Suchoptionen
Suchart:
Ganzes Wort
Wortanfang
Wortteil
Andere Optionen:
nur zeichengetreue Treffer suchen
nur am Zeilenanfang suchen
Anzahl der Ergebnisse pro Seite:
10
20
50


Anzahl der Suchtreffer: 9261
PDF
#ZWERGLiterature
4821Leihe (Wort 14. Jh. und in älteren deutschen Rechtsquellen 1504 belegt, F., Verb leihen um 790 belegt und für das Germanische erschließbar sowie mit dem Indogermanischen verbindbar) ist ein unvollkommen zweiseitig verpflichtender schuldrechtlicher Vertrag, in dem sich der eine Teil (Verleiher) verpflichtet, dem anderen Teil (Entleiher) den Gebrauch der geliehenen Sache auf Zeit unentgeltlich bis zu der Rückgabe derselben Sache zu gestatten. In dem römischen Recht entspricht dem vermutlich in den letzten vorchristlichen Jahrhunderten der anerkannte unvollkommen zweiseitige Realvertrag (lat.) →commodatum (N.) mit (lat. [F.]) actio des Verleihers auf Rückgabe und actio des Entleihers auf eventuellen Aufwendungsersatz oder Schadensersatz, dem das unverbindliche (lat.) →precarium (N.) (Bittleih...Kaser §§ 19 II, 39 II, 42 II; Kroeschell, DRG 1; Köbler, DRG 45, 91; Zabel, J., Der Leihvertrag, 1907; Wesenberg, G./Wesener, G., Neuere deutsche Privatrechtsgeschichte, 4. A. 1985, § 2; Coing, H., Europäisches Privatrecht, Bd. 1 1985 272, 297, 385, 480, 560; Harke, J., Freigiebigkeit und Haftung, 2006; The Development of Leasehold in Northwestern Europe, hg. v. Bavel, B. van u. a. 2008; Berndt, B., Das commodatum, 2009; Köbler, U., Werden, Wandel und Wesen des deutschen Privatrechtswortschatzes, 2010
4822Leihebrief (Wort um 1500 belegt, selten, M.) ist die Urkunde über eine Leihe.
4823leihen (Wort um 790 belegt und für das Germanische erschließbar sowie mit dem Indogermanischen verbindbar, V.) unentgeltlich gebrauchen und gebrauchen lassen
4824Leihezwang (Wort in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt, M.) ist der Zwang zu der Verleihung bzw. Verlehnung eines bäuerlichen oder ritterlichen Gutes nach Heimfall an den Grundherrn oder Lehnsherrn. Es ist streitig, in welchem Umfang ein allgemeiner Leihezwang bestand. Für das Lehen gilt in einzelnen Gebieten Leihezwang. In dem Heiligen römischen Reich ist es fraglich, ob sich in dem Hochmittelalter zahlreiche einzelne An-sprüche auf Wiederausgabe eines Lehens zu einem allgemeinen Leihezwang verdichteten. Tatsächlich gibt jedenfalls der König die heimgefallenen Lehen (in Gegensatz zu England und Frankreich) regelmäßig wieder aus, wodurch er seine Stellung schwächt. Der bäuerliche Leihezwang wird in Preußen durch Edikt von dem 9. 10. 1807 erheblich eingeschränkt.Kroeschell, DRG 1; Köbler, DRG 94; Brunner, H., Der Leihezwang in der deutschen Agrargeschichte, 1897; Mitteis, H., Lehnrecht und Staatsgewalt, 1933, Neudruck 1957, 1972; Gunia, H., Der Leihezwang, ein angeblicher Grundsatz des Reichsstaatsrechts im Mittelalter, 1938; Goez, W., Der Leihezwang, 1962; Krause, H, Der Sachsenspiegel und das Problem des sog. Leihezwanges, ZRG GA 93 (1976), 21; Leppin, H., Untersuchungen zum Leihezwang, ZRG GA 105 (1988), 239
4825Leihhaus (Wort 1663 belegt, nicht häufig, N.) ist eine in dem Spätmittelalter in Italien entstandene Einrichtung der Allgemeinheit, die unter Befreiung von dem →kanonischen Zinsverbot kurzfristige Darlehen gegen ein Faustpfand gewährt (lat. mons [M.] pietatis, Berg der Frömmigkeit, bzw. mons [M.] profanus, profaner Berg). In dem Heiligen römischen Reich entstehen Leihhäuser in der frühen Neuzeit (Augsburg 1591, Hannover 1598, Nürnberg 1618 u. s. w.). In dem 18. Jahrhundert übernimmt die Sparkasse einen Teilbereich des Geschäfts. 1869 lässt die Gewerbeordnung das private Leihhaus zu, wenn auch 1879 eine Konzession vorgeschrieben wird.Hübner; Koerner, A., Das Pfandhaus der Stadt Frankfurt am Main, 1897; Seidel, M./Pfitzner, J., Das Sparkassenwesen, 1916; Vespes, J., Historia de los montes de piedad, 1971; Geld, Handel, Wirtschaft, hg. v. Amend-Traut, A., u. a., 2013
4826Leineberg ist ein bei Göttingen gelegener Ort (Berg nahe der Leine), an dem von 1241 bis 1852 das Gericht auf dem Leineberg seinen Sitz hat.Wolters, G., Das Amt Friedland und das Gericht Leineberg, 1927; Kupsch, W., Das Gericht auf dem Leineberg vor Göttingen, 1972; Ebel, F., Magdeburger Recht, Band 1 1983, 130ff.; Kroeschell, K., recht unde unrecht der sassen, 2005
4827LeiningenWild, G., Das Fürstentum Leiningen, 1954
4828Leinpfad (Wort 1180 belegt, M., Treidelpfad) ist der für das sachlich bereits dem Altertum bekannte, das Ziehen von Schiffen flussaufwärts durch Menschen oder Tiere an schiffbaren Flüssen ermöglichende Uferpfad. Das Recht an dem Leinpfad ist Teil des Stromregals an schiffbaren öffentlichen Flüssen, das in dem Spätmittelalter auf die Landesherren übergeht. Es steht auch nach Aufgabe des Schiffsziehens seit dem 19. Jahrhundert meist dem Staat zu.Gothein, E., Die Schiffahrt der deutschen Ströme, 1903; Gönnenwein, O., Die Freiheit der Flussschiffahrt, 1940; Wettstein, L., Die Schiffahrtsfreiheit auf dem Rhein, 1963
4829Leipzig an der Pleiße, Elster und Parthe (um 900 slawische Siedlung, 1015 urbs Libzi erwähnt, Burg der Linden) gehört seit der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts zu dem hallisch-magdeburgischen Recht. Sein aus dem Stadtgericht entwickelter Schöppenstuhl wird schon in dem Spätmittelalter bedeutsam (1574 landesherrliche, 1835 aufgelöste Spruchbehörde). 1409 wird es infolge eines Teilauszugs von 500 bis 800 Mitgliedern der nichtböhmischen Nationen aus Prag Sitz einer Universität. 1813 wird in einer Völker-schlacht bei Leipzig der bereits geshlagen aqus Russland heimkehrende Kaiser Napoleon besiegt. 1879 verbietet die Universität für fast 15 Jahre das Studium für Frauen. In dem Sommersemester 1945 sind in der juristischen Fakultät De Boor, Gallas (formal), Haupt, Michaelis, Eberhard Schmidt, ...Kroeschell, DRG 3; Die Matrikel der Universität Leipzig, 1895ff.; Distel, T., Gutachten der Juristenfakultät, ZRG GA 6 (1885), 189, 10 (1889), 63; Distel, T., Beitrag zur älteren Verfassungsgeschichte des Schöppenstuhls zu Leipzig, ZRG GA 7 (1887), 89, 10 (1889), 63; Die jüngere Matrikel der Universität Leipzig, Bd. 1ff. 1909ff.; Kötzschke, R., Leipzig in der Geschichte der ostdeutschen Kolonisation, Schriften des Vereins für die Geschichte Leipzigs 11 (1917); Leipziger Schöffenspruchsammlung, hg. v. Kisch, G., 1919; Simm, H., Für Zwickau ergangene Leipziger Schöffensprüche, Diss. jur. Leipzig 1942 (masch.schr.); Karl-Marx-Universität Leipzig, Bibliographie zur Universitätsgeschichte 1409-1959, hg. v. d. hist. Komm. bei d. sächs. Ak. d. Wiss., 1961; Leipzigs Messen, hg. v. Bentele, G. u. a...
4830leisten (Wort Anfang 9. Jh. belegt und für das Germanische erschließbar sowie mit dem Indogermanischen teilweise verbindbar, V.) eine Leistung erbringen, eine Verpflichtung erfüllen, tun
4831Leistung (Wort 1285, F., Leistungsort 1828) ist der Gegenstand einer Schuldverpflichtung. Mit der Leistung wird der Schuldner von seiner Verpflichtung frei. Bei Leistungsstörungen (→Unmöglichkeit, →Verzug, →positive Forderungsverletzung) treten besondere Rechtsfolgen ein.Kaser § 53 I; Köbler, DRG 42, 44, 126, 165, 214; Mitteis, H., Rechtsfolgen des Leis-tungsverzuges beim Kaufvertrag, 1913; Dilcher, H., Die Theorie der Leistungsstörung bei Glossatoren, Kommentatoren und Kanonisten, 1960; Harder, M., Die Leistung an Erfüllungs Statt, 1976; Emmert, J., Auf der Suche nach den Grenzen vertraglicher Leistungspflichten, 2001; Köbler, U., Werden, Wandel und Wesen des deutschen Privatrechtswortschatzes, 2010; Thomale, C., Leistung als Freiheit, 2012; Verheyen, N., Die Erfindung der Leistung, 2018
4832Leistungsstörung (1936 Heinrich Stoll, F.) →Leistung, →positive Forderungsverletzung, →Verzug, →UnmöglichkeitStoll, H., Die Lehre von den Leistungsstörungen, 1936; Würthwein, S., Schadensersatzpflicht wegen Vertragsverletzungen, 1990; Sessler, A., Die Lehre von den Leistungsstörungen, 1994; Süß-Hoffmann, E., Das BGB und der Versuch einer Rechtserneuerung im nationalsozialistischen Sinne, Diss. jur. Mannheim 2000; Ebert, I., Pönale Elemente im deutschen Privatrecht, 2004
4833Leistungsverwaltung (Wort in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt, F.) ist die in der Erbringung von Leistungen bestehende Verwaltung in Gegensatz zu der Eingriffsver-waltung. Die Leistungsverwaltung tritt in dem 19. Jahrhundert hervor (Wasser, Gas, Strom, Müllabfuhr, Verkehr).Kroeschell, 20. Jahrhundert; Köbler, DRG 197, 259; Forsthoff, E., Die Verwaltung als Leistungsträger, 1938; Deutsche Verwaltungsgeschichte, hg. v. Jeserich, K. u. a., Bd. 1ff. 1983ff.; Kommunale Leistungsverwaltung und Stadtentwicklung, hg. v. Blotevogel, H., 1990; Die Stadt als Dienstleistungszentrum, hg. v. Reulecke, J., 1992; Fischer, A., Kommunale Leistungsverwaltung im 19. Jahrhundert, 1995; Heider, M., Die Konzessionsverträge der Stadt Lüdenscheid, 2005
4834Leiterrecht (Wort 1580 einmal belegt, N.) ist ein einzelnes Nachbarrecht.
4835Leitkauf, Leikauf (Wort um 1160 belegt, M.) ist der in dem Hochmittelalter sichtbare, unter Gelöbnistrunk erfolgende Kauf, der die Beteiligten bis zu der nachfolgenden Erfüllung bindet.Hübner; Schumacher, M., Weinkauf und Lei(t)kauf, (in) Germanistische Linguistik 147/148 (1999), 411ff.
4836Lemberg (Lwów) in der heutigen Westukraine ist der als Burg gegen die Tataren gegründete, 1256 erstmals erwähnte Ort, der wohl an dem Ende des 13. Jahrhunderts Magdeburger Recht erhält, zeitweise zu Polen und Österreich gehört sowie stufenweise ab 1608 eine Universität erlangt.Rasp, C., Beiträge zur Geschichte der Stadt Lemberg, 1870; Petersen, H., Judengemeinde und Stadtgemeinnde in Polen – Lemberg 1356-1581, 2003; Juristenausbildung in Osteuropa bis zum ersten Weltkrieg, hg. v. Pokrovac, Z., 2007; Hein-Kircher, H., Lembergs „polnischen Charakter“ sichern, 2020
4837Lentze, Hans (Lauban 14. 3. 1909-Wien 24. 3. 1970), protestantischer Bürgerssohn, wird nach dem Studium des Rechtes in Göttingen, Bonn und Breslau (1933 Promotion bei Eugen Rosenstock-Huessy) und der Theologie in Innsbruck Prämonstratenser (1939), 1947 in Innsbruck bei Godehard Ebers habilitiert, 1952 außerordentlicher Professor in Innsbruck und 1954 als Nachfolger Hans Planitzs Professor für Rechtsgeschichte (1958 ordentlicher Professor) in Wien (Schüler Werner Ogris, Wilhelm Brauneder, enges nach Brauneder von neidgetränkter Konkurrenz geprägtes Verhältnis zu Nikolaus Grass).Festschrift für Hans Lentze, hg. v. Grass, N. u. a., 1969; Lichtmannegger, S., Die rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät der Universität Innsbruck 1945-1955, 1999
4838LeobenSchillinger-Prassl, C., Die Rechtsquellen der Stadt Leoben, 1997
4839Leobschütz in Mähren an der Grenze zu Polen ist eine in dem Mittelalter als Oberhof einer Stadtrechtsfamilie wirkende Stadt, in der 1420/1421 eine Prachthandschrift eines Leob-schützer Rechtsbuchs mit Privilegien, Bestätigungen, Leobschützer Willkürrecht und einem Meißener Rechtsbuch in fünf Büchern in ostmitteldeutscher Sprache hergestellt wird.Das Leobschützer Rechtsbuch, bearb. v. Roth, G., hg. v. Irgang, W., 2006
4840Leodis (lat.-afrk.), leudis, ist in dem fränkischen Frühmittelalter der Freie bzw. sein Wergeld.Kroeschell, DRG 1; Köbler, LAW; Mayer, E., Leudes – curiales, ZRG GA 36 (1915), 438; Schmidt-Wiegand, R., Fränkische und frankolateinische Bezeichnungen für soziale Schichten und Gruppen, (in) Nachr. d. Akad. d. Wiss. Göttingen phil.-hist. Kl. 1972, Nr. 4, 240; Olberg, G. v., Die Bezeichnung für soziale Stände, Schichten und Gruppen in den Leges Barbarorum, 1991, Neudruck 2019
Erste | ... | 241 | 242 | 243 | ... | Letzte