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#ZWERGLiterature
881Bestechung (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch nicht bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen ab 1740 dreimal belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, F., Verb bestechen in Grimm Deutsches Wörterbuch nicht bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen ab 1470 belegt) ist die Gewährung eines Vorteils an einen Amtsträger für eine Dienstpflichtverletzung. Sie ist sachlich als Wahlbestechung bereits dem römischen Recht bekannt. Besondere Bedeutung erlangt sie mit der Entwicklung des Beamtentums, weil der Beamte Gestaltungsmöglichkeiten hat, die für Betroffene einen Wert haben können.Rüping, H./Jerouschek, G., Grundriss der Strafrechtsgeschichte, 5. A. 2007, 6. A. 2011; Kulesza, R., Die Bestechung im politischen Leben Athens, 1995
882Besthaupt (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch nicht bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen ab 1232 belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, N.) ist das bei dem Tode eines Bauern besonders in Grundherrschaften an einen Herrn abzuliefernde beste Stück Vieh. Das auch Hauptrecht oder Sterbfall genannte Besthaupt begegnet sachlich in Flandern und Lothringen in dem 9. Jahrhundert und ist in dem Hochmittelalter weit verbreitet. Bereits zu dieser Zeit schwindet es aber in den Städten, wird allgemein jedoch erst an dem Beginn des 19. Jahrhunderts aufgegeben.Kroeschell, DRG 2; Bodmann, F., Historisch-juristische Abhandlung vom Besthaupte, 1794; Schultze, A., Seelgerät und Besthaupt, ZRG GA 38 (1917), 301; Mayer, E., Seelgerät und Besthaupt, ZRG GA 38 (1917), 301; Stutz, U., Zweitbesthaupt, ZRG GA 40 (1919), 282; Müller, W., Die Abgaben von Todes wegen in der Abtei Sankt Gallen, 1961
883bestimmen (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch nicht bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen ab 1436 belegt bzw. 15. Jh. sowie in Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, V., Adjektiv bestimmt 15. Jh.) entscheiden
884Bestimmtheit (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch nicht bezeugt und - als Ansatz – in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt sowie in Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, F.) Entschiedenheit, Klarheit, Vorhersehbarkeit
885Bestimmtheitsgebot (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch nicht bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt sowie in Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, N.) ist das Gebot (an den Gesetzgeber), einen Rechtssatz insbesondere in dem Strafrecht so bestimmt oder eindeutig zu fassen, dass jeder mögliche Betroffene Tragweite und Anwendungsbereich erkennen kann. Es erwächst aus der Aufklärung. Es setzt sich seit dem 19. Jahrhundert grundsätzlich durch, auch wenn das Allgemeine Landrecht Preußens 1794 wie auch das Strafgesetzbuch Bayerns Feuerbachs 1813 dieses Ziel nicht wirklich erreicht haben.Schreiber, H., Gesetz und Richter, 1976; Krey, V., Keine Strafe ohne Gesetz, 1983; Müller-Dietz, H., Abschied vom Bestimmtheitsgrundsatz im Strafrecht? FS T. Lenckner, 1998, 179
886Bet, Josef →Karo
887betäuben (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch nicht bezeugt undnicht – als Ansatz – in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt sowie in Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, V.) taub machen
888Betäubung (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch nicht bezeugt und nicht – als Ansatz – in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt sowie in Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, F.) Taubmachung, Umnebelung
889Betäubungsmittel (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch nicht bezeugt und – als Ansatz – in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt sowie in Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, N.) ist das der Betäubung menschlicher Sinne dienende Mittel (beispielsweise natürliche Betäubungsmittel wie Opium, Morphium, Heroin, Kokain, Cannabis, Nikotin, Alkohol und synthetische Betäubungsmittel). Seit dem 16./17. Jahrhundert wird die Sucht nach Betäubungsmitteln als Krankheit erkannt, seit etwa 1850 breitet sich die Sucht allmählich, seit etwa 1965 rasch vor allem in westlichen Gesellschaften aus. Mit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts beginnt die gesetzliche Bekämpfung (Preußen, kaiserliche Verordnung von dem 25. 3. 1872, Opiumkonferenz von Schanghai...Wriedt, J., Von den Anfängen der Drogengesetzgebung bis zum Betäubungsmittelgesetz vom 1. 1. 1972, 2006
890betreiben (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch 1323 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen ab 1327 belegt sowie in Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, V.) vorantreiben, machen
891Betreibung (Wort 1604 Solothurn bezogen auf Schuld belegt, F., Verb betreiben 1323) Vorantreibung, Machung, VollstreckungMalamud, S. u. a., Die Betreibungs- oder Eingewinnungsverfahren der Stadt Zürich im Spätmittelalter, ZRG GA 116 (1999), 87
892betreuen (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch um 1265 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen ab 16. Jahrhundert an vier Stellen belegt sowie in Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, V.) versorgen
893Betreuung (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch 1492 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen ab 1532 viermal belegt sowie in Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, F., Verb betreuen um 1265, Maskulinum Betreuer?) ist allgemein die Versorgung und in der Bundesrepublik Deutschland seit 1. 1. 1992 die staatliche Fürsorge für die Person und das Vermögen eines volljährigen Menschen, soweit er infolge einer Krankheit oder Behinderung seine Angelegenheiten nicht selbst besorgen kann, durch einen von dem zuständigen Vormundschaftsgericht bestellten Betreuer. Die Betreuung ersetzt unter gewisser Abwandelung die frühere gerichtliche EntmündigungKöbler, DRG 268; Damrau, J./Zimmermann, W., Betreuungsgesetz, 1991; Müller, B., Rechtliche und gesellschaftliche Stellung von Menschen mit einer geistigen Behinderung, 2001
894Betrieb (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch um 1600 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen ab 1264 belegt sowie in Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, M., Verb betreiben in Grimm Deutsches Wörterbuch 1323 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen ab 1327 belegt sowie in Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar) sind das Betreiben einer Tätigkeit und der dafür bestimmte Ort.Jakobi, C., Die vieldeutige Betriebsgemeinschaft, 2013
895Betriebsrat (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch 1920 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt sowie in Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, M.) ist das den Unternehmer beratende Organ der Arbeitnehmer eines Betriebs, das in bestimmten Angelegenheiten eines Betriebs mitwirkt und mitbestimmt. Der Betriebsrat entwickelt sich an dem Ende des 19. Jahrhunderts (1905 Bergbau, 1916 Kriegswirtschaft). Nach dem Betriebsrätegesetz von dem 4. 2. 1920 ist in Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten ein Betriebsrat zu bilden (Österreich 1919). Unter der Herrschaft des Nationalsozialismus Adolf Hitlers wird der Betriebsrat beseitigt, 1946 (in Österreich 1947) aber wieder eingeführt und danach gestärkt (11. 10. 1952, 15. 1. 1972)....Kroeschell, 20. Jahrhundert; Köbler, DRG 241, 273; Oertzen, P. v., Betriebsräte in der Novemberrevolution, 1963; Plumeyer, M., Die Betriebsrätegesetze, Diss. jur. Hannover, 1992; Schaub, G., Der Betriebsrat, 1973, 7. A. 2002, 8. A. 2005; Raedel, C., Amtsenthebungen und Kündigungen von Betriebsräten, 1999
896Betriebsrisiko (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch nicht bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt sowie in Bestandteilen über das erschließbare Germanische und vielleicht das Italienische sowie mittelbar das Lateinische des Altertums mit dem Indogermanischen verbindbar, N.) ist in dem Arbeitsrecht die in dem 20. Jahrhundert zunehmend verrechtlichte Gefahr des Erliegens bzw. Stillstands eines Betriebs ohne Verschulden eines Beteiligten.Tamm, M., Die Entwicklung der Betriebsrisikolehre, 2001
897Betriebsverfassung (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch 1925 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt sowie in Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, F.) ist die Gesamtheit der Regeln, welche die Rechte des Arbeitgebers, der Arbeitnehmer und ihrer Organe in dem Betrieb in Bezug auf das Betriebsgeschehen ordnen. Die Betriebsverfassung wird in Deutschland nach einzelnen Vorläufern des späten 19. Jahrhunderts durch das Betriebsrätegesetz von dem 4. 2. 1920 eingerichtet und (nach Beseitigung während der nationalsozialistischen Herrschaft) durch Gesetz von dem 17. 4. 1946 wiederhergestellt.Köbler, DRG 273; Adelmann, G., Quellensammlung zur Geschichte der sozialen Betriebsverfassung, Bd. 1f. 1960ff.; Reichold, H., Betriebsverfassung als Sozialprivatrecht, 1995; Mitbestimmung und Betriebsverfassung, hg. v. Pohl, H., 1996
898Betriebswirtschaft (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch 1921 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt sowie in Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, F.) ist die Wirtschaft des einzelnen Betriebs (Privatwirtschaftslehre in Gegensatz zu der Volkswirtschaftslehre der Wirtschaft des gesamten Volkes oder Staates), die seit 1898 (Leipzig, Aachen, Wien) wissenschaftlich gelehrt wird und nach steilem Aufstieg (1922 Tübingen Curt Eisfeld, 1923 23 Orte, 1924 43, 1939 70) an dem Ende des 20. Jahrhunderts jährlich mehr als 100000 Studierende für mehr als 1000 Professoren findet.Entwicklungen der Betriebswirtschaftslehre, hg. v. Gaugler, E./Köhler, R., 2002; Burr, W./Wagenhofer, A., Geschichte des VHB, 2011
899Betrug (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch um 1050 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen ab 1447 belegt sowie in Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, M., Betrüger vor 1259, Verb betrügen um 750) ist die durch Täuschung des einen verursachte Vermögensschädigung eines anderen (beispielsweise Universitätsassistent I. lässt sich in dem öffentlichen Dienst jahrelang krank schreiben und betreibt in dieser Zeit privatwirtschaftlich einen Verlag für Lügenbarone). Sachlich ist der Betrug mit der Entstehung des Vermögens des Menschen möglich, wobei der Entwicklung der Sprache und der Erfindung des Geldes in dem 7. vorchristlichen Jahrhundert besondere Bedeutung zukommt. In dem römischen Recht erfassen (lat. [N.]) falsum (Fälschung), stelliona...Kroeschell, DRG 2; Köbler, DRG 158; Köstlin, C., System des deutschen Strafrechts, Bd. 2 1858, Neudruck 1978, 124ff.; Mommsen, T., Römisches Strafrecht, 1899, Neudruck 1955; His, R., Das Strafrecht des deutschen Mittelalters, Bd. 2 1935, 318ff.; Naucke, W., Zur Lehre vom strafbaren Betrug, 1964; Hupe, E., Falsum, fraus und stellionatus im römischen und germanischen Recht bis zur Rezeption, Diss. jur. Marburg 1967; Kausch, W., Die Entwicklung des falsum, Diss. jur. Göttingen 1971; Schütz, S., Die Entwicklung des Betrugsbegriffs, 1988; Roth, J./Sokolowsky, K., Lügner, Fälscher, Lumpenhunde, 2000; Lügen und Betrügen, hg. v. Hochadel, O. u. a., 2000; Freller, T., Die Welt will betrogen sein, 2001; Die Autobiographie des Betrügers Luer Meyer 1833-1855, 2010; Lehmann, J., Zwischen Betrug und Gie...
900betrügen (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch um 750 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen ab dem Althochdeutschen belegt sowie in Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, V.) durch Täuschung schädigen
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