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#ZWERGLiterature
1241cartularius (lat. [M.] Wort Cod. Iust. 528-534 n. Chr.) mittels Urkunde (lat. carta) FreigelassenerOlberg, G. v., Die Bezeichnungen für soziale Stände, Schichten und Gruppen in den Leges Barbarorum, 1991
1242case-law (engl. [N.]) →Fallrecht
1243Cassiodor, Flavius Magnus Aurelius Senator (Bruttium vor 490-nach 580), aus in Kalabrien begüterter Familie senatorischen Ranges, 507 (lat.) quaestor, 514 (lat.) consul, 523-527 (lat.) magister officiorum, 533-537 (lat.) praefectus praetorio, ist einer der bedeutendsten Schriftsteller der Spätantike, der auf Grund seiner vorangehenden Verwaltungstätigkeit in seinen Variae (lat. [F.Pl.] [epistulae] verschiedene [Briefe]) die ostgotische Herrschaftspraxis in Italien bis 537 erkennen lässt (um 555 Rückzug in das von ihm gegründete Kloster Vivarium).O‘Donnell, J., Cassiodor, 1979; Krautschick, S., Cassiodor und die Politik seiner Zeit, 1983; Meyer-Flügel, B., Das Bild der ostgotisch-römischen Gesellschaft bei Cassiodor, 1992; Stüven, A., Rechtliche Ausprägungen der civilitas im Ostgotenreich, 1995; Kakridi, C., Cassiodors Variae – Literatur und Politik im ostgotishen Italien, 2005
1244Cassius, Longinus (1. Jahrhundert), aus alter senatorischer Familie, wird als Schüler des →Sabinus Haupt der römischen Rechtsschule der Sabinianer oder Cassianer. Seine (mindestens 10 Bücher umfassenden) Libri (M.Pl.) iuris civilis (Bücher des römischen Zivilrechts) sind nur mittelbar durch Auszüge überliefert.Kunkel, W., Herkunft und soziale Stellung der römischen Juristen, 1952, 2. A. 1967, 130
1245casum sentit dominus (lat.). Den (Fall bzw.) Zufall fühlt der Herr oder der Eigentümer (d. h. seinen Schaden trägt – schon nach dem römischen Recht - grundsätzlich jeder [als Herr derSache] selbst, sofern nicht ausnahmsweise ein einzelner Rechtssatz den Schaden auf einen anderen Menschen überwälzt).Liebs, D., Lateinische Rechtsregeln, 7. A. 2007
1246casus (lat. [M.] Fall, Zufall
1247caupo (lat. [M.]) Schankwirt
1248causa (lat. [F.]) Grund, Ursache, FallKaser §§ 19, 24, 25, 27, 33, 40, 48; Söllner § 8; Köbler, DRG 44, 61; Fuchs, J., Justa causa traditionis, 1952; Bremkamp, T., Causa. Der Zweck als Grundpfeiler des Privatrechts, 2008; Fu, G., Das Causaproblem im deutschen Bereicherungsrecht, 2010
1249causae (F.Pl.) civiles (lat.) bürgerliche Sachen
1250causae (F.Pl.) criminales (lat.) Strafsachen
1251causae (F.Pl.) maiores (lat.) wichtigere Angelegenheiten
1252causae (F.Pl.) minores (lat.) mindere Angelegenheiten
1253Cautela (lat. [F.], Vorsicht) ist die von dem magdeburgischen Bürger Hermann von Oesfeld um 1350 deutsch (mit lateinischen Zitaten) verfasste, handschriftlich seit 1382 (8 Handschriften bis 1483) belegte kleine Sammlung von Anweisungen zu dem vorsichtigen Verhalten vor Gericht (14 Zeilen Vorrede, 97 Zeilen Text, 11 Zeilen Nachrede). →PremisUnger, F., Des Richtes Stig, 1847; Homeyer, C., Der Richtsteig Landrechts nebst Cautela und Premis, 1857, http://www.koeblergerhard.de/-Fontes/RichtsteigLandrechtnebstCautelaundPremis1857.pdf; Die Cautela, hg. v. Ovesfelde, H. v., 1939 (2 Blätter); Oppitz, U., Die deutschen Rechtsbücher des Mittelalters, Bd. 1 1990, 66
1254cautio (lat. [F.]) Sicherheitsleistung bzw. das als Stipulation für den Fall eines künftigen Schadens aus einem bestimmten Umstand (beispielsweise Einsturz eines Gebäudes) abgegebene Leistungsversprechen des römischen RechtesKaser § 7; Söllner § 9; Köbler, DRG 29; Köbler, LAW; Salmen-Everinghoff, C., Zur cautio damni infecti, 2009
1255cautio (F.) Muciana (lat.) mucianische →Sicherheitsleistung, →Mucius Scaevola (um 140-82 v. Chr.)
1256Celle (nach Erhebung des Fürstentums Calenberg-Grubenhagen zu einem Kurfürstentum 1692 Notwendigkeit eines Oberappellationsgerichts, das als Ausgleich für den Verlust als Residenz eines Teilherzogtums in Celle 1711 eröffnet wird)Figge, R., Altes Recht in Celle, 1938; Jessen, P., Der Einfluss von Reichshofrat und Reichskammergericht auf die Entstehung und Entwicklung des Oberappellationsgerichts Celle, 1986; Rüping, H., Rechtsanwälte im Bezirk Celle, 2006; Stodolkowitz, S., Das Oberappellationsgericht Celle, 2011; Dreihundert Jahre Oberlandesgericht Celle, 2011; Rohde, R. u. a., Celle im Nationalsozialismus, 2012; Die mittelalterlichen und neuzeitlichen Handschriften der Stiftungsbibliothek am Oberlandesgericht Celle, bearb. v. Kümper, H., 2018 (rund 150 Handschriften, Grundstock die Bibliothek Ulrich Grupens)
1257Celsus, Iuventius (pater) (1. Jahrhundert n. Chr.) ist der als ein Haupt der Prokulianer und als Vater des →Celsus (filius) bekannte klassisch-römische Rechtskundige.Söllner § 16; Köbler, DRG 30; Kunkel, W., Herkunft und soziale Stellung der römischen Juristen, 1952, 2. A. 1967, 137
1258Celsus, Iuventius Publius (filius) (2. Jahrhundert), Sohn des Iuventius Celsus (pater), ist der bedeutende Vertreter des hochklassischen römischen Rechtes (u. a. [lat.] Libri [M.Pl.] digestorum, Bücher der Digesten) der Zeit Kaiser Hadrians (117-138 n. Chr.), von dem etwa die lateinischen Wendungen Ius est ars boni et aequi (Das Recht ist die Kunst des Guten und Gerechten) und Scire leges non hoc est verba earum tenere, sed vim ac potestatem (Gesetze kennen bedeutet nicht, ihre Worte zu wahren, sondern ihren Sinn und Zweck) und das (lat.) Senatusconsultum (N.) Iuventianum (129, Senatsratschlag des Iuventius) mit einer Bevorzugung des gutgläubigen Bereicherungsschuldners in dem Erbrecht stammen.Kunkel, W., Herkunft und soziale Stellung der römischen Juristen, 1952, 2. A. 1967, 146; Hausmaninger, H., Publius Iuventus Celsus, (in) Prescriptive formality, 1994
1259Centena (lat. [F.], Hundertschaft) ist bei den frühmittelalterlichen Franken und Alemannen eine Verwaltungseinheit streitigen Inhalts (Erstbeleg 511/558).Kroeschell, DRG 2; Dannenbauer, H., Hundertschaft, centena und huntari, Hist. Jb. 62-69 (1949), 155; Metz, W., Zur Geschichte der fränkischen centena, ZRG GA 74 (1957), 234; Schulze, K., Die Grafschaftsverfassung in den Gebieten östlich des Rheins, 1974; Murray, A., From Roman to Frankish Gaul, Traditio 44 (1988), 59ff.
1260Centenarius (lat. [M.], Hunderter) ist in der römischen Spätantike der kaiserliche Beamte mit 100000 Sesterzen Jahresgehalt, in dem Frühmittelalter bei Westgoten, Langobarden, Bayern, Franken und Alemannen ein niederer königlicher Amtsträger.Kroeschell, DRG 1; Krug, H., Untersuchungen zum Amt des centenarius - Schultheiß, ZRG GA 87 (1970), 1, 88 (1971), 29 (Diss. phil. Wien 1968); Murray, A., From Roman to Frankish Gaul, Traditio 33 (1988), 59ff.
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