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2561Gregorius ist der Verfasser des →Codex Gregorianus.
2562Gregor von Tours (Clermont 30. 11. 538/539-Tours 17. 11. 594), aus gallorömischer adeliger Bildungsschicht, seit 573 bzw. 576 Bischof von Tours, überliefert in seinen zehn Büchern Geschichte (lat. Decem libri [M.Pl.] historiarum) glaubhaft. aber auslegungsbedürftig wichtige Gegeben-heiten der frühmerowingischen Frankenzeit. Lit.: Gregorii episcopi Turonensis historiarum libri X, hg. v. Krusch, B., 1884, 2. A. 1937ff.; Ringel, W., Das Strafrecht des Gregor von Tours, Diss. jur. Leipzig 1912; Weidemann, M., Kulturgeschichte der Merowingerzeit, 1982; Goffart, W., The Narrators of Barbarian History, 1988; Heinzelmann, M., Gregor von Tours, 1994; Scheibelreiter, G., Mentalitätsgeschichte der europäischen Achsenzeit, 1999; The World of Gregory of Tours, hg. v. Mitchell, K. u. a., 2002
2563Greife ist der Angehörige eines vor 1124 christianisierten Herzogsgeschlechts der Pomoranen (Pommern), das seit 1215 einen Greifen im Wappen führt und 1631 ausstirbt. Lit.: Köbler, Historisches Lexikon; Wehrmann, M., Genealogie des pommerschen Herzogshauses, 1937
2564Greifswald nahe der Ostsee am Fluss Ryck (um 1241 Marktsiedlung des Klosters Eldena, 1248 oppidum Gripheswald) mit →lübischem Stadtrecht (1250) erhält 1456 eine Universität (1456-1524 3317 Immatrikulationen, Matrikel von 1456 bis 1700 von Ernst Friedländer 1893f. veröffentlicht, Spruchfakultät 1561-1891, 1631-1815 unter der Herrschaft Schwedens, Professoren wirken auch am Konsistorium, am Hofgericht und am Oberappellationsgericht), die 1945 von der Sowjetunion in ihrer Besatzungszone geschlossen, 1991 aber im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern der Bundesrepublik Deutschland wieder eröffnet wird. Lit.: Molitor, E., Die Greifswalder Juristenfakultät, FS zur 500-Jahrfeier der Universität Greifswald, Bd. 2 1956; Seth, I., Die Universität Greifswald und ihre Stellung in der schwedischen Kulturpolitik 1637-1815, 1956; Lorenz, S., Aktenversendung und Hexenprozess, 1983; Feltkamp, K./Biederstedt, R., Greifswald, 1983; Vorholz, I., Die rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät, 2000; Das älteste Greifswalder Stadtbuch (1291-1332), bearb. v. Poeck, D., 2000; Matthiesen, H., Greifswald in Vorpommern, 2000; Link, A., Auf dem Weg zur Landesuniversität, 2000; Greifswald, hg. v. Wernicke, H., 2000; Fietz, J., Nordische Studenten an der Universität Greifswald, 2004; Die Matrikel der Universität Greifswald, hg. v. Schmidt, R. u. a., Teil 1ff. 2004ff.; Die Universität Greifswald und die deutsche Hochschullandschaft im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Buchholz, W., 2004; Justitia in Pommern, hg. v. Alvermann, D. u. a., 2004; Universität und Gesellschaft, hg. v. Alvermann, D. u. a., 2006; Die pommerschen Hofgerichte, hg. v. Jörn, N., 2007; Bausteine zur Greifswalder Universitätsgeschichte, hg. v. Alvermann, D. u. a., 2008; Das Dekanatsbuch der philosophischen Fakultät der Universität Greifswald 1456-1662, übers. v. Thümmel, H., 2008; Greifswald - Spiegel der deutscher Rechtswissenschaft 1815 bis 1945, hg. v. Lege, J., 2009; Ott, S., Die Rechtsprechung des Greifwalder Oberappellationsgerichts in Strafsachen (1815-1849), 2009; Thümmel, H., Greifswald, 2010; Igel, K., Zwischen Bürgerhaus und Frauenhaus, 2010; Quellen zur Verfassungsgeschichte der Universität Greifswald, hg. v. Alvermann, D. u. a., Bd. 1f. 2011f.
2565Grenze (mhd. granizze 1262, aus slaw. hranice, lat. granica älter, aus slaw. hranice, vorhergehende ahd. Bezeichnung marka) ist die Trennungslinie zwischen zwei Bereichen, insbesondere zwei Staaten oder zwei Grundstücken. Ursprünglich nur wenig genau bestimmt, wird die G. mit wachsender Be-völkerungsdichte und zunehmender Territorialisierung immer eindeutiger gekennzeichnet und gesichert (z. B. Grenzsteine, 14. Jh. Schlagbäume). Für die Grenzfestlegung entwickeln sich besondere technische Verfahren, deren Einhaltung strafrechtlich bewehrt wird. Im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit findet vielfach ein der Herkunft nach unbekannter, der Vergewisserung dienender gemeinsamer jährlicher Grenzumgang von Dorffluren und anderen Bereichen statt. Die Dialekte in Grenzorten gleichen sich seit der Neuzeit infolge der Medien meist der Standardsprache der übergeordneten politischen Einheit an. Lit.: Hübner; Grimm, J., Deutsche Rechtsaltertümer, 1828, Bd. 2 4. A. 1899, Neudruck 1922, 1989, 1994, 69; Erben, W., Deutsche Grenzaltertümer aus den Ostalpen, ZRG GA 43 (1922), 1; Bader, K., Der schwäbische Untergang, 1933; Grenzrecht und Grenzzeichen (, hg. v. Bader, K.), 1940; Karp, H., Grenzen in Ostmitteleuropa, 1972; Nicklis, H., Von der grenitze zur Grenze, Bll. f. d. Landesg. 128 (1992), 1; Deutschlands Grenzen in der Geschichte, hg. v. Demandt, A., 3. A. 1993; Schildt, B., Bauer - Gemeinde - Nachbarschaft, 1996; Simmerding, F., Grenzzeichen, 1997; Menschen und Grenzen in der frühen Neuzeit, hg. v. Schmale, W. u. a., 1998; Grenze und Differenz im frühen Mittelalter, hg. v. Pohl, W. u. a., 2000; Grenzen in Ostmitteleuropa, hg. v. Lemberg, H., 2000; Grenzen weltweit, hg. v. Becker, J. u. a., 2. A. 2006; Die Grenze als Raum, hg. v. François, J. u. a., 2007; Grenzen in Europa, hg. v. Gehler, M. u. a., 2009; Philippi, N., Grenzsteine in Deutschland, 2009; Grenzziehungen, hg. v. Schwark, T. u. a., 2011; Grenzen im Raum - Grenzen in der Literatur, hg. v. Geulen, E. u. a. 2011
2566Greyerz (Gruyères) Lit.: Vevey, B. de, Le droit de Gruyères, 1939,;Rennefahrt, H., Der Geltstag des letzten Grafen von Greyerz, Zs. f. schweiz. Gesch. 22 (1942), 321
2567Grieche ist der Angehörige des die griechische Sprache sprechenden, von den Indogermanen abstammenden Volkes, das im 2. Jt. v. Chr. in den Südosten Europas eindringt. Nach dunklen, erst mit den 27803 Versen (Homers) von Ilias und Odysee sich lichtenden Jahrhunderten (1200-800 v. Chr.) bilden die Griechen in der Mitte des 1. Jt.s v. Chr. den Stadtstaat (griech. [F.] polis) aus (Sparta, Athen und viele andere). Sie führen die Wissenschaften auf einen hohen Stand (Thales, Anaximander, Anaximenes, Xenophanes, Heraklit, Demokrit, Pythagoras, Sokrates, Plato, Aristoteles, Geschichtsschreiber Herodot, Thukydides, Polybios). Ihr Recht ist durch schon im 8. oder 7. Jh. v. Chr. einsetzende Gesetzgebung (Lykurg, Solon, Drakon, weiter Zaleukos, Charondas, Philolaos, Pheidon) und die rechtsphilosophische Unterscheidung von natürlichem Recht (→Naturrecht) und von Menschen gesetztem Recht gekennzeichnet. Eine besondere Rechtswissenschaft ist nicht näher bekannt. Aus dem 5. und 4. Jh. v. Chr. sind Gerichtsreden und Inschriften (u. a. Recht von Gortyn auf Kreta um 450 v. Chr.) überliefert, seit dem 3. Jh. v. Chr. Papyri (in Ägypten). Insgesamt ist die erhaltene griechische Literatur der Antike (Homer, Hesiod, Herodot, Pindar. Thukydides, Spohokles, Eurypides, Lysias, Aristophanes) sehr viel umfangreicher als die lateinische. Europa verdankt den Griechen vor allem die Vorstellung politischer und persönlicher Freiheit sowie Grundlagen von Literatur, Philosophie und Wissenschaft. Lit.: Köbler, DRG 15, 16, 29; Zachariae von Lingenthal, K., Geschichte des griechisch-römischen Rechtes, 1877, 3. A. 1892, Neudruck 1955; Mühl, M., Untersuchungen zur altorientalischen und althellenischen Gesetzgebung, 1963; Mummenthey, H., Zur Einführung: Griechisches Recht, JuS 1969, 307; Wolff, H., Das Recht der griechischen Papyri Ägyptens, 1978; Biscardi, A., Diritto greco antico, 1982; Triantaphyllopoulos, J., Das Rechtsdenken der Griechen, 1985; Lendle, O., Einführung in die griechische Geschichtsschreibung, 1992; Greek Law, hg. v. Foxhall, L. u. a., 1996; Burkert, W., Die Griechen und der Orient, 2003; Cerchiai, L. u. a., Die Griechen in Süditalien, 2004; Köbler, G., Rechtsgriechisch, 2004, 2. A. 2011; Greek Colonization, hg. v. Tsetskhladze, G., 2006ff.; Karvounis, C., Aussprache und Phonologie im Altgriechischen, 2007, 2. A. 2009; Köbler, G., Altgriechisches Abkunfts- und Wirkungswörterbuch, 2007 (im Internet); Szlezák, T., Was Europa den Griechen verdankt, 2010; Handbuch der griechischen Literatur der Antike, hg. v. Zimmermann, B., Bd. 1 2011; A new Working Bibliography of Ancient Greek Law, hg. v. Sundahl, M. u. a., 2011; Robinson, E., Democracy beyond Athens, 2011
2568Griechenland ist der südosteuropäische, zwischen Italien und der Türkei gelegene, seit 1. 1. 1981 der →Europäischen Gemeinschaft (1993 →Europäischen Union) angehörende Staat. Sein anfangs durch viele Stadtstaaten (z. B. →Athen) gekennzeichnetes Gebiet wird seit 336 v. Chr. unter Makedonien vereinigt, gelangt 146 v. Chr. unter die Herrschaft der Römer, wird 330 n. Chr. Ostrom bzw. →Byzanz zugeteilt und fällt 1453 an die Osmanen (Türken). Seit dem 4. 3. 1821 erheben sich die Griechen gegen die osmanische Herrschaft. Nach Erringung der Unabhängigkeit wird 1828 bzw. mit Gesetz vom 23. 2. 1835 der →Hexabiblos (von 1345 n. Chr.) als vorläufiges Zivilgesetzbuch bestimmt. Am 3. 2. 1830 wird G. als unabhängige Erb-monarchie anerkannt, zu dessen König 1832 der bayerische Prinz Otto von Wittelsbach bestimmt wird. Der Code de commerce (Handelsgesetzbuch) Frankreichs wird übernommen. Das danach geschaffene Recht ist vom deutschen Recht der Pandektistik geprägt (1832-1834 bzw. 1833-1835 Georg Ludwig von Maurer Strafgesetz, Strafprozessordnung, Gerichts- und Notariats-ordnung, Zivilprozessordnung, Vorbereitung eines Zivilgesetzbuchs, daneben Ionisches Zivilgesetzbuch 1841, Zivilgesetzbuch von Samos 1899, Kretisches Zivilgesetzbuch 1903). Das Verwaltungsrecht steht unter dem Einfluss Frankreichs. 1940 wird das vom deutschen Bürgerlichen Gesetzbuch, aber auch von Frankreich und der Schweiz beeinflusste Zivilgesetzbuch geschaffen, dessen Inkrafttreten am 23. 2. 1946 die Geltung des gemeinen Rechtes (→Hexabiblos) beendet. Am 21. 4. 1967 putscht die Armee gegen den König, am 1. 6. 1973 wird die Republik ausgerufen. 1981 tritt Griechenland den europäischen Gemeinschaften bei, so dass das griechische Recht seitdem unter den Einfluss des europäischen Rechtes der Europäischen Gemeinschaft(en) bzw. der Europäischen Union gerät. Um 2010 gerät G. wegen seines überhöhten Staatshaushaltdefizits ain eine wirtschaftlich sehr schwierige Lage. Lit.: Ius Graeco-Romanum, hg. v. Zachariae von Lingenthal, K., Bd. 1ff. 1856ff.; Lipsius, J., Das attische Recht, Bd. 1ff. 1905ff., Neudruck 1984; Ius Graeco-Romanum, hg. v. Zepoes, J. u. a., 1931, Neudruck 1962; Jones, J., The Law and Legal Theory of the Greeks, 1956; Mantzoufas, G., Über griechisches Prvatrecht, 1955; Sontis, J., Das griechische Zivilgesetzbuch, ZRG RA 78 (1961), 355; Plagianokos, G., Die Entstehung des griechischen Zivilgesetzbuchs, 1963; Woodhouse, C., The story of modern Greece, 1968; Wolff, H., Zur griechischen Rechtsgeschichte, 1968; Larsen, J., Greek Federal States, 1968; Handbuch der Quellen und Literatur der neueren europäischen Privatrechtsgeschichte, hg. v. Coing, H., Bd. 1ff. 1973ff., 3,5,473; Lexikon des frühgriechischen Epos, hg. v. Thesaurus linguae Graecae, begr. v. Snell, B., Bd. 1-5 1979 ff.; Gschnitzer, F., Griechische Sozialgeschichte, 1981, 2. A. hg. v. Chaniotis, A. u. a. 2013; Triantafyllopoulos, J., Das Rechtsdenken der Griechen, 1985; Bengtson, H., Griechische Geschichte, 8. A. 1994; Schuller, W., Griechische Geschichte, 4. A. 1995, 6. A. 2008; Bauman, R., Political Trials in Ancient Greece, 1990, Neudruck 2013; Inschriftliche Gesetzestexte der frühen griechischen Polis, hg. v. Hallof, K., 1993; Selb, W., Antike Rechte im Mittelmeerraum, 1993; Passow, F., Handwörterbuch der griechischen Sprache, 5. A. 1993; Inschriftliche Gesetzestexte, hg. v. Hallof, K., 1993; Troianos, S. u. a., Istoria dikaiou, 1993, 3. A. 2002; Argyriades, C., Staatsbilder und Rechtspraktiken, 1994; Christ, C., Griechische Geschichte, 1996; Wesel, U., Geschichte des Rechts, 3. A. 2006; Osborne, R., Greece in the Making (100-479 BC), 1996, 2. A. 2009; Rhodes, P./Lewis, D., The Decrees of the Greek States, 1997; Einleitung in die griechische Philologie, hg. v. Nesselrath, H., 1997; Große Gestalten der griechischen Antike, hg. v. Brodersen, K., 1999; Price, S., Religions of the Ancient Greeks, 1999; Thomas, C./Conant, C., Citadel to City-State, 1999; Botsiou, K., Griechenlands Weg nach Europa, 1999; Hölkeskamp, K., Schiedsrichter, Gesetzgeber und Gesetzgebung im antiken Griechenland, 1999; Rosen, K., Griechische Geschichte erzählt, 2000; Riemer, P./Weißenberger, M./Zimmermann, B., Einführung in das Studium der Gräzistik, 2000; Verfassungsgeschichte und Staatsrechtslehre. Griechisch-deutsche Wechselwirkungen, hg. v. Kassimatis, G. u. a., 2000; Encyclopedia of Greece and the Hellenic Tradition, hg. v. Speake; G., 2000; Welwei, K., Die griechische Frühzeit, 2002; Lotze, D., Griechische Geschichte, 5. A. 2003; Rose, H., Griechische Mythologie, (10. A.) 2003; Buckler, J., Aegean Greece in the Fourth Century BC, 2003; Stahl, M., Gesellschaft und Staat bei den Griechen, 2003; Barceló, P., Kleine griechische Geschichte, 2004; Köbler, G., Rechtsgriechisch, 2004; Barta, H., Zur juristischen Professionalisierung im alten Griechenland, FS Rudolf Welser, 2004, 27; Osborne, R., Greek History, 2004; Sünderhauf, E., Griechensehnsucht und Kulturkritik, 2004; Linke, B., Religion und Herrschaft im archaischen Griechenland, HZ 280 (2005), 1; The Cambridge Companion to Ancient Greek Law, hg. v. Gagarin, M., 2005; A Companion to the Classical Greek World, hg. v. Kinzl, K., 2006; Freitag, K., Ethnogenese, Ethnizität und die Entwicklung der griechischen Staatenwelt in der Antike, HZ 285 (2007), 373; Low, P., Interstate Relations in Classical Greece, 2007; Schmitz, W., Haus und Familie im antiken Griechenland, 2007; Prosopography and Onomasticon of Aegean Thrace, hg. v. Parissaki, M., 2007; Gagarin. M., Writing Greek Law, 2008; Introduction to Greek Law, hg. v. Kerameus-Kouyris, K., 3. A. 2008; Das Bild Griechenlands im Spiegel der Völker, hg. v. Konstantinou, E., 2008; Schulz, R., Kleine Geschichte des antiken Griechenland, 2008; Fischer, J., Griechische Frühgeschichte bis 500 v. Chr., 2009; Zeitler, C., Zwischen Formalismus und Freiheit, Diss. jur. Passau 2009 (Prozess gegen Sokrates); Cartledge, P., Ancient Greece, 2009; A Companion to Archaic Greece, hg. v. Raaflaub, K. u. a., 2009; Bers, V., Genos dikanikon, 2009; Die griechische Welt, hg. v. Stein-Hölkeskamp, E. u. a., 2010; Barta, H., Graeca non leguntur?, 2010ff.; Welwei, K., Griechische Geschichte, 2011; Griechische Heiligtümer als Erinnerungsorte, hg. v. Haaske, M. u. a., 2011; Dreyer, B., Polybios, 2011; Parashu, D., Die Weimarer Reichsverfassung und die Verfassung der 2. hellenischen Republik von 1927, 2012; Farenga, V., Citizen and Self in Ancient Greece, 2012; Lambert, S., Inscribed Athenian Laws and Decrees 352/1-322/1 BC, 2012; Polybios und seine Historien, hg. v. Grieb, V. u. a., 2013; Froehlich, S., Handlungsmotive bei Herodot, 2013
2569Grimm, Jakob (Jacob Ludwig Carl) (Hanau 4. 1. 1785-Berlin 20. 9. 1863), Amtmannssohn, wird nach der Kindheit in Steinau, dem frühen Tod des Vaters und der Mutter und dem Schulbesuch in Kassel (1798), dem Rechtsstudium in Marburg (1802) (Savigny) und der Begleitung Savignys (Januar-September 1805) nach Paris 1806 Sekretäranwärter des Kriegskollegiums in Kassel und nach dem abschlusslosen Abbruch des Rechtsstudiums (1807) 1808 Privatbibliothekar des Königs von Westphalen in Kassel, 1816 nach dem Ende Westphalens kurfürstlicher zweiter Bibliothekar in Kassel (1819 philologischer Ehrendoktor Marburgs, 1828 nach Erscheinen der deutschen Rechtsaltertümer juristischer Ehrendoktor der Universitäten Berlin und Breslau sowie später Prag) und 1829/1830 Professor der Germanistik in Göttingen. 1837 wird er als einer der Göttinger Sieben (→Göttingen) des Amtes enthoben, 1838/1840 mit festen Bezügen nach Berlin an die Akademie der Wissenschaft geholt. 1828 erscheinen nach den Kinder- und Hausmärchen (1812ff., zusammen mit Wilhelm Grimm [Hanau 24. 2. 1786-Berlin 16. 12. 1859, 1803 Studium der Rechtswissenschaft in Marburg, 1806 Abschluss, 1819 Ehrendoktor Marburg]), den deutschen Sagen (1816ff.) und der deutschen Grammatik (1819) seine deutschen Rechtsaltertümer, über die er in Berlin auch Vorlesungen hält, seit 1840 seine deutschen Weistümer sowie 1854ff. sein seit 1836 oder 1837 vorbereitetes deutsches Wörterbuch von Luther bis Goethe, durch die Jakob G. den germanistischen Teil der historischen Rechtsschule nicht unmaßgeblich beeinflusst. Lit.: Köbler, DRG 188; Grimm, J., Von der Poesie im Recht, Z. f. gesch. Rechtswissenschaft 2, 1 (1816), 25; Grimm, J./Grimm, W., Deutsches Wörterbuch, Bd. 1ff. 1854ff.; Hübner, R., Jakob Grimm und das deutsche Recht, 1895; Briefe der Brüder Grimm, hg. v. Leitzmann, A., 1923; Briefwechsel der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm mit Karl Lachmann, hg. v. Leitzmann, A., 1927; Gerstner, H., Brüder Grimm, 1952, 9. A. 1997; Briefe der Brüder Grimm an Savigny, hg. v. Schoof, W., 1953; Wieacker, F., Gründer und Bewahrer, 1959, 144; Ebel, W., Jakob Grimm und die deutsche Rechtswissenschaft, 1963; Schuler, T., Jacob Grimm und Savigny, ZRG GA 80 (1963), 197; Grimm, J., De desiderio patriae, hg. v. Ebel, W., 1967; Denecke, L., Jakob Grimm und sein Bruder Wilhelm, 1971; Jacob Grimms deutsche Altertumskunde, hg. v. Ebel, E., 1974; Seitz, G., Die Brüder Grimm, 1984; Wyss, U., Jakob Grimms Selbstbiographie, 1984; Dilcher, G., Jakob Grimm als Jurist, JuS 1985, 931; Der Nachlass der Brüder Grimm, bearb. v. Breslau, R., 1997; Hussong, U., Jacob Grimm und der Wiener Kongress, 2002; Kultur und Politik, hg. v. Heidenreich, B. u. a. 2003; Briefwechsel der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm mit Gustav Hugo, hg. v. Bialas, S., 2004; Die Brüder Grimm in Berlin, red. v. Kaindl, K. u. a., 2004; Briefwechsel der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm mit den Verlegern des „Deutschen Wörterbuchs“, hg. v. Kirkness, A., 2007; Martus, S., Die Brüder Grimm, 2009; Die Brüder Grimm in Marburg, hg. v. Hedwig, A., 2013
2570Groenbech, Vilhelm Peter (Allinge/Bornholm 14. 6. 1873-Helsingoer/Nordseeland 21. 4. 1948), 1902 Dissertation zur Lautgeschichte des Türkischen dänischer Religionshistoriker in Kopenhagen (1915-1943), der eine Gesamtschau der germanischen Kultu versucht. Lit.: Vor folkeaet i oldtiden, 1909ff.; Nachruf ZRG GA 66 (1948), 597f. (Erler, Adalbert)
2571Groicki, Bartolomaeus (Rzesszów 1534?-Krakau 1605), 1559 Schreiber des Oberhofs Krakaus, 1558 erstes juristisches Buch in polnischer Sprache, seine Werke ersetzen in der Gerichtspraxis das fehlende Gesetzbuch des Stadtrechts Lit.: Kowalski, G., Bartlomiej Groicki, 2005
2572Grolman, Karl Ludwig Wilhelm von (Gießen 23. 6. 1775-Darmstadt 14. 2. 1829) wird nach dem Rechtsstudium in Gießen und Erlangen Professor in Gießen und 1819 Staatsminister in Hessen-Darmstadt. Er setzt sich für die Auffassung ein, dass es Sinn der Strafe sei, durch Einwirkung auf Straftäter deren künftigen Verbrechen vorzubeugen (→Spezialprävention). Lit.: Esselborn, K., Grolman, (in) Hessische Biographien, Bd. 3 1934, 157; Röger, M., Karl Ludwig Wilhelm von Grolman, Diss. jur. Gießen 1995; Cattaneo, M., Karl Grolmans strafrechtlicher Humanismus, 1998
2573Groningen wird im Jahre 1000 erstmals erwähnt. 1559 wird es in den Niederlanden Sitz eines Bischofs. 1614 erhält es eine Universität Jean Barbeyrac, Anton Matthäus). Lit.: Peters, C., Oud Groningen, 1907; Iterson, W. van, Die Stadt Groningen und ihre Beziehungen zum Reich, ZRG GA 85 (1965), 99; Onderwijs en onderzoek, hg. v. Huussen, A. jr., 2003
2574Grönland ist die verwaltungsmäßig zu →Dänemark gehörende größte Insel der Erde. G. wird wohl schon 900 von →Wikingern entdeckt. Die ab 982 anschließende Besiedlung geht im Spätmittelalter unter. 1721 beginnt eine Neubesiedlung unter Dänemark. Unter dem dänischen Recht erhält G. 1979 Selbstverwaltung. Lit.: Dúason, J., Grønlands retsstilling i middelalderen, 1934; Dúason, J., Die koloniale Stellung Grönlands, 1955; Gad, F., The History of Greenland, 1965; Handbuch der Quellen und Literatur der neueren europäischen Privatrechtsgeschichte, hg. v. Coing, H., Bd. 1ff. 1973ff., 2,2,525; Schmidt, M., Grönland - Wo Nacht und Kälte wohnt, 2011
2575Großbritannien ist der nordwesteuropäische, zwischen Irland und Frankreich gelegene, seit 1. 1. 1973 der →Europäischen Gemeinschaft bzw. seit 1993 der →Europäischen Union angehörende Staat. Er entsteht 1707 durch die Überführung der 1603 gebildeten Personalunion zwischen England und Schottland in eine →Realunion (Vereinigung des englischen und schottischen Parlaments). Sein amtlicher Name lautet United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland (Selbstverwaltung 1999, zeitweise aufgehoben). Seit der Thronbesteigung des Hannoveraners Georg I. (1714) wird es durch Handel und Industrie das reichste Land der Welt (ein Viertel der Eroberfläche, ein Viertel der Weltbevölkerung, aber Autonomie seit 1855 für Neufundland, 1867 Kanada, 1901 Australien, 1907 Neuseeland, 1920 Südafrika). Seit dem 20. Jh. geht seine Bedeutung weltweit zurück. Durch das Westminsterstatut vom 11. 12. 1931 wird die Bezeichnung Empire für das britische Weltreich durch die Bezeichnung Commonwealth ersetzt. Die ungeschriebene Verfassung Großbritanniens nähert sich unter dem Einfluss des Europarechts den kontinentaleuropäischen Verfassungen an (1998 Human Rights Act zur Aufnahme der Europäischen Menschenrechtskonvention). →England, →Schottland, →Irland Lit.: Jennings, I., The British Constitution, 4. A. 1961; Hrebek, R./Keutsch, W., Gesellschaft und Staat in Großbritannien, 1971; Ritter, G., Parlament und Demokratie in Großbritannien, 1972; Wellenreuther, H., Der Aufstieg des ersten britischen Weltreichs, 1987; Metz, K., Industrialisierung und soziale Sicherheit, 1988; British Biographical Index, hg. v. Bank, D., 1990; Speck, W., A Concise History of Britain, 1993; Rubin, G., Private Property, 1994; Händel, H./Gossel, D., Großbritannien, 3. A. 1994; Oxford Dictionary of National Biography, Bd. 1ff. 1992ff.; Hübner, E./Münch, U., Das politische System Großbritanniens, 1998; Brodersen, K., Das römische Britannien, 1998; The Oxford History of the British Empire, hg. v. Marshall, P., Bd. 1f., 1998ff.; Ottow, R., Eine kommentierte Bibliographie zum britischen Verfassungsdenken der frühen Neuzeit, 1999; Todd, M., Romain Britain, 3. A. 1999; Oxford History of the British Empire, Bd. 3 hg. v. Winks, R., 1999; A Handbook of Dates, for Students of British History, ed. by Cheney, C. R., revised by Jones, M., 2000; Tompson, R., Islands of law, 2000; Schnurmann, C., Vom Inselreich zur Weltmacht, 2001; Wende, P., Großbritannien 1500 bis 2000, 2001; Schieren, S., Die stille Revolution – Der Wandel der britischen Demokratie unter dem Einfluss der europäischen Integration, 2001; Moeder, R., Inzidente Gesetzesprüfung im Vereinigten Königreich, 2002; Fröhlich, M., Geschichte Großbritanniens von 1500 bis heute, 2004; Mergel, T., Großbritannien seit 1945, 2005; Asch, R., Jakob I. (1566-1625), 2005; Webster, A., The Debate on the Rise of the British Empire, 2006; Thompson, A., Britain, Hanover and the Protestant Interest 1688-1756, 2006; The Hanoverian Dimension in British History 1714-1837, hg. v. Simms, B. u. a. 2007: Wende, P., Das britische Empire, 2008; Games, A., The Web of Empire, 2008; The Seventeenth Century, hg. v. Wormald, J., 2008; The Judicial House of Lords 1876-2009, hg. v. Blom-Cooper, L., 2009; Brüggemeier, F., Geschichte Großbritanniens im 20. Jahrhundert, 2010; Wasson, E., A History of Modern Britain, 2010; Rose, A., Zwischen Empire und Kontinent, 2011; Angster, J., Erdbeeren und Piraten - Die Royal Navy und die Ordnung der Welt 1770 bis 1860. 2012, 2. A. 2012; Ibhawoh, B., Imperial Justice. Africans in Empire’s Court, 2013
2576großdeutsch (Adj.) den deutschen Sprachraum einschließlich Österreichs umfassend
2577Großherzog ist der den Fürstentitel Herzog erhöhende Fürstentitel (Toskana 1569, Berg, Hessen-Darmstadt 1806, Luxemburg 1815).
2578Grotius (de Groot), Hugo (Huig) (Delft 10. 4. 1583-(nach Schiffbruch bei) Rostock 28. 8. 1645), Patrizierssohn, wird nach dem 1594 begonnenen Studium (vor allem der Philologie und Geschichte) in Leiden und der (wohl vor allem ehrenhalber erfolgten) juristischen Promotion in Orléans (1598, 15jährig, 1598-1600 Traktat de republica emendanda) 1599 mit 16 Jahren Anwalt in Den Haag, 1607 Oberstaatsanwalt bei dem Gerichtshof von Holland und 1613 Syndikus Rotterdams 1604/1605 oder 1606-1608 erarbeitet er in und nach Verteidigung von Ansprüchen der Vereinigten Ostindischen Kompagnie (VOC von 1602), deren Aktionär er war, gegen auf Aneignung, Besitz, Papst und Gewohnheit gegründete Ansprüche Portugals das auch auf römisches Recht und antike Ethik gestützte Werk (lat.) De iure praedae commentarius (Vom Recht der Beute, verfasst 1604-1606, 12. Kapitel veröffentlicht 1609 unter dem Titel Mare liberum, Freies Meer), in dem er zu Gunsten der Handelsgesellschaft den Grundsatz der Freiheit der Meere vertritt. 1619 wird er mit 36 Jahren als Remonstrant aus politischen Gründen zu lebenslanger Haft verurteilt, aus der er 1621 in einer Bücherkiste nach Frankreich flieht (1631 Holland, 1632 Hamburg, 1634 Botschafter Schwedens in Frankreich, 1645 Rückreise nach Schweden). In der Gefangenschaft (1619-1621) verfasst er die 1631 veröffentlichte nieder-ländische, der Systematik der Institutionen Justinians folgende Inleydinge tot de Hollandsche Rechts-Geleertheyd, in der Verbannung (1621ff.) auf der Grundlage der spanischen Spätscholastik Vitoria, Soto, Vasquez de Menchaca, Molina) sein das Recht der ganzen Menschheit umfassendes Hauptwerk (lat.) De iure belli ac pacis libri tres (, 1625, Drei Bücher Kriegs- und Friedensrecht [einschließlich etwa von Eigentum, Vertrag, unerlaubter Handlung oder Strafe]). Damit begründet er über die aus der Moraltheologie stammenden Naturrechtslehren das Naturrecht in der Rechtswissenschaft, dessen Sätze unmittelbar aus der vernünftigen Natur des Menschen folgen und auch gelten würden, wenn es Gott nicht gäbe, und festigt das Völkerrecht. Lit.: Köbler, DRG 144, 146; Lee, R., The Jurisprudence of Holland by Hugo Grotius, 1926; Inleidinge tot de Hollandsche Rechts-Geleerdheid, beschreven bij Hugo de Groot, hg. v. Fockema Andreae, S./Apeldoorn, L. van, 1926; Wolf, E., Grotius, Pufendorf, Thomasius, 1927; Ter Meulen, J. u. a., Bibliographie des écrits imprimés de Hugo Grotius, 1950; Wellschmied, K., Zur Entstehung und Bedeutung der Inleidinge tot de Hollandsche Rechts-Geleerdheid von Hugo Grotius, ZRG GA 69 (1952), 155; Groot, Hugo de, Inleidinge tot de Hollandsche Rechts-Geleerdheid, hg. v. Dovring, F. u. a., 1952; Wehberg, H., Hugo Grotius, 1956; Dießelhorst, M., Die Lehre des Hugo Grotius vom Versprechen, 1959; ter Meulen, J./Diermanse, P., Bibliographie des écrits sur Hugo Grotius imprimés au 17e siècle, 1961; Hugonis Grotii Instutiones juris Hollandici e Belgico in Latinam sermonem translatae, hg. v. Fischer, H., 1962; De Pauw, F., Grotius and the Law of Sea, 1965; Brandt, R., Eigentumstheorien von Grotius bis Kant, 1974; Link, C., Hugo Grotius als Staatsdenker, 1983; The World of Hugo Grotius, hg. v. Feenstra, R. u. a., 1984; Hugo Grotius and International Relations, hg. v. Bull, H. u. a., 1990, 133; Das römisch-holländische Recht, hg. v. Feenstra, R. u. a., 1992; Schnepf, R., Naturrecht und Geschichte bei Hugo Grotius, ZNR 1998, 1; Grunert, F., Von der Morgenröte zum hellen Tag, ZNR 2003, 204; Staat bei Hugo Grotius, hg. v. Konegen, N. u. a. 2005; Straumann, B., Hugo Grotius und die Antike, 2007; Nellen, H., Grotius, 2007; Hugo, Grotius. Liberum mare (1609-2009), hg. v. Feenstra, R.,, 2009
2579Grund (Wort bereits für das Germanische zu erschließen) Lit.: Köbler, U., Werden, Wandel und Wesen des deutschen Privatrechtswortschatzes, 2010
2580Grundbuch (Wort in einem einfacheren Sinn Wien 1389 belegt, Grundbuchamt Preußen 1872, Grundbuchberichtigung 1872) ist das vom Grundbuchamt geführte, alle die Rechtsverhältnisse an Grundstücken betreffenden Beurkundungen aufnehmende öffentliche Register. Die ältesten Belege des Wortes verstehen unter G. allerdings nur ein Verzeichnis der Grundstücke und Einkünfte einer Grundherrschaft. Die Ursprünge des Grundbuchs liegen im Mittelalter (→Köln um 1130 →Schreinskarten, Metz [1197], Andernach [12. Jh.], Lübeck [1284], österreichische Städte [14. Jh.]). Die Ordnung erfolgt zunächst nach Geschehniszeitpunkten oder nach Personen (Personalfoliensystem), in Anklam (1401) und Hannover (1428) bereits nach einzelnen Grundstücken (Realfoliensystem). Die Aufzeichnung dient anfangs der Gedächtnisstützung, gewinnt später aber selbständigen (konstitutiven) Rechtswert. Die Aufnahme des römischen Rechtes drängt das G. zurück. Zwecks Verbesserung des Grundstücksverkehrs ordnet Preußen am 28. 9. 1693 für Berlin ein Erb- und Lagerbuch mit der Folge mangelnder Geltung von Pfandrechten bei Nichteintragung an, erlässt eine Hypothec- und Concursordnung vom 22. 2. 1722 und eine allgemeine Hypothekenordnung vom 20. 12. 1783 (Realfolium). Zunächst nur in Sachsen, seit dem 19. Jh. allgemein (Sachsen Grundbuch- und Hypothekengesetz vom 6. 11. 1843, Österreich [1794 böhmisches Landtafelpatent, 1812 Allgemeines Bürgerliches Gesetzbuch mit Eintragungsgrundsatz und Vertrauensgrundsatz,] 1871 Grundbuchsgesetz [in Tirol und Vorarlberg chronologisch geordnete Verfachbücher bis 1897 bzw. 1900, 1951 Anlegung des Grundbuchs in Vorarlberg vollendet, 1955 Neufassung Allgemeines Grundbuchsgesetz ohne grundlegende Neuerungen], Preußen Gesetz über den Eigentumserwerb und die dingliche Belastung der Grundstücke 5. 5. 1872, Deutsches Reich Grundbuchordnung 24. 3. 1897), setzt es sich aus Verkehrsbedürfnissen durch (Dreiteilung in a) Eigentümer und Erwerbsgrund, b) Belastungen wie Reallasten, Dienstbarkeiten u. s. w., c) Grundpfandrechte wie Hypotheken u. s. w., 1935 Vereinheitlichung der in den Ländern unterschiedlichen Ausführung). 1995 beschließt Griechenland als (bislang) letzter Mitgliedstaat der Europäischen Union, (bis 2009) ein G. einzurichten. Seit etwa 1980 wird das Grundbuch elektronisiert bzw. digitalisiert (vgl. § 126 I 1 GBO). Lit.: Hübner 235; Köbler, DRG 125, 163, 212; Mascher, H., Das deutsche Grundbuch- und Hypothekenwesen, 1869; Randa, A., Die geschichtliche Entwicklung des Institutes der öffentlichen Bücher in Österreich, Z. f. d. Privat- und öffentl. Recht 6 (1879), 81; Aubert, L., Beiträge zur Geschichte der deutschen Grundbücher, ZRG GA 14 (1893), 1; Rehme, P., Geschichte des Münchener Grundbuchs, FS Hermann Fitting, 1903; Das zweite stralsundische Stadtbuch (1310-1342), bearb. v. Ebeling, R., 1903; Rehme, P., Über das älteste bremische Grundbuch (1438-1558), 1908; His, E., Geschichte des Basler Grundbuchs, 1915; Kovats, F., Pressburger Grundbuchführung, ZRG GA 39 (1918), 45; Grundbuch des Kölner Judenviertels 1135-1425, bearb. v. Kober, A., 1920, Neudruck 2000; Hedemann, J., Die Fortschritte des Zivilrechts im 19. Jahrhundert, II, 2, 1935; Conrad, H., Liegenschaftsübertragung und Grundbucheintragung, 1935; Demelius, H., Österreichisches Grundbuchsrecht, 1948; Abendroth, K., Die Klauseleintragungen der hamburgischen Grundbücher, Diss. jur. Hamburg 1950; Wandel, R., Der Beitrag der Steuer- und Güterbücher zur Entwicklung des Grundbuches in Württemberg, Diss. jur Tübingen (um 1958); Hammer, E., Die Geschichte des Grundbuchs in Bayern, 1960; Deckwirth, H., Das Haus- und Verlassungsbuch der Altstadt Hannover, Hans. Geschichtsbll. N.F. (1971), 1; Brauneder, W., Grundbuch und Miteigentum im „Tractatus de iuribus incorporalibus“, ZRG GA 94 (1977), 218; Buchholz, S., Abstraktionsprinzip und Immobiliarrecht, 1978; Niklaus, J., Die Geschichte des Grundbuchs im Kanton Bern, 1999; Böhringer, W., Historie und Vergleich, Rechtspfleger-Studienhefte 1997, 33; Köbler, U., Werden, Wandel und Wesen des deutschen Privatrechtswortschatzes, 2010
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