5461 | Schwarzenberg (Reichsdorf), Schwertzenberg (?), Erzenberg. s. Erzenberg (bei Schwellbrunn in der Schweiz). | Hugo 474, 473. |
5462 | Schwarzenberg (Republik) ist das 1945 nach Kriegsende für mehrere Wochen unbesetzt gebliebene Westerzgebirge. | Deutschland unter alliierter Besatzung, hg. v. Benz, W., 1999. |
5463 | Schwarzenberg s. Flach von S. | |
5464 | Schwarzenberg s. Scheer von S. | |
5465 | Schwarzenholz (Herrschaft). Die aus den Dörfern S. und Labach bestehende, nordöstlich von Saarlouis gelegene freie Reichsherrschaft S. gehörte am Ende des 18. Jahrhunderts zu den nicht eingekreisten Reichsteilen. 1563 hatten die Herren von Lichtenberg ihre Rechte an der Herrschaft an Nassau-Saarbrücken verkauft, das sie 1664 an das Frauenkloster (Frauenlautern) Fraulautern bei Saarlouis abgab. 1815 kam S. an Preußen, 1919 und 1945/1946 an das Saargebiet und 1957 an das Saarland. | Wolff 502. |
5466 | Schwarzwasser (Herrschaft). Am schon 1293 belegten Bach Schwarzes Wasser im Plesser Hügelland legte Nikolaus Brodecki von Brodek, Marschall des Herzogtums Teschen, verschiedene Siedlungen an und erreichte 1482 die Erhebung des Dorfes S. zur Stadt im Herzogtum Teschen. Seit 1561 gehörte S. zu den Kammergütern Teschens. 1572 verkaufte der Herzog von Teschen und Pless die Herrschaft S., doch kam diese 1592 an Teschen zurück. Teschen wurde 1920 und 1945 zwischen Polen und der Tschechoslowakei geteilt. | Wolff 489; Zawisza, O., Dzieje Strumienia (Geschichte von Schwarzwasser), 1909. |
5467 | Schwebda s. Keudell zu S. (Keudel zu S.) | |
5468 | Schweden (Land). Das aus Gauten und S. zusammengewachsene, bis zum 11. Jahrhundert christianisierte, seit 1154 Finnland erobernde Volk der S. stand seit 1250 unter der Herrschaft des Hauses der Folkunger. 1389 kam es an Dänemark, von dem es sich 1523 unter Gustav Wasa wieder verselbständigte. 1561 erlangte es Estland, verlor aber 1570 Gotland an Dänemark. Von 1614 bis 1617 gewann es Karelien und Ingermanland, von 1621 bis 1629 Livland, 1645 Gotland und Ösel, 1648 Vorpommern, Wismar, Bremen und Verden. 1654 kam das Haus Pfalz-Zweibrücken auf den Thron. 1721 gingen Livland, Estland, Ingermanland und Karelien an Russland verloren, nachdem schon Bremen und Verden an Hannover und das östliche Vorpommern an Preußen gegeben hatten werden müssen. 1803 fiel Wismar an Mecklenburg, 1809 Finnland an R... | Andersson, I., Schwedische Geschichte, 1950; Findeisen, J., Schweden, 2. A. 2005; Öhman, J., Der Kampf um den Frieden, 2005. |
5469 | Schwedt (Herrschaft, Markgrafschaft). Im 12. Jahrhundert wurde am Rande der Uckermark zum Schutz eines Oderüberganges die Burg S. südlich von Stettin erbaut. 1464-1472 wurde sie im Stettiner Erbfolgestreit Pommern von Brandenburg abgewonnen. 1481 wurde das um S. entstandene Land Schwedt-Vierraden von den Grafen von Hohnstein gekauft. 1670 erwarb es Kurfürstin Sophie Dorothea von Brandenburg und erhob es zur Markgrafschaft. Diese Markgrafschaft S. wurde 1689 mit einigen Ämtern in Hinterpommern ohne Landeshoheit dem ältesten Sohn des Großen Kurfürsten aus dessen zweiter Ehe verliehen. Diese nicht souveräne Nebenlinie Brandenburgs hatte in S. bis zu ihrem Erlöschen 1788 ihren Sitz. S. Brandenburg-Schwedt. | Wolff 389; Probst, F. v., Die Stadt und Herrschaft Schwedt, 2. A. 1834; Thomae, G., Geschichte der Stadt und Herrschaft Schwedt, 1873; Westermann, E., 700 Jahre Stadt und Herrschaft Schwedt, 1936; Festschrift Schwedt 1265-1965, 1965. |
5470 | Schwegerer, Schweigerer (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Rhön-Werra und zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken. | Pfeiffer 212; Riedenauer 127. |
5471 | Schweidnitz (Fürstentum, Residenz des Fürsten), poln. Świdnica. S. an der Weistritz in Niederschlesien entstand in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts (vor 1243 bzw. vor 1249) bei einer gleichnamigen slawischen Siedlung. 1260 erhielt es Neumarkter Recht. 1290/1291 wurde es Sitz des Fürstentums S. einer Nebenlinie der niederschlesischen Piasten, die auch das 1278 entstandene Fürstentum Jauer bis 1301 besaß. 1301 wurde in S., Jauer (1312) und Münsterberg (1322) aufgeteilt. 1346 wurde S. mit dem Fürstentum Jauer (ohne Münsterberg) vereinigt. Durch die Heirat der Erbin Anna von Schweidnitz-Jauer mit Kaiser Karl IV. kam es 1368/1369/1392 an Böhmen und 1526 an Habsburg bzw. Österreich. 1742 fiel es an Preußen. Das Fürstentum war 45 Quadratmeilen groß und in die Kreise S., Striegau, Bolkenhain... | Wolff 476; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) H3; Schirrmann, W., Chronik der Stadt Schweidnitz, 1908/1909; Heimatkunde von Schweidnitz und Umgebung, hg. v. Friedrich, G., 1925; Schweidnitz, bearb. v. Franke, 1929; Schönaich, G., Die alte Fürstentumshauptstadt Schweidnitz, 1935; Bein, W./Schmilewski, U., Schweidnitz im Wandel der Zeiten, 1990; Gawlas, S., Schweidnitz, LexMA 7 1995, 1638; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 526. |
5472 | Schweidnitz-Jauer (Fürstentum). Von 1290/1291 bis 1301 und von 1346 bis 1918 bildeten Schweidnitz und Jauer in Niederschlesien das Fürstentum S. S. Jauer, Schweidnitz. | |
5473 | Schweigen, Schweiger (Reichsdorf). Am 22. 1. 1379 verpfändete König Wenzel dem Kurfürsten Ruprecht von der Pfalz unter anderem das Dorf S. südwestlich von Bergzabern bei Weißenburg im Elsass, das Ruprecht aus der Pfandschaft des Grafen Emich von Leiningen gelöst hatte. Über die Pfalz kam es 1815 an Bayern und 1946 an Rheinland-Pfalz. | Hugo 472. |
5474 | Schweighausen (Herrschaft). Seit 1427 waren die vom Stein vom Gesamthaus Nassau mit Landeshoheit und Grundherrschaft zu S. im Taunus belehnt. Über Nassau (1806) kam S. 1866 an Preußen und 1946 an Rheinland-Pfalz. | Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987, 327. |
5475 | Schweikerstal (Gau an der Erms links des Neckars, Swiggerstall) | Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 14, II, 64, 67, 90, Swiggerstal (Schweikerstal). |
5476 | Schweinachgau (Gau zwischen Isarmündung und Innmündung, Sueinihgouui, Svveinigovve, Sweinachgouwe) | (Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, [Flintsbach bzw. Flinsbach, Windorf]); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 26, 27, Sweinahgouwe, ‚Schweinachgau‘. |
5477 | Schweinfurt (Reichsstadt). Eine an einer Mainfurt vermutlich im 7. Jahrhundert entstandene Siedlung erscheint 791 als Suinvurde. Im 10./11. Jahrhundert tritt eine Burg S. auf, nach der sich wohl mit den älteren Babenbergern verwandte, reich begüterte (Ammerthal, Creußen, Kronach) Markgrafen von S. benannten, die 1057 ausstarben und ihre Güter vor allem (1100) dem Erzstift Magdeburg und (1112) dem Hochstift Eichstätt (sowie etwa den 1108 und 1149 nachweisbaren Herren von Wonsees) hinterließen. Die danach auf Reichsboden entstandene Siedlung unterhalb der Burg war am Anfang des 13. Jahrhunderts Stadt und wurde spätestens 1254 Reichsstadt. Nach einer Zerstörung wurde sie 1259 neu erbaut und von den Grafen von Henneberg und dem Hochstift Würzburg in Besitz genommen. Allerdings konnte sie sich ... | Wolff 130; Zeumer 555 III b 19; Wallner 693 FränkRK 23; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) F3, II 78 (1450) G3, III 22 (1648) E3, III 38 (1789) D2; Schroeder 245ff.; Stein, F., Monumenta Suinfurtensia, 1875; Dirian, H., Das Schweinfurter Stadtregiment während der Reichsstadtzeit, 1954; 700 Jahre Stadt Schweinfurt 1254-1954, 1954; Holzner, L., Schweinfurt am Main, 1964; Fuchs, A., Schweinfurt. Die Entwicklung einer fränkischen villula zur Reichsstadt Schweinfurt, 1972; Reichsstädte in Franken, hg. v. Müller, R., 1987; Bundschuh, J., Beschreibung der Reichsstadt Schweinfurt, 1989; Schweinfurt im 19. Jahrhundert, 1991; Fahlbusch, F., Schweinfurt, LexMA 7 1995, 1640; Vor 1000 Jahren. Die Schweinfurter Fehde und die Landschaft am Obermain, hg. v. Schneider, E. u. a., 2004. |
5478 | Schweinhausen (Herrschaft). S. bei Biberach gelangte von den bis 1185 genannten Edlen von S. (Suenhusen) an Kaiser Friedrich I. Barbarossa. 1331 wurde es mit der Herrschaft Warthausen von Habsburg erworben, kam aber 1520 als Pfand und 1530 als Allod an die Erbtruchsessen von Waldburg bzw. deren Linie Waldburg-Wolfegg-Waldsee, danach an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. | Hölzle, Beiwort 54. |
5479 | Schweinsberg s. Schenk von S. (Schenk zu S.) | |
5480 | Schweiz (Land). Nach der Aufteilung des karolingischen Reiches gehörte das Gebiet der späteren S. im westlichen Teil zu Burgund, im östlichen Teil zum deutschen Reich. 1032/1033 kam das Königreich Burgund zum Reich. 1127 traten die Herzöge von Zähringen, die während des Investiturstreites Zürich als Reichslehen gewonnen hatten, als Rektoren von Burgund die Nachfolge der ausgestorbenen Grafen von Burgund an. Bei ihrem Aussterben 1218 zerfiel ihr Herrschaftsgebiet in teilweise reichsunmittelbare Teilherrschaften. 1231 kaufte König Heinrich (VII.) zur Sicherung des Gotthardpasses den Grafen von Habsburg, die über die Grafen von Kiburg (Kyburg) das Erbe der Herzöge von Zähringen erlangt hatten, die Leute von Uri ab und versprach ihnen ewige Reichsunmittelbarkeit. 1240 erlangten die Leute von S... | Wolff 517; Haselier, G., Die Oberrheinlande, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 5, 278; Dierauer, J., Geschichte der schweizerischen Eidgenossenschaft, Bd. 1ff. 4. A. 1912ff.; Heusler, A., Schweizerische Verfassungsgeschichte, Basel 1920; Gagliardi, E., Geschichte der Schweiz, Bd. 1ff. 3. A. 1938; Historisch-biographisches Lexikon der Schweiz, hg. v. Türler, H. u. a., Bd. 1-8 1921ff.; Gasser, A., Die territoriale Entwicklung der Schweizer Eidgenossenschaft 1291-1797, 1932; Quellenwerk zur Entstehung der Schweizer Eidgenossenschaft, Abt. 1ff. 1933ff.; Näf, W., Die Eidgenossenschaft und das Reich, 1940; Mayer, T., Die Entstehung der Schweizer Eidgenossenschaft und die deutsche Geschichte, DA 6 (1943); Blumer, W., Bibliographie der Gesamtkarten der Schweiz... |