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#ZIEL
2221Gascogne im Südwesten des Frankenreichs ist ein nach den mit den Basken verwandten Wasconen benanntes, seit 768 selbständiges Herzogtum, das 1052 an Aquitanien fällt. Lit.: Histoire de la Gascogne, hg. v. Bordes, M., 1978
2222Gasparri, Pietro (Ussita 5. 5. 1852-Rom 18. 11. 1934) wird nach der Ausbildung in Rom Doktor der Philosophie, Theologie und Kanonistik, 1880 Professor für kanonisches Recht und 1901 Sekretär einer Kurienkongregation. Auf seine Anregung, ein neues kirchliches Gesetzbuch zu schaffen, ernennt ihn Papst Pius X. 1904 zum Sekretär der für die Gesetzgebung eingerichteten Kardinalskommission. 1917 wird der von ihr erarbeitete →Codex iuris canonici veröffentlicht. Lit.: Stickler, A., Historia iuris canonici latini, Bd. 1 1950, 376; Müller, A./Elsener, F./Huizing, P., Vom Kirchenrecht zur Kirchenordnung?, 1968, 29
2223Gast ist der in den Schutz eines Gastgebers aufgenommene Mensch, insbesondere der Fremde. Für ihn entwickeln sich schon früh einige besondere Rechtssätze. Lit.: Kaser § 13 I 2b; Köbler, DRG 15; Rudorff, H., Zur Rechtsstellung der Gäste im mittelalterlichen städtischen Prozess, 1907; Schultze, A., Über Gästerecht und Gastgerichte, HZ 101 (1908), 473; Hellmuth, L., Gastfreundschaft und Gastrecht bei den Germanen, 1984; Peyer, H., Von der Gastfreundschaft zum Gasthaus, 1987; Hartmann, J., Staatszeremoniell, 1988, 4. A. 2007; Berger, J., Die Geschichte der Gastfreundschaft im hochmittelalterlichem Mönchtum 1999; Stein-Hölkeskamp, E., Das römische Gastmahl, 2005
2224Gastalde (zu lang. *gastald Erwerb, Ge-winn?) ist im frühmittelalterlichen Italien der vielleicht um 590 (584?) geschaffene langobardische Amtsträger teils des Königs, teils der Herzöge. Er bleibt in Oberitalien trotz der teilweisen Umwandlung in den Grafen bis in das Hochmittelalter bedeutsam. Lit.: Schneider, F., Die Reichsverwaltung der Toscana, 1914; Mor, C., Lo stato longobardo nel VII secolo, Sett. di Spoleto V 1969, Bd. 1, 271; Conti, P., Il ducato di Spoleto, 1982; Priester, K., Geschichte der Langobarden, 2004
2225Gaster Lit.: Gmür, E., Rechtsgeschichte der Landschaft Gaster, 1905
2226Gastung ist die einem →Gast meist auf Grund einer Verpflichtung zu erbringende Leistung. Lit.: Brühl, C., Fodrum, gistum, servitium regis, Bd. 1f. 1968
2227Gastwirt ist der geschäftsmäßig andere Menschen beherbergende und mit Speisen und Getränken bedienende Unternehmer. Für ihn gilt bereits im römischen Recht das wohl aus Vertragsgewohnheit entstandene besondere (lat. [N.]) receptum nautarum cauponum et stabulariorum, das der Gefährdung der vielfach fremden Gäste durch den bodenständigen G. Rechnung trägt. Der geschädigte Gast hat die (lat.) actio de recepto. Den nach Aufnahme des römischen Rechtes entwickelten gemeinrechtlichen Lehren folgend wird am Ende des 19. Jh.s noch eine vertragliche Haftung angenommen, später die Haftung als gesetzlich angesehen. Lit.: Immenhauser, M., Das Dogma von Vertrag und Delikt, 2006; Zimmermann, R., Geschichte der Gastwirtshaftung in Deutschland, (in) Usus modernus pandectarum, 2007, 271ff.; Hellwege, P., Der formularmäßige Ausschluss der Haftung der Gastwirte, ZNR 2007, 240ff.; Girtler, R., Herrschaften wünschen zahlen, 2008
2228Gatterzins ist in Mittelalter und früher Neuzeit der vom Zinsberechtigten am Zaun (Gatter) des Zinspflichtigen (Freien) abzuholende Zins.
2229Gattungskauf ist der →Kauf einer nur der Gattung nach bestimmten Sache. Er ist dem römischen Recht erst in der Form des Kaufes einer zu einem Vorrat gehörigen Sache bekannt. Lit.: Kaser § 41 II 2; Ernst, W., Gattungskauf und Lieferungskauf, ZRG RA 114 (1997), 272; Ernst, W., Kurze Rechtsgeschichte des Gattungskaufs, ZEuP 1999
2230Gattungsschuld ist die bereits dem römischen Recht bekannte, auf die Leistung eines nur der Gattung (lat. [N.] genus) nach bestimmten Gegenstands gerichtete →Schuld. Bei ihr trägt die Gefahr des zufälligen Untergangs der Schuldner, der so lange leisten muss, wie die Gattung nicht erschöpft ist ([lat.] genus non perit bzw. →genus perire non censetur, Gattung geht nicht unter). Lit.: Kaser § 34 III 2
2231Gau ist die als besondere Einheit angesehene kleinere (, wasserreiche, siedlungsgünstige) Landschaft (lat. [M.] pagus, z. B. Aargau, Breisgau, Pongau, Rheingau, Thurgau, in den Quellen bis zum 12. Jh. etwa 150 von insgesamt 500 Landschaftsnamen). Sie hat insbesondere im Frühmittelalter Bedeutung, in dem der G. nach umstrittener Ansicht den örtlichen Tätig-keitsbereich eines →Grafen (lat. comes, →comitatus) bezeichnet, ohne dass auch in nur einem einzigen Fall die Deckungsgleichheit der Gauangaben der Quellen und der jeweils gegebenen Bezirke der Grafen erwiesen und ohne dass von einem lückenlosen unveränderlichen Netz von Gauen ausgegangen werden kann. Es lassen sich mehrere Grafschaften innerhalb eines pagus und verschiedene pagi innerhalb einer Grafschaft nachweisen. Im Dritten Reich wird - vorbereitet durch die Romantik des 19. Jh.s - vor allem ab 1928 der G. unter einem Gauleiter künstlich wiederbelebt (Baden, bayerische Ostmark, Berlin, Düsseldorf, Essen, Franken, Halle-Merseburg, Hamburg, Hessen-Nassau, Kob-lenz-Trier/Moselland, Köln-Aachen, Kurhessen, Kurmark, Magdeburg-Anhalt, Mainfranken, Mecklenburg, München-Oberbayern, Ost-Hannover, Ostpreußen, Pommern, Saarpfalz/Westmark, Sachsen, Schlesien, Schleswig-Holstein, Schwa-ben, Süd-Hannover-Braunschweig, Thüringen, Weser-Ems, Westfalen-Nord, Westfalen-Süd, Württemberg-Hohenzollern, (1939) Kärnten, Niederdonau, Oberdonau, Salzburg, Steiermark, Tirol-Vorarlberg, Wien, Sudetenland, Danzig-Westpreußen, Wartheland). Lit.: Köbler, WAS; Baumann, F., Die Gaugrafschaften im Wirtembergischen Schwaben, 1879; Curs, O., Deutschlands Gaue im 10. Jahrhundert, Diss. phil. Göttingen 1908; Werneburg, R., Gau, Grafschaft und Herrschaft in Sachsen, 1910; Bauer, A., Gau und Grafschaft in Schwaben, 1927; Prinz, J., Pagus und comitatus in den Urkunden der Karolinger, AUF 17 (1941), 329; Bohnenberger, K., Frühalemannische Landstrichsnamen, Z. f. württ. Landesgesch. 7 (1943), 99; Bohnenberger, K., Landstrichs- und Gebietsbezeichnungen in den südwestdeutschen Urkunden des 8.-10. Jahrhunderts, ZGO N. F. 56 (1943), 1; Hamm, E., Herzogs- und Königsgut, Gau und Grafschaft im frühmittelalterlichen Bayern, Diss. phil. München 1949 (masch.schr.); Krüger, S., Studien zur sächsischen Grafschaftsverfassung im 9. Jahrhundert, 1950; Metz, W., Bemerkungen über Provinz und Gau, ZRG GA 73 (1956), 361; Diepolder, G., Die Orts- und in-pago-Nennungen im bayrischen Stammesherzogtum, Z. f. bay. LG. 20 (1957), 364; Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue, 1957; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961; Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968; Hüttenberger, P., Die Gauleiter, 1969; Nonn, U., Pagus und comitatus in Niederlothringen, 1983; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens, 1984; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999; Bauer, T., DIe mittelalterlichen Gaue, 2000; Rumschöttel, H./Ziegler, W., Staat und Gaue in der NS-Zeit in Bayern, 2003; Springer, M., Die Sachsen, 2004; Die NS-Gaue, hg. v. John, J. u. a., 2007
2232Gaudenzi →Fragmenta Gaudenziana
2233Gauner ist die vielleicht auf Ionier (Griechen) anspielende, aus dem Westjiddischen kommende Bezeichnung (16. Jh., lat. Liber vagatorum 1510) für Spieler oder Straftäter, die zeitweise eine aus unterschiedlichen Gegebenheiten erwachsende Schicht von nichtsesshaften Rechtsbrechern bilden, die im 18. und 19. Jh. eine gewisse Dichte erreicht. Lit.: Ave-Lallemant, F., Das deutsche Gaunertum, Bd. 1ff. 1858ff.; Frauenstädt, P., Das Gaunertum des deutschen Mittelalters, Z. f. d. ges. StrafRWiss. 18 (1898), 331; Günther, L., Die deutsche Gaunersprache, 1919; Radbruch, G./Gwinner, H., Geschichte des Verbrechens, 1951, 291; Küther, C., Räuber und Gauner in Deutschland, 1976; Schubert, E., Arme Leute, Bettler und Gauner, 1983; Jütte, R., Abbild und soziale Wirklichkeit, 1988; Blauert, A./Wiebel, E., Gauner- und Diebslisten, 2001; Danker, U., Die Geschichte der Räuber und Gauner, 2001; Härter, K., Policey und Strafjustiz in Kurmainz, 2005
2234Gebärde ist die eine innerliche Einstellung ausdrückende äußerliche Haltung eines Menschen, insbesondere des Gesichts und der Hände. Bestimmte Gebärden können in bestimmter Umgebung eine rechtliche Bedeutung haben (z. B. Erheben der Schwurhand bei einem Eid). Der schwierigen Untersuchung rechtsgeschichtlicher Gebärden widmet sich die Rechtsarchäologie. Lit.: Sittl, C., Die Gebärden, 1890; Grimm, J., Deutsche Rechtsaltertümer, 1828, 4. A. 1899ff., Neudruck 1922, 1989, 1994; Amira, K. v., Die Handgebärden in den Bilderhandschriften des Sachsenspiegels, 1905; Panzer, M., Tanz und Recht, 1938; Künßberg, E. Frhr. v., Schwurgebärde und Schwurfingerdeutung, 1941; Schwerin, C. Frhr. v., Einführung in die Rechtsarchäologie, 1943; Garnier, F., Le langage de l’image, 1981; Schmidt-Wiegand, R., Gebärdensprache im mittelalterlichen Recht, Frühmittelalterl. Studien 16 (1982), 363; Köbler, G., Bilder aus der deutschen Rechtsgeschichte, 1988; Schmidt, J., Die Logik der Gesten, 1992; Kocher, G., Zeichen und Symbole des Rechts, 1992; Kresse, D./Feldmann, G., Handbuch der Gesten, 1999
2235Gebäude ist das von Menschen geschaffene Bauwerk. Es ist im älteren deutschen Recht Fahrnis und kann daher einen anderen Eigentümer haben als das Grundstück, auf dem es errichtet ist. Mit der Aufnahme des römischen, auch besondere Gebäudeservituten kennenden Rechtes seit dem Spätmittelalter wird es mehr und mehr als wesentlicher Bestandteil des Grundstücks angesehen. Seit dem 17. Jh. wirkt sich das →Baurecht immer stärker auf die Errichtung von Gebäuden aus. Lit.: Hübner 188f.
2236Gebietsgemeinde ist die auf ein (größeres) Gebiet bezogene Gemeinde (z. B. österreichisches provisorisches Gemeindegesetz vom 17. 3. 1849, später wieder aufgegeben).
2237Geblütsrecht ist das auf Grund der Verwandtschaft bestehende Recht oder Anrecht auf einen Gegenstand. In Bezug auf das deutsche Königtum kann sich ein G. gegenüber dem Wahlgrundsatz nicht entscheidend durchsetzen. Dagegen steigert sich in den Ländern das G. sogar zum Erbrecht (Erbmonarchie). Lit.: Mitteis, H., Die deutsche Königswahl, 1938, 2. unv. A. 1944, Neudruck 1965, 1981, 28; Rörig, F., Geblütsrecht und freie Wahl, Abh. d. Akad. d. Wiss. Berlin, 1948
2238Gebot ist die hoheitliche Anordnung eines bestimmten Verhaltens (, im Zivilverfahrensrecht im Rahmen der Zwangsvollstreckung das Angebot zu einem öffentlichrechtlichen Vertrag). Das G. findet sich, wo immer Hoheitsgewalt besteht. Seine besondere Bedeutung zeigt sich bei der Entstehung des →Staates. Lit.: Köbler, DRG 139; Willoweit, D., Gebot und Verbot im Spätmittelalter, Hess. Jb. f. LG. 30 (1980), 94; Simon, T., Grundherrschaft und Vogtei, 1995; Schildt, B., Bauer, Gemeinde, Nachbarschaft, 1996
2239Gebotenes Ding ist das durch einzelnes →Gebot besonders festgesetzte →Ding.
2240Gebotsgewalt ist die Gewalt zum Erlass von Geboten.
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