5481 | Schweizer Eidgenossen s. Schweiz | |
5482 | Schwemberg (freie Leute), Swenberg, s. Schwänberg. | Hugo 474, 473. |
5483 | Schwendi (Herrschaft). S. bei Biberach war Sitz der um 1128 erstmals genannten Herren von S. Durch Heirat kam die zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben steuernde Herrschaft nach Aussterben der S. im Mannesstamm 1689/1700 an die Grafen von Oettingen-Spielberg. Über Württemberg gelangte S. 1951/1952 zu Baden-Württemberg. | Wolff 508; Hölzle, Beiwort 51; (Stetten 32;) Hammer, M., Schwendi, 1969. |
5484 | Schwenningen (reichsritterschaftliche Herrschaft). S. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Ellwangen und damit 1802/1803 an Württemberg bzw. 1951/1952 an Baden-Württemberg. | |
5485 | Schweppenhausen (reichsritterschaftliche Herrschaft). Die aus mehreren Dörfern bestehende Herrschaft S. nördlich von Bad Kreuznach zählte zum Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Über die Rheinprovinz Preußens kam S. 1946 an Rheinland-Pfalz. | Wolff 516. |
5486 | Schwerin (Grafschaft, Residenz des Grafen). 1018 wird die wendische Burg S. (Zuarin) erstmals erwähnt. Nach der Eroberung durch Heinrich den Löwen 1160 wurde die Burg Sitz der mit Gunzelin von Hagen einsetzenden Grafen von S. 1167 wurde die Grafschaft S. gefestigt. 1203 konnten die Länder Wittenburg und Boizenburg als Lehen Dänemarks erworben werden. 1227 nahm der Graf sein Land wieder vom Herzog von Sachsen zu Lehen. 1230 legte eine Vereinbarung die Grenze zu Mecklenburg fest. 1279 entstand eine Linie Wittenburg, von der sich 1323 eine Linie Boizenburg abzweigte. 1344 starben die Linie S., 1349 die Linie Wittenburg und Boizenburg aus. 1358 erlagen die Grafen dem Druck der Herzöge von Mecklenburg, welche die Grafschaft durch Kauf von den ihrerseits in das durch Heirat erlangte Tecklenburg ... | Wolff 442; Wallner 706 NiedersächsRK 2; Schwebel, O., Die Herren und Grafen von Schwerin, 1885; Witte, H., Mecklenburgische Geschichte, 1909; Jesse, W., Geschichte der Stadt Schwerin, 1960; Schwerin 1160-1960, bearb. v. Leopoldi, H., 1960; Krieck, M. u. a., Schwerin. Geschichte der Stadt in Wort und Bild, 1985; Sander-Berke, A., Schwerin, LexMA 7 1995, 1642f.; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 530 |
5487 | Schwerin (Hochstift, Fürstentum, Residenz des Bischofs). 1018 wird die wendische Burg S. (Zuarin) erstmals erwähnt. Das zum Erzbistum Hamburg-Bremen gehörige Bistum S. wurde nach einem ersten Versuch in den Jahren 1062 bis 1066 (Michelenburg) für die Mission unter den Abodriten in den Jahren 1149 bis 1160 neu gegründet (Bischof Berno), 1160 nach der Eroberung Schwerins von Heinrich dem Löwen nach S. verlegt und 1171 ausgestattet (Burg und Land Bützow). Nach dem Sturz Heinrichs des Löwen 1180 waren die Bischöfe (wieder) reichsunmittelbar, doch war diese Stellung streitig. Seit 1239 hatten sie ihren Sitz in Bützow. In der Mitte des 13. Jahrhunderts konnten sie die Reichsunmittelbarkeit sichern. Seit dem 15. Jahrhundert wurden sie von den Herzögen von Mecklenburg abhängig. 1533/1557/1568 wurd... | Wolff 452; Zeumer 553 II b 40; Wallner 707 NiedersächsRK 14; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) F2, III 22 (1648) E2; Schildt, F., Das Bistum Schwerin in der evangelischen Zeit, Jb. d. Ver. f. meckl. Gesch. 47 (1884), 49 (1886), 51 (1888); Rische, A., Verzeichnis der Bischöfe und Domherrn von Schwerin, (Progr. Ludwigslust) 1900; Jesse, W., Geschichte der Stadt Schwerin, Bd. 1f. 1913ff.; Krüger, E., Die Entwicklung der Landesherrlichkeit der Bischöfe von Schwerin, 1933; Schmaltz, K., Kirchengeschichte Mecklenburgs, Bd. 1ff. 1935ff.; Schwerin 1160-1960, bearb. v. Leopoldi, H., 1960; Traeger, J., Die Bischöfe des mittelalterlichen Bistums Schwerin, 1984; Krieck, M. u. a., Schwerin. Geschichte der Stadt in Wort und Bild, 1985; Kaluza-Baumruker, M., Das Schweriner Domkapitel, 1987; Krie... |
5488 | Schwertbrüderorden (Orden). Der 1202 von norddeutschen Rittern zur Unterstützung der Heidenmission in Livland gebildete, nach dem auf den weißen Mantel aufgenähten Schwert benannte S., dem bis zu 180 Ritter und bis zu 1600 dienende Brüder und Vasallen angehörten, erhielt 1207 von Bischof Albert von Riga die Herrschaft über ein Drittel des nördlichen Livland. Nach einer schweren Niederlage gegen die Litauer 1236 schlossen sich die verbliebenen Reste des Ordens 1237 dem Deutschen Orden an. | Benninghoven, F., Der Orden der Schwertbrüder, 1965. |
5489 | Schwertzenberg (?) (freie Leute), Erzenberg. (Erzenberg bei Schwellbrunn in der Schweiz). | Hugo 474, 473. |
5490 | Schwetzingen (Herrschaft). 766 wird S. nahe der Mündung des Neckars in den Rhein erstmals genannt. Seit etwa 1200 hatten die Pfalzgrafen die Oberherrschaft über die Güter Lorschs in S. Die Wasserburg in S. war Lehen der Pfalz. Im 18. Jahrhundert war es Sommerresidenz der Pfalzgrafen. Über Baden (1803) kam es 1951/1952 an Baden-Württemberg. | Seyfrid, E., Heimatgeschichte des Bezirks Schwetzingen, 1926; Zenkner, O., Schwetzingen. Barockes Kleinod der Kurpfalz, 1964. |
5491 | Schwindegg (Herrschaft). S. bei Mühldorf in Bayern kam über die Herren von Haunsberg, eine wittelsbachische Nebenlinie und die Herren Herwart von Hohenburg (von Hörwarth auf Hohenburg) an die Grafen Fugger-Mickhausen (Fugger-Mückenhausen). Zusammen mit Mickhausen (Mückenhausen) umfasste es 7 Quadratmeilen. Später gelangte S. zu Bayern. | Wolff 205; Wallner 685 SchwäbRK 15 a (fälschlich zum schwäbischen Reichskreis). |
5492 | Schwinghofen (Reichsdorf). Am 20. 8. 1504 nahm König Maximilian I. unter anderem das Reichsdorf S. bei Weißenburg im Elsass in seinen Schutz. | Hugo 469, 470. |
5493 | Schwörstadt (Burg, Herrschaft). S. bei Lörrach unterstand im 14. Jahrhundert den Truchsessen von Rheinfelden als Lehnsleuten Habsburgs und den Rittern von Wieladingen. 1316 erwarb Rudolf von Schönau (im Elsass) durch Heirat Burg und Herrschaft. Seit 1608 war sie Teil der Herrschaft Wehr der Herren (seit 1668 Freiherren) von Schönau (Schönau-Wehr), die Mannlehen Österreichs wurde. 1805 fiel die Herrschaft Schönau-Schwörstadt mit der Landgrafschaft Breisgau Österreichs an Baden und kam damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. | Hölzle, Beiwort 11. |
5494 | Schwyz (Gebiet, freie Leute?, Kanton). Das 972 erstmals als Suittes bezeichnete Gebiet zwischen Vierwaldstätter See, Zuger See und Zürichsee unterstand dem Kloster Einsiedeln und der Reichsvogtei Zürich. Die freien Bewohner erlangten aber unter der landgräflichen Gewalt der 1173 den Grafen von Lenzburg in der Reichsvogtei folgenden Grafen von Habsburg (Laufenburg) 1240 durch Kaiser Friedrich II. in Parallele zu den Leuten von Uri Freiheitsrechte, aus denen sie die Reichsunmittelbarkeit ableiteten, die von Habsburg stets bestritten wurde. 1273 fiel S. an König Rudolf von Habsburg. Nach dessen Tode 1291 schloss die Landsgemeinde ein ewiges Bündnis mit Uri und Unterwalden. Durch den Sieg bei Morgarten gewannen diese drei Landsgemeinden politische Selbständigkeit. Im 14. und 15. Jahrhundert de... | Wolff 522; Großer Historischer Weltatlas II 72 b (bis 1797) F2; Fassbind-Rigert, T., Geschichte des Kantons Schwyz, Bd. 1ff. 1832ff.; Castell, A., Geschichte des Landes Schwyz, 1954; Walder, U., Brevier Schwyz, 1987; Schwyz – Portrait eines Kantons, 1991; Wiger, J., Schwyz, LexMA 7 1995, 1651f. ; Adler, B., Die Entstehung der direkten Demokratie, 2006. |
5495 | Scitizi (Gau, Teil Nizizis, Zitice) | Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 24 (Scitice, im Gau Niccicci, Elsnig, Dommitzsch, Zwethau); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, Scitizi (Dommitzsch, Elsnig); Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 9. |
5496 | Scodingorum pagus (Gau Écuens in Burgund um Lons-le-Saunier) | Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 13, Scodingorum; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 109 Écuens. |
5497 | Scopingon (Gau zwischen Vechte und Ems, Schöppingen, Schöppingengau) | Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 19 (Wettringen, Stockum); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 901; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, III, 2, 4, Scopingun, Personenverbandsname, heute Ortsname Schöppingen; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Velen?, Hennewig, Haltern). |
5498 | Scotilingon (Gau zwischen Innerste und Leine, Teil Ostfalens, Scotelingau, Scotilingen) | Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 19 (Himmelsthür bzw. Himmelstür, Heyersum); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, Scotelingau, Teil Ostfalens (Heyersum, Himmelsthür bzw. Himmelstür); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 14, III, 1, 4, 6, Scotilingon Personenverbandsname. |
5499 | Scudingun s. Scudingorum pagus | |
5500 | Scuntiza (Gau zwischen Pleiße und Mulde) s. Chutizi | Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 19 (Prissnitz). Vgl. Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 19 Schutizi (Zwenkau, Wechselburg, Lastau, Nerchau), Scuntica (Prießnitz bzw. Prissnitz); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 19, 116 Chutizi (Böhlitz, Colditz, Göttwitz, Grottewitz, Lastau, Leipzig, Leisnig, Liebertwolkwitz, Lößnig, Magdeborn, Mutzschen, Nauberg, Nerchau, Prießnitz, Rochlitz, Schkölen, Taucha, Taucha am Rippach, Wechselburg, Zwenkau); Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 10. |