7701 | Zerreißen ist eine Form der →Todesstrafe (14.-18. Jh.). Lit.: Amira, K. v., Die germanischen Todesstrafen, 1922, 131 |
7702 | Zerrüttung ist die Zerstörung durch Erschütterung, im Recht insbesondere die Z. der ehelichen Lebensgemeinschaft, die (nach einem vereinzelten ähnlichen Ansatz in Frankreich durch Gesetz vom 20. 9. 1792) in Deutschland 1976 in Ablösung des älteren Verschuldensgrundsatzes zur Vor-aussetzung der erleichterten Ehescheidung wird (in Österreich stattdessen 1978 einvernehmliche Ehescheidung). Lit.: Kroeschell, DRG 3; Köbler, DRG 267; Hattenhauer, H., Das Zerrüttungsprinzip, FS E. Wolf, 1985, 143; Wolff, A., Das Zerrüttungsprinzip, FamRZ 1988, 1271; Haibach, U., Familienrecht in der Rechtssprache, 1991; Bommer, J., Ein Gesetz - zwei Rechtsprechungen?, 2008 |
7703 | Zession (F., Wort 1499 in Worms belegt) (Schreiten,) Abtretung (einer Forderung) Lit.: Buch, G., Zur Zession im deutschen mittelalterlichen Recht, ZRG GA 34 (1913), 429; Huwiler, B., Der Begriff der Zession, 1975; Luig, K., Zession und Abstraktionsprinzip, (in) Wissenschaft und Kodifikation, hg. v. Coing, H. u. a., Bd. 2 1977, 112; Coing, H., Europäisches Privatrecht, Bd. 1f. 1985ff.; Behr, V., Das reichsrechtliche Zessionsverbot von 1551, Diss. jur. Bochum 2000; Wesener, G., Zession und Schuldübernahme im Codex Theresianus, (in) Spuren des römischen Rechtes, 2007, 693; Köbler, U., Werden, Wandel und Wesen des deutschen Privatrechtswortschatzes, 2010; Scheffzek, S., Der Einfluss der Mühlenbruch’schen Zessionslehre, 2011; Lammeyer, P., Konflikt zwischen Zession und dem vom Zedenten erwirkten Urteil, 2012 |
7704 | Zeuge (lat. [M.] testis) ist der Mensch, der über Tatsachen, die er wahrgenommen hat, aussagen soll. Zeugen gibt es, solange es Menschen gibt. Die Bedeutsamkeit von Zeugen für den Beweis von Tatsachen ist zu unterschiedlichen Zeiten verschieden groß. Zu unterscheiden sind zufällige Zeugen (Zufallszeugen) und Geschäftszeugen (zur Vornahme eines Geschäfts zugezogene Zeugen). Vielfach ist der Z. bewusst oder unbewusst unzuverlässig. Spätestens mit dem Inquisitionsprozess erscheint die Pflicht, in gerichtlichen Verfahren als Z. auszusagen. Lit.: Kaser §§ 7 I 1, 13 III, 58 IV 2a, 74 I 2c, 87 II 6; Kroeschell, DRG 1, 2; Köbler, DRG 70, 86, 105, 116, 126, 155, 156, 202; Köbler, WAS; Ruth, R., Zeugen und Eidhelfer, 1922, Neudruck 1973; Karitzky, B., Die Geschichte des Zeugnisverweigerungsrechts, Diss. jur. Freiburg im Breisgau 1959; Kornblum, U., Das Beweisrecht des Ingelheimer Oberhofes, Diss. jur. Frankfurt am Main 1960; Gawlik, A., Intervenienten und Zeugen in den Diplomen Kaiser Heinrichs IV., 1970; Schlosser, H., Spätmittelalterlicher Zivilprozess, 1971; Schott, C., Ein Zeuge, kein Zeuge, FS F. Elsener, 1977, 222; Subjektivierung des justiziellen Beweisverfahrens, hg. v. Gouron, A. u. a., 1994; Bogisch, M., Nemo testis in causa sua, 1998; Plassmann, A., Die Struktur des Hofes, 1998; Lepsius, S., Der Richter und die Zeugen, 2003; Lepsius, S., Von Zweifeln zur Überzeugung, 2003; Garnot, B., Les témoins devant la justice, 2003; Bähr, M., Die Sprache der Zeugen, 2012 |
7705 | Zeumer, Karl (Hannover 31. 7. 1849-Berlin 18. 4. 1914), Kürschnerssohn, wird nach dem Studium der deutschen Sprache und Geschichte in Göttingen, Leipzig und Berlin Herausgeber wichtiger, vor allem rechtlicher Quellen (1889 außerordentlicher Professor in Berlin). Lit.: Historische Aufsätze (FS), 1910; Krammer, M., Karl Zeumer, ZRG GA 35 (1914), IX; Stutz, U., Germanistische Chronik, ZRG GA 35 (1914), 646 |
7706 | Ziegenhain Lit.: Brauer, F., Die Grafschaft Ziegenhain, 1934 |
7707 | Zigeuner ist die ältere, in der Gegenwart durch die Eigenbezeichung Roma (Männer, Menschen) oder Sinti ersetzte Benennung des Angehörigen eines im 10. Jh. aus Nordindien ausgewanderten bzw. von Arabern verschleppten, seit dem 15. Jh. im Heiligen römischen Reich (1399 Böhmen, 1407 Hildesheim, 1414 Hessen) erscheinenden indogermanischen Volkes. Der Ausdruck Z. wird politisch um 1860 soziographisch (Fehlen eines festen Wohnsitzes) geprägt wirksam. Der ausländische Z. wird nach 1871 des Deutschen Reichs verwiesen, der deutsche Z. seit 1886 polizeilicher Überwachung und Erfassung unterstellt. Im →Nationalsozialismus wird der Z. ohne totale Tötungsabsicht verfolgt. In der Gegenwart leben schätzungsweise 80000-120000 Sinti und Roma in der Bundesrepublik Deutschland. Lit.: Kroeschell, DRG 3; Majer, D., Fremdvölkische im Dritten Reich, 1981; Gronemeyer, R./Rakelmann, G., Die Zigeuner, 1988; Hohmann, J. Neue deutsche Zigeunerbibliographie, 1992; Gilsenbach, R., Weltchronik der Zigeuner, Bd. 1ff. 1994ff. z. T. 2. A. 1997; Lucassen, L, Zigeuner, 1996; Rütten, W., „Lustig ist das Zigeunerleben“, ZRG GA 114 (1997), 233; Stichwort Zigeuner, hg. v. Awosusi, A., 1998; Bastian, T., Sinti und Roma im Dritten Reich, 2001; Lewy, G., Rückkehr nicht erwünscht, 2001; Bonillo, M., Zigeunerpolitik im Deutschen Kaiserreich 1871-1918, 2001; Weyrauch, W., Das Recht der Roma und Sinti, 2002; Albrecht, A., Zigeuner in Altbayern 1871-1914, 2002; Fremde Arme – arme Fremde, hg. v. Patrut, I. u. a. 2007; Zwischen Erziehung und Vernichtung, hg. v. Zimmermann, M., 2007; Zigeuner und Nation, hg. v. Uerlings, H. u. a., 2008; Kallenberg, V., Von liederlichen Land-Läuffern zum asiatischen Volk, 2010; Bogdal, K., Europa erfindet die Zigeuner, 2011; Zigeunerverfolgung im Rheinland, hg. v. Frings, K. u. a., 2012 |
7708 | Zimbrisch ist die Bezeichnung für in Oberitalien seit dem Mittelalter bestehende, in der Gegenwart fast ausgestorbene deutsche Dialekte. Lit.: Schweizer, B., Zimbrische Gesamtgrammatik, 2008; Bidese, E., Das Zimbrische von Giazza, 2012 (Ljetzan); Kolmer, A., Pronomen und Pronominalklitika im Cimbro, 2012 |
7709 | Zins (Wort um 1100 belegt, Lehnwort aus lat. census, lat. [F.] usura) ist die bereits dem römischen Recht bekannte Vergütung für den Gebrauch eines Kapitals (um 50 v. Chr. Höchstzinssatz von 12 Prozent) grundsätzlich durch Vereinbarung (anders bei Verzug), im allgemeineren Sinn die Abgabe. Der Z. wird in der Naturalwirtschaft in Sachen, in der Geldwirtschaft in Geld erbracht. Ist der Z. wirtschaftlich bedeutungslos, dient er der bloßen Anerkennung eines Rechtsverhältnisses etwa bezüglich eines Grundstücks (Anerkennungszins, Rekognitionszins). Das kanonische →Zinsverbot verbietet Christen das entgeltliche Darlehen. Seit 1530 wird im Heiligen römischen Reich der Z. auf 5% festgelegt (1654 6%). Seit 1804 (Code civil) bzw. 1848 setzt sich die Zinsfreiheit durch, doch bildet das Verbot des →Wuchers eine Schranke. Lit.: Kaser §§ 33 III, 34 IV, 37 II 2b, 39 I, 41 III 2; Hübner; Kroeschell, DRG 1, 2; Köbler, DRG 125, 127, 241; Mentz, F., Nasenzins im Elsass?, ZRG GA 47 (1927), 669; Jecklin, F., Zinsbuch der Galluskirche in Fideris, Jahresbericht der historisch-antiquarischen Gesellschaft von Graubünden 56 (1927); Kleinau, H., Der Grundzins in der Stadt Braunschweig, 1929; Gutbrod, W., Die Brechung der Zinsknechtschaft, (in) Das Grundeigentum 1937, 135; Gebauer, J., Worthzins und Fronzins in der Stadt Hildesheim, ZRG GA 61 (1941), 150; Coing, H., Europäisches Privatrecht, Bd. 1f. 1985ff.; Brand, O., Das internationale Zinsrecht Englands, 2002; Dilcher, J., Die Zins-Wucher-Gesetzgebung in Deutschland im 19. Jahrhundert, 2002; Gómez Rojo, M., Historia jurídica del anatocismo, 2003; Köbler, U., Werden, Wandel und Wesen des deutschen Privatrechtswortschatzes, 2010; Denjean, C., La loi du lucre, 2011 |
7710 | Zinsverbot ist das Verbot, einen →Zins für eine Leistung zu nehmen. Es wird in der Kirche zuerst für Geistliche, seit dem 5. Jh. n. Chr. auch für Laien entwickelt. Im Mittelalter verbietet die Kirche wegen Lukas 6,35 Christen grundsätzlich das Nehmen von Zins für →Darlehen, weshalb Umgehungsgeschäfte (z. B. contractus mohatrae, Rentenkauf) entwickelt werden und im Übrigen das entgeltliche Darlehensgeschäft von den →Juden (und Lombarden) durchgeführt wird. Seit der frühen Neuzeit wird das kanonische Zinsverbot von Höchstzinssätzen (Heiliges römisches Reich 1654 6%) abgelöst. Dem folgt im 19. Jh. durch den Liberalismus die nur durch das Wucherverbot geschützte Freigabe des Zinses. 1983 gibt auch die katholische Kirche das W. auf. Auch der Islam kennt eine ähnliche Einrichtung. Lit.: Kroeschell, DRG 2; Köbler, DRG 127, 166; Funk, F., Geschichte des kirchlichen Zinsverbots, 1876; Lange, H., Das kanonische Zinsverbot, FS J. Bärmann, 1975, 99; Blomeyer, A., Die Consilienpraxis zum kanonischen Zinsverbot, ZRG KA 97 (1980), 317; Horn, N., Zinsforderung und Zinsverbot, FS H. Lange, 1992; Was vom Wucher überbleibt - Zinsverbote, hg. v. Casper, M. u. a. 2013 |
7711 | Zips ist die unter der Hohen Tatra gelegene Landschaft. 1370 erscheint das Landrecht der Zipser, das durch 14 Handschriften des 15.-18. Jh.s überliefert wird. Es umfasst anfangs 93 Artikel (Familie, Erbe, Vermögen, Handel, Verfahren, Verwaltung). Lit.: Oppitz, U., Deutsche Rechtsbücher des Mittelalters, Bd. 1 1990, 54; Piirainen, I./Papsonova, M., Das Recht der Spis, 1992 |
7712 | Zisleithanien ist das diesseits (westlich) der Leitha gelegene Gebiet Österreich-Ungarns. Lit.: Köbler, DRG 220; Baltl/Kocher |
7713 | Zisterzienser ist der Angehörige des nach dem 1098 von Robert von Molesme und dem heiligen Alberich gegründeten Kloster Citeaux in Burgund benannten benediktinischen Reformordens. Wichtige deutsche Niederlassungen sind Kamp, Ebrach und Heiligenkreuz (um 1500 fast 150 Niederlassungen im deutschen Sprachraum). Lit.: Croix Bouton, J. de la, Histoire de l’Ordre de Citeaux, 1959ff.; Die Zisterzienser, hg. v. Elm, K. u. a. 1980; Toepfer, M., Die Konversen der Zisterzienser, 1983; Die Zisterzienser, hg. v. Sydow, J. u. a., 1989; Hattenhauer, H., Europäische Rechtsgeschichte, 1992, 2. A. 1994, 3. A. 1999, 4. A. 2004; Kinder, T., Die Welt der Zister-zienser, 1997; Zisterzienser zwischen Zentralisierung und Regionalisierung, hg. v. Nehlsen, H. u. a., 1998; Rüffer, J., Orbis Cisterciensis, 1998; Anfänge der Zisterzienser in Südwestdeutschland, hg. v. Rück, P. u. a., 1999; Von Cîteaux nach Bebenhausen, hg. v. Scholkmann, B. u. a., 2000; Berman, C., The Cistercian Evolution, 2000; Zisterzienser, hg. v. Knefelkamp, U., 2001; Eberl, I. Die Zisterzienser, 2002; Haarländer, S., Die Zisterzienser, 2006; Rüffer, J., Die Zisterzienser und ihre Klöster, 2007; Norm und Realität, hg. v. Felten, F. u. a., 2009; Zisterzienser im Norden, hg. v. Bärenfänger, R., 2007; Oberste, J., Die Zisterzienser, 2014 |
7714 | Zitelmann, Ernst (Stettin 7. 8. 1852-Bonn 25. 11. 1923), Juristensohn, wird nach dem Rechtsstudium in Heidelberg, Leipzig und Bonn 1879 Professor in Rostock, 1881 in Halle und 1884 in Bonn. Er befasst sich vor allem mit dem Privatrecht (→Willenserklärung, →Irrtum). Lit.: Bonner Festgabe für Ernst Zitelmann, 1923; Repgen, T., Die Kritik Zitelmanns, ZRG GA 114 (1997), 73 |
7715 | Zitiergesetz ist (nach Gustav →Hugo) das 426 von den römischen Kaisern Theodosius II. und Valentinian III. erlassene Gesetz (Codex Theodosianus 1. 4. 3), das →Papinian, →Paulus, →Ulpian, →Modestin und →Gaius als maßgebliche Rechtskundige benennt und bei Verschiedenheit der von ihnen vorgetragenen Ansichten formale Entscheidungsregeln (Mehrheit, bei Stimmengleichheit Papinian) für die Richtigkeit einer Lösung festlegt. Lit.: Dulckeit/Schwarz//Waldstein; Söllner § 19; Köbler, DRG 52; Teipel, G., Zitiergesetze, ZRG RA 72 (1955), 245; Pringsheim, F., Zur Textgeschichte des Zitiergesetzes, SDHI 27 (1961), 235 |
7716 | Zittau Lit.: Zittauer Urkundenbuch, hg. v. Prochno, J., 1939 |
7717 | zivil (Adj.) in Rom den römischen Bürger betreffend, quiritisch, nichtmilitärisch, nichtkirchlich, nichtprätorisch, nichtbonitarisch (z. B. Eigentum, bei dem bonitarisches, durch bloße traditio einer res mancipi übertragenes Eigentum erst durch Ersitzung ziviles Eigentum wird) |
7718 | Zivilehe ist die durch weltliche Formen (Abgabe der Willenserkärung vor einer nichtkirchlichen Stelle) zustandekommende →Ehe der Neuzeit. Sie erscheint nach der Reformation Martin Luthers (1517) bereits im 16. Jh. (1580) in den Niederlanden als Möglichkeit (fakultative Z.), in England 1653 kurzzeitig unter Oliver Cromwell sogar als einzige Möglichkeit (obligatorische Z.). In Frankreich wird sie durch Gesetz vom 20. 9. 1792 (und den Code civil von 1804), im Deutschen Reich 1875 und in Österreich mit dem Ehegesetz von 1938 verwirklicht. Lit.: Köbler, DRG 161, 209; Conrad, H., Die Grundlegung der modernen Zivilehe durch die französische Revolution, ZRG GA 67 (1950), 336; Woopen, A., Die Zivilehe, 1956; Schwab, D., Grundlagen und Gestalt der staatlichen Ehegesetzgebung in der Neuzeit, 1967; Giesen, D., Grundlagen und Entwicklung des englischen Eherechts, 1973; Coing, H., Europäisches Privatrecht, Bd. 1f. 1985ff.; Schubert, W., Preußen und die Zivilehe in der Nachmärzzeit, ZRG GA 104 (1987), 216; Buchholz, S., Eherecht zwischen Staat und Kirche, 1991; Fuhr-mann, I., Die Diskussion über die Einführung der fakultativen Zivilehe, 1998 |
7719 | Zivilgesetzbuch ist die in mehreren Ländern verwendete Bezeichnung für ein Privatrechtsgesetzbuch (Schweiz 1907/1912, Deutsche Demokratische Republik 19. 6. 1975 [Vorarbeiten seit September 1952], ohne Privatautonomie, ohne besonderes Schuldrecht und ohne besonderes Sachen-recht, 1990 durch das Bürgerliche Gesetzbuch der Bundesrepublik Deutschland grundsätzlich wieder aufgehoben). Das Zivilgesetzbuch der Schweiz ist seit 1. 1. 1912 in Kraft (Person, Familie, Erbe, Sache [, Obligationenrecht]). Eine Zusammenstellung der Veränderungen bietet http://www.admin.ch/ch/-d/gg/cr/1907/19070042.html Lit.: Kroeschell, DRG 3; Köbler, DRG 181, 184, 255; Walliser, P., Der Gesetzgeber Johann Baptist Reinert, 1948; Marti, H., Wortregister zum schweizerischen Zivilgesetzbuch, 1922; Sontis, J., Das griechische Zivilgesetzbuch, ZRG RA 78 (1961), 355; Gauye, O., Inventar zur Dokumentation, Schweizerische Z. f. Gesch. 13 (1963); Gmür, R., Das schweizerische Zivilgesetzbuch verglichen mit dem deutschen Bürgerlichen Gesetzbuch, 1965; Peter, V., Vergleich einiger grundlegender Rechtsinstitute, Z. f. vergleich. Rechtswiss. 77 (1978), 277; Schnyder, P., Siebzig Jahre Schweizerisches Zivilgesetzbuch, 1983; Göhring, J. u. a., Erfahrungen bei der Verwirklichung des Zi-vilgesetzbuches, 1986; Das Zivilgesetzbuch der Deutschen Demokratischen Republik, hg. v. Eckert, J. u. a., 1995; Eichler, H., Zivilgesetzbücher im deutschsprachigen Rechtskreis, 1996; Flinder, M., Die Entstehungsgeschichte des Zivilgesetzbuches der DDR, 1999; ZGB gestern - heute - morgen, hg. v. Girsberger, D. u. a., 2007; Materialien zum Zivilgesetzbuch, hg. v. Hurni, C. u. a., Bd. 1f. 2008f. |
7720 | Zivilisation (F.) ist die Schaffung günstigerer Lebensbedingungen für den Menschen durch Anwendung von Einsicht bzw. Wissenschaft und Technik durch den Menschen. Sie entfremdet den Menschen seiner natürlichen Herkunft und Verhaltensweise. Das Ausmaß der Z. nimmt insbesondere seit der Sesshaftwerdung des Menschen vor rund 10000 Jahren (z. B. in Mesopotamien und Ägypten über längere Zeiträume) stark zu (z. B. Vorratshaltung, Hygiene, Religion, Schrift, Geld, Buchdruck, industrielle Revolution, Strom, Telefon, Automobil, Flugzeug, Digitalisierung). Lit.: Frankfort, H., The Birth of Civilization in the Near East, 1951; Rifkin, J., Die empathische Zivilisation, 2010; Wengrow, D., What Makes Civilization?, 2010 |