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#ZWERGLiterature
4621Landrat (Wort 1498 belegt, M.) ist in den meisten Ländern der Bundesrepublik Deutschland der Hauptverwaltungsbeamte der Gebietskörperschaft Kreis bzw. Landkreis und Leiter der unteren staatlichen Verwaltungsbehörde. Er entwickelt sich in der Mark Brandenburg in dem 16. Jahrhundert wohl aus dem von dem Landesherrn auf Vorschlag der Landstände ernannten Kreiskommissar. Jedenfalls erhalten an dem 27. 9. 1702 alle märkischen Kreiskommissare den Titel Landrat. In dem 18. Jahrhundert wird das Amt auf Preußen ins-gesamt ausgedehnt. 1825 werden seine Befugnisse zugunsten des Kreistags eingeschränkt, 1872 zugunsten des Kreisausschusses, dessen Vorsitzender der Landrat ist. Die übrigen deutschen Länder gleichen sich dem an. Vielfach ist der Landrat Volljurist.Kroeschell, DRG 3; Köbler, DRG 151, 197; Baltl/Kocher; Bornhak, C., Geschichte des preußischen Verwaltungsrechtes, 1884ff.; Gelpke, F., Die geschichtliche Entwicklung des Landratsamts, 1902; Lammermann, G., Die Entwicklung der rechtlichen Stellung des preußischen Landrats, Diss. jur. Göttingen 1939; Unruh, G. v., Der Kreis, 1964; Unruh, G. v., Der Landrat, 1966; Baumann, F., Die allgemeine untere staatliche Verwaltungsbehörde im Landkreis, 1967; Eifert, C., Paternalismus und Politik, 2003; Weil, F., Entmachtung im Amt, 2004; Penzholz, G., Geliebt und gefürchtet, 2016
4622Landrecht (Wort bereits in dem altsächsischen Heliand der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts alliterierend belegt, N.) ist von dem Hochmittelalter bis in die frühe Neuzeit das für die Bewohner eines →Landes des Deutschen Reiches bzw. Heiligen römischen Reiches geltende allgemeine →Recht in Gegensatz vor allem zu dem Stadtrecht oder zu dem Lehnsrecht. Seit der Mitte des 11. Jahrhunderts lassen die lateinischen Quellen sachlich deutliche territoriale Bezüge erkennen (beispielsweise [lat.] provinciae mos [M.], ius [N.] terrae, regionis consuetudo [F.]). In dem Jahre 1200 stellt eine Urkunde mhd. lantreht und (lat.) statuta [N.Pl.] civitatis (Statuten der Stadt) gegenüber. Der das Landrecht vielleicht nach römisch-kanonischem Vorbild anfänglich lateinisch aufzeichnende →Sachsenspiegel →Eike von...Kroeschell, DRG 1, 2; Köbler, DRG 93, 102; Baltl/Kocher; Böhlau, H., Mecklenburgisches Landrecht, Bd. 1 1871; Brunner, H., Sippe und Wergeld nach niederdeutschen Rechten, ZRG GA 3 (1882), 1 (zum Rheingauer Landrecht); Meyer, H., Das sogenannte Rheingauer Landrecht, ZRG GA 24 (1903), 309; Quellen zur neueren Privatrechtsgeschichte Deutschlands, Bd. 1, Halbbd. 2 Landrechte des 16. Jahrhunderts, eingel. v. Kunkel, W., 1938; Brunner, O., Land und Herrschaft, 5. A. 1965; Carlen, L., Das Landrecht des Kardinals Schiner, 1955; Ebel, W., Geschichte der Gesetzgebung in Deutschland, 1956, 2. A. 1958, Neudruck 1988; Dirks, M., Das Landrecht des Kurfürstentums Trier, 1965; Das bayerische Landrecht von 1616, hg. v. Günther, H., 1969; Das Eigen-Landrecht der Siebenbürger Sachsen von 1583, hg. v. Laufs, ...
4623Landrechtsbuch (Wort in älteren deutschen Rechtsquellen anscheinend nicht belegt, N,) →Landrecht
4624Landrechtsglosse (Wort in älteren deutschen Rechtsquellen anscheinend nicht belegt, F.) →Sachsenspiegel, Glosse
4625Landrechtsreformation (Wort in älteren deutschen Rechtsquellen anscheinend nicht belegt, F.) →Landrecht, Reformation
4626Landreiter (Wort 1312 belegt, M.) über Land reitender Bote
4627Landrichter (Wort in anderer Bedeutung um 1000 belegt?, 12. Jh.?, M.) ist der für ein →Land zuständige →Richter (1186 lat. iudex [M.] provinciae). Das ist zunächst ein kö-niglicher Amtsträger, danach der Landesherr, seit dem 13./14. Jahrhundert der landes-herrliche Richter in dem →Landgericht und seit 1877/1879 (umgangssprachlich bis in das späterer 20. Jahrhundert) der Richter an dem Landgericht.Döhring, H., Geschichte der deutschen Rechtspflege seit 1500, 1953; Schlosser, H., Spätmittelalterlicher Zivilprozess, 1971, 104; Lück, H., Die kursächsische Gerichtsverfassung 1423-1550, 1997
4628Landsasse (Wort ab dem Althochdeutschen belegt, M.) ist in dem Sachsenspiegel (1221/1224) der untere Freie (ohne Grundeigentum). In der frühen Neuzeit ist Landsasse der über dem einfachen Freien stehende, meist den Landständen angehörende Untertan.Hagemann, A., Die Stände der Sachsen, ZRG GA 76 (1959), 111, 147; Willoweit, D., Rechtsgrundlagen der Territorialgewalt, 1975; Endres, R., Adel in der frühen Neuzeit 1993; Schneider, J., Spätmittelalterlicher deutscher Niederadel, 2003; Adel und Adelskultur in Bayern, hg. v. Demel, W. u. a., 2008
4629Landsässiger Adel (Wort landsässig 1524 belegt, Adjektiv) ist in der frühen Neuzeit der ein Haus mit mindestens einer Grundherrschaft innehabende, grundsätzlich in dem Landtag sitzende und damit über Landstandschaft verfügende, aber auch der Landesherrschaft unterworfene Adel in einem Land. →LandsasseBrunner, O., Land und Herrschaft, 5. A. 1965; Lieberich, H., Landherren und Landleute, 1964; Sikora, M., Der Adel in der frühen Neuzeit, 2009
4630Landsberg, Ernst (Stolberg/Rheinland 12. 10. 1860-Bonn 29. 9. 1927) 1876 Studium Rechtswissenschaft Univ. Bonn, Leipzig, 1879 Promotion, Justizdienst LG Aachen, Colmar, Bonn, 1882 Habilitation Univ. Bonn, 1883 Doz., 1887 ao. Prof., 1889 o. Prof. Univ. Bonn, Bearbeiter von Stintzing, R. v., Geschichte der deutschen Rechtswissenschaft, 1884ff.Siebls, V., Ernst Landsberg, 2011 (mit Werkverzeichnis)
4631landschädlich
4632Landschädliche Leute (Wort landschädlich 1533 belegt, nicht häufig, Adjektiv, lat. nocivi [M.Pl.] terrae) sind in dem Spätmittelalter die für den Landfrieden gefährlichen Menschen. Sie können von Amts wegen auch ohne handhafte Tat festgenommen werden. Gegen sie kann ohne Weiteres öffentliche Klage erhoben werden. Gegen sie kann ein summarisches Verfahren stattfinden. Seit dem Spätmittelalter genügt zu ihrer Überführung der Nachweis ihrer Schädlichkeit bzw. Gefährlichkeit.Kroeschell, DRG 2, 207; Zallinger, O. v., Das Verfahren gegen die landschädlichen Leute, 1895; Knapp, H., Das Übersiebnen der schädlichen Leute in Süddeutschland, 1910; Vogt, A., Die Anfänge des Inquisitionsprozesses in Frankfurt am Main, ZRG GA 68 (1951), 234; Hirsch, H., Die hohe Gerichtsbarkeit, 1922, 2. A. 1958; Schubert, E., Fahrendes Volk im Mittelalter, 1995
4633Landschaft (Wort Ende 8. Jh. belegt, F.) ist allgemein eine als Einheit verstandene Gegend und besonders ein in einer solchen Einheit seit dem Spätmittelalter gebildeter Zusammen-schluss bestimmter (ständischer) Menschen und das von ihnen in dem 19. Jahrhundert geschaffene genossenschaftlich organisierte Grundstückskreditinstitut.Kroeschell, DRG 2, 3; Urkundenbuch der Stadt und Landschaft Zürich, hg. v. Escher, J. u. a., Bd. 1ff. 1888ff; Berghaus, W., Verfassungsgeschichte der ostfriesischen Landschaft, 1956; Gut, J., Die Landschaft auf den Landtagen der markgräflich badischen Gebiete, 1970; Blickle, Peter, Landschaften im alten Reich, 1973; Engelberg, G., Ständerechte und Verfassungsstaat, 1979; Kofler, W., Land, Landschaft, Landtag, 1985; Sonnabend, H., Mensch und Landschaft, 1998; Krüger, K., Die landständische Verfassung, 2003; Deter, G., Die landschaftsbezogene Rechtsgemeinschaft, ZRG GA 123 (2006), 358
4634Landschaftsrecht (Wort in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt, N.) ist das Recht einer skandinavischen Landschaft (beispielsweise Västergötland um 1220/1240). →nordisches Recht, →SchwedenSjöholm, E., Sveriges Medeltidslagar, 1988
4635Landschenkung (Wort in älteren deutschen Rechtsquellen anscheinend nicht belegt, F.) ist die unentgeltliche Übereignung mindestens eines Grundstücks, in weiterem Sinne auch die Überlassung mindestens eines Grundstücks zu der Nutzung. In welchem Umfang in germanischer Zeit eine derartige Landschenkung (Landgabe) besteht, lassen die Quellen nicht sicher erkennen, wenn sie auch (lat.) servi (M.Pl.) in der Art römischer (lat.) coloni (M.Pl.) bezeugen. In dem Frühmittelalter geben die durch Einziehung der römischen Staatsgüter reich gewordenen Könige Land an Adel und Kirche in teils lehnsrechtlicher, teils anderer Form. Auch Adel und Freie begaben (beschenken) die Kirche in erheblichem Umfang zu verschiedenem Recht.Brunner, H., Die Landschenkungen der Merowinger und Agilolfinger, (in) SB. d. Akad. d. Wiss. Berlin 1885, Bd. 2 1173; Hübner, R., Die donationes post obitum, 1888; Gladiß, D. v., Die Schenkungen der deutschen Könige zu privatem Eigen, (in) DA 1 (1937), 80; Hattenhauer, H., Die Entdeckung der Verfügungsmacht, 1969; Dorn, F., Die Landschenkungen der fränkischen Könige, 1991; Davis, Z., Die schenkende Gesellschaft, 2002
4636Landschreiber (Wort um 1020 belegt?, M.) ist sachlich seit dem Spätmittelalter in einem Land ein Amtsträger derVerwaltungBamberger, E., Die Finanzverwaltung in den deutschen Territorien des Mittelalters, Diss. München 1923
4637Landsgemeinde ist die förmliche Versammlung der schweizerischen Gemeinwesen. Sie wird in ersten Anfängen 1231 in Uri, 1294 in Schwyz und 1309 in Unterwalden sichtbar. Sie ist oberste gesetzgebende, vollziehende und gerichtliche Gewalt. Teilnahmepflichtig ist grundsätzlich der mit 14 oder 16 Jahren erwachsene Mann. Zeitweise bestehen 80 Landsgemeinden, Ihre Zahl schrumpft bis 1997 auf vier (Appenzell-Innerrhoden, Appenzell-Außerrhoden, Glarus, Obwalden) und bis 2007 auf zwei (Appenzell- Innerrhoden, Glarus).Ryffel, H., Die schweizerischen Landsgemeinden, 1903; Kellenberg, M., Die Landsgemeinden der schweizerischen Kantone, Diss. jur. Zürich 1965; Carlen, L., Die Landsgemeinde der Schweiz, 1976; Mockli, G., Die schweizerischen Landsgemeinde-Demokratien, 1987; Brändle, F., Demokratie und Charisma – Fünf Landsgemeindekonflikte, 2005; Helg, F., Die schweizerischen Landsgemeinden, 2007
4638Landshut ist die 1204 von Herzog Ludwig dem Kelheimer an dem Fuß des Hofbergs in den Auenwäldern der mittleren Isar gegründete Stadt, die zeitweise Sitz eines bayerischen Teil-fürstentums ist und von 1800 bis 1826 die (1459/1472) in Ingolstadt gegründete, 1826 nach München verlegte Universität beherbergt.Ring, R., Die Entwicklung des Landshuter Stadtrechts bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts, 1950; Becher, H., Landshut, 1978; Strasser, S., Die Geschichte der juristischen Fakultät der Universität Landshut (1800-1826), 2001; Tausche, G./Ebermeier, W., Geschichte Landshuts, 2003; Die älteste Landshuter Universitätsbeschreibung von Franz Dionys Reithofer (1811), hg. v. Böhm, L, 2003; Von der Donau an die Isar, hg. v. Böhm, L. u. a., 2003
4639Landsiedel
4640Landsiedelrecht (Wort 1228 belegt, N.) ist eine seit dem 13. Jahrhundert vor allem in Hessen gebräuchliche, vielleicht aus dem römisch-italienischen Recht stammende Form der nicht erblichen bäuerlichen Leihe, die seit dem 16. Jahrhundert erblich wird.Kroeschell, DRG 2; Thieme, H., Zum hessischen Landsiedelrecht, FS A. Schultze, 1934, 207; Welkoborsky, G., Das Solmser Landrecht, (in) Archiv f. hess. Geschichte, N.F. 30 (1967/8), 1f., 28ff; Franz, E., Grangien und Landsiedel, FS G. Franz, 1967
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