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5861Notgeld (Wort in älteren deutschen Rechtsquellen ab1349 vereinzelt belegt, N.) ist u. a. das bei Mangel an Zahlungsmitteln in Krisenzeiten behelfsmäßig ausgegebene →Geld. Es findet sich bereits in dem 15. Jahrhundert. Bedeutung erlangt es vor allem in und nach dem Ersten Weltkrieg.Keller, A., Das deutsche Notgeld 1914, 1976; Deutsches Notgeld 12, 2011
5862Notgericht (Wort ab etwa 1340 in älteren deutschen Rechtsquellen belegt, N.) in Notfällen abgehaltenes außerordentliches GerichtDie Protokolle des Duisburger Notgerichts, hg. v. Mihm, M., 1994
5863Nötigung (Wort ab 1000 in älteren deutschen Rechtsquellen vereinzelt belegt, F., Verb nötigen 10. Jh.) ist das Zwingen eines anderen mit Gewalt oder durch Drohung mit einem empfindlichen Übel zu einer nicht gewollten Handlung, Duldung oder Unterlassung. Gegenüber verschiedenen Einzelfällen wird die Nötigung als allgemeiner Straftatbestand erst spät erfasst.His, R., Geschichte des deutschen Strafrechts bis zur Karolina 1928, Neudruck 1967, 138; Hruschka, J., Die Nötigung im System des Strafrechts, (in) JZ 1995, 737ff.; Balthasar, S., Die Tatbestände der Vergewaltigung und sexuellen Nötigung, 2001; Offenloch, W., Erinnerung an das Recht – Der Streit um die Nachrüstung, 2005; Jakobs, G., Nötigung, 2015
5864Notitia (lat. [F.] Nachricht) ist in dem Frühmittelalter die objektiv gefasste, nach Heinrich Brunner angeblich in Gegensatz zu der dispositiven, subjektiv gefassten (lat.) carta (F.) nur beweisbedeutsame Urkunde.Köbler, LAW; Redlich, O., Die Privaturkunden des Mittelalters, 1911; Brunner, H., Abhandlungen zur Rechtsgeschichte, hg. v. Rauch, K., Bd. 1 1931, 458; Fichtenau, H., Das Urkundenwesen in Österreich vom 8. bis zum frühen 13. Jahrhundert, 1971; Johanek, P., Zur rechtlichen Funktion von Traditionsnotiz, Traditionsbuch und früher Siegelurkunde, (in) Recht und Schrift im Mittelalter, hg. v. Classen, P., 1977, 131; Wild, J., Charta und Notitia im Herzogtum Bayern, (in) FS Koch 2007, 27ff.
5865Notker (der Deutsche) von Sankt Gallen (um 950-Sankt Gallen 29. 6. 1022) ist der bedeutendste Schriftsteller des Althochdeutschen. In deutschlateinischer Mischprosa übersetzt er verschiedene geistliche und weltliche Schriften aus dem Lateinischen. Dabei erfasst er auch rhetorische Grundfiguren (beispielsweise in der Gerichtsrede) und zeigt damit eine Vorstufe der Rechtswissenschaft in Deutschland auf.Köbler, DRG 79, 82; Die Schriften Notkers und seiner Schule, hg. v. Piper, P., Bd. 1ff. 1982ff.; Köbler, G., Stadtrecht und Bürgereinung bei Notker von St. Gallen, 1974; Köbler, G., Vorstufen der Rechtswissenschaft, ZRG GA 100 (1983), 75; Ochsenbein, P./Schmuki, K., Die Notkere im Kloster St. Gallen, 1992; Scherabon Firchow, E., Notker der Deutsche, 2000; Die spätalthochdeutschen Wessobrunner Predigten im Überlieferungsverbund mit dem Wiener Notker. Eine neue Ausgabe, hg. v. Hellgardt, Ernst, 2014; Der Münchener Psalter aus dem 14. Jahrhundert. Eine Bearbeitung von Notkers Psalter, hg. v. Tax, P., 2016
5866Notorietät (Wort Lauenburg 1599 einmal in älteren deutschen Rechtsquellen aus dem mittellateinischen Umfeld aufgenommen, F.) Offenkundigkeit
5867Notrichter (Wort nicht in älteren deutschen Rechtsquellen und in dem Karlsruher Virtuellen Katalog belegt, M.) in Notfällen tätiger Richter
5868Notstand (Wort in älteren deutschen Rechtsquellen ab 1696 vereinzelt belegt, M.) ist der Zustand gegenwärtiger Gefahr für rechtlich geschützte Interessen, dessen Abwendung nur auf Kosten fremder Interessen möglich ist. Schon in dem römischen Recht befreit sachlich der Notstand in Einzelfällen von Strafe. Ähnliches gilt in dem Mittelalter. Danach befasst sich Art. 166 der Constitutio Criminalis Carolina (1532) mit dem Stehlen in Hungersnot. Erst in dem 20. Jahrhundert wird der Notstand strafrechtlich schärfer erfasst. Privatrechtlich schließt schon das römische Recht einzelne Handlungen von einer Ersatzpflicht aus. Erst in dem 19. Jahrhundert wird dies wissenschaftlich verallgemeinert und danach in den §§ 228, 904 in das deutsche Bürgerliche Gesetzbuch (1896/1900) aufgenommen. Der übergeset...Kaser § 36 II 5; Kroeschell, DRG 2; Janka, K., Der strafrechtliche Notstand, 1878; Titze, H., Die Notstandsrechte, 1897; Mommsen, T., Römisches Strafrecht, 1899, Neudruck 1961, 653, 830; Curschmann, F., Hungersnöte im Mittelalter, 1900, Neudruck 1970; Würzburger, J., Das Recht des strafrechtlichen Notstandes, 1903; Rabe, K., Die Entwicklung des Notstands, Diss. jur. Göttingen 1930; Henkel, H., Der Notstand, 1932; Walter, H., Das Staatsnotrecht, Diss. jur. Göttingen 1937; Benda, E., Die Notstandsverfassung, 1966, 3. A. 1968, 10. A. 1968; Ungern-Sternberg von Pürkel, J., Untersuchungen zum spätrepublikanischen Notstandsrecht, 1970; Wacke, A., Notwehr und Notstand, ZRG RA 106 (1989), 469; Blomeyer, P., Der Notstand in den letzten Jahren von Weimar, 1999; Esklony, D., Das Recht des inneren Not...
5869Notstandsgesetze (Wort in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt, N.) ist die Sammelbezeichnung für die Gesamtheit der 1968 in Zusammenhang mit einer Verfassung für den Fall eines Staatsnotstands geschaffenen einfachen Bundesgesetze der Bundesrepub-lik Deutschland (beispielsweise Ernährungssicherstellungsgesetz, Schutzbaugesetz, Abhörgesetz).Arndt, A. u. a., Notstandsgesetz – aber wie?, 1962; Schäfer, F., Die Notstandsgesetze, 1966; Bender, E., Die Notstandsverfassung, 1966, 10. A. 1968
5870Nottarp, Hugo Hermann Adolf (Gelsenkirchen 3. 2. 1886-Hamburg 14. 1. 1974) Vater Amtsgerichtsrat, Jugend in Bielefeld, humanistisches Gymnasium Bielefeld, 1904 Abitur, Studium Philosophie, Geschichte Univ. Münster, 1904 Straßburg, 1905 Bonn, 1905 Berlin, 1905 Münster, August 1909 Promotion (Dr. phil. Die Vermögensverwaltung des münsterschen Domkapitels im Mittelalter) Univ. Münster, Studium Rechtswissenschaft Univ. Bonn, 1913 Vorbereitungsdienst, 26. 10. 1917 zweite jur. Staatsprüfung, 1917 wiss. Ass. Univ. Berlin (Ulrich Stutz), 29. 01. 1918 Promotion (Dr. iur.) (magna cum laude, Die Bistumserrichtung in Deutschland im 8. Jahrhundert, als Habilitationsschrift angerechnet), 05. 08. 1918 Habilitation Univ. Bonn (Kirchenrecht, später deutsches Recht), Februar 1918 Hilfsrichter Amtsgericht Bi...Benkert, C., Die juristische Fakultät der Universität Würzburg 1914 bis 1960, 2005
5871Nottestament (Wort - als Ansatz - in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt, N.) ist ein in besonderer Gefahrensituation (beispielsweise Krieg, Krankheit) in vereinfachter Form zu errichtendes →Testament, das seit 1888 als Nottestament bezeichnet wird. In Österreich wird 2004 das Nottestament vereinheitlicht.Krey, R., Das Not-Testament, 6. A. 1912, 10. A. 1935; Coing, H., Europäisches Privatrecht, Bd. 1f. 1985ff.
5872Nottingham an dem Trent erscheint in dem 6. Jahrhundert (Snotingaham). 1155 wird sein Stadtrecht bestätigt. 1881/1948 erhält es eine Universität.Barley, M./Straw, I., Nottingham, 1969
5873Notverkauf (Wort in älteren deutschen Rechtsquellen 1760 einmal belegt, M.) ist der wie die Schuldknechtschaft in älteren Zeiten bei Bedarf verschiedentlich mögliche Verkauf von Frau und Kind oder auch verderblicher Waren.Wester, W-. Der Notverkauf nach § 379 HGB, 1913; Mayer-Maly, T., Das Notverkaufsrecht des Hausvaters, ZRG RA 75 (1958), 116ff.; Memmer, M., Ad servitutem aut ad lupanar, ZRG RA 108 (1991), 21ff.
5874Notverordnung (Wort in älteren deutschen Rechtsquellen nur 1830 einmal belegt, F.) ist die (für Notfälle gedachte, die Gewaltenteilung durchbrechende) →Verordnung mit Gesetzeskraft. Sie findet sich sachlich bereits in dem ausgehenden 18. Jahrhundert (England 1766, Baden 1818, Württemberg 1819, Österreich Kremsierer Entwurf 1849, Märzverfassung 1849, Februarverfassung 1861, Dezemberverfassung 1867 Notverord-nungsrecht des Kaisers, 1914/1917 auch der Regierung, 1929 des Bundespräsidenten), danach sehr häufig beispielsweise auf Grund des deutschen Ermächtigungsgesetzes des Deutschen Reiches von dem 4. 8. 1914 in der Zeit des Ersten Weltkriegs und auf Grund des Art. 48 II der Weimarer Reichsverfassung in der so genannten Weimarer Republik (1931 41, 1932 60 Notverordnungen).Köbler, DRG 174, 231, 243; Kroeschell, 20. Jahrhundert; Spiegel, L., Die kaiserlichen Verordnungen, 1893; Hatscheck, J., Der Ursprung der Notverordnungen, (in) Zeeitschrifrt ür Privat- und öffentliches Recht der Gegenwart 27 (1900, 1ff.; Friedmann, A., Geschichte und Struktur der Notstandsverordnungen, 1903; Gather, H., Das Notstandsrecht, Diss. jur. Köln 1963; Hasiba, G., Das Notverordnungsrecht in Österreich, 1985; Gusy, C., Weimar – Die wehrlose Republik?, 1991; Maltschew, R., Der Rückerwerb eigener Aktien, 2004; Becker, M., Notverordnung und Decreto-Legge, 2020
5875Notweg (Wort ab 1346 in älteren deutschen Rechtsquellen vereinzelt belegt, M.) ist die Verpflichtung eines Eigentümers eines Grundstücks, die Benutzung seines Grundstücks zu dem Durchgehen, Durchfahren oder Durchreiten durch den Eigentümer eines anderen Grundstücks, dem ohne Verschulden seines Eigentümers die zu der ordnungsgemäßen Benutzung notwendige Verbindung mit einem öffentlichen Weg fehlt, gegen Entschädigung zu dulden. Der Notweg ist als nachbarrechtliche Eigentumsbeschränkung sachlich bereits dem römischen Recht bekannt. Er findet sich auch in dem Mittelalter und in der Neuzeit.Kaser § 23 III 3; Hübner § 37; Hillmer, T., Der Notweg nach römischem Recht, 1904; Rüdenberg, P., Das Notwegrecht, 1905; Buch, G., Der Notweg, 1919; Caroni-Rudolf, K., Der Notweg, Diss. jur. Bern 1969; Bader, K., Studien zur Rechtsgeschichte des mittelalterlichen Dorfes, Bd. 3 1973, 192; Coing, H., Europäisches Privatrecht, Bd. 1 1985, 313ff.; Eggensperger, A., Notwegrecht, Diss. jur. Würzburg 2000; Höfle, P., Notwegerecht, 2009
5876Notwehr (Wort ab um 1150 belegt, F.) ist die Verteidigung, die erforderlich ist, um einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff von sich oder einem anderen abzuwehren. Bereits in dem römischen Recht ist es erlaubt, Gewalt mit Gewalt zurückzuweisen. In dem Frühmittelalter erscheint die Notwehr ansatzweise, in dem Hochmittelalter und Spätmittelalter häufiger (so genannter →Schwabenspiegel um 1275). Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts wird die Notwehr von der Verteidigung von Leib und Leben auf jedes Rechtsgut ausgedehnt (Allgemeines Landrecht Preußens 1794).Kaser § 36 II 5; Kroeschell, DRG 2; Köbler, DRG 87, 119, 158, 208; Mommsen, T., Römisches Strafrecht, 1899, Neudruck 1961; His, R., Geschichte des deutschen Strafrechts bis zur Karolina, 1928, Neudruck 1967, 34; Hellbling, E., Versuch, Notwehr und Mitschuld, FS H. Eichler, 1977, 241; Koch, B., Rechtsbegriff und Widerstandsrecht, 1985; Haas, R., Notwehr und Nothilfe, 1978; Wacke, A., Notwehr und Notstand, ZRG RA 106 (1989), 469; Köbler, U., Werden, Wandel und Wesen des deutschen Privatrechtswortschatzes, 2010
5877Notzivilehe (Wort in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt, F.) ist die bei Verweigerung der Eheschließung wegen eines kirchenrechtlichen Ehehindernisses mögliche weltliche Eheschließung (beispielsweise in Österreich 25. 5. 1868 Eherechtsgesetz, 1870 relative Notzivilehe für keiner anerkannten Kirche angehörende Menschen).Floßmann, U., Österreichische Privatrechtsgeschichte, 1983, 5. A., 2005, 7. A. 2014, 8. A. 2019; Hoke, R., Österreichische und deutsche Rechtsgeschichte, 2. A. 1996; Lanzinger, M., Verwaltete Verwandtschaft – Eheverbote, kirchliche und staatliche Dispenspraxis im 18. und 19. Jahrhundert, 2015
5878Notzucht (Wort ab Braunschweig 1227 in älteren deutschen Rechtsquellen belegt, F.) ist eine ältere, in Deutschland 1973, in Österreich 1989 und in der Schweiz 1992 aufgegebene Bezeichnung für die Vergewaltigung einer Frau (lat. oppressio [F.], violentia [F.]), die ihrerseits seit dem 16. Jahrhundert das noch ältere (ahd.) notnumft verdrängt.Mommsen, T., Römisches Strafrecht, 1899, Neudruck 1961, 664; Wahl, G., Zur Geschichte des Wortes Notzucht, in Z. f. d. P. 9 (1907), 7; His, R., Das Strafrecht des deutschen Mittelalters, Bd. 2 1935, 150; Brundage, J., Law, Sex and Christian Society, 1987; Künzel, C., Unzucht – Notzucht – Vergewaltigung, 2003
5879novale (lat. [N.]) Neubruch (Novalzehnt, Neubruchzehnt)
5880Novalis (ab 1798 Pseudonym für Georg Philippo Friedrich von Hardenberg) (Schloss Oberwiederstedt bei Hettstedt in Sachsen-Anhalt-Weißenfels 25. 3. 1801), Sohn eines Salinendirektors Sachsens, wird nach dem Studium von Recht, Philosophie, Geschichte und Naturwissenschaft in Jena, Leipzig und Wittenberg (1794 juristisches Examen mit bester Note) sowie der Montanwissenschaften in Freiberg 1796 in der Salienverwaltung tätig und 1800 Amtshauptmann in dem Thüringischen Kreis, erkrankt aber an Tuberkulose. In seinem kurzen Leben wird er einer der wichtigsten Frühromantiker.
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