M., Geschichte Japans, 2002; Rabinovitz, R., Japan’s foreign investment law of 1950, 2003; Ishibe, M., Neuere deutsche Rechtsgeschichte in Japan, ZNR 27 (2005), 62; Zöllner, R., Geschichte Japans. Von 1800 bis zur Gegenwart, 2006; Fröhlich, J., Rulers, Peasants and the Use of the Written Word in Medieval Japan, 2007; Shimazu, N., Japanese Society at War, 2009; Krebs, G., Das moderne Japan 1868-1952, 2009; Ostasiatisches Strafrecht, hg. v. Hilgendorf, E., 2010; Krebs, G., Japan im pazifischen Krieg, 2010; Kleine Geschichte Japans, hg. v. Kreiner, J., 2010; Vogl, S., Rechtsprechung und Zivilrechtsmethodik, ZRG GA 129 (2011), 268; Kleine, C., Der Buddhismus in Japan, 2011; Yamanaka, K., Geschichte und Gegenwart der jpanischen Strafrechtswissenschaft, 2012; Zachmann, U., Völkerrechtsdenken und Außenpolitik in Japan, 1919-1960, 2013
3219Jarl (lat. [M.] dux, comes, praefectus) ist im altnordischen Recht der Held, Häuptling oder Fürst. In Norwegen wird der weltliche Titel eines J. 1308 weitgehend beseitigt. In Schweden erscheint er von der Mitte des 12. Jh.s bis zur Mitte des 13. Jh.s, in Dänemark um 1400. Lit.: Herlitz, N., Grundzüge der schwedischen Verfassungsgeschichte, 1933; Meißner, R., Das norwegische Gefolgschaftsrecht, 1938; Jorgensen, P., Dansk Retshistorie, 2. A. 1947; Sawyer, P., The Making of Sweden, 1989
3220Jarnsida (Eisenseite) ist das 1271/1273 unter norwegischer Herrschaft (1262/1264) in →Island eingeführte Recht. Es beruht auf Gulathinglög und →Gragas. 1281 wird die J. durch die →Jonsbok ersetzt. Lit.: Corpus codicum Islandicorum, Bd. 9 1936; Strauch, D., Mittelalterliches nordisches Recht bis 1500, 2011, 246
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