4941 | Rossrieth, Roßrieth (Reichsritter, Reurieth). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Baunach im Ritterkreis Franken. | Riedenauer 126. |
4942 | Rosstal s. Ayrer zu R. | |
4943 | Rost (Reichsritter). Im 17. und 18. Jahrhundert zählten die R. mit den Rittergütern Vollmaringen und Göttelfingen zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. | Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 211f. |
4944 | Rostock (Fürstentum, Residenz des Fürsten). Um 1160 (1161) wurde eine wendische Burg und Siedlung R. (Roztoc, Auseinanderfließen) auf dem rechten Ufer der Warnow durch Waldemar I. von Dänemark zerstört. Gegenüber entstand auf dem linken Ufer um 1200 eine deutsche Kaufleutesiedlung, die den Namen fortführte und 1218 von Heinrich Borwin I. lübisches Recht erhielt. Sie war seit der Erbteilung Mecklenburgs von 1229 Sitz des Fürstentums R. Nach 1300 geriet sie unter die Hoheit Dänemarks, musste aber 1314/1323 an Mecklenburg zurückgegeben werden. Durch den Seehandel blühte die Stadt R. rasch auf und erhielt 1419 die erste Universität Norddeutschlands mit zwölf Professoren in vier Fakultäten, blieb aber immer unter der Landesherrschaft der Herzöge von Mecklenburg bzw. Mecklenburg-Schwerin, unter ... | Wolff 442f.; Wallner 706 NiedersächsRK 2, 5; Die Territorien des Reichs 6, 114; Koppmann, K., Geschichte der Stadt Rostock, 1887; Frankenberg, E., Rostock, 1935; Sedlmaier, R., Rostock, 2. A. 1943; Lachs, J./Raif, F., Rostock, 2. A. 1967; Das älteste Rostocker Stadtbuch, hg. v. Thierfelder, H., 1967; Olechnowitz, K., Rostock, von der Stadtrechtsbestätigung 1218 bis 1848/49, 1968; Kretschmann, P., Universität Rostock 1969; Geschichte der Universität Rostock 1419-1969, Festschrift, hg. v. Heidorn, G. u. a., Bd. 1f. 1969; Schultz, H./Witt, H./Kleinpeter, O., Rostock, 1980; 777 Jahre Rostock, hg. v. Pelc, O., 1995; Hergemöller, P., Rostock, LexMA 7 1995, 1046f.; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 495; Pluns, M., Die Universität Rostock 1418-1... |
4945 | Rot (an der Rot), Roth, Münchroth (Reichsstift, Reichsabtei). Um 1130 (1126?) wurde von Hemma von Wildenberg in Graubünden, die vielleicht dem oberschwäbischen Geschlecht der Herren von Wolfertschwenden entstammte, in R. (Rota) bei Biberach das älteste Prämonstratenserkloster Schwabens gegründet, das vermutlich von Anfang an dem Papst unmittelbar unterstellt und keinem Vogt untergeben war (1140 Abtei), so dass es 1179 Kaiser Friedrich I. Barbarossa in seine Vogtei nehmen konnte. Es war seit 1376 reichsunmittelbar (Reichsstift) und erlangte 1619 auch die Hochgerichtsbarkeit. Es hatte Sitz und Stimme im schwäbischen Reichsprälatenkollegium des Reichstags und im schwäbischen Reichskreis. 1803 kam es mit Gütern in 15 Dörfern und Weilern und der 1604 erworbenen Herrschaft Kirchdorf (insgesamt 1... | Wolff 44, 187; Zeumer 552 II a 36, 9; Wallner 689 SchwäbRK 65; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) D3; Erzberger, M., Die Säkularisation in Württemberg von 1802-1810, 1902; Walser, A., Das Prämonstratenserkloster Rot, 1926; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Nuber, W., Studien zur Besitz- und Rechtsgeschichte des Klosters Rot an der Rot, Diss. phil. Tübingen 1960; Tüchle, H./Schahl, A., 850 Jahre Rot an der Rot, Geschichte und Gestalt, 1976; Eberl, I., Rot an der Rot, LexMA 7 1995, 1048. |
4946 | Rotahgouwe s. Rottgau (Gau zwischen Inn und Rott, Rôtgouue, Rottgouui) | Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 18 (Ering, Attenham, Meispach, Habach, Hammersbach, Tiefstadt, Zeiling, Obergrasensee, Untergrasensee, Holham, Reischach, Golderberg, Elsenbach, Aushofen, Putting); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 26, 27, Rotahgouwe, ‚Rottgau‘. |
4947 | Rotenburg (Burg, Herrschaft, Landgrafen). Um 1150 errichteten die Landgrafen von Thüringen und Hessen an der Grenze zum Gebiet der von ihnen bevogteten Abtei Hersfeld die Burg R. an der Fulda, der um 1200 die Stadt R. folgte. Von 1627 bis 1834 residierten hier die Landgrafen von Hessen-Rotenburg, deren Güter (Rotenburger Quart) unter der Oberhoheit Hessen-Kassels standen. Der Ort Rotenburg fiel über Preußen (1866) 1945 an Hessen. | Wolff 254; Festschrift zur 700-Jahr-Feier der Stadt Rotenburg, 1948. |
4948 | Rotenburg (Herrschaft, Residenz des Bischofs von Verden). In R. an der Wümme erbaute 1195 der Bischof von Verden die Burg R. In der Folge wechselte die Burg mit der zugehörigen Herrschaft öfter den Inhaber. Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörte die ehemalige Herrschaft über das Fürstentum Verden des Königs von Großbritannien zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis. Über Hannover und Preußen (1866) kam R. 1946 an Niedersachsen. | Wolff 332; Heyken, E., Rotenburg: Kirche, Burg und Bürger, 1966; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 496. |
4949 | Rotenhan (Freiherren, Reichsritter). Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von R. (bei Ebern) zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken. Im 16. Jahrhundert waren sie auch in den Kantonen Altmühl und Gebirg, im 17. Jahrhundert im Kanton Steigerwald immatrikuliert. Von etwa 1661 bis 1800 waren sie Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. 1769 verkauften sie die Rittergüter Neuhausen und Pfauhausen an den Speyerer Bischof von Hutten. | Genealogischer Kalender 1753, 542, 543; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Pfeiffer 196, 213; Hellstern 212; Bechtolsheim 13, 18; Riedenauer 126; Rahrbach 199; Rotenhan, G. Frhr. v., Die Rotenhan. Genealogie einer fränkischen Familie von 1229 bis zum Dreißigjährigen Krieg, 1985. |
4950 | Rotenstein s. Bletz von R. | |
4951 | Rotenstein (Herrschaft, Rothenstein). Die Herrschaft R. wurde 1786 durch die Abtei Rottenmünster von den Freiherren Bletz von Rotenstein erworben. 1803 fiel Rottenmünster an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. | Hölzle, Beiwort 82. |
4952 | Roth s. Rot an der Rot | |
4953 | Roth von Burgschwalbach (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die R. zum Ritterkreis Rhein. | Roth von Schreckenstein 2, 595. |
4954 | Roth von Bußmannshausen (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die R. mit der 1434 erworbenen und 1791 an Freiherrn von Hornstein gelangten Herrschaft Bußmannshausen zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben. | Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 59. |
4955 | Roth von Schreckenstein (Freiherren, Reichsritter). Vom 16. Jahrhundert bis um 1800 zählten die Freiherren R. mit Teilen des 1672 erworbenen Immendingen zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben. Mit dem 1684 erworbenen Billafingen waren sie im Kanton Donau immatrikuliert. | Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 59, 61; Ruch 18 Fn 2, Anhang 78, 79. |
4956 | Rötheln (Herrschaft), Rötteln. Die Herrschaft R. südwestlich Schaffhausens gehörte am Ende des 18. Jahrhunderts über das Hochstift Konstanz zum schwäbischen Reichskreis. | Wolff 156; Wallner 686 SchwäbRK 27. |
4957 | Rothenberg, (Rothenburg) (Herrschaft, Ganerben). Nach dem (Alten) R. bei Nürnberg nannten sich seit der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts Reichsministeriale, deren Güter um 1300 an die Herren von Wildenstein und mit dem (Neuen) R. 1360 durch Verkauf an Kaiser Karl IV. kamen. 1401 eroberte König Ruprecht von der Pfalz R. Nach Anerkennung der Lehnshoheit Böhmens (1465) verkaufte Pfalz-Mosbach R. 1478 an einige fränkische Ritter, die sog. Ganerben. 1662/1663/1698 verdrängte Bayern, das nach 1619 die Oberpfalz erworben hatte, die Ganerbschaft aus der zum bayerischen Reichskreis zählenden Herrschaft, führte die Gegenreformation durch und verlor die Herrschaft (Neunkirchen am Sand, Schnaittach, Kirchröttenbach, Bühl, R.) nur zwischen 1706 und 1714 an die Reichsstadt Nürnberg. | Wolff 138; Wallner 712 BayRK 3; Schütz, M., Die Ganerbschaft von Rothenberg in ihrer politischen, juristischen und wirtschaftlichen Bedeutung, Diss. phil. Erlangen 1924; Kreuzer, L., Die Herrschaft Rothenberg im Widerstreit zwischen Kurbayern und Nürnberg, 1975. |
4958 | Rothenburg (Grafschaft [im Südharzraum]) | Mascher, K., Reichsgut und Komitat am Südharz im Hochmittelalter, 1957. |
4959 | Rothenburg (Herrschaft) s. Rothenberg | |
4960 | Rothenburg (Herzogtum). Nach der nach dem Aussterben der Grafen von Comburg (Komburg) (1116) an die Staufer gelangten Burg R. ob der Tauber nannten sich von 1150 bis 1192 mehrere Angehörige des staufischen Hauses Herzöge von R., womit sie möglicherweise den Anspruch auf das Herzogtum Franken, das schon kurz nach seiner Vergabe durch Kaiser Heinrich V. an den späteren König Konrad III. (1116) 1120 an den Bischof von Würzburg gekommen war, betonen wollten. Im 14. Jahrhundert kamen die Güter überwiegend an die Reichsstadt R. und damit später an Bayern bzw. Baden-Württemberg. | Bosl, K., Rothenburg im Stauferstaat, 1947; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 29. |