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#ZWERGLiterature
4601Landgemeinde (Wort 1427/1541 bzw. 1502 belegt, F.) ist die nichtstädtische Gemeinde. Sie entsteht in dem Hochmittelalter und Spätmittelalter aus den unterschiedlichsten Ansatzpunkten (Nachbarschaft, Hofgenossenschaft, Markgenossenschaft, Grundherrschaft, Gericht, Vogtei, Kirche u. s. w.). Nach der staatlichen Verdichtung der frühen Neuzeit wird die Idee der →Selbstverwaltung der ländlichen Gemeinde in dem 19. Jahrhundert aufgegriffen und in Preußen in der Landgemeindeordnung für die Rheinprovinz von 1845 und für die sieben östlichen Provinzen von 1891 verwirklicht (vgl. Baden Gemeindegesetz 1831, Österreich Gemeindegesetz 1849, Bayern Gemeindeordnung 1869). Als Gebiets-körperschaft dient die Landgemeinde seitdem als kleinste räumliche Einheit der (staatlichen) Verwaltung.Hübner 129; Kroeschell, DRG 1; Bognetti, G., Sulle origini dei comuni rurali del medio evo, Studi nelle scienze giuridiche e sociali 10f. (1926f.); Quirin, K., Herrschaft und Gemeinde, 1952; Bader, K., Studien zur Rechtsgeschichte des mittelalterlichen Dorfes, Bd. 1ff. 1957ff.; Steinbach, F., Ursprung und Wesen der Landgemeinde nach rheinischen Quellen, 1960; Die Anfänge der Landgemeinde und ihr Wesen, hg. v. Schwineköper, B., 1964, 2. A. 1986; Nikolay-Panter, M., Entstehung und Entwicklung der Landgemeinde im Trierer Raum, 1976; Bognetti, G., Studi sulle origini del comune rurale, 1978; Schildt, B., Bauer - Gemeinde - Nachbarschaft, 1996; Landgemeinden im Übergang zum modernen Staat, hg. v. Franz, N. u. a., 1999; Stadt – Gemeinde – Genossenschaft, hg. v. Cordes, A. u. a., 2003
4602Landgericht (Wort 1208 belegt, N.) ist allgemein ein für ein →Land zuständiges →Gericht. Es erscheint mit der Territorialisierung des Rechtes in dem Hochmittelalter. Wesentliche Kennzeichen könnten der Graf als Landrichter, die Zuständigkeit für gewichtigere Streitfälle (Eigen und Erbe, Freiheit, Ungericht), die Anwendung des Landrechts und die regelmäßige Abhaltung an (mehreren) festen Gerichtsplätzen (Dingstätten, Schrannen) sein. Das Landgericht ist meist nicht für den Adel zuständig und steht unter dem landesfürstlichen →Hofgericht. Von daher versteht sich seine Entwicklung zu einer mittleren Instanz. 1877/1879 wird das Landgericht (1893 in dem Deutschen Reich 172 Landgerichte mit 2341 Richtern) zu dem zwischen Amtsgericht und Oberlandesgericht stehenden Gericht der ordentlichen Gerich...Kroeschell, DRG 1, 2, 3; Köbler, DRG 115, 200, 261; Rosenthal, E., Geschichte des Gerichtswesens und der Verwaltungsorganisation Baierns, Bd. 2 1906; Voltelini, H. v., Die Entstehung der Landgerichte im bayerisch-österreichischen Rechtsgebiete, (in) Archiv für österreichische Geschichte 94 (1905), 1; Müller, H., Das kaiserliche Landgericht der vormaligen Grafschaft Hirschberg, 1911; Kalisch, H., Die Grafschaft und das Landgericht Hirschberg, ZRG GA 34 (1913), 141; Feine, H., Die kaiserlichen Landgerichte in Schwaben, ZRG GA 66 (1948), 148; Hiereth, S., Die bayrische Gerichts- und Verwaltungsorganisation, 1950; Merzbacher, F., Iudicium provinciale ducatus Franconiae, 1956; Landwehr, G., Die althannoverschen Landgerichte, 1964; Leiber, G., Das Landgericht der Baar, 1964; Peter, A., Das Landg...
4603Landgerichtsordnung (Wort in älteren deutschen Rechtsquellen unter Land[es]gericht[s]ordnung 1494 belegt, F.) ist die für das →Landgericht verfasste Ordnung (beispielsweise Oberösterreich 1514, Franken 1618).Bartmann, J., Das Gerichtsverfahren vor und nach der münsterischen Landgerichtsordnung von 1571, 1908; Merzbacher, F., Ordinatio Iudicii Provincialis Franconica, (in) Würzburger Diözesangeschichtsbll. 32 (1970), 83
4604Landgraf (Wort 1129 belegt, M.) ist seit der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts ein wohl in dem Zuge der allgemeinen Territorialisierung entstehender Titel eines reichslehnbaren Amtes zu der Verwaltung und Sicherung königlicher Rechte (in einem Land). Landgrafen finden sich in Thüringen 1131, Oberelsass 1135, Unterelsass 1138, (Leuchtenberg 1143,) Heiligenberg 1169, Burgund-Buchegg 1226, Thurgau 1227, Aargau 1232/1234, Frickgau 1234, Burgund-Neuenburg 1235, Zürichgau 1245, Hessen 1265, Hegau 1275, Breisgau 1276, Baar 1287, Stühlingen 1296, Buchsgau 1318, Klettgau 1325, Sisgau 1354 und Leiningen 1444. Ihre Stellung endet spätestens 1806 mit dem Ende des Heiligen römischen Reiches, in Hessen-Homburg 1866.Kroeschell, DRG 2; Franck, W., Die Landgrafschaften des heiligen römischen Reichs, 1873; Doeberl, M., Die Landgrafschaft der Leuchtenberger, 1893; Mayer, T., Über die Entstehung und Bedeutung der älteren deutschen Landgrafschaften, ZRG GA 58 (1938), 138; Hess, W., Hessische Städtegründungen der Landgrafen von Thüringen, 1966; Eyer, F., Die Landgrafschaft im unteren Elsass, (in) ZGO N. F. 78 (1969), 148
4605Landgrafschaft (Wort 1238/1239 belegt, F.) →LandgrafKroeschell, DRG 1; Mayer, T., Über Entstehung und Bedeutung der älteren deutschen Landgrafschaften, ZRG GA 58 (1938), 138; Eberhardt, H., Die Gerichtsorganisation der Landgrafschaft Thüringen, 75 (1958), 108; Demandt, K., Der Personenstaat der Landgrafschaft Hessen im Mittelalter, 1981
4606Landgut (Wort 1330 belegt, N.) ist allgemein ein Gut auf dem Lande und in dem deutschen Privatrecht des 19. Jahrhunderts das besondere in eine Landgüterrolle eingetragene Anerbengut, an welchem dem Anerben bei der Erbteilung nur ein Übernahmerecht zusteht (Brandenburg, Schlesien, Schleswig-Holstein, Regierungsbezirk Kassel 1884/1887). Es wird 1933 durch das Reichserbhofgesetz beseitigt, in Hessen 1947 (Neufassung 1970) aber wieder hergestellt.Enneccerus, L., Ein Höferecht für Hessen 1882; Kroeschell, K., Landwirtschaftsrecht, 2. A. 1970; Starke, A., Die hessische Landgüterordnung, 1995; Hausmann, V., Die Vererbung von Landgütern nach dem BGB, 2000
4607Landhofmeister, Landeshofmeister (Wort 1472 belegt, M.) ist eine in dem 15. Jahrhundert erscheinende Fortbildung des →Hofmeisters.
4608Landkasse, Landeskasse (Wort 1630 belegt, F.) ist sachlich seit dem Spätmittelalter die besondere, neben der landesherrlichen Finanzverwaltung stehende landständische Finanzverwaltung. Sie wird auch Landkasten genannt. Sie wird von dem Absolutismus beseitigt.Bamberger, E., Die Finanzverwaltung in den deutschen Territorien des Mittelalters, Diss. jur. München 1923; Schirmer, U., Kursächsische Staatsfinanzen (1456-1656), 2006
4609Landkreis, Landeskreis (Wort 1532 belegt, selten, M.) ist der untere staatliche Ver-waltungsbezirk mit überörtlichen Selbstverwaltungsaufgaben. Der Landkreis geht auf die Bildung von kleineren Kreisen (beispielsweise Teltow, Barnum, Zauche) oder größeren Kreisen (beispielsweise Altmark, Mittelmark, Neumark) in Brandenburg seit dem 14. Jahrhundert zurück. In dem 16. Jahrhundert erkennt der Landesherr Kreisversammlungen an. Aus den Kreisdirektorien und den Kreiskommissaren entwickelt sich der →Landrat. Zuständig sind die Kreise vor allem für Wohlfahrtsmaßnahmen, militärische Angelegen-heiten und Verkehrsbelange. Zwischen 1825 und 1828 werden Kreisordnungen für die einzelnen Provinzen Preußens erlassen. 1872 werden echte Kommunalverbände mit Selbstverwaltungsrecht geschaffen, deren wichtigste...Constantin, O./Stein, E., Die deutschen Landkreise, 1926; Heffter, H., Die deutsche Selbstverwaltung im 19. Jahrhundert, 1950; Grube, W., Vogteien, Ämter, Landkreise in der Geschichte Südwestdeutschlands, 1960; Stadler, K., Der Weg zur Selbstverwaltung der bayerischen Landkreise, 1962; Unruh, G., Der Kreis, 1965; Der Kreis, 1972ff.; Vogteien, Ämter, Landkreise in Baden-Württemberg, hg. v. Landkreistag, Bd. 1f. 1975; Hundert Jahre Kreisordnungen Nordrhein-Westfalen, hg. v. Landkreistag, 1988; Der Landkreistag Nordrhein-Westfalen 1947-1997, hg. v. Möller, F. u. a., 1997; Henneke, H., Die deutschen Kreise und ihr Landkreistag, 2016
4610Landlauf (Wort 1275 belegt, M.) Recht oder Brauch in einem Lande
4611Landlauf von Steyr ist das frühestens an dem Ende des 14. Jahrhunderts vielleicht von einem unbekannten Gerichtsschreiber der steirischen Landschranne unter Einbeziehung einiger Sätze des so genannten Schwabenspiegels in 252 Artikeln verfasste Rechtsbuch, das sich vor allem mit dem Verfahren, mit den Landesdienstherren, den Bürgern, den Strafen und den Juden befasst. In Kärnten wird hieraus in dem 16. Jahrhundert das Kärntner Rechtsbuch.Bischoff, E., Steiermärkisches Landrecht des Mittelalters, 1875; Brunner, O., Land und Herrschaft, 5. A. 1965, 207; Wesener, G., Das innerösterreichische Landschrannenverfahren, 1963, 19
4612landläufig
4613Landläufige kulmische Rechte sind die aus dem alten →Kulm und anderen Quellen um die Mitte des 15. Jahrhunderts in Danzig (?) entstandenen Rechtsaufzeichnungen.Litewski, W., Landrecht des Herzogtums Preußen. Strafrecht, 1982; Oppitz, U., Deutsche Rechtsbücher des Mittelalters, Bd. 1 1990, 52
4614Landleihe (Wort in älteren deutschen Rechtsquellen anscheinend nicht belegt, F.) ist sachlich die zeitweise Überlassung von Land durch den Berechtigten in größerem oder kleinerem Umfang. Hierfür gilt seit dem Mittelalter teils unterschiedlich ausgestaltetes Leiherecht, teils Lehnrecht.Kroeschell, DRG 1; Levy, E., Vom römischen precarium zur germanischen Landleihe, ZRG RA 66 (1948), 1
4615ländlich (Wort erste Hälfte 15. Jh. belegt, Adj.) das Land oder ein Land betreffend
4616Ländliche Rechtsquellen sind (wissenschaftlich) die vor allem in dem Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit sichtbaren, in dem nichtstädtischen Bereich geltenden örtlichen Rechtsquellen (der bäuerlichen Belange). Hierher gehören hauptsächlich →Weistümer, Hofrechte und Dorfrechte. Trotz der Rechtsvereinheitlichung der frühen Neuzeit gelten sie teilweise bis in das 19. Jahrhundert.Kroeschell, DRG 2; Württembergische ländliche Rechtsquellen, hg. v. Wintterlin, F. u. a., Bd. 1ff. 1910ff.; Deutsche ländliche Rechtsquellen, hg. v. Blickle, P., 1977 (Wege der Forschung); Die ländlichen Rechtsquellen aus den pfalz-neuburgischen Ämtern Höchstädt, Neuburg, Monheim und Reichertshofen vom Jahre 1585, hg. v. Fried, P., 1983; Ländliche Rechtsquellen aus dem kurtrierischen Amt Cochem, bearb. v. Krämer, C. u. a., 1986; Ländliche Rechtsquellen aus dem Kurmainzer Rheingau, bearb. v. Jeschke, P., 2003; Die ländlichen Rechtsquellen aus der Grafschaft Oettingen, hg. v. Kießling, R. u. a., 2005; Ländliche Rechtsquellen aus dem Allgäu, hg. v. Steiner, T., 2008
4617Landmiliz (Wort 1636 belegt, F.) ist die in einem Land zwecks Unterstützung gebildete MilizWollschläger, T., Die „Military Revolution“ und der deutsche Territorialstaat, 2004; Winter, M., Untertanengeist durch Militärpflicht?, 2005
4618Landnahme (Wort in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt, F.) ist die junge geschichtswissenschaftliche Bezeichnung für das Eindringen beispielsweise germanischer Stämme in fremde Siedlungsgebiete in der Völkerwanderungszeit (375-568).Meyer, H., Die fränkische Landnahme und das Rheinland, 1936; Petri, L., Zum Stand der Diskussion über die fränkische Landnahme, 1954; Ausgewählte Probleme europäischer Landnahmen, hg. v. Müller-Wille, M. u. a., 1994
4619Landoffizial, Landesoffizial (Wort in älteren deutschen Rechtsquellen anscheinend nicht belegt, M.) sachlich seit dm 13. Jh. von dem Bischof bestellt
4620Landpacht (Wort ab 1318/1319 belegt, nicht häufig, F.) →Pacht
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