401 | Banzgau (Gau um die Burg Banz nördlich Bambergs, Banzgouwe), | Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 2 (Rattelsdorf); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 33, IV, 9, 14, Banzgouwe, rus Banzense; Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 48 Banzgouwe. |
402 | Bar (Grafen, Herzöge, Residenz). Das Gebiet an der oberen Maas stand seit etwa 959 unter der Herrschaft der Herzöge von Lothringen (Oberlothringen). Um 960 errichtete Herzog Friedrich I. an der Grenze Lothringens zur Champagne die Burg Barrum Ducis (Bar-le-Duc). Die umliegenden Güter fielen beim Tod Herzog Friedrichs II. 1033 über eine Tochter an die späteren Grafen von B. Zu ihren Gütern gehörten Bar-le-Duc, Gondrecourt, die Vogtei über Saint-Mihiel (Saint Mihiel), Amance, Mousson an der Mosel sowie Briey mit Diedenhofen (Thionville), das später an Luxemburg kam. Nachdem 1284 Frankreich die Champagne erlangt hatte, musste Graf Heinrich III. 1301 die Güter links der Maas mit B. dem König von Frankreich zu Lehen auftragen. Am 13. 3. 1354, an dem Luxemburg Herzogtum wurde, fasste Karl IV. di... | Wolff 303; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) C4, II 78 (1450) F4, III 22 (1648) B4; Servais, V., Annales historiques du Barrois de 1352 à 1411, Bd. 1, 2 1865ff.; Grosdidier de Matons, M., Le Comté de Bar, 1921; Grosdidier de Matons, M., Catalogue des actes de Bar de 1022 à 1239, 1922; Bichelonne, F., Le comté de Bar après le traité de Bruges, Diss. masch.schr. 1962 (Ec. de Chartes); Actes des comtes de Bar, I, 1033-1190, hg. v. Parisse, M., 1972 (masch.); Thomas, H., Zwischen Regnum und Imperium. Die Fürstentümer Bar und Lothringen zur Zeit Kaiser Karls IV., 1973; Poull, G., La maison de Bar, Bd. 1 (bis 1239), 1977; Thomas, H./Parisse, M., Bar, LexMA 1 1980, 1427f. ; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 156 (Pont-à-Mousson und Bar); Höfe und Residenzen im spätmittelalter... |
403 | Bar-le-Duc* (Residenz der Herzöge von Bar) | Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 2, 36. |
404 | Barbelstein (Herrschaft), Berwartstein. Um das Schloss B. nordwestlich von Weißenburg im Elsass bildete sich eine Herrschaft. Sie stand später den Herren von Waldenburg zu. Sie gehörte mit Schöneck zur Unterstatthalterschaft Weißenburg in der Landgrafschaft Elsass bzw. Unterelsass (Niederelsass) und fiel mit dem Elsass an Frankreich. 1815 kam B. an Österreich, 1816 an Bayern und 1946 an Rheinland-Pfalz. | Wolff 294. |
405 | Barbiano di Belgiojoso d'Este (Reichsfürst). 1769 wurde Antonio Maria B. zum Reichsfürsten erhoben. | Klein 170. |
406 | Barby (Grafen) s. Arnstein-Barby | |
407 | Barchfeld (Ort, Herrschaft). B. nahe der Werra an der Kreuzung der Straßen von Nürnberg nach Niederdeutschland und von Frankfurt nach Erfurt wird 933 erstmals genannt. 1330 kam es von den Frankenstein an die Grafen von Henneberg, die es nach mehreren Verpfändungen (1350 an Fulda, dann an die Herren von Stein (Stein-Liebenstein) sowie die Landgrafen von Hessen) ab 1521 dauernd mit Hessen teilen mussten. 1583 fiel es ganz an Hessen. Auf der seit 1690 erbauten Burg Wilhelmsburg hatte die Linie Hessen-(Philippstal-)Barchfeld ihren Sitz. S. Hessen-Barchfeld. | Volkmar, K., Tausend Jahre Barchfeld, 1933. |
408 | Bardengau (Gau um Ilme rechts der Luhe links der Elbe bei Bardowick, Lüneburg und Uelzen, Bardunga, Bardanga, Bardaga) | Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 3 (Bardowick bzw. Bardewick, Ochtmissen, Wittorf, Brietlingen, Buntenburg/Lüneburg, Addenstorf, Groß Hesebeck bzw. Großhesebeck, Klein Hesebeck bzw. Kleinhesebeck, Bahnsen, Suderburg, Emmendorf, Lüder, Riestedt, Halligdorf, Bollensen bzw. Großbollensen, Klein Bollensen bzw. Kleinbollensen, Tätendorf, Wichmannsburg bzw. Wichmannsdorf, Rohrstorf, Brockhimbergen, Havekost, Kettelstorf bzw. Kettelsdorf, Groß Liedern bzw. Großliedern, Klein Liedern bzw. Kleinliedern, Nettelkamp bzw. Nettelcamp, Wrestedt); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 114 (Bahnsen, Bollensen, Holdenstedt, Lüder, Nettelkamp, Oldenstadt, Riestedt, Suderburg, Wrestedt); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 23, 3... |
409 | Bärenfeld (Reichsfürsten). 1742 wurden die beiden Söhne Karl Friedrichs von Anhalt-Bernburg mit der 1719 zur Reichsgräfin von Ballenstedt erhobenen Tochter eines Kanzleirates unter dem Namen der Fürsten von B. in den Reichsfürstenstand erhoben. Bereits 1701 hatten die Gattin Leopolds von Anhalt-Dessau, die Apothekerstochter Anna Luisa Föse, und ihre Söhne den Reichsfürstenstand erhalten. | Klein 189. |
410 | Bärenwalde, Bärwalde (Herrschaft). Die Herrschaft B. gehörte zur Mark Brandenburg und war nach einem Verzeichnis von 1577 mit Havelland, Glien, Bistum Brandenburg, Zauche, Beelitz, Zossen, Teupitz, Beeskow, Storkow und allen anderen Teilen der Mittelmark (Neumark) verwaltungsmäßig zusammengeschlossen. | |
411 | Bargau (reichsritterschaftliche Herrschaft). Das erstmals 1326 erwähnte B. (Bargen) bei Schwäbisch-Gmünd ist vielleicht ursprünglich ellwangisches, dann hohenlohisches Lehen der Herren von Rechberg, die 1393 die Herrschaft zu eigen erwarben und 1544 an die Reichsstadt Schwäbisch Gmünd verkauften. Mit ihr kam B. 1802/1803 an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg. | Hölzle, Beiwort 88; Schulz 275; Seehofer, J., Bargau in Geschichte und Gegenwart, 1953. |
412 | Bargensis pagus? (zum Ortsnamen Barr) | Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 18, IV, 20, Bargensis pagus. |
413 | Barille (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die B. mit einem Anteil an den Rittergütern Gündringen und Dürrenhardt (Durrenhardt), den sie zwischen 1753 und 1759 an die Eck und Hungersbach verkauften, zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. | Hellstern 200; Kollmer 375. |
414 | Baringau (Gau in der Rhön), Behrunger Mark | Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 3f., 6-8 Baringheimero marca;Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 134 (Fladungen, Nordheim vor der Rhön, Sondheim vor der Rhön, Ostheim vor der Rhön, Westheim, Elsbach bzw. Oberelsbach, Unterelsbach). |
415 | Barmstedt (Amt). Nach B. bei Pinneberg nannten sich im 12. Jahrhundert Herren von B. (Barmstede). Das Dorf gehörte zu dem Teil der Herrschaft Pinneberg, der nach dem Aussterben der Grafen von Schaumburg (Schauenburg) 1640 an den Herzog von Gottorp (Gottorf) fiel. Dieser verkaufte 1649 das Amt B. an den königlichen Statthalter Christian Rantzau, der 1650 zum Reichsgrafen erhoben wurde. 1726 zog der König von Dänemark das Amt ein. 1865 kam B. zu Preußen, 1946 zu Schleswig-Holstein. S. Rantzau, Schleswig-Holstein. | Wolff 455; Barmstedt. Stadt und Kirchspiel. Eine geschichtliche Schau, hg. v. Dössel, H., Teil 1ff. 1936ff. |
416 | Bärnegg (Herrschaft). Die Burg B. in der Elsenau wurde vermutlich von Gottfried von Schildgraben im letzten Viertel des 12. Jahrhunderts erbaut. Sie wurde Mittelpunkt einer geschlossenen Rodungsherrschaft und erscheint urkundlich erstmals 1316. Im 15. Jahrhundert wurde die Herrschaft B. von Österreich abgetrennt und mit der Steiermark verbunden. 1490 entzog sie der Kaiser den Pernern, gab sie aber 1529 wieder zurück. 1550/1571 kam sie erbweise an die Rindsmaul. | Hofer, E., Die Herrschaft Bärnegg in der Elsenau, Diss. phil. Graz 1967. |
417 | Barr, Barre (Reichsdorf, Herrschaft). B. am Ostfuß der Vogesen war ursprünglich Reichsgut. Am 6. 6. 1409 erlaubte König Ruprecht seinem Sohn, dem Pfalzgrafen Ludwig bei Rhein, das Reichsdorf (Barre) - sowie Heiligenstein, Gertweiler (Gertwiler), Goxweiler (Goxwiler), Oberburgheim und Niederburgheim - als Reichspfandschaft innezuhaben. 1472 kam die daraus gebildete Herrschaft an die Pfalz, 1568 durch Kauf an die Reichsstadt Straßburg. 1790 endete sie innerhalb Frankreichs. | Hugo 470; Wolff 295; Hölzle, Beiwort 91; Crämer, M., Verfassung und Verwaltung Straßburgs 1521-1681, 1931; Wunder, G., Das Straßburger Landgebiet, 1967. |
418 | Barre (Reichsdorf) s. Barr | |
419 | Barrensis pagus (Gau, Grafschaft um Bar-le-Duc in Lothringen, Barrense, Barrois). | Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 3 (Masangias, Villare); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 32, Barrensis pagus (zum Ortsnamen Bar-le-Duc); Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 38. |
420 | Barrois(Gau, Grafschaft um Bar-le-Duc in Lothringen, Barrense, Barrensis pagus). | Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 3 (Masangias, Villare); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 32, Barrensis pagus (zum Ortsnamen Bar-le-Duc); Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 38. |