921 | Bezirk (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch 1487 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen ab 1444 belegt sowie in Bestandteilen über das erschließbare Germanische und das Lateinische des Altertums mit dem Indogermanischen verbindbar, M., Verb bezirken um 1350, zu lat. [M.] circus, Kreis) ist das abgegrenzte Gebiet. Preußen wird zwischen 1808 und 1816 in (Provinzen und) Regierungsbezirke geteilt. Mit österreichisch-kaiserlicher Entschließung von dem 26. 6. 1849 (RGBl. 295) wird die Einteilung der Kronländer in Kreise und darunter in Bezirke bestimmt, wobei an der Spitze des Bezirks ein Bezirkshauptmann steht (1852-1868 Vereinigung der Bezirkshauptmannschaften mit den Bezirksgerichten zu gemischten Bezirksämtern) und der Bezirk 1925 von einer Zentralstaatsbehörde zu einer Landesbehörde ... | |
922 | bezirken (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch um 1350 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsaquellen ab 1440 belegt sowie in Bestandteilen über das erschließbare Germanische und das Lateinische des Altertums mit dem Indogermanischen verbindbar, V.) umschließen, begrenzen | |
923 | Bibel (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch um 1252 bzw. 1254 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen nur einmal 1778 in abweichender Bedeutung belegt sowie aus dem Lateinischen und Griechischen des Altertums aufgenommen und mit dem Phönizischen verbindbar, F., [griech.] Buch]) ist die Sammlung der für Juden und Christen das Wort (ihres) Gottes enthaltenden Schriften. Diese sind zwischen 1200 v. Chr. (10. Jahrhundert v. Chr.) und dem 2. Jahrhundert n. Chr. (50-120 n. Chr.) entstanden. Die jüdische Bibel gliedert sich in Tora (Weisung), Propheten und Schriften, die christliche Bibel ergänzt dieses um die Zeitenwende in seinem Bestand abgeschlossene alte Testament um das nachchristliche, in dem 4. Jahrhundert weitgehend abgeschlossene neue Testament. Die Übertragung der ursprünglich ara... | Theologisches Wörterbuch zum Neuen Testament, 1966ff., Neudruck 2019; Wolter, U., Ius canonicum in iure civili, 1975; Hattenhauer, H., Das Recht der Heiligen,1976; Thyen, J., Bibel und Koran, 1989, 2. A. 1993, 3. A. 2000, 4. A. 2015; Klauck, H., Die apokryphe Bibel, 2008; The Biblical Models of Power and Law, hg. v. Biliarsky, I. u. a., 2008; Bibel und Exegese der Abtei Saint Victor zu Paris, hg. v. Berndt, R., 2009; The Cambridge Companion to the Bible, 2. A. hg. v. Chilton, B. u. a., 2008; Der Pentateuch, hg. v. Dozeman, T. u. a., 2011; Schöpflin, K., Die Bibel in der Weltliteratur, 2011; Die Septuaginta und das frühe Christentum, hg. v. Scott Caulley, T. u. a., 2011; Die Septuaginta - Entstehung, Sprache, Geschichte, 2012; Jaroš, K., Die ältesten griechischen Handschriften des Neuen Tes... |
924 | Biberach | Riotte, A., Diese so oft beseufzte Parität. Biberach 1649-1825, 2018 |
925 | Bibliothek (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch 1511 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen – als Ansatz – nicht belegt sowie aus dem Lateinischen und Griechischen des Altertums aufgenommen und in Bestandteilen über das Griechische teilweise mit dem Indogermanischen sowie teilweise vielleicht mit dem Phönizischen verbindbar, F.) ist die Sammlung von Büchern und das ihr dienende Gebäude. | Otto, J., Bibliothek des Bundesgerichtshofs, 1996 (rund 475000 Bände); Portale zu Vergangenheit und Zukunft, hg. v. Seefeldt, J. u. a., 2003, 2. A. 2003, 3. A. 2007, 4. A. 2011; Rösch, H. u. a., Bibliotheken und Informationsgesellschaft in Deutschland, 2006, 2. A. 2011, 3. A. 2019; Rekonstruktion und Erschließung mittelalterlicher Bibliotheken, hg. v. Rapp, A. u. a., 2008; Jochum, U., Geschichte der abendländischen Bibliotheken, 2009; Zur Erforschung mittelalterlicher Bibliotheken, hg. v. Rapp, A. u. a., 2009; Festschrift für Dietrich Pannier, hg. v. Fischer, D. u. a., 2010; Die Bibliothek des Mittelalters als dynamischer Prozess, hg. v. Embach, M. u. a., 2012; Huber-Frischeis, T. u. a., Die Privatbibliothek Kaiser Franz I. von Österreich 1784-1835, 2015; Jank, D., Bibliotheken von Frauen ... |
926 | biblisch (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch 1521 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen – als Ansatz – nicht belegt sowie teilweise aus dem Lateinischen und Griechischen des Altertums aufgenommen und vielleicht mit dem Phönizischen verbindbar, Adj.) Bibel betreffend | |
927 | Biblisches Recht (Wort biblisch 1521 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen – als Ansatz – nicht belegt, Adj.) ist das aus den in der jüdisch-christlichen →Bibel (vor allem in den Büchern Moses) enthaltenen zahlreichen rechtlichen Sätzen gebildete Recht. Besonders bekannt hiervon sind die zehn Gebote. Noch wichtiger ist vielleicht die grundsätzliche Beschreibung des jüdisch-christlichen Gottes als eines Gottes des Rechtes, der die Einhaltung von Recht gebietet und die Verletzung von Recht verbietet. Dieser Grundgedanke beeinflusst die europäischen Rechte in nachhaltiger Weise. | Collatio legum Mosaicarum et Romanarum, (in) Fontes iuris Romani antejustiniani, Bd. 2 1940, 541; Hohenlohe-Schillingsfürst, C. v., Der Einfluss des Christentums auf das Corpus Juris, 1937; Kisch, G., Sachsenspiegel and Bible, 1941; Biondi, B., Il diritto Romano Cristiano, Bd. 1ff. 1952ff.; Verdam, P., Mosaic Law in Practice and Study throughout the Ages, 1959; Heckel, J., Lex charitatis, 1953, 2. A. 1973; Wolter, U., Ius canonicum in iure civili, 1975; Hattenhauer, H., Das Recht der Heiligen, 1976; Welch, J., A biblical law bibliography, 1990; Bibel und Recht, hg. v. Eckert, J. u. a., 1994; Calvocoressi, P., Who´s who in der Bibel, 1992, 5. A. 1994, 16. A. 2009; Brand, J., Bibel und altes Recht im Bauernkrieg, 1996; Campenhausen, H. v., Die Entstehung der christlichen Bibel, Neudruck 2003... |
928 | Bielefeld | Urkundenbuch der Stadt und des Stiftes Bielefeld, hg. v. Vollmer, B., 1937; Flügel, A., Kaufleute und Manufakturen in Bielefeld, 1990; Meineke, B., Die Ortsnamen der Stadt Bielefeld, 2013; Bielefeld und die Welt, hg. v. Büschenfeld, J. u. a., 2014; Linde, R. u. a., unglaublich bodenständig, 2014 |
929 | Biene (Wort Bien in Grimm Deutsches Wörterbuch um 800 bezeugt, M., Biene um 765 bzw. 950 und in älteren deutschen Rechtsquellen ab 1278 einige Male belegt, F., sowie über das erschließbare Germanische in der weiteren Herkunft unklar und telweise mit dem Indogermanischen verbindbar) ist grundsätzlich das aus Blütenstaub Honig erzeugende vormenschliche Insekt. | |
930 | Bienenrecht (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch 1682 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen einmal ohne Jahresangabe belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, N.) ist das Bienen betreffende Recht. Dabei darf sachlich wohl seit der bewussten Pflege von Bienen durch Menschen wohl der (unverzüglich) verfolgende Eigentümer (s)einen mit dem Schwärmen herrenlos werdenden Bienenschwarm auch auf einem fremden Grundstück einfangen (Aneignungsrecht). In dem deutschen →Bürgerlichen Gesetzbuch des Deutschen Reiches (1896/1900) gelten für das Bienenrecht die §§ 961ff. | Rieth, J., Das gesamte deutsche Bienenrecht, 1910; Schüßler, A., Deutsches Bienenrecht, 1934; Haff, K., Zum Bienenrecht in den schwedischen und dänischen Landschaftsgesetzen, ZRG GA 60 (1940), 253; Schulz, S., Die historische Entwicklung des Rechts an Bienen, 1990; Stripf, R., Honig für das Volk. Geschichte der Imkerei in Deutschland, 2019 |
931 | Biener, Friedrich August (Leipzig 5. 2. 1787-Dresden 1861) wird nach Rechtsstudien in Leipzig und Göttingen 1810 Professor in Berlin. | |
932 | Bier (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch um 850 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen ab 1300 belegt sowie eytmologisch unklar und vielleicht über das erschließbare Germanische oder das Lateinische [bibere, V. trinken] des Altertums teilweise mit dem Indogermanischen verbindbar, N.) ist das von Menschen seit 13000 Jahren aus stärkehaltiger Substanz (beispielsweise Gerste, Weizen) durch alkoholische Gärung ge-wonnene (gebraute, Alkohol enthaltende) Getränk. In dem Frühmittelalter wird es von Frauen hergestellt, später entsteht in den Städten eine gewerbliche Produktion, die seit etwa 1300 Hopfen als die Haltbarkeit erhöhenden Zusatz verwendet. In der frühen Neuzeit setzt sich in Bayern ein auf das Jahr 1516 zurückgeführtes Reinheitsgebot (Malz, Hopfen, Hefe, Wasser) durch.... | Moldenhauer, G., Das Göttinger Braurecht, Diss. jur. Göttingen 1956; Schlosser, H., Braurechte, Brauer und Braustätten in München, 1981; Hackel-Stehr, K., Das Brauwesen in Bayern com 14. bis 16. Jahrhunedert, 1988; Unger, R., A History of Brewing in Holland 900-1900, 2001; Blanckenburg, C. v., Die Hanse und ihr Bier, 2001; Oliver, G., The Oxford Companion to Beer, 2011; Hirschfelder, G. u. a., Bier – Eine Geschichte von der Steinzeit bis heute, 2016 |
933 | Biergelde oder Bargilde (M.) ist der in dem 8./9. Jahrhundert erscheinende (freie, aber trotzdem pflichtige) Mensch, der von der Forschung teils mit Wehrsiedlung, teils mit Rodungssiedlung verbunden wird. Der Inhalt des Wortes ist nicht völlig klar („Ab-gabenleister“?), obgleich die Biergelden noch in dem →Sachsenspiegel (1221-1224) als besonderer Stand erfasst sind. | Köbler, WAS; Metz, W., Zur Geschichte der Bargilden, ZRG GA 72 (1955), 185; Hagemann, H., Die Stände der Sachsen, ZRG GA 76 (1959), 111; Olberg, G. v., Freie, Nachbarn und Gefolgsleute, 1983; Springer, M., Die Sachsen, 2004 |
934 | Bifang (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch nicht bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen 791 belegt und in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, M.) ist (in dem Mittelalter) das von einem Berechtigten durch tatsächlichen Zugriff neu (stärker) genutzte, meist eingefriedete Grundstück. | Köbler, WAS; Bethge, O., Über Bifänge, VSWG 20 (1928), 139ff.; Sorhagen, I., Die karolingischen Kolonisationsprivilegien, 1976 |
935 | Bigamie (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch 1525 als aus dem Lateinischen und Griechischen des Altertums aufgenommen bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen – als Ansatz – nicht belegt sowie in den Bestandteilen über das Lateinische und Griechische des Altertums mit dem Indogermanischen verbindbar, F.) ist die weitere Eheschließung eines bereits verheirateten Menschen in einer nur die Einehe zulassenden Rechtsordnung. Das Christentum hält von Anfang an nur die Einehe für zulässig. Als Folge der Christianisierung der römischen Gesellschaft ist die Bigamie seit Diokletian strafbar und als Folge der Christianisierung der Germanen wird die bei ihnen erlaubte, tatsächlich aber aus wohl tatsächlichen Gründen seltene Mehrehe von der christlichen Kirche abgelehnt. In dem Frühmittelalter ist... | Kroeschell, DRG 2; Köbler, DRG 56; Hälschner, H., Die Lehre vom Ehebruch und der Bigamie, Gerichtssaal 22 (1870), 401; His, R., Geschichte des deutschen Strafrechts, 1928, 150f.; Erle, M., Die Ehe im Naturrecht des 17. Jahrhunderts, 1952; Buchholz, S., Der Landgraf und sein Professor, FS K. Kroeschell, hg. v. Köbler, G. u. a., 1997; Siebenhüner, K., Bigamie und Inquisition in Italien 1600-1750, 2006 |
936 | Bilanz (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch 1549 als aus dem Italienischen und mittelbar aus dem Lateinischen des Altertums aufgenommen bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen – als Ansatz – nicht belegt sowie in den Bestandteilen über das Lateinische des Altertunms mit dem Indogermanischen verbindbar, F., Verb bilanzieren 1668) ist die zusammengefasste Gegenüberstellung der aktiven und passiven Vermögenswerte einer Person. Sie entwickelt sich in dem spätmittelalterlichen Handelsgeschäft. Besonders seit dem ausgehenden 20. Jahrhundert werden die rechtlichen Vorschriften betreffend eine Bilanz angesichts der wachsenden Größe der Unternehmen immer dichter (1937 Richtlinien zu der Vereinheitlichung des Buchhaltungswesens der Wirtschaft, § 266 HGB). | Brönner, H., Die Bilanz nach Handels- und Steuerrecht, 2. A. 1940, 9. A. 1991, 10. A. 2011 |
937 | Bild (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch um 800 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen ab dem Althochdeutschen belegt sowie für das Germanische erschließbar und in der weiteren Herkunft ungeklärt, N., Verb bilden 9. Jh.) ist die sichtbare Wiedergabe eines Umstands (durch menschliches Tun). Mittels der Augen und des Gehirns entstehen für den Menschen während seines Bewusstseins zahllose sehr flüchtige Bilder und in dem Schlaf Träume. Vielleicht zuerst in Höhlenmalereien (beispielsweise kurz vor 2019 in der Kalksteinhöhle Leang Bulu Sipong vier in dem Südwesten der Insel Sulawesi in Indonesien entdeckte, mindestens sieben Antilopen und mindestens drei Jäger mit Speeren wiedergebende, mindestns 43900 Jahre alte Darstellungen) versucht der Mensch die Vergänglichkeit dieser mit seinem T... | Goerlitz, T., Die rechtliche Behandlung der gewerblichen Bildzeichen in Deutschland seit dem 14. Jahrhundert, ZRG GA 55 (1935), 216; Historische Bildkunde 2, 1935; Beyerle, F., Sinnbild und Bildgewalt im älteren deutschen Recht, ZRG GA 58 (1938), 788; Troescher, G., Weltgerichtsbilder, Westdt. Jb. f. Kunstgeschichte 11 (1939), 139; Kisch, G., Recht und Gerechtigkeit in der Medaillenkunst, 1955; Brückner, W., Bildnis und Brauch, 1966; Ebel, F. u. a., Römisches Rechtsleben im Mittelalter, 1988; Köbler, G., Bilder aus der deutschen Rechtsgeschichte, 1988; Bild und Abbild, hg. v. Vavra, E., 1999; Schmoeckel, M., Auf der Suche nach der verlorenen Ordnung, 2004; Zitzlsperger, P., Dürers Pelz und das Recht im Bild, 2008; Poeschel, S., Handbuch der Ikonographie, 2005, 2. A. 2008, 3. A. 2009, 4. A.... |
938 | Bilderhandschrift (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch nicht bezeugt und – als Ansatz – in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt sowie in den Bestandteilen für das Germanische erschließbar und teilweise mit dem Indogermanischen verbindbar sowie andernteils in der weiteren Herkunft ungeklärt, F.) ist die mit sachlich auf den Text bezogenen Bildern ausgestattete Handschrift. Die umfänglichsten rechtlichen Bilderhandschriften sind mit bis zu 924 Bildstreifen zu dem Sachsenspiegel überliefert (Vorbild eine bebilderte Willehalmhandschrift? [1300 Miniaturen], 1270?/vor E. 13. Jahrhundert Harzvorland?, Stammhandschrift verloren, Anfang 14. Jahrhundert/um 1300 Heidelberger B. [nur zu einem Drittel erhalten, Druck 1971], vielleicht Meißen wohl 1347-1363/M. 14. Jahrhundert Dresdener B. [Druck ... | Köbler, DRG 103; Amira, K. v., Die Dresdener Bilderhandschrift, Bd. 1ff. 1902ff.; Koschorreck, W., Die Heidelberger Bilderhandschrift des Sachsenspiegels, 1970; Text – Bild – Interpretation, hg. v. Schmidt-Wiegand, R., 1986; Oppitz, U., Deutsche Rechtsbücher des Mittelalters, Bd. 1 1990, 24; Katalog der deutschsprachigen illustrierten Handschriften des Mittelalters, hg. v. Ott, N., 1991ff.; Got ist selber Recht. Die vier Bilderhandschriften des Sachsenspiegels Oldenburg, Heidelberg, Wolfenbüttel, Dresden, hg. durch Schmidt-Wiegand, R. u. a., 1992; Scheele, F., die sal man alle radebrechen, 1992; Eike von Repgow Sachsenspiegel Die Wolfenbütteler Bilderhandschrift, hg. v. Schmidt-Wiegand, R., 1993; Bloh, U. v., Die illustrierten Historienbibeln, 1993; Der Oldenburger Sachsenspiegel, hg. v. S... |
939 | Bildnis (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch um 1250 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen ab 1656 an vier Stellen belegt sowie in den Bestandteilen mit dem erschließbaren Gerrmanischen verbindbar, N.) Bild, Abbildung | |
940 | Bildnisstrafe (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch nicht bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt sowie in Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, F.) ist die an einem Bild statt an einem Täter vollzogene Strafe (Strafe am Bildnis 1717). Sie findet sich sachlich für die Majestäts-beleidigung beispielsweise in Frankreich 1670, in Dänemark und Norwegen 1683 und 1687, in Brandenburg 1688 und 1717, in Sachsen 1712, in Preußen 1721 und 1794, in Österreich 1768 und in Baden 1809, wird aber nach 1848 beseitigt. Daneben bestehen verschiedene von der Bildnisstrafe in engerem Sinn verschiedene Einrichtungen. | Hentig, H. v., Die Strafe, Bd. 1 1954, 320 |