121 | Altenburg (Reichsstadt). In A. bei Leipzig wurde ein slawischer Rundwall (um 800) festgestellt, an dessen Stelle im 10. Jahrhundert eine Burg errichtet wurde, die Kaiser Otto II. 976 an den Bischof von Zeitz gab. Im 12. Jahrhundert war die Pfalz A. Mittelpunkt des staufischen Reichsterritoriums Pleißenland und erhielt Stadtrecht. 1290 wurde A. reichsunmittelbar, kam aber schon 1311/1328 unter die Herrschaft der Wettiner. 1485 fiel es an die ernestinische Linie. Von 1603 bis 1672 war es Residenz einer nach ihm benannten Linie der Ernestiner (Sachsen-Altenburg). Zu Sachsen-Gotha bzw. Sachsen-Gotha-Altenburg gehörte es, bis es von 1826 bis 1918 Residenz des jüngeren Herzogtums Sachsen-Altenburg wurde. 1920 kam es im Freistaat A. (Sachsen-Altenburg) zum Freistaat Thüringen. | Wolff 398; Schneider, K., Geschichte der Stadt Altenburg und ihrer nächsten Umgebung, 1923; Altenburger Urkundenbuch 975-1350, bearb. v. Patze, H., 1955; Fuchs, W., Heimatgeschichtliche Materialsammlung. Das Pleißener Land und die Stadt Altenburg im Mittelalter, 1956; Gessner, A., Die Entwicklung der Stadt Altenburg bis zum Ausgang des Mittelalters, 1925; Die deutschen Königspfalzen, hg. v. Max-Planck-Institut für Geschichte, Bd. 2 1984, 39ff. |
122 | Altenheim (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die A. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. | Pfeiffer 210. |
123 | Altenkirchen (Amt). A. im Westerwald an der Trennung der Straßen Köln-Frankfurt und Köln-Leipzig wurde wohl in fränkischer Zeit gegründet und erscheint 1131 anlässlich einer Gabe an das Kassiusstift in Bonn erstmals. Im 12. Jahrhundert ist es in den Händen der Grafen von Sayn. Seit dem 15. Jahrhundert war es gelegentlich Amtssitz, seit 1662 Sitz der Grafschaft Sayn-Altenkirchen, die 1741 den Herzögen von Sachsen-Eisenach, dann bis 1791 den Markgrafen von Ansbach, bis 1802 Preußen, bis 1815 Nassau (Nassau-Usingen)und dann Preußen gehörte. 1946 kam A. zu Rheinland-Pfalz. | Wolff 346; Rausch, J., Geschichte des Kreises Altenkirchen, 1921; Beiträge zur Wirtschafts-, Sozial- und Zeitgeschichte des Kreises Altenkirchen, hg. v. d. Kreisverwaltung Altenkirchen, 1980; Hanke, E., Altenkirchen/Westerwald, 1988. |
124 | Altenmuhr (reichsritterschaftliche Herrschaft). Mure an der mittleren Altmühl wird 893 erstmals als vicus genannt. Seit 1169 sind dort Ministeriale des Hochstifts Eichstätt bezeugt. Seit 1383 gingen die zunehmend den Burggrafen von Nürnberg aufgetragenen Güter allmählich an die Lentersheim über. 1538 starben die Muhr (Mur) aus. Seitdem überwog die Oberlehnsherrlichkeit der Markgrafen von Ansbach. Seit 1752 hatten die Lentersheim die Güter als reichsritterschaftliche Mediatherrschaft. Mit dem Aussterben der Lentersheim fielen sie 1799 an die Hardenberg. S. Bayern. | |
125 | Altenschönbach s. Esel von A. | |
126 | Altenstadt (Reichsdorf), (Altstadt). A. bei Weißenburg im Elsass wurde am 20. 8. 1504 zusammen mit Weißenburg, der Mundat und den Reichsdörfern Schleythal (Schleithal), Seebach, Schwinghoffen (Schwinghofen) und Warspach von Maximilian I. in seinen Schutz genommen. S. Elsass. | Hugo 470. |
127 | Altensteig (Herrschaft). A. bei Calw wird erstmals um 1085 genannt (Aldunsteiga). Es gehörte seit dem Anfang des 13. Jahrhunderts zur hohenbergischen Herrschaft Wildberg, von der es 1355 bei einer Güterteilung als eigene Herrschaft abgetrennt wurde. Die Stadt ist eine Gründung der Grafen von Hohenberg in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts. 1398 kam A. durch Kauf von Hohenberg zur Hälfte, wenig später ganz an die Markgrafen von Baden, 1603 durch Kauf an die Herzöge von Württemberg (bis 1811 Amt). Von 1945 bis 1952 gehörte das Gebiet zu Württemberg-Hohenzollern, danach zu Baden-Württemberg. | Wolff 161; Böhmler, H., Geschichte von Altensteig-Stadt, Altensteig-Dorf und dessen Filialorten Zumweiler, Heselbronn und Lengenloch, 1911; 700 Jahre Stadtgeschichte Altensteig, 1987. |
128 | Altenstein s. Stein zum A. | |
129 | Altes Land (bei Hamburg) | Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 49, Altes Land. |
130 | Altgau (Altgeuue, Altgouwe, Gau zwischen Wipper und Unstrut in Thüringen) | Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 1 (Bellstedt bzw. Bellstädt, Holzsußra (bzw. Holzsussra), Rohnstedt [Rockstedt], Wenigenehrich [Weningen], Wolferschwenda bzw. Wolferschwende, Behringen [Großbehringen], Wolfsbehringen bzw. Wolfsberingen, Osterbehringen bzw. Osterberingen, Beuernfeld bzw. Beurenfeld, Hörschel, Aspach bzw. Asbach, Eckardtsleben bzw. Eckartsleben, Aschara, Langensalza, Oberdorla bzw. Obdorla, Niederdorla, Großenehrich bzw. Ehrich); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 113 (Bellstedt, Großberndten, Großenehrich, Wenigenehrich, Großfurra, Greußen, Körner, Nägelstedt, Rohnstedt, Haussömmern, Niederspier, Holzsußra, Tennstedt, Thamsbrück, Wolferschwenda); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, Altg... |
131 | Altgeringeland (Gebiet in Friesland) | Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, III, 10, Altgeringeland. |
132 | Altgeuue s. Altgau | |
133 | Altgouwe s. Altgau | |
134 | Althausen (Reichsdorf) Über A. bei (Bad) Mergentheim hatte die Schirmgerechtigkeit der Deutsche Orden, die Rechte in Kirchensachen Ansbach und die übrigen Rechte die Gemeinde. | Wolff 505. |
135 | Altheim (Reichsdorf?), s. a. Gailing von A. | Dacheröden 115; Hugo 474. |
136 | Althohenfels (Herrschaft). Die Burg A. am Bodensee bei Sipplingen bildete den Mittelpunkt einer Herrschaft, die 1479 von der Reichsstadt Überlingen erworben wurde. S. Baden-Württemberg. | Lachmann, T., Alt- und Neuhohenfels, 1967. |
137 | Altingen (Reichsdorf?) | Dacheröden 117; Hugo 474. |
138 | Altkirch (Herrschaft). A. in der Burgundischen Pforte gehörte zunächst den Grafen von Mömpelgard, seit 1103 den Grafen von Pfirt. 1324 kam die Herrschaft A. an Habsburg, 1648 an Frankreich. | Wolff 300 ; Specklin, R., Altkirch, type de petite ville, Paris 1953; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 18. |
139 | Altleiningen (Burg). Vermutlich zwischen 1110 und 1120 erbaute Graf Emich II. die Burg Leiningen bei Frankenthal, die seit 1242 A. genannt wurde, um sie von der neuen Burg Neuleiningen zu unterscheiden. 1317 fiel A., an dem durch Erbschaft auch die Grafen von Sponheim (bis 1532) und von Nassau (bis etwa 1429) Rechte erlangt hatten, an Leiningen-Dagsburg, im 15. Jahrhundert in weiblicher Erbfolge an Leiningen-Westerburg. S. Leiningen-Westerburg-Altleiningen. | Wolff 282. |
140 | Altmannshofen (Herrschaft, Reichsritter). Nach dem 1188 erstmals belegten A. (Altmannishovin) an der Straße von Lindau nach Memmingen nannten sich seit 1201 die von den von Lautrach stammenden Herren von A., die das Marschallamt in Schwaben innehatten. Ihre Güter wurden 1478/1539 von den Herren von Landau erworben. 1601 kam die Herrschaft an die Freiherren von Muggental, die seit 1662 an die Truchsessen von Waldburg-Zeil verkauften. Die dem Ritterkanton Hegau-Bodensee-Allgäu (Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben steuerbare Herrschaft fiel 1806 an Württemberg und damit das Gebiet 1951/1952 an Baden-Württemberg. | Der Kreis Wangen, 1962. |