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#ZWERGLiterature
5541Mordbrand (Wort vielleicht in Friesland ab dem 10. Jh. belegt, M.) ist die heimlich verübte →Brandstiftung, als deren Strafe in dem Sachsenspiegel (1221-1224) das Rädern erscheint.His, R., Das Strafrecht des deutschen Mittelalters, Bd. 1f. 1920ff., Neudruck 1964; Spicker-Beck, M., Räuber, Mordbrenner, umschweifendes Gesind, 1995
5542More geometrico (lat.) auf geometrische Art (beispielsweise durch Pufendorf [1672] erfolgende Rechtswissenschaft) →mos geometricusKöbler, DRG 146
5543Mores (lat. [M.Pl.], Sg. mos) sind in dem römischen Recht die (hergebrachten) Sitten (der Väter [lat. maiorum]). Sie beeinflussen vor allem das altrömische Recht.Söllner § 6; Köbler, DRG 17, 51; Kaser, M., Mores maiorum und Gewohnheitsrecht, ZRG RA 59 (1939), 52; El Beheiri, N., Das regimen morum der Zensoren - Die Konstruktion des römischen Gemeinwesens, 2012; Pintarić, S., Vereinbarungen contra bonos mores in der Kanonistik, 2019
5544Morganatisch (Wort in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt und in dem 18. Jh. aus dem Mittellateinischen sowie mittelbar aus dem Mittelhochdeutschen abgeleitet, Adj.) ist eine von der →Morgengabe abgeleitete Bezeichnung. Die morganatische Ehe (Ehe zu der linken Hand) ist eine zuerst in dem spätmittelalterlich-oberitalienischen Recht (Mailand) bezeugte, bis 1875/1918 (für den Adel) zulässige Form der →Ehe. Zwischen Mann und Frau tritt (vor allem wegen Standesungleichheit gewollt) keine Rechtsgemeinschaft ein. Die Kinder werden, obwohl der Vater die väterliche Gewalt über sie hat, nur der Mutter zuge-rechnet.Geschichte morganatischer und legitimierter Fürsten- und Grafenehen in Deutschland, 1874; Weyhe-Eimke, A. v., Die rechtmäßigen Ehen des hohen Adels, 1895; Feine, H., Kirchliche Rechtsgeschichte, 1950, 5. A. 1972; Duncker, A., Gleichheit und Ungleichheit in der Ehe, 2003; Willoweit, D., Standesungleiche Ehen des regierenden hohen Adels in der neuzeitlichen deutschen Rechtsgeschichte, 2004
5545Morgengabe (Wort anscheinend ab 587 in älteren deutschen Rechtsquellen belegt und für das Germanische erschließbar sowie in den Bestandteilen mit dem Indogermanischen verbindbar, F.) ist spätestens seit dem Frühmittelalter eine Gabe (meist) des Mannes an die Frau nach der Hochzeitsnacht (beispielsweise Schmuck, Vieh, Leute, Grundstücke, Geld). Sie wird vielfach von dem Mann verwaltet. Das an der Morgengabe entwickelte besondere Erbrecht schwindet zuerst in den Städten des hohen Mittelalters (vgl. aber § 1232 ABGB).Hübner 665; Kroeschell, DRG 1, 2; Köbler, DRG 88, 123; Schröder, R., Geschichte des ehelichen Güterrechtes in Deutschland, Bd. 1ff. 1863ff.; Brauneder, W., Die Entwicklung des Ehegüterrechts in Österreich, 1973, 45, 124
5546Morgensprache (Wort ab 1230/1240 in älteren deutschen Rechtsquellen belegt und in den Bestandteilen mit dem erschließbaren Germanischen und Indogermanischen verbindbar, F.) eine ZunftversammlungGenossenschaftliche Strukturen in der Hanse, hg. v. Jörn, N., 1999
5547mors (F.) civilis (lat.) →bürgerlicher TodBorgmann, B., Mors civilis 1969; Borgmann, B., Mors civilis, Ius commune 4 (1972), 81
5548Mortgage (Wort in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt, Sb.) ist in dem mittelalterlichen französischen Recht das zu der Fruchtziehung an dem Pfandgrundstück berechtigende Pfandrecht.Hübner 405; Viollet, P., Droit privé, 1905, 784; Romain, A., Das Mortgage – Eine entwicklungsgeschhichtliche und rechtsvergleichende Studie, 1956; Godding, P., La survie du mortgage dans les pays meriodionaux, in) TRG 55 (1987), 365ff.
5549mortuarium (lat. [N.]) eine Sterbefallabgabe, Todfall
5550Mortuus redhibetur (lat.). Der Tote wird zurückgewährt (gemeint ist der zufällig untergegangene Sachgegenstand eines Austauschgeschäfts).Caemmerer, E. v., Mortuus redhibetur, FS K. Larenz, 1973, 621; Liebs, D., Lateinische Rechtsregeln, 7. A. 2007 (Ulpian, um 170-223, Digesten 21, 1, 31 § 11)
5551Morus (More), Thomas Sir (London 7. 2. 1478-6. 7. 1535), Juristensohn, wird nach dem Studium der alten Sprachen und des Rechtes in London 1501 Rechtsanwalt, 1504 Parlamentarier in dem Unterhaus, 1510 undersheriff und 1529 als erster Laie Lordkanzler. Befreundet mit Erasmus von Rotterdam verfasst er, beeinflusst von der Entdeckung Amerikas, 1516 eine zeitkritische Beschreibung eines idealen Staates (Utopia, Nirgendland). Weil er nach der Scheidung Heinrichs VIII. von Katharina von Aragon und der daraufhin erfolgenden Trennung Englands von der katholischen Kirche einen Eid auf den anglikanischen König Heinrich VIII. verweigert, wird er 1535 wegen Hochverrats hingerichtet.Chambers, R., Thomas More, 1935; Guy, J., Sir Thomas Morus, 1979; Trapp, J., Erasmus, Colet and More, 1991; Ackroyd, P., The Life of Thomas More, 1999; Thomas More’s Trial by Jury, hg. v. Kelly, H. u. a., 2011
5552mos (lat. [M.]) Sitte →mores (M.Pl.) SittenGehrke, H., Römischer mos und griechische Ethik, (in) HZ 258 (1994), 593; Mos maiorum hg. v. Linke, B. u. a., 2000
5553mosaisches Recht (Adjektiv mosaisch in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt) →biblisches Recht, jüdisches RechtSmend, R., Mose als geschichtliche Gestalt, (in) HZ 260 (1995), 1
5554Mosbach (976 Reichsabtei, um 1241 Siedlung in dem Reichssteuerverzeichnis)Mosbacher Urkundenbuch, bearb. v. Krimm, K., 1986
5555Moser (von Filseck und Weilerberg), Johann Jakob (Stuttgart 18. 1. 1701-Stuttgart 30. 9. 1785), Beamtensohn, wird nach dem Rechtsstudium in Tübingen außerordentlicher Professor in Tübingen (1720-1721), dann freier Berater, 1726 Regierungsrat, 1727 Titularprofessor in Tübingen, 1734 Regierungsmitglied, 1736 Universitätsdirektor in Frankfurt an der Oder, 1739 Privatgelehrter, 1745 Berater, 1745 geheimer Rat, 1749 Akademiegründer, 1751 Landschaftskonsulent, 1759 verhaftet und nach 1764 wieder Privatgelehrter. In 500 bis 600 Bänden sammelt er hauptsächlich staatsrechtliches Material (Teutsches Staatsrecht, Teil 1ff. 1737ff., Neues teutsches Staatsrecht, Teil 1ff. 1766ff.), wobei er die Geschichte als objektive Hilfswissenschaft für das Staatsrecht versteht. Das Völkerrecht gewinnt er vor allem...Moser, J., Grundriss der heutigen Staatsverfassung des teutschen Reiches, 1735, 7. A. 1754, Neudruck 2001; Moser, J., Lebensgeschichte Johann Jacob Mosers, 1768, http://www.koeblergerhard.de/Fontes/MoserJohannJacobLebensgeschichte3A1777.pdf; Schmid, A., Das Leben Johann Jacob Mosers, 1868; Wächter, O., Johann Jacob Moser, 1885; Schulze, H., Johann Jacob Moser, 1869; Leschhorn, A., Johann Jakob Moser und die Eidgenossenschaft, 1965; Rürup, R., Johann Jacob Moser, 1965; Schömbs, E., Das Staatsrecht Johann Jacob Mosers, 1968; Johann Mosers mömpelgardisches Staatsrecht, hg. v. Stein, W., 1983; Stolleis, M., Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland, Bd. 1 1988, 258; Johann Jacob Moser, hg. v. Gestrich, A./Lächele, R., 2002; Regierungs-Kunst, Patriotismus, Seelenleitung – Johann Jakob M...
5556Möser, Justus (Osnabrück 14. 12. 1720-Osnabrück 8. 1. 1794), Kanzleidirektorssohn, wird nach dem Rechtsstudium in Jena und Göttingen Sekretär (1741), Rechtsanwalt (1744), Syndikus (1756), Justitiar (1762) und 1764 Konsulent in dem Osnabrückischen. Er wirkt in vielfältiger Weise als aufgeklärter konservativer Schriftsteller. Sein Hauptwerk sind seine patriotischen Phantasien (Bd. 1ff. 1774ff.).Hatzig, O., Justus Möser, 1909; Brünauer, U., Justus Möser, 1933; Klassen, P., Justus Möser, 1936; Maußer, E., Das Rechtsdenken Justus Mösers, Diss. jur. Freiburg im Breisgau 1942; Möser, J., Sämtliche Werke, Bd. 1ff. 1943ff.; Fiebig, B., Justus Mösers Staatslehre, Diss. jur. Köln 1953; Sheldon, W., The intellectual development of Justus Möser, 1970; Schmidt, P., Studien über Justus Möser als Historiker, 1975; Schmelzeisen, G., Justus Mösers Aktientheorie, ZRG GA 97 (1980), 254; Schröder, J., Justus Möser als Jurist, 1986; Rudersdorf, M., Das Glück der Bettler, 1995; Welker, K., Rechtsgeschichte als Rechtspolitik – Justus Möser als Jurist und Staatsmann, 1996; Möser-Bibliographie 1730-1990, hg. v. Woesler, W., 1997; Möser, J., Politische und juristische Schriften, hg. v. Welker, K., 2001; ...
5557Mos (M.) Gallicus (lat.) (Tanner 1556 Gallica ratio, gallische Art) ist die zu Beginn des 16. Jahrhunderts entstehende, den älteren mos Italicus (italienische Art) ablehnende gallische (französische) Art der Rechtswissenschaft, welche die römischen Quellen stärker hu-manistisch (sprachwissenschaftlich-geschichtlich) betrachtet und die einzelnen Stellen textkritisch untersucht (bessere Interpretation besserer Texte). Die bekanntesten Vertreter des mos Gallicus sind →Alciatus (1492-1550), →Budaeus (1467-1540), →Cuiacius (1522-1590), →Donellus (1527-1591), Dionysius →Gothofredus (1549-1622) und Jacobus Gothofredus (1587-1652) sowie nach Vertreibung der führenden französischen, calvinistisch-hugenottischen Juristen (1562-1598) aus Frankreich spätere niederländische Juristen (elegante Jurisprud...Köbler, DRG 143; Astuti, G., Mos italicus e mos gallicus, 1937; Kisch, G., Humanismus und Jurisprudenz, 1955; Wieacker, F., Privatrechtsgeschichte der Neuzeit, 1952, 2. A. 1967
5558Mos (M.) geometricus (lat.) ist die geometrische oder mathematische Art der Darstellung und Beweisführung in Wissenschaftsfächern der frühen Neuzeit (Simon Grynaeus 1533). In der Rechtswissenschaft sprechen zuerst Budaeus 1557 und Valentin Forster (1613) diese Frage ansatzweise an. Eine umfassende Darstellung des Naturrechts →more geometrico erfolgt aber erst durch →Pufendorf (1672). Dem folgen →Leibniz und vor allem Christian →Wolff in leicht eingängiger Darstellungsform. Mit Wolff (Breslau 24. 1. 1679-Halle 9. 4. 1754) endet der mos geometricus ziemlich unvermittelt.Kroeschell, DRG 3; Röd, W., Geometrischer Geist und Naturrecht, 1970; Stupp, H., Mos geometricus oder Prudentia als Denkform der Jurisprudenz, Diss. jur. Köln 1970; Arndt, H., Methodo scientifica pertractatum – Mos geometricus und Kalkülbegriff in der philosophischen Theorienbildung des 17. und 18. Jahrhunderts, 1971; Otte, G., Der sog. mos geometricus, (in) Quaderni Fiorentini 9 (1979), 179
5559Mos (M.) Italicus (lat.) (Mopha 1541) ist die aus dem Mittelalter überkommene italienische Art der Rechtswissenschaft. Darunter ist die juristische Ausprägung des scholastischen Unterrichtssystems und des damit verbundenen wissenschaftlichen Begründungssystems und Erkenntnissystems zu verstehen. In ihrem Mittelpunkt stehen Worterklärungen, Herstellung logischer und systematischer Zusammenhänge in kleineren Bereichen, Zusammenstellungen von Parallelstellen aus allen Teilen des römischen (lat.) corpus (N.) iuris civilis, Bildung von Parallelfällen, Auflösung von Widersprüchen und Sammlung von Argumenten für die dem Text entnommene Lösung. Der mos Italicus wird seit Beginn des 16. Jahrhunderts von dem →mos Gallicus abgelöst.Kroeschell, DRG 2; Astuti, G., Mos italicus e mos gallicus, 1937; Kisch, G., Humanismus und Jurisprudenz, 1955; Wieacker, F., Privatrechtsgeschichte der Neuzeit, 1952, 2. A. 1967; Otte, G., Dialektik und Jurisprudenz, 1971; Carpintero, F., Mos italicus, (in) Ius commune 6 (1977), 108
5560Moses ist der geschichtlich nicht sicher fassbare Führer der Juden aus der Gefangenschaft in Ägypten, der die ersten fünf Bücher des Alten Testaments prägt.Freud, S., Der Mann Moses und die monotheistische Religion, 1939; Buber, M., Moses, 1946, 4. A. 1994; Smend, R., Moses als geschichtliche Gestalt, (in) HZ 260 (1995), 1ff.; Assmann, J., Moses der Ägypter, 1998, 3. A. 2001; Otto, E., Moses – Geschichte und Legende, 2006
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