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#ZIEL
1501Drost (M.) aus mnd. drossete (Truchsess) gebildete Bezeichnung eines örtlichen Verwaltungsamtsträgers in Norddeutschland und Westdeutschland vom 13. bis zum 19. bzw. 20. Jh. Lit.: Bornhak, C., Geschichte des preußischen Verwaltungsrechts, Bd. 1ff. 1884ff.; Drecktrah, V., Die Gerichtsbarkeit in den Herzogtümern Bremen und Verden, 2002; Blazek, M., Von der Landdrostey zur Bezirksregierung, 2004
1502Druck ist das Einwirken auf einen Gegenstand mit Gewicht oder Kraft. Seit etwa 1440 (1454?) werden Texte durch farbigen Abdruck einer Vorlage auf Papierblätter (Buchdruck mit berweglichen Lettern seitens Johannes Gutenbergs) vervielfältigt (z. B. Bibel in 42 Zeilen je Seite). Einblattdrucke (z. B. Ablassbriefe, Gebete, Mahnschreiben) werden ab 1475 häufig. Lit.: Eisermann, F., Verzeichnis der typographischen Einblattdrucke im Heiligen römischen Reich deutscher Nation, Bd. 1ff. 2004; Westphal, J., Die Darstellung von Unrecht in Flugblättern der frühen Neuzeit, 2008
1503Druckprivileg ist das seit Erfindung des Buchdrucks (1440-1454) auf Grund des vom Kaiser beanspruchten Buchregals in Übung kommende herrscherliche, meist zeitlich begrenzte, mit Strafgeldern und Vermögenseinziehung bewehrte Privileg, zum Schutz vor allem der Drucker und auch Verleger sowie mittelbar letztlich auch der Urheber ein bestimmtes Buch ausschließlich zu drucken und dementsprechend Nachdrucke Nichtprivilegierter zu bekämpfen (Venedig 1469 auf fünf Jahre befristetes, ausschließliches Privileg Bücher zu drucken für Johan von Speyer [† 1470]], Herzog von Mailand 1481 Nachdrucksverbotsprivileg, im Heiligen römischen Reich 1501 Nach-druckprivileg für Conrad Celtis, Frankreich 1507, England 1518). Das vielfach erteilte und meist im jeweiligen Werk auch abgedruckte D. wird auf Drängen der Buchhändler und Verleger seit dem 19. Jh. durch das sie und die Urheber vollkommener schützende →Urheberrecht (Preußen 11. 6. 1837 Gesetz zum Schutze des Eigentums an Werken der Wissenschaft und Kunst gegen Nachdruck) abgelöst. Lit.: Pütter, J., Der Büchernachdruck, 1774; Bluntschli, J., Deutsches Privatrecht Bd. 1, 1853; Eisenhardt, U., Die kaiserliche Aufsicht über den Buchdruck, Buchhandel und Presse, 1970; Gieseke, L., Vom Privileg zum Urheberrecht, 1995; Wadle, E., Geistiges Eigentum, 1996; Gergen, T., Die Nachdruckprivilegienpraxis Württtembergs im 19. Jahrhundert, 2007
1504Dualismus ist grundsätzlich jede Lehre, die von zwei voneinander unabhängigen meist gegensätzlichen Gegebenheiten ausgeht. In diesem Sinne besteht seit dem 14. Jh. ein (durch gegenseitige vertragliche Treuebindung befriedeter) ständisch-monarchischer D. (Otto von Gierke 1868) zwischen Landesherr und Landständen, der im Absolutismus zu Lasten der Landstände (vor allem in Österreich und Preußen) weitgehend verschwindet. In Österreich sind nach 1867 dualistische Angelegenheiten die in übereinstimmenden Beschlüssen des österreichischen Reichsrats und des ungarischen Reichstags geregelten Angelegenheiten (Münzwesen, Zollgesetzge-bung, Eisenbahnlinien, Wehrsystem), deren Verwaltung in Österreich und Un-ganr jeweils eigenständig erfolgt. Lit.: Gierke, O. v., Das deutsche Genossenschaftsrecht, Bd. 1 1868, Neudruck 1954; Brunner, O., Land und Herrschaft, 5. A. 1965; Thouzellier, C., Livre de deux principes, 1973; Rosenau, K., Hegemonie und Dualismus, 1986; Vormünder des Volkes?, 1999; Olechowski-Hrdlicka, K., Die gemeinsamen Angelegenheiten der österreichisch-ungarischen Monarchie, 2001
1505Duaren, François (Bourges 1509-1559), adliger Richterssohn, wird nach dem Rechtsstudium in Bourges und nach weiteren Studien bei Budé Advokat am Parlament von Paris und 1538 Nachfolger Alciats in Bourges. 1544 setzt er sich in der Schrift (lat.) De ratione docendi discendi iuris (Von der richtigen Art Recht zu lehren und zu lernen) für eine moderne Studiengestaltung (lat. →mos [M.] Gallicus) mit Einführungslehr-veranstaltungen, guten Sprachkenntnissen und neuer Methodik ein. Sein gleichzeitig erscheinender Kommentar über Verträge beeinflusst die Entwicklung des Schuldrechts (u. a. Grundsatz der Beschränkung der Herausgabe des ungerechtfertigt Erlangtem auf die noch vorhandene Bereicherung). Lit.: Vogt, W., Franciscus Duarenus, 1971
1506Dublin in Irland erscheint im 3. Jh. 1171 erhält es das Stadtrecht von Bristol. 1591 bzw. 1909 werden Universitäten gegründet. Seit 1922 ist D. Hauptstadt Irlands. Lit.: Stewig, R., Dublin, 1959
1507Duderstadt Lit.: Bilgenroth-Barke, H., Kriminalität und Zahlungsmoral im 16. Jahrhundert, 2010
1508Duell ist der geordnete Waffenkampf zweier Streitender (zur Sühnung einer Ehrverletzung). Wurzeln des Duells reichen vielleicht in die Vorzeit zurück. Im Frühmittelalter durchaus allgemein häufig, tritt im Hochmittelalter der ritterliche Zweikampf zu Ross mit Schild und Lanze in den Vordergrund. Im engeren Sinn entwickelt sich das D. erst in der Neuzeit. Vom 17. Jh. an wird es unter strenger Strafandrohung ohne besonderen Erfolg verboten. Erst nach Ende der adelsgeprägten Gesellschaft (1918) verschwindet das ernsthafte D. gänzlich. Seit 1969 gelten die allgemeinen Strafrechtsnormen, wovon freilich rechtstatsächlich die studentische Mensur noch nicht erfasst wird. Lit.: Below, G. v., Das Duell in Deutschland, 1896; Fehr, H., Der Zweikampf, 1908; Prokowsky, D., Die Geschichte der Duellbekämpfung, Diss. jur. Bonn 1965; Slawig, J., Der Kampf gegen das Duellwesen, Diss. jur. Münster 1986; Kiernan, V., The Duel in European history, 1988; Dieners, P., Das Duell, 1992; MacAleer, K., Dueling, 1994; Bringmann, T., Reichstag und Zweikampf, 1997; Schmiedel, H., Berüchtigte Duelle, 2000; Schlink, B., Das Duell im 19. Jahrhundert, NJW 2002, 537; Walter, W., Das Duell in Bayern, 2002; Baumgarten, R., Zweikampf, 2002; Das Duell, hg. v. Ludwig, U. u. a., 2011; Geifes, S., Das Duell in Frankreich 1789-1830, 2013
1509Duguit, Léon (Libourne/Frankreich 1859-Bordeaux 1928), Professor des öffentliches Rechtes in Caen und Bordeaux (1892), sieht den Staat positivistisch-realistisch als bloße Gruppe von an einer Aufgabe arbeitenden, von Regierenden gelenkten und kontrollierten Menschen an. Lit.: Dumas, u. a., A la mémoire de Léon Duguit, 1929; Grimm, D., Solidarität als Rechtsprinzip, 1973
1510Duisburg an der Mündung der Ruhr in den Rhein ist (883/884) Pfalz (Dispargum) des fränkischen Königs, wird 1129 (?) Stadt (regia villa) und kommt 1290 als Pfand vom König an Kleve und damit 1614 an Brandenburg. Von 1655 bis 1818 (dann Bonn) ist es Sitz einer von Preußen gegründeten Universität, seit 1972 Sitz einer Gesamthochschule (1980 Uni-versität). Lit.: Geschichte der Universität Duisburg, hg. v. Ering, W., 1920; Ahrens, T., Aus der Lehr- und Spruchtätigkeit der alten Duisburger Juristenfakultät, 1962; Roden, P. v./Jedin, H., Die Universität Duisburg, 1968; Roden, P.. v., Geschichte der Stadt Duisburg, 1970ff.; Komorowski, M., Bibliographie der Duisburger Universitätsschriften (1652-1817), 1984; Born, G./Kropatschek, F., Die alte Universität Duisburg, 1992; Die Protokolle des Duisburger Notgerichts 1537-1545, hg. v. Mihm, M., 1994; Zur Geschichte der Universität, hg. v. Hantsche, I., 1997; Jägers, R., Duisburg im 18. Jahrhundert, 2001; Zur Geschichte der Universität Duisburg 1655-1818, hg. v. Geuenich, D. u. a., 2007; Mihm, M. u. a., Mittelalterliche Stadtrechungen im historischen Pro-zess, Bd. 1f. 2007f.
1511Du Moulin (Molinaeus, Dumoulin), Charles (1500-1566), aus einer Juristenfamilie, wird nach dem Sprachstudium bei Budé und dem Rechtsstudium in Poitiers und Orléans 1522 Advokat in Paris und gelangt nach seiner Vertreibung wegen seiner Zugehörigkeit zum Calvinismus über Basel, Genf und Straßburg 1553-1555 als Rechtslehrer nach Tübingen. 1539 kommentiert er die Coutume von Paris von 1510, 1567 zahlreiche französische Gewohnheitsrechte (Le grand coutumier). Lit.: Gamillscheg, F., Der Einfluss Du Moulins auf die Entwicklung des Kollisionsrechts, 1955; Thireau, J., Charles Du Moulin, 1980
1512Dundee wird 1200 erwähnt. 1883/1967 erlangt es eine Universität. Seit 1889 ist es Stadt. Lit.: Maxwell, A., Old Dundee, 1891
1513Duoviri (lat. [M.Pl.] Zweimänner) sind im altrömischen Recht ein Organ des Strafverfahrens, im spätantiken römischen Recht ein gemeindliches Verwaltungsorgan. Lit.: Kaser § 80; Köbler, DRG 20, 55
1514duplum (lat. [N.]) Doppeltes Lit.: Söllner § 8; Köbler, DRG 27, 65
1515Durantis (Duranti), Guilelmus der Ältere (Speculator) (Puimoisson/Languedoc (1230?) 1237-Rom 1. 11. 1296) wird nach dem Rechtsstudium in Lyon? und Bologna (1255, doctor decretorum) Rechtslehrer in Modena und vielfältiger päpstlicher Amtsträger (1271 Richter, 1279 Dekan in Chartres, 1286 Bischof von Mende/Südfrankreich). Sein vierbändiges, in mindestens 130 Handschriften überliefertes Hauptwerk (lat. →Speculum [N.] iudiciale, Gerichtsspiegel, 1271-vor 1276, 2. A. 1289-1291, Druck Straßburg 1473, Neudruck 1975) behandelt, dem Ablauf eines Prozesses folgend, in vier Teilen (Personen, Zivilsachen, Kriminalsachen, einzelne Klagen) in erschöpfender Sammlung und Verwaltung der prozessrechtlichen Literatur das gesamte geistliche Gerichtsrecht unter Berücksichtigung vieler Formulare. Lit.: Köbler, DRG 107; Savigny, F. v., Geschichte des römischen Rechtes im Mittelalter, 2. A. Bd. 5 1850, 571; Guillaume Durand, hg. v. Gy, P., 1992; Lange, H./Kriechbaum, M., Römisches Recht im Mittelalter, Bd. 2 2007, 478
1516Durchgangserwerb ist der nur durchgangsweise erfolgende Erwerb eines Rechtes, das unmittelbar nach Eingang in das Vermögen des Durchgangserwerbers aus diesem wieder ausscheidet. Lit.: Weyand, S., Der Durchgangserwerb, 1989
1517Durch zweier Zeugen Mund wird die Wahrheit kund. Lit.: Deutsche Rechtsregeln und Rechtssprichwörter, hg. v. Schmidt-Wiegand, R., 1996, 360 (Simrock 1846)
1518Durlach Lit.: Mührenberg, A., Kleine Geschichte Durlachs, 2009
1519dux (lat. [M.]) Feldherr, Führer, Herzog (z. B. im westfränkischen Reich dux Britonum 860, dux Aquitanorum 909, dux Burgundiae 918, dux Francorum 937, dux Normannorum 1006, dux Gasconum 1022, dux Narbonae 1088) Lit.: Kroeschell, DRG 1; Köbler, DRG 55; Sprandel, R., Dux und comes in der Merowingerzeit, ZRG GA 74 (1957), 41; Kienast, W., Der Herzogstitel in Frankreich und Deutschland, 1968; Ebling, H., Prosopographie der Amtsträger, 1974; Goetz, H., „Dux“ und „ducatus“, 1977; Gasparri, S., I duchi longobardi, 1978; Holzfurtner, L., Gloriosus dux, 2003; Geist, S., Der gescheiterte Feldherr, 2009
1520Dynastie (Herrschergeschlecht) →Merowinger, →Karolinger, →Ottonen (bzw. Sachsen), →Salier, →Staufer, →Welfen, →Babenberger, →Wittelsbacher, Luxemburger, →Wettiner, →Hohenzollern, →Habsburger, Kapetinger, Bourbonen, Stuart u. a. Lit.: Schmid, K., Zur Problematik von Familie, Sippe und Geschlecht, Haus und Dynastie, ZGO 105 (1957); Sokop, B., Stammtafeln europäischer Herrscherhäuser, 1976; Thoma, G., Namensänderungen in Herrscher-familien des mittelalterlichen Europa, 1985; Sokop, B., Stammtafeln europäischer Herrscherhäuser, 1989; Hlawitschka, E., Der Thronwechsel des Jahres 1002 und die Konradiner, ZRG GA 110 (1993), 149; Durschmied, E., Der Untergang großer Dynastien, 2000
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