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#ZWERGLiterature
5361Melanchthon (Schwartzerdt, „schwarze Erde“, 1509 von Reuchlin Name gräzisiert), Philipp (Bretten 16. 2. 1497-Wittenberg 19. 4. 1560), Sohn eines mit Johannes Reuchlin verschwägerten Waffenschmieds, wird nach dem Studium der Sprachen Lateinisch, Griechisch und Hebräisch in Heidelberg und Tübingen 1518 Professor für Griechisch in Wittenberg und entwickelt sich zu einem führenden lutherischen Humanisten. Er steht zwischen naturrechtlichen Vorstellungen des Mittelalters und dem Vernunftrecht der frühen Neuzeit und betont die relativ gute Verwirklichung natürlicher Rechtssätze in dem römischen Recht. Bei Melanchthon ist (durch Carion, Johannes, Chronica 1532, hg. v. Melanchthon, P.) die →lotharische Legende belegt.Mayer, H., Die Strafrechtstheorie bei Luther und Melanchthon, FG J. Binder, 1930, 77; Bauer, C., Melanchthons Naturrechtslehre, 1951; Kisch, G., Melanchthons Rechts- und Soziallehre, 1967; Scheible, H., Melanchthon, 1997; Deflers, I., Lex und ordo, 2005; Kuropka, N., Melanchthon, 2010; Claus, H., Melanchthon-Bibliographie 1510-1560, 2014; Scheible, H., Melanchthon, 2016; Philipp Melanchthon, hg. v. Frank, G., 2017
5362melden (Wort ab 790 belegt und über das erschließbare Germanische teilweise mit dem Indogermanischen verbindbar, V.) berichten
5363Melderecht (Wort in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt, N.) ist die Gesamtheit der die Meldung bzw. Anmeldung und Abmeldung eines Menschen an einem Ort bei der staatlichen Verwaltung betreffenden Rechtssätze (beispielsweise Preußen 1842).
5364Melfi in Süditalien ist ein bevorzugter Ort der Staufer, in dem 1231 Kaiser Friedrich II. die →Konstitutionen von Melfi verkündet.Kamp, N., Kirche und Monarchie, 1975
5365melior (lat. [M.]) der Bessere
5366Meliorat (Wort in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt, N.) aus den (lat.) meliores (M.Pl., Besseren) gebildete BevölkerungsgruppePlanitz, H., Zur Geschichte des städtischen Meliorats, ZRG GA 67 (1950), 141; Isenmann, E., Die deutsche Stadt im Spätmiottelalter, 2012, 2. A. 2014
5367Melo Freire dos Reis, Pasco al José de (1738-1798) wird nach dem Rechtsstudium in Coimbra (1757) Lehrer des Rechtes (seit 1772 des vaterländischen Rechtes [portug.] direito pátrio). Er verfasst das erste System des portugiesischen Rechtes (lat. Historia [F.] iuris civilis lusitani, Geschichte des portugiesischen bürgerlichen Rechtes, 1788, Institutiones [F.Pl.] iuris civilis lusitani tam publici quam privati, Einrichtungen des portugiesischen öffentlichen und privaten Rechtes, 1789, Institutiones iuris criminalis lusitani, Einrichtungen des portugiesischen Strafrechts, 1789). 1805 werden seine wichtigsten Schriften Pflichtgegenstand der selbständigen portugiesischen Rechtsausbildung.Handbuch der Quellen und Literatur der neueren europäischen Privatrechtsgeschichte, hg. v. Coing, H., Bd. 1ff. 1973ff., 3,1,713, 3,2,2466
5368MemmingenBlickle, P., Memmingen, 1967
5369Memoria (lat. [F.]) Erinnerung, GedächtnisIwanami, A., Memoria et oblivio, 2004; Memoria, hg. v. Borgolte, M. u. a., 2005; Schwedler, G., Vergessen, Verändern, Verschweigen und damnatio memoriae im frühen Mittelalter, 2017; Pollmann, J., Memory in Early Modern Europe, 2017
5370Menger (von Wolfensgrün), Anton (Maniow in Galizien 12. 9. 1841-Rom 6. 2. 1906) wird nach dem Rechtsstudium in Krakau (1858) und in Wien (1860) Advokat und 1875 außerordentlicher Professor, 1877 ordentlicher Professor für Zivilprozesrecht in Wien. Bekannt wird er durch seine Kritik an dem ersten Entwurf des deutschen →Bürgerlichen Gesetzbuchs (Das bürgerliche Recht und die besitzlosen Volksklassen, 1889/1890). Eine gewisse tatsächliche Wirkung des bedeutenden Kathedersozialisten (Juristensozialisten) erfolgt über Franz →Klein (24. 4. 1854-6. 4. 1926) auf das österreichische Zivilprozessrecht.Köbler, DRG 183; Kästner, K., Anton Menger, 1974; Müller, E., Anton Mengers Rechts- und Gesellschaftssystem, 1975; Hörner, H., Anton Menger, 1977; Männer um die österreichische Zivilprozessordnung 1895, 1990, 11; Müller, E., Anton Mengers Rechts- und Gesellschaftssystem, 2020
5371Menhir (Wort 20. Jh. aus dem Französischen und mittelbar dem Bretonischen/Keltischen aufgenommen sowie in der weiteren Herkunft unbekannt, M.) Dolmen, vorgeschichtliche SteinsäuleKirchner, H., Die Menhire in Mitteleuropa, 1955; Beier, H., Die megalithischen, submegalithischen und pseudomegalithischen Bauten sowie Menhire zwischen Ostsee und Thüringerwald, 1991; Groht, J., Menhire in Deutschland, 2013
5372Menocchio, Jacopo (1532-1607), Steuerpächterssohn, wird nach dem Rechtsstudium in Pavia (Alciat) Professor in Pavia (1556), Mondovi (1561), Padua (1566) und Pavia (1589). Er verfasst zahlreiche privatrechtliche Traktate.Handbuch der Quellen und Literatur der neueren europäischen Privatrechtsgeschichte, hg. v. Coing, H., Bd. 1ff. 1973ff., 2,1 1977, 326
5373Mensch (Wort drittes Viertel 8. Jh. belegt und für das Germanische erschließbar sowie mit dem Indogermanischen verbindbar, M.) ist das durch Verstand ausgezeichnete Lebewesen. Während aus dem Tier-Mensch-Übergangsfeld vor ungefähr 85 Millionen Jahren ein dem Menschen mit dem Delphin gemeinsamer Vorfahre lebte, von 2015 bis 2018 in einem Bachlauf der Tongrube Hammerschmiede in dem Unterallgäu in Einzelteilen auch das Skelett einer einer bisher unbekannten etwa 11,62 Millionen Jahre alten, rund einen Meter großen und sich mit s-förmiger Wirbelsäule, X-Beinen und stabilem Fußgelenk, langen Armen und Greiffüßen wahrscheinlich sowohl auf zwei Beinen wie auch kletternd fortbewegenden Menschenaffenart (Danuvius guggenmosi) gefunden wurde und vor 7 Millionen Jahren Australopithecine (Südaffen) in ...Borck, C., Hirnströme, 2005, Neudruck 2015; Silies, E., Liebe, Lust und Last. Die Pille, 2011; Dehaene, S., Denken, 2014; Tomasello, M., Eine Naturgeschichte des menschlichen Denkens, 2014; Parzinger, H., Die Kinder des Prometheus. Eine Geschichte der Menschheit vor der Erfindung der Schrift. 2014; Engelmeier, H., Der Mensch, der Affe, 2015; Homo – Epochale Urmenschen-Funde aus fünf Weltregionen, hg. v. Hessisches Landesmueseum Darmstadt, 2015; Van Schalk, C. u. a., Das Tagebuch der Menschheit, 2016; Hetterich, H., Mensch und „Person“ – Probleme einer allgemeinen Rechtsfähigkeit, 2016; Hassett, B., Warum wir sesshaft wurden und uns seither bekriegen, wenn wir nicht gerade an tödlichen Krankheiten sterben, 2018; Schweighöfer, E., Vom Neandertal nach Afrika - der Streit um den Ursprung der M...
5374Menschenraub (Wort ab 1691 belegt, M.) ist die Straftat, bei der sich der Täter eines Menschen durch List, Drohung oder Gewalt bemächtigt. Bereits die römische (lat.) lex (F.) Fabia de plagiariis (fabisches Gesetz über Straßenräuber, nach 88 v. Chr.) stellt sachlich den Menschenraub (lat. [N.] plagium) unter Strafe (Geldstrafe, später Todesstrafe). Die frühmittelalterlichen →Volksrechte sehen (mehrfaches) Wergeld für Menschenraub an einem Freien vor. Der →Sachsenspiegel (1221-1224) setzt den Menschenraub dem Totschlag gleich. Das deutsche Reichsstrafgesetzbuch (1871) droht (für bestimmte Fälle) Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr an.Tittmann, K., Beiträge zu der Lehjhre von den Verbrechen gegen die Freiheit insbesondere von dem Menschenraub und der Entführung, 1806; Mommsen, T., Römisches Strafrecht, 1899, Neudruck 1961, 780; Nehlsen, M., Sklavenrecht, 1972, 263; Menschenraub, Menschenhandel und Sklaverei in antiker und moderner Perspektive, hg. v. Heinen, H., 2008
5375Menschenrecht (Wort ab 1698 belegt, nicht häufig, N.) ist das dem Menschen als solches (gegenüber dem Staat) zustehende angeborene, unveräußerliche, unantastbare Recht. Als Vorläufer allgemeiner, dem Zugriff des Staates entzogener →Grundrechte sehen nach dem Altertum (Stoiker, Cicero) schon in dem Mittelalter einzelne naturrechtliche Theoretiker (Thomas von Aquin 1225-1274) Leben, Freiheit und Eigentum. 1776 werden fundamentale Rechte in die amerikanische, von George Mason (1725-1792) entworfene →Virginia Bill of Rights aufgenommen. Davon beeinflusst werden in Frankreich (26. 8. 1789) allgemeine Menschenrechte (Freiheit, Gleichheit, Weltbürgertum) proklamiert. Von den Vereinten Nationen wird (Resolution der Vollversammlung der Vereinten Nationen in Paris in dem Palais de Chaillot 10. 12. 1...Köbler, DRG 191, 246, 255; Jellinek, G., Die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte, 1895, 2. A. 1904, 3. A. 1919, 4. A. 1927; Hartung, F./Commichau, G./Murphy, R., Die Entwicklung der Menschen- und Bürgerrechte, 1948, 2. A. 1954, 3. A. 1964, 4. A. 1972, 6. A. 1998; Lauterpacht, H., International Law and Human Rights, 1950; Zur Geschichte der Erklärung der Menschenrechte, hg. v. Schnur, R., 1964, 2. A. 1974; Oestreich, G., Geschichte der Menschenrechte, 1968, 2. A. 1978; Die Menschenrechte, hg. v. Heidelmeyer, W., 1972, 2. A. 1977, 3. A. 1982, 4. A. 1997; Menschenrechte, hg. v. Simma, B., 1979, 7. A. 2018; Thomann, M., Rechtsphilosophie und rechtsgeschichtliche Etappen der Idee der Menschenrechte, FS H. Thieme, 1983; Begründung der Menschenrechte, hg. v. Müller-Schmid, P., 1986; Frowein,...
5376Menschenrechtler ist, wer sich für die Menschenrechte anderer uneigennützig einsetzt, Menschenrechtstümler, wer die Menschenrechte nur als Mittel oder Vorwand für die Verfolgung eigennütziger Ziele (beispielsweise Bekämpfung der geschiedenen Ehefrau auf dem Weg über das Kind) verwendet. Beides ist seit Anerkennung der Menschenrechte möglich.
5377Menschenwürde (Wort in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt, F.) ist der innere und zugleich soziale Wert- und Achtungsanspruch, der dem Menschen um seinetwillen zukommt. Die M. schließt unmenschliche Behandlung eines Menschen aus. Sie wird vielleicht in dem Humanismus der italienischen Renaissance entdeckt und erfunden und seit dem 18. Jahrhundert als Wert gefordert. →MenschenrechtWetz, F., Die Würde des Menschen, 1998; Rechtsstaat und Menschenwürde, 1988; Geddert-Steinacker, T., Menschenwürde, 1990; Dietz, G., Menschenwürde bei Homer, 2000; Des Menschen Würde - entdeckt und erfunden im Humanismus der italienischen Renaissance, hg. v. Gröschner, R. u. a., 2008; Rothhaar, M., Menschenwürde als Prinzip des Rechts, 2015; Christentum und Menschenwürde, hg. v. Nothelle-Wildfeuer, U., 2017; Stoecker, R., Theorie und Praxis der Menschenwürde, 2019
5378mental (Wort ab Ende 18. Jh. aus dem Neuenglischen und mittelbar aus dem Lateinischen des Altertums aufgenommen sowie teilweise mit dem Indogermanischen verbindbar, Adj.) geistig
5379Mentalität (Wort ab 20. Jh. aus dem Neuenglischen aufgenommen und teilweise mit dem Lateinischen des Altertums sowie dem Indogermanischen verbindbar, F.) GeisteshaltungMentalitäten im Mittelalter, hg. v. Graus, F., 1988; Europäische Mentalitätsgeschichte, hg. v. Dinzelbacher, P., 1993; Lepenies, W., Von der Geschichte zur Politik der Mentalität, (in) HZ 261 (1995), 672; Salomon, G., Die beispiellose Macht der Mentalität, 2021
5380Mentalreservation (Wort in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt, F., lat. reservatio [F.] mentalis) ist der geheime Vorbehalt. Die Mentalreservation ist dem Altertum unbekannt. Sie wird in dem kirchlichen Eherecht des Mittelalters entwickelt (X 4, 1, 26) und geht von dort in das weltliche Recht über.Kaser § 8, III; Geisler, W., Täuschung und Mentalreservation bei der Ehe, 1914; Holzhauer, H., Dogmatik und Rechtsgeschichte der Mentalreservation, FS R. Gmür, 1983, 119; Böttcher, L., Von der Lüge zur Mentalreservation – über den Einfluss von Moralphilosophie und -theologie auf das bürgerliche Recht, 2007; Wacke, A., Mentalreservation und Simulation als antizipierte Konträrakte bei formbedürtigen Geschäften, 2016
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