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#ZIEL
2541Göttliches Recht ist das auf Gott als Schöpfer zurückgeführte Recht. G. R. nehmen nach römischen und stoischen Vorläufern die lateinischen Kirchenväter (z. B. Augustinus 354-430) an. Über Isidor von Sevilla findet die Vorstellung Eingang in das Decretum Gratians (um 1140). Eine eindeutige und klare Abgrenzung zum Naturrecht gelingt nicht. Lit.: Wolf, U., Ius divinum, 1970; Ratzinger, J./Maier, H., Demokratie in der Kirche, 2001
2542Goudelin →Gudelinus
2543Grab ist der Ort der Beerdigung eines toten Menschen. Vermutlich wird der Tote anfangs nur von den Überlebenden zurückgelassen. Danach entwickeln sich Sitten für den Umgang mit Toten (z. B. Hügelgrab, Brandgrab, Körpergrab, Pyramide, Mausoleum, Katakombe u. s. w.). Im römischen Zwölftafelgesetz (451/450 v. Chr. sind Beerdigungen und Verbrennungen in Rom verboten. Auf dieser Grundlage entwickeln sich mit zunehmender Verdichtung immer mehr Rechtssätze bezüglich des Grabes (u. a. Friedhofszwang mit Friedhofsordnung). Lit.: Paret, O., Die frühschwäbischen Gräberfelder von Groß-Stuttgart, 1937Sterben und Totenbestattung, hg. v. Cox, H. u. a., 2002; Schrumpf, S., Bestattung und Bestattungswesen im römischen Reich, DIss. Bonn 2006
2544Grad (zu lat. [M.] gradus) ist allgemein der Schritt oder die Stufe. Akademischer G. ist die wissenschaftliche Qualifizierung auf Grund einer Prüfung. Der akademische G. geht auf Bezeichnungen in der römischen Verwaltung zurück (z. B. lat. [M.) magister equitum, Heermeister, doctor gladiatorum, Fechtlehrer, seit dem 3. Jh. n. Chr. magister auch Ehrenbezeichnung für christliche Große). Missstände im hochmittelalterlichen Lehrbetrieb des 13. Jh.s bewirken Regelungen (z. B. Paris 1215 Bedingungen für den [lat.] magister [M.) artium und magister theologiae, 1233 Lehrerlaubnis für jeden in Toulouse geprüften [lat.] magister). Als Grade entwickeln sich (lat. [M.]) baccalaureus, magister und doctor, wobei im Heiligen römischen Reich das Bakkalaureat seit dem 16. Jh. schwindet und mit der Wandlung der artistischen Fakultät zur philosophischen Fakultät der (lat. [M.]) magister artium zum doctor philosophiae wird. 1402 wird im Heiligen römischen Reich erstmals für Juristen der Grad doctor iuris utriusque (Lehrer beider Rechte, d. h. geistliches Recht, weltliches Recht) verliehen. Mit dem G. werden sonstige Vorteile verbunden (teilweise Adelsgleichheit). Wegen der Vielzahl der meist mit schriftlichen Arbeiten verbundenen Promotionen zum Doktor wird seit dem 18. Jh. zunehmend die Lehrerlaubnis (lat. venia [F.] legendi des Universitätslehrers) mit der Habilitation in einem Einzelfach oder mehreren Einzelfächern verknüpft, zumal teilweise in Abwesenheit zum Doktor promoviert (Jena 1841 Karl Marx, erst ab etwa 1882 allmählich abgeschafft) oder der G. auch durch eine bloße mündliche Prüfung erworben werden kann (Heidelberg bis 1908, Österreich drei Rigorosen bis um 1990). Seit etwa 1820 erscheint der ehrenhalber erteilte G. (Dr. h. c.). 1899 erhalten im deutschen Reich auch die neuen technischen Hochschulen das Recht zur Verleihung von Graden. Seit dem Ende des 20. Jh.s werden in der Europäischen Union die akademischen Grade zunehmend vereinheitlicht (Bologna-Modell mit dreijährigem Bachelor-Studium, anschließendem Magisterstudium und anschließendem Doktoratsstudium), während die Habilitation in Deutschland rechtlich als Voraussetzung der Professur aufgegeben ist. Lit.: Oberbreyer, M., Die Reform der Doktorpromotion, 3. A. 1878; Wretschko, A. v., Die akademischen Grade, 1910; Roß, G., Das Aufkommen der juristischen Ehrenpromotion, Diss. jur. Erlangen-Nürnberg 1967; Bleek, W., Von der Kameralausbildung zum Juristenprivileg, 1972; Prahl, H., Gesellschaftliche Funktionen von akademischen Abschlussprüfungen und Graden, 1974; Zimmerling, W., Akademische Grade und Titel, 2. A. 1995; Mierau, J., Die juristischen Abschluss- und Diplomprüfungen in der SBZ/DDR, 2001; Wollgast, S., Zur Geschichte des Promotionswesens in Deutschland, 2001
2545Graecus (lat. [M.]) Grieche z. B. Graeca non leguntur (Griechische Stücke etwa in den Novellen Justinians werden im lateinischen Westen bis zum Humanismus des 16. Jh.s nicht gelesen, bzw. nicht beachtet). Lit.: Barta, H., Graeca non leguntur?, Bd. 1ff. 2010ff.
2546Graf (lat. [M.] comes) ist im Frankenreich im Mittelalter der ursprünglich königliche Amtsträger. Der Titel (lat. [M.]) comes (Gefährte, Be-gleiter) findet sich im römischen Altertum seit Kaiser Diokletian (284-313/316) für hohe Höflinge und danach für örtliche Amtsträger (u. a. auch [lat.] comes civitatis z. B. in Trier, Autun und Marseille zwischen 460 und 470). Fast die Hälfte der bekannten (lat.) comites des 6. Jh.s trägt einen romanischen Namen. Der frühmittelalterliche fränkische comes soll den Frieden wahren, Übeltäter verfolgen und Schutzbedürftige sichern. Daneben kennt die fränkische (lat. [F.]) Lex Salica einen vielleicht zu got. gagrefts, Befehl, zu stellenden afrk. grafio, der auf Verlangen eines Rechtsuchenden Sachen wegnehmen oder unerwünschte Siedler vertreiben soll und der möglicherweise ein örtlicher königlicher Befehlshaber ist. Spätestens in der Mitte des 8. Jh.s verschmilzt dieser grafio anscheinend mit lat. comes, dessen Aufgaben in karolingischer Zeit in der Erhaltung des Königsguts, der Aufbietung der Heerfolgepflichtigen, der Erhebung von Zöllen, der Einziehung von verfallenem Gut und der Leitung des Rechtsstreits um Freiheit und Grund bestehen. Zwar ist der G. grundsätzlich absetzbar, doch wird seine Stellung in vornehmen Familien bald tatsächlich erblich. Die richterlichen Aufgaben treten in den Vordergrund. Seit dem 11. Jh. gerät die gräfliche Gewalt unter den Einfluss nichtköniglicher Mächte. Der Grafentitel wird zu einer Standesbezeichnung. Ein Teil der Grafen wird mittelbarer landsässiger Adel, die reichsständischen Grafen treten im Reichs-fürstenrat zusammen (schwäbische, wetterauische [1524], fränkische [1640] und westfälisch-niedersächsische [1653/1654] Grafenkurie). Das Gericht des Grafen wird vielfach Landgericht. In der Reichsmatrikel von 1521 finden sich 143 Grafen und Herren, von denen am Ende des 18. Jh.s (infolge von Erhebungen in den Fürstenstand, Mittelbarmachungen und Aussterbens) nur zwei Drittel noch verzeichnet sind. Mit dem Ende des Heiligen römischen Reiches (deutscher Nation, 1806) verliert auch der reichsunmittelbare G. seine selbständige Bedeu-tung. G. wird zum (verliehenen) höheren Adelstitel. Lit.: Köbler, DRG 84, 86; Köbler, WAS; Ficker, F., Vom Reichsfürstenstand, Bd. 1 1861, 72, 95; Fehr, H., Fürst und Graf im Sachsenspiegel, 1906; Hausgeschichte und Diplomatarium des Reichs-Semperfreien und Grafen Schaffgotsch, hg. v. Kaufmann, J., 2, 2, 1925; Schlesinger, W., Die Entstehung der Landesherrschaft, 1941, Neudruck 1964; Krüger, S., Studien zur sächsischen Grafschaftsverfassung im 9. Jahrhundert, 1950; Guttenberg, E. v., Iudex hoc est comes aut grafio, FS E. Stengel 1952, 93; Sprandel, R., Dux und comes in der Merowingerzeit, ZRG GA 74 (1957), 41; Schöllkopf, R., Die sächsischen Grafen, 1957; Mitterauer, M., Die Grafenfamilien der bayrischen Marken in der Karolingerzeit, Diss. phil. Wien 1960 (masch.schr.); Bosl, K., Franken um 800, 2. A. 1980; Forwick, F., Die staatsrechtliche Stellung der ehemaligen Grafen von Schwalenberg, 1963; Schulze, H., Grundprobleme der Grafschaftsverfassung, Z. f. württemberg. LG. 44 (1985), 265; Borgolte, M., Die Grafen Alemanniens, 1986; Zotz, T., Grafschaftsverfassung und Personengeschichte, ZGO 136 (1988), 1; Schmidt, G., Der Wetterauer Grafenverein, 1989; Hechberger, W., Adel im fränkisch-deutschen Reich, 2005; Grafen und Herren in Südwestdeutschland, hg. v. Andermann, K. u. a., 2006; Deutinger, R., Königsherrschaft im ostfränkischen Reich, 2006
2547Grafenbann ist der vom König im Frühmittelalter dem →Grafen verliehene →Bann von 15 Schillingen. Lit.: Kroeschell, DRG 1
2548grafio →Graf
2549Grafschaft ist der Amtsbezirk des →Grafen (lat. comes, →lat. comitatus). Im Gegensatz zu älteren Forschungen werden trotz etwa der erheblichen Anstrengungen von Herrschern wie Pippin des Jüngeren oder Ludwig des Frommen in der Gegenwart die Vorstellung einer Deckungsgleichheit von Gauangaben der Quellen und jeweils gegebenen Bezirken von Grafen und die Vorstellung eines lückenlosen Systems von Grafschaften für das Frühmittelalter abgelehnt (Amtsgrafschaften neben auf verstreuten Königsgut gegründeten Streugrafschaften). Zu einer stärkeren Geschlossenheit von Amtsbezirken scheint es mit der Festigung der Landesherrschaft zu kommen. Lit.: Köbler, WAS; Hömberg, A., Grafschaft, 1949; Krüger, S., Studien zur sächsischen Grafschaftsverfassung im 9. Jahrhundert, 1950; Metz, W., Studien zur Grafschaftsverfassung Althessens, ZRG GA 71 (1954), 167; Schulze, H., Die Grafschaftsverfassung der Karolingerzeit in den Gebieten östlich des Rheins, 1973; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens, 1984; Schulze, H., Grundprobleme der Grafschaftsverfassung, Z. f. württemberg. LG. 44 (1985), 265; Hoffmann, H., Grafschaften in Bischofshand, DA 46 (1990), 375; Holzfurtner, L., Die Grafschaft der Andechser, 1994; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999
2550Gragas (Graugans) ist die auf einem Irrtum beruhende, 1548 nachweisbare, seit dem 17. Jh. übliche Bezeichnung für das aus Gesetzen, Gutachten, privaten Aufzeichnungen und Formelsammlungen zusammengesetzte, nach älteren Aufzeichnungen (z. B. Christenrecht zwischen 1122 und 1133) zwischen 1258 und 1271 aufgezeichnete und vor allem durch das später in der königlichen Bibliothek in Kopenhagen verwahrte Königsbuch (Konungsbok, [lat.] Codex [M.] regius) und das im 16. Jh. auf einem Hof in Westisland entdeckte Stadarholsbuch (Stadarholsbok, [lat.] Codex [M.] Arna-magnaeanus) der zweiten Hälfte des 13. Jh.s (insgesamt durch 130 Handschriften, Fragmente und Abschriften) überlieferte, altisländische Recht ([930 bzw. 1030-1264] Christenrecht, Strafrecht, Eherecht, Erbrecht, Grundgüterrecht und Vertragsrecht). Die Geltung der G. auf Island wird nach der Unterwerfung →Islands unter Norwegen (1262/4) 1271/81 durch das Gesetzbuch König Magnus Hakonarsons (→Jarnsida, →Jonsbok) aufgehoben. Lit.: Gragas Konungsbok, hg. v. Finsen, V., 1852, Neudruck 1974; Gragas Stadarholsbok, hg. v. Finsen, V., 1879, Neudruck 1974; Gragas Skalholsbok, hg. v. Finsen, F, 1883, Neudruck 1974; Bechert, R., Eine dunkle Stelle der Graugans, ZRG GA 48 (1928), 442; Isländisches Recht. Die Graugans, hg. v. Heusler, A., 1937; Amira, K. v./Eckhardt, K., Germanisches Recht, Bd. 1 4. A. 1960, 120; Foote, P., Some Lines in Logréttutháttr, FS P. Foote, 1984, 155; Byock, Medieval Iceland Society, sagas and power, 1988; Beck, H., Wortschatz der altisländischen Grágás, 1993 (Konungsbok)
2551Granada an der Sierra Nevada geht auf eine keltische Gründung zurück. Im Mittelalter ist es Mittelpunkt eines maurischen Königreichs (1030-1050, 1238-1492). 1526/1531 erhält es eine Universität. Lit.: Ladero Quesada, M., Granada, 1988
2552Grande ordonnance de réformation du royaume ist das französische Gesetz von 1302, durch das der König den Schutz der Kirche auch in den Gebieten der Landesherren (Herzöge, Grafen, Barone) übernimmt.
2553Grangie (12. Jh., Scheune) ist der hoch-mittelalterliche klösterliche Wirtschaftshof vor allem der Zisterzienser (mit einer Größe bis zu 400 Hektar), deren Ideale sich allerdings nicht dauerhaft durchhalten lassen. Lit.: Wiswe, H., Grangien niedersächsischer Zisterzienserklöster, Braunschweig. Jb. 34 (1953), 5; Bader, K., Studien zur Rechtsgeschichte des mittelalterlichen Dorfes, Bd. 1 1957, 175f.; Villa, curtis, grangia, hg. v. Janssen, W. u. a., 1983; Lohrmann, D., Kirchengut im nördlichen Frankreich, 1983; Schneider, R., Vom Klosterhaushalt zum Stadt- und Staatshaushalt, 1994; Kuczera, A., Grangie und Grundherrschaft, 2003; Untermann, M., Ausgrabungen und Bauuntersuchungen in Klöstern, 2003
2554Grass, Nikolaus (Volderwald bei Ampass bei Innsbruck 28. 7. 1913-Innsbruck 5. 10. 1999) ist der nach dem Studium in Innsbruck in Geschichte, Recht und Wirtschaft promovierte, 1946 für Geschichte habilitierte, 1948 in die rechtswissenschaftliche Fakultät übergetretene, 1949 zum außerordentlichen und 1959 zum ordentlichen Professor ernannte, 1983 emeritierte Rechtshistoriker, der eine eigene Schule Tiroler Rechtsgeschichte der Alpwirtschaft gründet. Lit.: Carlen, L., Nachruf ZRG GA 118 (2001), 896; Oberkofler, G., Einige wissenschaftshistorische Miniaturen aus Briefen und seine Korrespondenz mit dem Prager Juden Guido Kisch, 2008
2555Gratian (Carraria um 1100-Bologna? nach 1143 [um 1145 oder um 1150?]), (Mönch und) Magister der Theologie in Bologna (sowie vielleicht später Bischof von Chiusi?), verfasst zwischen 1125 und 1140 das Rechtsbuch →concordia discordantium canonum (→Decretum Gratiani). Er begründet mit diesem in der endgültigen Fassung 3945 Kapitel ([lat.] capitula) kirchenrechtlicher Quellen in einer schwer verständlichen Systematik zusammenfassenden, die Widersprüche kommentierend auflösenden Werk die kirchenrechtliche Wissenschaft. Als erster Teil des um 1500 nichtamtlich, 1582 amtlich so genannten Corpus iuris canonici bleibt es bis 1918 in Geltung. Lit.: Köbler, DRG 102, 105; Plöchl, W., Das Eherecht des Magisters Gratianus, 1935; Kuttner, S., Graziano, 1953, 20; Weigand, R., Die Naturrechtslehre der Legisten und Dekretisten, 1967, 132; Kuttner, S., Research on Gratian, (in) Seventh International Congress of medieval Canon Law, 1984; Weigand, R., Das kirchliche Wahlrecht im Dekret Gratians, FS K. Kroeschell, hg. v. Köbler, G. u. a., 1997, 1331; Winroth, A., The Making of Gratian’s Decretum, 2000
2556Graubünden ist der aus antihabsburgischen Bündnissen (1367 Gotteshausbund, 1395 Oberer oder Grauer Bund) entstandene, seit 1497ff. zur →Eidgenossenschaft in Beziehung tretende Kanton (1803/1815) der →Schweiz. Lit.: Köbler, Historisches Lexikon; Jecklin, F., Materialien zur Standes- und Landesgeschichte gemeiner III Bünde, Teil 1f. 1907ff.; Caliezi, B., Der Übergang der Herrschaft Räzüns an den Kanton Graubünden, 1920; Pieth, F., Die Umbildung des Freistaates der drei Bünde in den Kanton Graubünden, Jahresbericht der historisch-antiquarischen Gesellschaft von Graubünden 57 (1928); Liver, P., Vom Feudalismus zur Demokratie, Jahresbericht der historisch-antiquarischen Gesellschaft von Graubünden 1930; Lalive-Acatos, K., Das gesetzliche Erbrecht Graubündens, 1931; Gillardon, P., Geschichte des Zehngerichtenbundes, 1936; Zur Fünfjahrhundertfeier des Zehngerichtenbundes, 1936; Müller, I., Die Entstehung des grauen Bundes 1367-1424, Zs. f. schweiz. Gesch. 21 (1941), 137; Maron, C., Das Zivilgericht nach den bündnerischen Statutarrechten, 1942; Bündner Urkundenbuch, Bd. 1ff. bearb. v. Meyer-Marthaler, E. u. a., 1947ff.; Die lex Romana Curiensis, hg. v. Meyer-Marthaler, E., 1959; Staatsarchiv Graubünden, Einbürgerungen 1801-1960, hg. v. Jenny, R., 1965; Padrutt, C., Staat und Krieg im alten Bünden, 1965; Caroni. P., Einflüsse des deutschen Rechtes Graubündens südlich der Alpen, 1970; Handbuch der Quellen und Literatur der neueren europäischen Privatrechtsgeschichte, hg. v. Coing, H., Bd. 1ff. 1973ff., 2,2,451; Der Gotteshausbund, hg. v. Schorta, A., Bd. 1f. 1980f.; Bundi, M., Zur Besiedlungs- und Wirtschaftsgeschichte Graubündens, 1982; Geschichte und Kultur Churrätiens, 1986; Cavigelli, M., Entstehung und Bedeutung des Bündner Zivilgesetzbuches von 1861, 1994; Rathgeb, C., Die Verfassungsentwicklung Graubündens im 19. Jahrhundert, 2003; Der Zehngerichtenbund, bearb. v. Meyer-Marthaler, E., 2008
2557gravamen (lat. [N.]) Last, Beschwerde (im Gegensatz zu Vorteil, Gewinn)
2558Gravina, Gian Vincenzo (1664-1718), nach dem Studium in Scaela (Caloprese) und Neapel (Biscardi) seit 1689 in Rom, wird Professor zunächst für Zivilrecht, 1703 für kirchliches Recht. Sein Hauptwerk sind die 1701 veröffentlichten (lat.) Origines (F.Pl.) iuris civilis (Ursprünge des weltlichen Rechtes). Lit.: Ghisalberti, C., Gian Vincenzo Gravina, 1962
2559Graz (zu slaw. gradec, Bürglein) an der Mur wird 1164 als Markt neben einer Burg genannt (Bestätigung der Freiheiten 27. 2. 1281 durch Rudolf von Habsburg). Seit 1379 ist es Residenz. (1584/)1586 erhält es zum Zweck der Gegenreformation eine (Jesuiten-)Universität, neben der und an der auch juristischer Unterricht stattfindet. 1778 wird nach Aufhebung des Jesuitenordens eine juristische Fakultät eingerichtet. Lit.: Popelka, F., Geschichte der Stadt Graz, 1928; Popelka, F., Die Bürgerschaft der Stadt Graz, 1941; Die Handschriften der Universitätsbibliothek Graz, bearb. v. Kern, A., 1942; Ebert, K., Die Grazer Juristenfakultät im Vormärz, 1969; Ebert, K., Die Pflege der Rechtsgeschichte an der Universität Graz, ZRG GA 87 (1970), 239; Wesener, G., Römisches Recht und Naturrecht, 1978; 850 Jahre Graz, hg. v. Steinböck, W., 1978; Reformen des Rechts. Festschrift zur 200-Jahr-Feier der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz, hg. v. Sutter, N., 1979; Gebhardt, H., Die Grazer Polizei 1786-1850, 1992; Wesener, G., Österreichisches Privatrecht an der Universität Graz, 2002; Geschichte der Stadt Graz, hg. v. Brunner, W., 2003; Professoren erinnern sich, hg. v. Wünsch, H., 2008; Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften aus Graz, hg. v. Acham, K., 2010
2560Gregor VII. („Hildebrand“ Sovana/Toskana um 1020/1025-Salerno (Exil) 25. 5. 1085) wird um 1045 vielleicht (lat.) cappellanus Papst Gregors VII., nach Rückkehr aus einem Exil (in Köln) Kardinalsubdiakon, 1058/1059 Archidiakon und am 22. 4. 1073 mit etwa 50 Jahren durch Akklamation Papst. Im Investiturstreit bekämpft er den weltlichen Einfluss auf die Besetzung kirchlicher Ämter. Unter ihm erhalten kirchliche Rechtstexte größere Bedeutung. Lit.: Berman, H., Recht und Revolution, 1991; Cowdrey, H., Pope Gregory VII., 1998; Blumenthal, U., Gregor VII., 2001; Schieffer, R., Papst Gregor VII., 2010
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