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2681Handschrift ist die mit der Hand ausgeführte Schrift und das dadurch geschaffene umfangreichere Ergebnis. Die H. entsteht mit der Entwicklung der →Schrift und geht seit der Mitte des 15. Jh.s für bedeutsamere Schreibergebnisse in das gedruckte →Buch über. Möglicherweise konnte ein Schreiber täglich etwa sieben Seiten schreiben. In Bologna wurden dabei seit 1250 Handschriften jeweils in Lagen an Berufsschreiber zur Vervielfältigung abgegeben (Peciensystem). Seit der Mitte des 19. Jh.s werden Schreibmaschinen zur Herstellung einzelner Schriftstücke verwendet, seit dem dritten Drittel des 20. Jh.s damit verknüpfte Rechner und Drucker. Die Zahl der im Mittelalter (im deutschen Sprachraum) erstellten Handschriften wird auf 2 Millionen geschätzt (davon 1,1 Millionen im 15. Jahrhundert), von denen noch rund 120000 vorhanden sind (davon etwa 12000 bzw. 10 Prozent in deutscher Sprache). Lit.: Mazal, O., Lehrbuch der Handschriftenkunde, 2. A. 1986; Verzeichnisse der deutschen Handschriften österreichischer Bibliotheken, Bd. 2 Salzburg, bearb. v. Jungreithmayr, A., 1988; Le livre au Moyen Age, hg. v. Glenisson, J., 1988; Die datierten Handschriften der bayerischen Staatsbibliothek München, Teil 1ff., bearb. v. Schneider, K. u. a. 1994ff.; Die Handschriften der Universitätsbibliothek München. Mikrofiche-Edition 1994-1995 (99 deutschsprachige mittelalterliche Handschriften, 447 lateinische mittelalterliche Handschriften); Katalog der illuminierten Handschriften der württembergischen Landesbibliothek Stuttgart 3, 1, bearb. v. Sauer, C. u. a., 1996; Schriftkultur und Reichsverwaltung unter den Karolingern, hg. v. Schieffer, R., 1996; Bischoff, B., Katalog der festländischen Handschriften des 9. Jahrhunderts, Bd. 1f. 1998ff.; Soetermeer, F., Utrumque ius in peciis, 2002; Literaturbericht Handschriftenkataloge, DA 57 (2001), 555; Köbler, G., Altdeutsch - Katalog aller allgemein bekannten altdeutschen Handschriften, 2005; Mentzel-Reuters, A., Literaturbericht Handschriften-kataloge, DA 63 (2007), 135; Orth, P., Über Nutzen und Perspektiven eines gedruckten Initienverzeichnisses, DA 63 (2007), 125; Murano, G., Opere diffuse per Exemplar e Pecia, 2005; Hoffmann, H., Italienische Handschriften in Deutschland, DA 65 (2009), 29; Manuscripta germanica, hg. v. Breith, A. u. a., 2012
2682Handschuh ist das Bekleidungsstück der menschlichen Hand, das im (deutschen) Recht in unterschiedlichen Zusammenhängen als Symbol Verwendung findet (z. B. Fehdehandschuh). Lit.: Norton-Kyshe, J., The Law and Customs relating to Gloves, 1901; Schwineköper, B., Der Handschuh im Recht, 1938, Neudruck 1981
2683Handwerk ist Bearbeitung und Verarbeitung von Stoffen für andere ohne vorrangige Verwendung industrieller Arbeitsformen (z. B. Schreiner, Zimmermann, Maurer, Bäcker, Metzger, Fischer). Im Altertum wird diese Tätigkeit überwiegend für andere von →Sklaven ausgeführt, im Frühmittelalter im Rahmen der →Grundherrschaft. Dagegen bildet sich in der hochmittelalterlichen Stadt das freie H. in vielfältiger Aufgliederung aus und schließt sich zur Sicherung der Einkünfte gegeüber Dritten genossenschaftlich ab (→Zunft, →Gilde, →Innung). Wer in einem H. tätig sein will, muss dieses mit einer mehrjährigen Lehre bei einem Meister erlernen. Danach kann er als Geselle wirken. Vollberechtigt ist er im H. erst, wenn er Meister geworden ist. In manchen Städten (z. B. Straßburg, Zürich) nehmen seit dem 14. Jh. die Angehörigen des Handwerks an der Stadtherrschaft teil. 1731 soll eine Reichshandwerksordnung im Heiligen römischen Reich Missbräuche der Gesellen beseitigen. Im Kampf mit der liberalen →Gewerbefreiheit des 19. Jh.s (Preußen 1810) gelingt dem H. die Bewahrung der durch Prüfungen nachzuwei-senden Qualifikationsmerkmale bis in die Gegenwart (Handwerksordnung). Trotz der Konkurrenz der Industrie vermag das H. sich zu halten, tritt aber um 1900 an Bedeutung hinter Fabriken und Bergwerken zurück. Lit.: Köbler, DRG 78, 111; Stockbauer, J., Nürnbergisches Handwerksrecht des 16. Jahrhunderts, 1879; Haandværksskik i Danmark, hg. v. Nyrop, C., 1903; Schulte, E., Das Gewerberecht der deutschen Weistümer, 1909; Bock, H., Die Entwicklung des deutschen Schuhmachergewerbes, 1922, Wissell, R., Des alten Handwerks Recht und Gewohnheit, hg. v. Hahm, K., Bd. 1f. 1929, 2. A. 1981ff.; Hornschuch, F., Aufbau und Geschichte der internationalen Kesslerkreise in Deutschland, 1930; Weichs, E. Frhr. v., Studien zum Handwerkerrecht des ausgehenden 17. Jahrhunderts, 1939; Zatschek, H., Handwerk und Gewerbe in Wien, 1949; Proesler, H., Das gesamtdeutsche Handwerk im Spiegel der Reichsgesetzgebung, 1954; Fischer, W., Handwerksrecht und Handwerkswirtschaft um 1800, 1955; Schraepler, E., Handwerkerbünde und Arbeitervereine, 1972; Uhl, H., Handwerk und Zünfte in Eferding, 1973;z, C., Die Zürcherische Handwerksordnung von 1681, FS J. Bärmann, 1975; Göttmann, F., Handwerk und Bündnispolitik, 1977; Renzsch, W., Handwerker und Lohnarbeiter in der frühen Arbeiterbewegung, Diss. phil. Göttingen 1981; Landolt, K., Das Recht der Handwerkslehrlinge, 1977; Das Handwerk in vor- und frühgeschichtlicher Zeit, hg. v. Jankuhn, H. u. a., Bd. 1f. 1981ff.; Schichtel, P., Das Recht des zünftigen Handwerks im Herzogtum Pfalz-Zweibrücken, 1986; Deter, G., Rechtsgeschichte des westfälischen Handwerks im 18. und 19. Jahrhundert, 1990; John, P., Handwerk im Spannungsfeld zwischen Zunftordnung und Gewerbefreiheit, 1987; Deter, G., Handwerksgerichtsbarkeit zwischen Absolutismus und Liberalismus, 1987; Lexikon des alten Handwerks, hg. v. Reith, R., 1990; Brand, J., Zur Rechtsfunktion des Gelages im alten Handwerk, ZRG GA 108 (1991), 297; Schultz, H., Das ehrbare Handwerk, 1993; Spohn, R., Kampf um die Arbeitskraft, 1993; Weyrauch, T., Handwerkerorganisationen, 1996; Wiener Neustädter Handwerksordnungen, hg. v. Scheutz, M. u. a., 1997; Brohm, U. Die Handwerkerpolitik Herzog Augusts des Jüngeren, 1999; Handwerk in Europa, hg. v. Schulz, K., 1999; Handwerk zwischen Zunft und Gewerbefreiheit, hg. v. Bernert, H., 1999; Stadt und Handwerk, hg. v. Kaufhold, H. u. a., 2000; Blume, H., Ein Handwerk – eine Stimme, 2000; Winzen, K., Handwerk – Städte – Reich, 2002; Deter, G., Handwerk vor dem Untergang, 2005; Will, M., Selbstverwaltung der Wirtschaft, 2010; Schulz, K., Handwerk, Zünfte und Gewerbe - Mittelalter und Renaissance, 2010
2684Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte ist das von Wolfgang Stammler, Adalbert Erler und Ekkehard Kaufmann 1964 begründete, nach 34 Jahren in erster Auflage 1998 in 5 Bänden mit mehr als 5000 Stichwörtern abgeschlossene, seit 2004 von Albrecht Cordes, Heiner Lück und Dieter Werkmüller in zweiter Auflage unter philologischer Beratung (Ruth Schmidt-Wiegand, Christa Bertelsmeier-Kierst) in verstärkter Einbeziehung der jüngeren Rechtsgeschichte und deutlicherer Betonung des europäischen Kontexts herausgegebene, von der Stiftung Rechtsstaat Sachsen-Anhalt e. V. unterstützte, alphabetisch geordnete Nachschlagewerk zur deutschen Rechtsge-schichte. Lit.: HRGdigital.de
2685Hänel, Albert (1833-1918) wird nach dem Rechtsstudium und nach der Habilitation in Leipzig als Professor in Königsberg und seit 1863 in Kiel ein bedeutender liberaler Vertreter des Staatsrechts (Deutsches Staatsrecht, 1892). Lit.: Friedrich, M., Zwischen Positivismus und materialem Verfassungsdenken, 1971; Stolleis, M., Geschichte des öffentlichen Rechts, Bd. 2 1992, 355
2686Hängen ist das Töten eines Menschen durch Aufhängen an einem Strick (→Todesstrafe, →Galgen). Das H. ist dem römischen Altertum fremd, den Germanen (bei Volksverrat) bekannt. Seit dem Hochmittelalter (Sachsenspiegel 1221-1224) wird vor allem der Dieb gehängt. Im 18. Jh. wird in England das H. mittels einer sich unter dem Verurteilten ruckartig öffnenden Falltür eingeführt. Seit 1771 (Schleswig-Holstein) wird das H. im deutschen Sprachraum durch das Enthaupten ersetzt. Mit dem Verbot der →Todesstrafe verschwindet es im 20. Jh. allgemein. In den Kriegsverbrecherprozessen in Nürnberg werden 1946 die Todesurteile durch H. vollstreckt, ebenso im Irak 2006 (Saddam Hussein). Lit.: Amira, K. v., Die germanischen Todesstrafen, 1922; Evans, R., Rituale der Vergeltung, 2001
2687Hannover ist das aus Braunschweig-Lüneburg hervorgegangene, nach der Stadt (1163? bzw. 1189, Privileg 1241, Statutenbuch 1303) H. an der Leine (1636 Residenz, 1831 Technische Hochschule) benannte norddeutsche Fürstentum (1692/1708 Kurfürstentum, 1714-1837 Personalunion mit England, 1807-1813 Zuordnung zu Frankreich bzw. dem Königreich West-phalen), das 1814 zum Königreich aufsteigt und 1819 eine oktroyierte Verfassung erhält. Am 1. 1. 1837 hebt der (neue) König (Ernst August) ver-fassungswidrig das Staatsgrundgesetz vom 26. 9. 1833 auf und löst damit einen Verfassungskonflikt aus, in dem sieben protestierende Göttinger Professoren (u. a. Brüder Grimm) entlassen werden. Am 6. 8. 1840 wird ein neues Landesverfassungsgesetz geschaffen, 1850 eine Bürgerliche Prozessordnung). 1866 wird H. von Preußen annektiert und gelangt 1946 unter Zerschlagung Preußens zu Niedersachsen. →Göttingen Lit.: Köbler, DRG 186; Köbler, Historisches Lexikon; Allgemeine Bürgerliche Prozessordnung für das Königreich Hannover vom 4. 12. 1847, Bürgerliche Prozessordnung für das Königreich Hannover vom 8. 11. 1850, Neudruck 1971; Hassell, W., Geschichte des Königreichs Hannover, 1898ff.; Merkel, J., Der Kampf des Fremdrechtes mit dem einheimischen Rechte, 1904; Florin, W., Der fürstliche Absolutismus, 1952; Ohnsorge, W., Zweihundert Jahre Geschichte der königlichen Bibliothek zu Hannover 1665-1866, 1962; Besecke, K., Das Vogtgericht der Altstadt Hannover, Diss. jur. Göttingen 1964; Landwehr, G., Die althannoverschen Landgerichte, 1964; Pufendorf, F., Entwurf eines hannoverschen Landrechts, hg. v. Ebel, W., 1970; Deckwirth, H., Das Haus- und Verlassungsbuch der Altstadt Hannover, Hans. Geschichtsbll. N.F. 26 (1971), 1; Der hannoversche Verfassungskonflikt 1837/1838, ausgew. v. Real, W., 1972; Handbuch der Quellen und Literatur der neueren europäischen Privatrechtsgeschichte, hg. v. Coing, H., Bd. 1ff. 1973ff., 3,2,2618, 3,3,2896; Müller, S., Stadt, Kirche und Reformation, 1987; Rechtsquellen aus den hannoverschen Landen 1501 bis 1803, hg. v. Oberschelp, R., 1999; May, J., Vom obrigkeitlichen Stadtregiment zur bürgerlichen Kommunalpolitik, 2000; Roolfs, C., Der hannoversche Hof von 1814 bis 1866, 2005; Kroeschell, K., recht und unrecht der sassen, 2005; Festschrift zum 175-jährigen Bestehen der Universität Hannover, Bd. 1ff., hg. v. Seidel, R. u. a., 2006; Thompson, A., Britain, Hanover and the Protestant Interest 1688-1756, 2006; Kempf, S., Wahlen zur Ständeversammlung im Königreich Hannover 1848-1866, 2007; Harding, N., Hannover and the British Empire 1700-1837, 2007; Lampe, J., „Freyheit und Ordnung“ - Die Januarereignisse von 1831, 2009; Piepenbring-Thomas, C., Recht in der Stadt Hannover, 2011; Mahrenholz, E., Ein Königreich wird Provinz, 2011; Köster, F., Ende des Königreichs Hannover 1865-1866, 2012
2688Hanse (ahd. hansa, Schar) ist der von hochmittelalterlichen Kaufleuten ausgehende, ziemlich offene norddeutsche →Städtebund (und Kaufleutebund, in den durch das hansen aufgenommen wird). Seinen Anfang bildet vielleicht die schon im beginnenden 11. Jh. bevorrechtigte Genossenschaft deutscher Kaufleute in England. Bedeutsam wird danach die Gründung deutschbesiedelter Städte von Lübeck (1143) bis Riga (1201), Reval (nach 1219) und Dorpat (um 1230). Seit den Wirren des Interregnums (1254-1273) fassen die einander nahestehenden Städte auf Hansetagen oder im Umlauf gemeinsame Beschlüsse (Wismar 1256, Lübeck 1358 [mnd.] stede von der dudeschen hanse). Außer in London (1281, 1474 Guild Hall, Stalhof bis 1598, 1852 verkauft) bestehen bedeutsame Niederlassungen (Kontore) in Nowgorod (1191/um 1200-1494), Brügge (1309) und Bergen (um 1340/1343-1754). Unter der Führung der H., der bis zu 70 Städte mit bis zu 130 weiteren vertretenen Städten zwischen Zaltbommel, Visby, Dorpat, Krakau und Köln angehören (Dinant, Duisburg, Düsseldorf, Emmerich, Grieth, Köln, Neuss, Nimwegen, Roermond, Tiel, Venlo, Wesel, Zaltbommel, Arnhem, Deventer, Doesborg, Elburg, Harderwijk, Hasselt, Hattem, Kampen, Ommen, Staveren, Zutfen, Zwolle, Groningen, Bremen, Stade, Buxtehunde, Hamburg, Ahlen, Allendorf, Altena, Arnsberg, Attendorn, Balve, Beckum, Belecke, Bielefeld, Blankenstein, Bocholt, Bochum, Bödefeld, Borgentreich, Borken, Brakel, Breckerfeld, Brilon, Coesfeld, Dorsten, Dortmund, Drolshagen, Dülmen, Essen, Eversberg, Freienohl, Fürstenau, Geseke, Grevenstein, Hachen, Hagen, Haltern, Hamm, Hattingen, Herford, Hirschberg, Hörde, Hüsten, Iburg, Iserlohn, Kallenhardt, Kamen, Langenscheid, Lemgo, Lippstadt, Lüdenscheid, Lünen, Melle, Menden, Minden, Münster, Neheim, Neuenrade, Neustadt in Hessen, Nieheim, Oldenzaal in den Niederlanden, Olpe, Osnabrück, Paderborn, Peckelsheim, Plettenberg, Quakenbrück, Ratingen, Recklinghausen, Rheine, Rüthen, Schwerte, Soest, Solingen, Sundern, Telgte, Unna, Vörden in Westfalen, Vreden, Warburg, Warendorf, Warstein, Wattenscheid, Werl, Werne, Westhofen, Wetter, Wiedenbrück, Alfeld, Aschersleben, Bockenem, Braunschweig, Einbeck, Gardelegen, Goslar, Gronau, Halberstadt, Hameln, Hannover, Helmstedt, Hildesheim, Lüneburg, Magdeburg, Osterburg, Quedlinburg, Salzwedel, Seehausen, Stendal, Tangermünde, Uelzen, Werben, Duderstadt, Erfurt, Göttingen, Halle, Merseburg, Mühlhausen in Thüringen, Naumburg, Nordhausen, Northeim, Osterode, Uslar, Berlin, Brandenburg, Cölln an der Spree, Frankfurt an der Oder, Havelberg, Kyritz, Perleberg, Pritzwalk, Kiel, Lübeck, Wismar, Rostock, Stralsund, Greifswald, Demin, Anklam, Stettin, Belgard (nicht Belgrad), Gollnow, Greifenberg, Kammin, Kolberg, Köslin, Rügenwalde, Schlawe, Stargard in Pommern, Stolp, Treptow an der Rega, Wollin, Braunsberg, Danzig, Elbing, Königsberg, Kulm, Thorn, Breslau, Krakau, Dorpat, Fellin, Goldingen, Kokenhusen, Lemsal, Pernau, Reval, Riga, Roop, Wenden, Windau, Wolmar, Kalmar, Nyköpjng?, Stockholm, Wisby sowie Geldern und [Hannoversch] Münden), kann im Kampf gegen Dänemark 1368 Kopenhagen erobert werden. Später wenden sich die Landesherren gegen die H. In der frühen Neuzeit treten viele Städte aus der H. aus, so dass nach 1669 nur noch ein Schutzbündnis von Bremen, Hamburg und Lübeck verbleibt. Lit.: Köbler, DRG 97; Köbler, WAS; Frensdorff, F., Das Reich und die Hansestädte, ZRG GA 20 (1899), 115, 248; Schäfer, D., Die deutsche Hanse, 1914; Mayer, E., Hansa, Schöffe, Pfahlbürger, Mulefe (Maulaffe), Jodute (Roland), ZRG GA 44 (1924), 291; Rundstedt, H. v., Die Hanse und der deutsche Orden in Preußen, 1937; Denucé, J., Die Hanse und die Antwerpener Handelskompagnien in den Ostseeländern, 1938; Rörig, F., Vom Werden und Wesen der Hanse, 1940, 3. A. 1943; Pagel, K., Die Hanse, 1942, 3. A. 1963; Ebel, W., Hansisches Recht, 1949; Reibstein, E., Das Völkerrecht der deutschen Hanse, Zs. f. ausländ. öff. Recht 17 (1956), 38; Dollinger, P., La Hanse, 1966, 4. A. 1989, 5. A. 1998; Olechnowitz, K., Handel und Seeschifffahrt der späten Hanse, 1965; Bruns, F./Weczerka, H., Hansische Handelsstraßen, Bd. 1f. 1962ff.; Die deutsche Hanse als Mittler zwischen Ost und West, 1963; Sauer, H., Hansestädte und Landesfürsten, 1971; Stark, W., Lübeck und die Hanse, 1973; Spading, K., Holland und die Hanse, 1973; Schildhauer, J., Die Hanse, 6. A. 1985; Die Hanse, 3. A. 1999; Quellen zur Hansegeschichte, hg. v. Sprandel, R., 1982; Fahlbusch, F. u. a., Beiträge zur westfälischen Hansegeschichte, 1988; Der hansische Sonderweg?, hg. v. Jenks, S. u. a., 1993; Stoob, H., Die Hanse, 1995; Ziegler, H., Die Hanse, 1996; Niedergang oder Übergang?, hg. v. Graßmann, A., 1998; Genossenschaftliche Strukturen in der Hanse, hg. v. Jörn, N. u. a., 1999; Hammel-Kiesow, R., Die Hanse, 2000, 4. A. 2008; Pichierri, A., Die Hanse, 2000; Pitz, E., Bürgereinung und Städteeinung, 2001; Daenelle, E., Die Blütezeit der deutschen Hanse, 3. A. 2001; Novgorod, hg. v. Angermann, N. u. a., 2002; Landwehr, G., Das Seerecht der Hanse (1365-1614), 2003; Behrmann, T., Herrscher und Hansestädte, 2004; Hansisches und hansestädtisches Recht, hg. v. Cordes, A., 2007; Burkhardt, M., Der hansische Bergen-Handel im Spätmittelalter, 2009; Die Hanse, hg. v. Kiesow, R. u. a., 2009; Skvajrs, E., Die Hanse in Novgorod, 2009 (auch Squires, C.); Selzer, S., Die Hanse, 2010; Oestmann, P., Prozesse aus Hansestädten vor dem Königs- und Hofgericht in der Zeit vor 1400, ZRG GA 128 (2011), 114; Poeck, D., Die Herren der Hanse, 2010
2689Hansegraf ist im Mittelalter verschiedentlich die Benennung für einen Amtsträger in der Stadt mit unterschiedlichen Aufgaben (Regensburg 1184, Brügge 1187, Wien 1266, Kassel 1323, Bremen 1405). Lit.: Planitz, H., Die deutsche Stadt im Mittelalter, 1954, 5. A. 1980, 58, 284
2690Hansen ist vielleicht die Aufnahme in die Hanse (Köln 1259), aus der sich das Hänseln entwickelt haben soll. Lit.: Rauers, F., Hänselbuch, 1936
2691Hardburi Lit.: Krogmann, W., As. hardburi, ahd. hartpuri, ZRG GA 74 (1957), 233 (Stammesobrigkeit)
2692Hardehausen Lit.: Urkunden des Klosters Hardehausen, bearb. v. Müller, H., 2002
2693Hardenberg, Karl August (Essenrode bei Lehre bei Helmstedt 31. 5. 1750-Genua 26. 11. 1822) wird nach dem Rechtsstudium in Göttingen (1766, Pütter) und Leipzig (1768) 1770 Verwaltungsbeamter in Hannover, 1781 in Braunschweig, danach nach Ehescheidung in Preußen (1791 Staatsminister für Ansbach und Bayreuth nach Inbesitznahme für Preußen), 1803 Außenminister Preußens, 1807 auf Druck Napoleons entlassen (September 1807 Reformdenkschrift), 4. 6./6. 10. 1810-1822 Staatskanzler in Preußen. Mit seinem Namen verbinden sich die Maßnahmen der Stein-Hardenbergschen Reformen (Bauernbefreiung, Gewerbefreiheit 1810, Regulierungsedikte 14. 9. 1811, 1816), doch steht neben dem Modernisierungswillen auch deutliche autoritär-bürokratische Tradition. Lit.: Vaupel, R., Die Reorganisation des preußischen Staates unter Stein und Hardenberg, 1938; Zeeden, E., Hardenberg und der Gedanke einer Volksvertretung in Preußen, 1940; Thielen, P., Karl August von Hardenberg, 1967; Vogel, B., Allgemeine Gewerbefreiheit, 1983; Hardenberg, Karl August von, 1750-1822. Tagebücher, hg. v. Stamm-Kuhlmann, T., 1999; Hermann, I., Hardenberg, 2003
2694Harderwijk ist eine Stadt der Hanse in den Niederlanden und von 1648 bis 1814 Sitz einer Universität.
2695Häresie ist die dem kirchlichen Dogma widersprechende Irrlehre (Ketzerei). Sie wird schon im ausgehenden Altertum durch Verbote von Gottesdiensten, Enteignung von Gütern und Androhung der Todesstrafe sowie im Mittelalter seit 1231/1232 durch besondere Inquisitoren (Untersucher) bekämpft. Lit.: Köbler, DRG 117; Grundmann, H., Religiöse Bewegungen im Mittelalter, 1935; Selge, K., Die ersten Waldenser, Bd. 1f. 1967; Lerner, E., The Heresy, 1972; Merlo, G., Eretici, 1977; Segl, P., Ketzer in Österreich, 1984; Häresie und vorzeitige Reformation, hg. v. Smahel, F., 1998; Lambert, M., Häresie im Mittelalter, 2001; Forrest, I., The Detection of Heresy, 2006; Heresy and Identity in Late Antiquity, hg. v. Iricinschi, E. u. a., 2006; Utz Tremp, K., Von der Häresie zur Hexerei, 2008; Segl, P., Mittelalterliche Häresien, 2010; Sackville, L., Heresy and Heretics in the Thirteenth Century, 2011
2696Harlem wird 1752 Sitz einer Universität.
2697Harmenopulos, Konstantinos, verfasst 1345 als Richter von Thessaloniki ein →Hexabiblos genanntes Gesetzeshandbuch des spätbyzan-tinischen Reiches in sechs Büchern, das nach weiter Verbreitung auf dem Balkan während der Osmanenzeit 1828 in Griechenland als vorläufiges Zivilgesetzbuch (bis 1946) Verwendung findet. Lit.: Söllner §§ 23; Köbler, DRG 107; Juristen, hg. v. Stolleis, M., 1995
2698Harmschar (F.) Qual, Schande als Buße (oder Strafe) im Frühmittelalter
2699Harpprecht, Johannes Friedrich (Walheim am Neckar 20. 1. 1560?-Tübingen 18. 9. 1639), früh verwaister Juristensohn, wird nach dem Studium der Philosophie und Rechtswissenschaft in Straßburg, Tübingen und Marburg 1589 in Tübingen promoviert und nach kurzer Tätigkeit am Reichskammergericht 1592 Professor der Institutionen in Tübingen. Sein bekanntestes Werk ist ein vierbändiger Kommentar zu den Institutionen Justinians (Opera [N.Pl.] omnia multis insignibus quaestionibus adaucta, 1627-1630, Gesammelte, mit vielen berühmten Untersuchungen vermehrte Werke), der auch die Praxis und das heimische Recht berücksichtigt, aber weder systematische oder naturrechtliche Ansätze aufweist. Lit.: Schnee, H., Die Professoren Dr. Harpprecht und Dr. Schöpf, FS G. Schreiber, 1963, 272; Scholz, W., Johann Harpprecht, Diss. jur. Tübingen 1980
2700Hartmann von Aue (Oberrheingebiet 1160/1165-nach 1210?), mittelhochdeutscher Dichter, der vielleicht von (lat.) legibus (Gesetzen) gelesen hatte und dadurch (mhd.) legiste geworden ist. Seine Werke (Klage, Gregorius, der arme Heinrich Erec, Iwein) erfassen zahlreiche rechtliche Geschehnisse. Lit.: Fehr, H., Das Recht in der Dichtung, 1931; Wapnewski, P., Hartmann von Aue, 3. A. 1967; Pensel, F., Rechtsgeschichtliches und Rechtssprachliches, 1961; Wolf, J., Einführung in das Werk Hartmanns von der Ause, 2007
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