6261 | Venkigau s. Fenkigau | |
6262 | Venningen (Freiherren, Reichsritter). Die V. waren mit Dühren, Eichtersheim;, Grombach, Neidenstein, Rohrbach und Weiler Mitglied des Kantons Kraichgau des Ritterkreises Schwaben. Seit 1518 hatten sie sieben Zwölftel von Königsbach bei Pforzheim als Lehen Brandenburgs, die sie 1650 an Daniel Rollin de Saint-André (Saint André) verkauften. Von 1614 bis 1629 waren sie wegen eines Schlosses zu Talheim auch im Kanton Kocher immatrikuliert. Im 18. Jahrhundert gehörten sie zum Ritterkreis Rhein. | Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 63; Winkelmann-Holzapfel 166; Schulz 273; Lurz, M., Die Freiherren von Vennungen, 1997. |
6263 | Veppo (Herrschaft). 1714 zog das Reich die den Doria gehörende Herrschaft V. ein und verkaufte sie an die Malaspina. | Aretin, Das alte Reich 3, 369. |
6264 | Vercelli (Stadtkommune). Bei dem von den Ligurern an die Römer gelangten V. (Vercellae) an der Sesia wurden 101 v. Chr. die Kimbern von den Römern geschlagen. Seit etwa 340 war der Ort Sitz eines Bischofs, später Mittelpunkt eines Herzogtums der Langobarden und einer fränkischen Grafschaft. Seit dem 12. Jahrhundert (1141) sind consules in der durch Handel reich werdenden Stadt bezeugt. Nach inneren Parteikämpfen fiel V. 1335 an die Visconti bzw. Mailand, 1427 an Savoyen und kam über Sardinien mit diesem zum Königreich Italien (1861). | Großer Historischer Weltatlas II 48 (1300) C2; Maragnoni, G., Vercelli, 1931; Brizio, A. M., Vercelli, 1935; Keller, H., Adelsherrschaft und städtische Gesellschaft in Oberitalien, 1979; Ordano, R., Storia di Vercelli, 1982; Andenna, G., Vercelli, LexMA 8 1996, 1495ff.; Libro delle investiture del comune di Vercelli, hg. v. Degrandi, A., 2005; I Libri iurium duecenteschi del comune di Vercelli, hg. v. Fissore, G., 2 1-2, 2009 |
6265 | Verden (Hochstift, Fürstentum, Herzogtum, Residenz des Bischofs). V. an der Aller wird 810 erstmals als Ferdi (Furt) erwähnt. Vielleicht wurde um 785 oder etwas später von König Karl dem Großen dort ein Bistum gegründet. 985 erhielt der Mainz unterstellte und seit 849 nachweisbare Bischof die Grafenrechte im Sturmigau und das Marktrecht und Münzrecht für V., das 1192 erstmals Stadt genannt wird. Die erst im 12. Jahrhundert erkennbare Diözese reichte von V. bis in die Altmark. Das im 12. und 13. Jahrhundert entstandene weltliche Herrschaftsgebiet der seit dem Ende des 12. Jahrhunderts in Rotenburg residierenden Bischöfe war sehr klein und umfasste an geschlossenem Gut nur V., einige Dörfer der Umgebung (1283/1288 Dörverden, Schneverdingen, Visselhövede, Scheeßel, Freibann in Neuenkirchen un... | Wolff 331f.; Zeumer 553 II b 23; Wallner 702 WestfälRK 10; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E2, III 22 (1648) D2, III 38 (1789) C1; Schnath, G./Lübbing, H./Engel, F., Niedersachsen, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Wichmann, F., Untersuchungen zur ältesten Geschichte des Bistums Verden, Diss. phil. Göttingen 1905; Siedel, A., Untersuchungen über die Entwicklung der Landeshoheit und der Landesgrenzen des ehemaligen Fürstbistums Verden bis 1586, 1915; Müller, E., Die Entstehungsgeschichte der sächsischen Bistümer unter Karl dem Großen, Diss. phil. Göttingen 1938; Engelke, B., Die Grenzen und Gaue der älteren Diözese Verden, Niedersächs. Jb. f. LG. 21 (1948); Der Landkreis Verden, hg. v. Seedorf, H., 1962; Drögereit, R., Dom und Bistum Verden, 1970; Dom und Bistum Verden... |
6266 | Verden (Reichsstadt). Das erstmals 810 genannte V. an der Aller erscheint 1192 als Stadt. Diese löste sich allmählich von der Herrschaft des Bischofs und wurde seit 1405 als Reichsstadt behandelt. Da sie bei der Aufstellung der Reichsmatrikel 1521 mit einem angeblich zu hohen Ansatz von 60 Gulden monatlich belastet wurde, schwankte sie zwischen Reichsstandschaft und Landstandschaft. 1554 bat der Rat um Exemtion von der Reichsmatrikel. | Wolff 332; Hodenberg, W. v., Verdener Geschichtsquellen, Bd. 1f. 1856ff.; Meyer, C., Stadtgeschichte von Verden, 1913; Weise, E., Stadt und Bistum Verden im Mittelalter, Mitt. d. Stader Geschichtsvereins 30 (1955), 35ff.; Der Landkreis Verden, bearb. v. Berner, F., 1972; Schünemann, D., Vor- und Frühgeschichte der Stadt Verden, 1986; Schöttler, W., Die Stadt Verden im Kurfürstentum und Königreich Hannover, 1986; Siemers, J., Verden, 1986; Nerger, K., Geschichte der Stadt Verden, 1992. |
6267 | Verdun (Hochstift, Residenz des Bischofs), mhd. Virten. Um 350 gründete Sanctinus das stets klein bleibende (ca. 3000 Quadratkilometer) Bistum V. an der Maas. Unter dem merowingischen König Dagobert I. erhielt es reiche Güter. In der Mitte des 9. Jahrhunderts wurde es dem Erzbistum Trier unterstellt. 879 kam es zu Ostfranken. 997 bestätigte Kaiser Otto III. dem Hochstift die Übertragung der Grafschaft V. durch die bisherigen Grafen (Reichsunmittelbarkeit). Die Vogtei fiel in der Mitte des 12. Jahrhunderts von den Grafen von Bar an die Stadt V. bzw. an das Patriziat. Das Bistum geriet danach aber in starke Abhängigkeit vom Papst. Nach dem Aufstieg Verduns zur Reichsstadt wählte der Bischof Hattonchâtel zum Verwaltungssitz seines nicht sehr großen, im Kern der Diözese an der oberen Maas gele... | Wolff 302; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) C4; Die Territorien des Reichs 5, 96; Roussel, N., Histoire ecclésiastique et civile de Verdun, Bd. 1f. 2. A. 1864/1865; Clouet, M., Histoire de Verdun et du pays Verdunois, Bd. 1ff. 1867ff.; Morret, B., Stand und Herkunft der Bischöfe von Metz, Toul und Verdun, 1911; Hübinger, P., Die weltlichen Beziehungen der Kirche von Verdun zu den Rheinlanden, 1935; (Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, 309, Virdunensis, comitatus, pagus, territorium;) Histoire de Verdun, hg. v. Girardot, 1982; Hirschmann, F., Verdun, LexMA 8 1996, 1505ff.; Bauer, T., Lotharingien als historischer Raum, 1997; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 369 (Verdungau) ; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren,... |
6268 | Verdun (Reichsstadt), mhd. Virten. Bereits in keltischer Zeit bestand eine Siedlung Virodunum (Verodunum) (starke Festung) an der Maas. Der Ort kam 880/925 an das ostfränkische Reich. V. stand zunächst unter der Herrschaft des Bischofs von V. In der Mitte des 12. Jahrhunderts wurde die Vogtei des Hochstifts nach schweren Kämpfen in der Stadt dem Patriziat übertragen, womit der Anfang des Aufstiegs zur Reichsfreiheit gelegt war. 1552 besetzte Frankreich die Reichsstadt. 1648 gliederte es sie sich ein. | Wolff 309; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) C4; Clouet, M., Histoire de Verdun et du pays Verdunois, Bd. 1ff. 1867ff.; Hirschmann, F., Verdun im hohen Mittelalter, 1995; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 633. |
6269 | Verdungau (Gau um Verdun zwischen Methingau, Scarponagau, Blois, Barrois, Astenois und Dormois, territorium Virdunense, Virdunensis) | Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 8, II, 18, 32, 61, IV, 18, Virdunensis, comitatus, pagus, territorium, 309, Virdunensis, comitatus, pagus, territorium; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 289 Verdunois; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 369 (634 territorio Virdunensi), benannt nach Verdun (= feste Veste), pagus zwischen Methingau, Scarponagau, Blois, Barrois, Astenois und Dormois (Amel-sur-l’Etang bzw. Amel, Aubréville, Autrécourt-sur-Aire bzw. Autrécourt, Auzéville-en-Argonne bzw. Auzéville, Bannoncourt, Beney-en-Woëvre, Béthelainville, Bislée, Brauvilliers bzw. Brauville, Butgnéville, Buxières-sous-les-Côtes bzw. Buxières, Chaillon, Chauvoncourt, Conflans-en-Jarnisy, Dombasle-en-Argonne, Donco... |
6270 | Vergagni (Markgrafschaft, Fürstentum). 1696 erhob Kaiser Leopold I. das Reichslehen V. vom Marchesat zum Fürstentum. | Klein 167. |
6271 | Veringen (Grafschaft). Veringendorf bei Sigmaringen war Sitz eines Adelsgeschlechts, das später die Burg über Veringenstadt erbaute. Die Grafschaft V. kam am Ende des 13. Jahrhunderts (1280) an Habsburg. 1534/1535 fiel sie lehnsweise an die schwäbischen Hohenzollern, 1575/1576 an Hohenzollern-Sigmaringen. 1805 erlosch die Lehnshoheit Österreichs. Über Preußen (1849) kamen V. und Veringenstadt 1951/1952 an Baden-Württemberg. | Gumpelzhaimer 73; Wolff 46; Zillenbiller, E., Stadt Veringen, 1963; Kerkhoff, J., Die Grafen von Altshausen-Veringen, 1964; Genitz, F., Dorf und Stadt Veringen, 1972; Stadtwerdung im Landkreis Sigmaringen, Burg und Stadt Veringen, hg. v. Zillenbiller, E., 1985; Handbuch der baden-württembergischen Geschichte, Bd. 2 1995, 376. |
6272 | Vernagau (Gau südlich Kassels, Pfirnihgau, Firnihgouwe, Vernika) | Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 17 Pfirnihgau (Dillich); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 15, 26, 31, 33, Firnihgouwe, Vernika, Vernagau. |
6273 | Vernich (reichsunmittelbare Herrschaft).. V., dessen Name auf eine villa eines als Legionär dienenden Römers Varinius in der Nähe des jetzigen Friedhofs Großvernichs bei Euskirchen zurückgeführt wird, erscheint 1145 als reichsunmittelbare Herrschaft. In Groß-Vernich wurde um 1300 eine zweiteilige Wasserburg errichtet. Innerhalb Nordrhein-Westfalens wurde die früher selbständige Gemeinde am 1. Juli 1969 in die Gemeinde Weilerswist im Kreis Euskirchen eingemeindet. | freundlicher brieflicher Hinweis von Karl-Friedrich Kollenbach. |
6274 | Verona (Markgrafschaft, Stadtkommune, Stadtstaat). V. an der mittleren Etsch kam vielleicht von den Rätern 89 v. Chr. an die Römer. Wahrscheinlich war es seit dem 3. Jahrhundert Sitz eines Bischofs. Nach dem Sieg über Odoaker 489 errichtete in dem deutsch Bern genannten Ort Theoderich der Große (Dietrich von Bern) seine Residenz. Unter den Langobarden war Verona Sitz des Königs Alboin, ab 572 eines langobardischen Herzogs, ab 774 eines fränkischen Grafen. 952 trennte König Otto I. zur Sicherung des Brennerübergangs das Gebiet an der Etsch als Mark Verona vom Reich Berengars von Ivrea ab und belehnte damit den Herzog von Bayern. 976 kam diese Mark zum neuen Herzogtum Kärnten, war aber seit dem Aussterben der Eppenstein (Eppensteiner) 1122 nur noch durch Personalunion mit ihm verbunden, wurd... | Großer Historischer Weltatlas II 18 (919-1056) G4, 66 (1378) F6; Cipolla, C., La storia politica di Verona, Verona 1954; Verona e il suo territorio, hg. v. Istituto per gli studi storici veronesi, 1960ff.; Mor, C. G., Verona e il suo territorio, 1964; Cipolla, C., Compendio della storia politica di Verona, 1976; Castagnetti, A., La Marca veronese-trevigniana, 1986; Varanini, G., Verona, LexMA 8 1996, 1546ff. |
6275 | Vestenberg (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die V. (bei Ansbach) zum Kanton Odenwald, Kanton Altmühl und Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken. Im 17. Jahrhundert waren sie mit Burghaslach und Breitenlohe im Kanton Steigerwald immatrikuliert. V. kam 1288 von den Ansbacher Vögten von Dornberg erbweise an die Herren von Heideck (Heydeck), 1435 an die Eyb, die es 1724 an die Markgrafen von Ansbach verkauften. S. Preußen, Bayern. | Stieber; Bechtolsheim 13, 18, 194; Riedenauer 128; Stetten 33; Rahrbach 279. |
6276 | Vetzberg (Ganerbschaft). Die Burg V. (d. h. Vogtsberg) bei Gießen wird 1152 erstmals erwähnt. Im 13. Jahrhundert verbanden sich die Burgmannen von V. zu einer großen Ganerbschaft. 1765 bestand diese nur noch aus vier adligen Familien. Sie verkaufte ihre Rechte an Nassau-Weilburg und löste sich auf. Über Nassau kam V. 1866 an Preußen und 1945 an Hessen. | Kellner, W., Der Vetzberg, (in) Heimatkalender des Kreises Wetzlar, 1952; Geschichtlicher Atlas von Hessen, Inhaltsübersicht 34; Jendorff, A., Condominium, 2010. |
6277 | Vetzer s. Fetzer | |
6278 | Vianden (Grafen). Nach der Burg V. an der Our nannten sich von den Grafen von Sponheim abstammende, seit 1090 bezeugte Grafen (seit der Mitte des 12. Jahrhunderts). 1264 wurden sie nach zahlreichen Fehden Vasallen der Grafen von Luxemburg. 1331 heiratete Adelheid von V. Graf Otto II. von Nassau (Nassau-Dillenburg) und vererbte die Hälfte des Gutes an ihren Sohn Johann. Die andere Hälfte gelangte 1417/1420 von Simon von Sponheim an Johanns Sohn Engelbert I. von Nassau in Breda. Die nassauische Grafschaft umfasste die Herrschaften Bütgenbach und Sankt Vith (Vith) (im heutigen Belgien), die Herrschaft Dasburg (mit zeitweise Pronsfeld) und V. Nach der Besetzung durch Frankreich kam 1815 der größte Teil Viandens an Preußen. V. fiel an Luxemburg. | Wolff 57; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D4; Schuppener, U., Die Grafschaft Vianden und ihre Zugehörigkeit zu Nassau, Nassauische Annalen 107 (1996), 7ff.; Herborn, W., Vianden, LexMA 8 1996, 1611ff. |
6279 | Vianen (Herrschaft). Die Herrschaft V. in den späteren Niederlanden gehörte zu Brederode, dann zu Dohna. 1687 wurde sie von den Grafen von Lippe erheiratet. 1725 fiel sie durch Abtretung an die Generalstaaten der Niederlande zurück. | |
6280 | Vic (Residenz des Bischofs von Metz) | Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 607. |