Suchoptionen
Suchart:
Ganzes Wort
Wortanfang
Wortteil
Andere Optionen:
nur zeichengetreue Treffer suchen
nur am Zeilenanfang suchen
Anzahl der Ergebnisse pro Seite:
10
20
50


Anzahl der Suchtreffer: 9261
PDF
#ZWERGLiterature
4581Landesobrigkeit (Wort um 1550 belegt, F.) ist die in dem Übergang zwischen →Landesherrschaft und →Landeshoheit befindliche landesherrliche Gewalt der frühen Neuzeit.Willoweit, D., Rechtsgrundlagen der Territorialgewalt, 1975
4582Landesordnung, Landordnung (Wort 1492 bzw. 1489 belegt, F.) ist die seit dem Spätmittelalter sichtbare, umfassendere, ordnende Gesetzgebung des Landesherrn zu der Klarstellung wichtiger Fragen auf den unterschiedlichsten Rechtsgebieten (beispielsweise Tirol 1526 Bauernlandesordnung, 1532, 1573, Böhmen 1500, 1530, 1549, 1564, 1627, Mähren 1535, 1545, 1562, 1604, 1628, Oberlausitz 1538/1539, 1582, 1597, Oppeln-Ratibor 1562, Teschen 1573 u. a.). In dem 19. Jahrhundert regeln in Österreich Landesordnungen von dem 26. 2. 1861 Fragen des Landesverfassungsrechts (bis 1918).Kroeschell, DRG 2; Kleinschmidt, C., Sammlung fürstlich hessischer Landesordnungen, Bd. 1ff. 1767ff.; Ebel, W., Geschichte der Gesetzgebung in Deutschland, 1956, 2. A. 1958, Neudruck 1988; Richter, G., Die ernestinischen Landesordnungen, 1964; Wieacker, F., Privatrechtsgeschichte der Neuzeit, 1952, 2. A. 1967; Quellen zur neueren deutschen Privatrechtsgeschichte, Bd. 2 Landes- und Polizeiordnungen, hg. v. Schmelzeisen, G., 1968ff.; Handbuch der Quellen und Literatur der neueren europäischen Privatrechtsge-schichte, hg. v. Coing, H., Bd. 1 1973, 517; Wesener, G., Zur Bedeutung der österreichischen Landesordnungsentwürfe, FS N. Grass, Bd. 1 1974, 613; Berg, T., Landesordnungen in Preußen, 1998; Landesordnung und gute Policey, hg. v. Gehringer, H. u. a., 2008
4583Landesparlament (Wort in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt, N.) ist seit dem 19. Jahrhundert das →Parlament eines →Landes.Eicher, H., Der Machtverlust der Landesparlamente, 1988
4584Landesrecht ist das besondere →Recht eines →Landes in Gegensatz zu einem übergeordneten Recht wie beispielsweise dem Bundesrecht. Es entsteht anfangs in dem Hochmittelalter als Landrecht in Gegensatz zu dem Stadtrecht. Bis in das 19. Jahrhundert überwiegt es das gesetzte einheitliche Recht (in dem Heiligen römischen Reich). Durch die einheitliche staatliche Gesetzgebung des ausgehenden 19. Jahrhunderts wird es in Deutschland in vielen Bereichen auf Randfragen zurückgedrängt (sog. Verlustliste der deutschen Rechtseinheit), bleibt aber beispielsweise in dem Verwaltungsrecht bedeutsam. Grundsatz wird, dass bei konkurrierender Zuständigkeit das Reichsrecht oder das Bundesrecht das Landesrcht bricht.Köbler, DRG 103, 184, 231; Kahler, O., Das schleswig-holsteinische Landesrecht, 1908, 2. A. 1923; Schneider, M., Das Verhältnis des Reichsrechts zum Landesrecht, 2002
4585Landesregierung (Wort 1537 belegt, F., engerer Sinn Mitte 19. Jaahrhunderts) ist die →Regierung eines →Landes (beispielsweise 1849 in Salzburg, Kärnten, Krain, Schlesien und Bukowina, 1918/1920 allgemein).
4586Landessteuer, Landsteuer (Wort vielleicht erste Hälfte 12. Jhs. belegt, F.) ist die sachlich seit dem 13. Jahrhundert in einem →Land erhobene →Steuer. Der Kreis der Steuerpflichtigen ist nicht überall gleich. Die Landessteuer bedarf grundsätzlich der Bewilligung durch die Landesbehörde.Brennecke, A., Die ordentlichen direkten Staatssteuern Mecklenburgs im Mittelalter, Diss. jur. Marburg 1900; Brunner, O., Land und Herrschaft, 5. A. 1965, 273; Gerhard, H., Das Steuerwesen der Grafschaft Saarbrücken, 1960; Willoweit, D., Rechtsgrundlagen der Territorialgewalt, 1975
4587Landessynode (Wort in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt, F.) ist die Versammlung gewählter und berufener Mitglieder einer Landeskirche.Närger, N., Das Synodalwahlsystem in den deutschen evangelischen Landeskirchen im 19. und 20. Jahrhundert, 1988
4588Landesteilung, Landteilung, Länderteilung (Wort 1490 bzw. 1567 belegt, selten, F.) ist sachlich die der Reichsteilung des fränkischen Frühmittelalters entsprechende Teilung eines →Landes unter mehrere Söhne eines Landesherrn. Sie birgt die Gefahr der Macht-zersplitterung in sich. Deswegen finden sich Teilungsverbote bereits unter Friedrich I. Barbarossa und Rudolf von Habsburg (1283). Für die →Kurfürstentümer schließt die →Goldene Bulle (1356) die Teilung aus. Noch in der späteren Zeit werden Länder aber tatsächlich geteilt (Hessen 1567, Österreich, Anhalt 1635, Braunschweig 1636, Sachsen-Gotha 1680, Mecklenburg 1701).Köbler, Historisches Lexikon; Schulze, H., Das Recht der Erstgeburt, 1851; Hartel, R., Über Landesteilungen in deutschen Territorien, FS F. Hausmann, 1977, 179
4589Landesverteidigung (Wort in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt, F.) ist die Verteidigung eines Landes.Bergien, R., Die bellizistische Republik – Wehrkonsens und Wehrhaftmachung in Deutschland 1918-933, 2012
4590Landesverfassung (Wort ab 1650 in älteren deutschen Rechtsquellen belegt, F.) ist die besondere (formelle) →Verfassung eines →Landes.Kroeschell, 20. Jahrhundert; Kopp, U., Handbuch zur Kenntnis der Hessen-Casselschen Landesverfassung, Teil 1 1796; Kaltenborn, C., Geschichte der deutschen Bundesverhältnisse, Bd. 1f. 1857
4591Landesverordnung (Wort ab 1618 nicht sehr häufig belegt, F.) ist die ein →Land betreffende →Verordnung in Gegensatz vor allem zu dem →Landesgesetz.Kreittmayr, W. Frhr. v., Sammlung der churbaierischen Generalien und Landesverordnungen, 1771
4592Landesverrat (Wort in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt, M.) ist der Verrat des eigenen →Landes durch einen Menschen. Ihm geht bereits bei den Germanen der Verrat des Volkes voraus, bei dem nach Tacitus der gefasste Verräter aufgehängt wird. Seit dem Hochmittelalter wird das römischrechtliche (lat.) →crimen (N.) maiestatis (Majestätsver-brechen) aufgenommen. Strafe der Verräterei ist das Rädern oder Vierteilen Nach der österreichischen (lat.) Constitutio (F.) Criminalis Josephina (1787) ist Landesverrat das Verbrechen gegen den Staat bzw. Vaterland in Gegensatz zu dem gegen den Herrscher gerichteten →Hochverrat. In der Mitte des 19. Jahrhunderts ist Landesverrat die Bedrohung der äußeren Machtstellung des Staates.Mommsen, T., Römisches Strafrecht, 1899, Neudruck 1961; Köhler, A., Hochverrat und Landesverrat, ZRG GA 25 (1904), 130ff., 269ff.; His, R., Das Strafrecht des deutschen Mittelalters, Bd. 1f. 1920ff., Neudruck 1964; Brune, H., Hochverrat und Landesverrat in rechtsvergleichener Darstellung, 1937; Schröder, F., Der Schutz von Staat und Verfassung im Strafrecht, 1970; Hanten, M., Publizistischer Landesverrat vor dem Reichsgericht, 1999
4593Landesverwaltung (Wort 1571 belegt, F.) ist die →Verwaltung (eines →Landes) durch Landesbehörden. Hierzu bildet der Landesherr seit dem Spätmittelalter eine beamtete Verwaltungsorganisation aus. Als deren späte Folge ist auch in der Gegenwart der Bundesrepublik Deutschland die Verwaltung grundsätzlich Angelegenheit des Landes.Köbler, DRG 113, 151, 197, 258; Ammerich, H., Landesherr und Landesverwaltung, 1981; Deutsche Verwaltungsgeschichte hg. v. Jeserich, K. u. a., Bd. 1ff. 1983ff.; Stolleis, M., Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland, Bd. 1f. 1988ff.
4594Landesverweisung (Wort 1563 belegt, F.) ist die Verweisung (beispielsweise eines Straftäters) aus dem Land. Ihr geht die ältere Verbannung voraus. Ihr entspricht in dem Hochmittelalter die Verweisung aus der Stadt, die beispielsweise in Augsburg des späten 14. Jahrhunderts jährlich etwa ein halbes Prozent der Stadtbewohner betrifft. Seit dem 15. Jahrhundert wird sachlich von Landesverweisung gesprochen. Sie führt zu Konflikten mit den benachbarten Ländern. Seit dem 18. Jahrhundert wird sie allgemein aufgegeben und auf Ausländer beschränkt (anders beispielsweise in Österreich, beispielsweise 3. 4. 1919 die Landesverweisung der Familie Habsburg).His, R., Das Strafrecht des deutschen Mittelalters, Bd. 1 1920, 410, 533, Neudruck 1964; Müller, W., Die Stadtverweisung, Diss. jur. Leipzig 1935; Breithaupt, W., Die Strafe des Staupenschlags, Diss. jur. Jena 1938; Schnabel-Schüle, H., Die Strafe der Landesverweisung in der Frühen Neuzeit, (in) Ausweisung und Deportqtion, hg. v. Gestrich, A. u. a., 1995, 73ff.; Härter, K., Policey und Strafjustiz in Kurmainz, 2005
4595Landfolge (Wort 1233 belegt, F.) Unterstützung des Landesherrn durch die LandesbewohnerKroeschell, DRG 1, 2; Fehr, H., Landfolge und Gerichtsfolge im fränkischen Recht, Festgabe R. Sohm, 1914, 387ff.; Ramb, S., Öffentliche Dienste im Kriegswesen des landesfürstlichen Territorialstaates, 1979
4596Landfolgepflicht (Wort in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt, F.) ist sachlich die bereits in dem Frühmittelalter sichtbare Verpflichtung, bei Gefährdung der Allgemeinheit wehrhafte Hilfe zu leisten. Mit der Entstehung des ritterlichen Reiterheers tritt die Landfolgepflicht in dem Hochmittelalter an Bedeutung zurück, ohne ganz zu verschwinden. In der Wehrpflicht des 18. Jahrhunderts wird sie in veränderter Form neu belebt.Kroeschell, DRG 1, 2; Fehr, H., Landfolge und Gerichtsfolge im fränkischen Recht, Festgabe R. Sohm, 1914, 387ff.
4597Landfriede (Wort um 1256 belegt, 1264?, M.) ist der von Rechtsbruch nicht gestörte Zustand (in einem Land). Seit dem 10. Jahrhundert ist in Südfrankreich und Spanien ([Le Puy um 975,] Charroux 989, Narbonne um 990, Le Puy 994, Limoges 994, Poitiers 1000) das von der Kirche in Wiederholung merowingischer und karolingischer Kapitularien und Bußbücher ausgehende Gebot des Friedens (→Gottesfriedens) sichtbar. Seit dem aus-gehenden 11. Jahrhundert erscheint der weltliche Landfriede (beispielsweise Kaiser Heinrichs IV. von 1103 oder Kaiser Friedrichs I. Barbarossa von 1152). Er sieht peinliche →Strafen für Unrechtstaten vor. Seine Grundlage ist meist eine beschworene →Einung, in anderen Fällen auch ein Gesetz. Wichtige Landfrieden sind der Mainzer Reichslandfriede von 1235 und der ewige Landfrie...Kroeschell, DRG 1, 2; Köbler, DRG 101, 118, 147; Baltl/Kocher; Weiland, B., Sächsischer Landfriede aus der Zeit Friedrichs II. und die sog. Treuga Heinrici regis, ZRG GA 8 (1887), 88; Bock, E., Der Kampf um die Landfriedenshoheit in Westfalen, ZRG GA 48 (1928), 379; Quidde, L., Histoire de la Paix publique en Allemagne au moyen âge, 1929; Schnelbögl, W., Die innere Entwicklung der bayerischen Landfrieden des 13. Jahrhunderts, 1932; Wohlhaupter, E., Studien zur Rechtsgeschichte der Gottes- und Landfrieden in Spanien, 1933; Meyer, B., Der Sorge für den Landfrieden im Gebiet der werdenden Eidgenossenschaft 1250-1350, 1935; Bader, K., Probleme des Landfriedensschutzes, (in) Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte 3 (1939), 1; Gernhuber, J., Die Landfriedensbewegung in Deutschland, 19...
4598Landfriedensbruch (Wort in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt, M.) ist die Verletzung des Landfriedens. Die Folge ist eine peinliche →Strafe. Daneben ist auch die →Acht von großer Bedeutung. Mit dem 16. Jahrhundert macht sich der Einfluss des römischen Rechtes bemerkbar (Gail), wonach der Landfriedensbruch die zu gewalttätigem Zweck erfolgende Vereinigung einer Menge von 10 bis 15 Menschen voraussetzt. Mit dem Ende des Heiligen römischen Reiches (1806) wird die Verbindung mit dem mittelalterlichen Landfrieden schwächer. 1871 bestimmt das Strafgesetzbuch des Deutschen Reiches den Landfriedensbruch als eine Verbindung von Zusammenrottung und Gewaltanwendung. 1970 wird die Strafbarkeit auch der bloßen Teilnahme an einer gewalttätigen öffentlichen Zusam-menrottung in der Bundesrepubl...Kroeschell, DRG 2; His, R., Das Strafrecht des deutschen Mittelalters, Bd. 1f. 1920ff., Neudruck 1964; Hagemann, H., Vom Verbrechenskatalog des altdeutschen Strafrechts, ZRG GA 91 (1974), 1; Roth, A., Kollektive Gewalt und Strafrecht, 1989; Rüping, H./Jerouschek, G., Grundriss der Strafrechtsgeschichte, 5. A. 2007, 6. A. 2011; Kerth, J., Der landsfried ist zerbrochen, 1997; Fahrner, M., Der Landfrieden im Elsass, 2007
4599Landfriedensgericht (Wort in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt, N.) ist in dem Hochmittelalter und Spätmittelalter das für die Wahrung des →Landfriedens vorgesehene →Gericht.Kroeschell, DRG 2; Eberhardt, H., Die Gerichtsorganisation der Landgrafschaft Thüringen im Mittelalter, ZRG GA 75 (1958), 108
4600Landfriedenshauptmann (Wort in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt, M)
Erste | ... | 229 | 230 | 231 | ... | Letzte