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#ZWERGLiterature
4181Klage gegen den toten Mann ist eine wissenschaftliche Bezeichnung des Verfahrens gegen den auf handhafter Tat erschlagenen Täter. Sie ist vor allem in dem altnordischen Recht verbreitet. Seit dem 13. Jahrhundert wird die K. g. d. t. M. durch die anerkannte Berufung auf Notwehr verdrängt.Scherer, Die Klage gegen den toten Mann, 1909; Fischer, P., Strafen und sichernde Maßnahmen gegen Tote, 1936; Wallén, P., Die Klage gegen den Toten, 1958
4182Klage mit dem toten Mann ist in dem norddeutschen Recht des Mittelalters ein Verfahren gegen den auf handhafter Tat erschlagenen, vor Gericht gebrachten Täter.Brunner, H., Die Klage mit dem toten Mann, ZRG GA 31 (1910), 235; Frommhold, G., Zur Klage mit dem toten Mann und mit der toten Hand, ZRG GA 36 (1915), 458
4183Klageformel ist in dem römischen Formularprozess die Anweisung und die Ermächtigung des Gerichtsmagistrats an einen (lat.) iudex (M.), den Beklagten unter bestimmten Bedingungen zu verurteilen oder freizusprechen. Die Klageformel enthält üblicherweise eine Sachverhaltsbeschreibung (lat. demonstratio), ein Begehren (lat. intentio) und einen Verurteilungsbefehl (lat. condemnatio).
4184Klagengewere (oder Prozessgewere) ist in dem mittelalterlichen sächsischen Prozess die Zusicherung des Klägers gegenüber dem Beklagten, dass er zu der →Klage befugt sei. Macht ein zweiter Beteiligter gegen den Beklagten das Recht geltend, muss der Kläger die Ansprüche von dem Beklagten abwehren. Gelingt dies nicht, muss er die eigene Klage aufgeben und →Gewette zahlen. In dem 18. Jahrhundert verschwindet die K. Sie wird von der Litiskontestation und der Einrede der Rechtskraft verdrängt.Ebeling, K., Die Klagengewere, Diss. jur. Frankfurt am Main 1958
4185Klagenkonkurrenz ist in dem klassischen römischen Recht die mehrfache Geltendmachung einer Klage (gegen mehrere Beteiligte, kumulative K.). Geht es um (lat.) eadem res (denselben Gegenstand), besteht grundsätzlich strenge Alternativität und wird mit der ersten (lat.) litis contestatio (F.) die Klage verbraucht.Kaser § 82 III; Köbler, DRG 48; Liebs, D., Die Klagenkonkurrenz im römischen Recht, 1972
4186Klagenkonsumtion ist in dem altrömischen Recht der Ausschluss eines zweiten Streites über das geltend gemachte Recht durch die Streiteinsetzung (lat. [F.] →litiscontestatio) bzw. bei einer auf den Sachverhalt hin ausgerichteten Klage und einer sachverfolgenden Klage durch die Einrede der beurteilten Angelegenheit (lat. [F.] exceptio rei iudicatae).Kaser § 80 II, 82 III, 87 II; Köbler, DRG 19
4187Kläger (Wort 10. Jh., M.) ist, wer durch eine →Klage von dem Gericht Rechtsschutz begehrt. Wo kein Kläger (ist), da kein Richter (vgl. Codex 3, 7, 1 [lat.] invitus agere vel accusare nemo cogitur, gegen seinen Willen wird niemand zu dem Klagen oder Anklagen gezwungen).Söllner § 9; Köbler, G., Klage, klagen, Kläger, ZRG GA 92 (1975), 1; Baumgarten, T., Der richtige Kläger im deutschen, französischen und englischen Zivilprozess, 2001
4188Klageschrift (Wort Hildesheim 1472, F.) ist in dem gelehrten Prozessrecht seit dem Spätmittelalter der Schriftsatz, durch den der →Kläger →Klage erhebt bzw. Rechtsschutz begehrt. Der Kläger überreicht die Klageschrift dem Beklagten in dem Termin vor Gericht. Später reicht er sie bei Gericht ein.Kroeschell, DRG 2; Köbler, DRG 117; Bethmann Hollweg, M. v., Der germanisch-römische Zivilprozess im Mittelalter, Bd. 1 1868ff., Neudruck 1959; Litewski, W., Mündliche Klage und Klageschrift, FS K. Kroeschell, hg. v. Köbler, G. u. a., 1997
4189Klagspiegel ist die 1516 von Sebastian →Brant unter dem Titel Richterlich Clagspiegel mit rund 308000 Wörtern neu aufgelegte, vermutlich von einem Stadtschreiber (Conrad Heyden, aus Schwäbisch Hall oder der Umgebung, ab 1403 Studium in Erfurt als pauper, ohne Abschluss, 1413 Stadtschreiber Schwäbisch Hall, 1436 entlassen, † 1444) in Schwäbisch Hall um 1436 verfasste, zwei Teile umfassende Schrift über Verfahrensfragen. Der erste Teil will, hauptsächlich nach Roffredus, De libellis iuris civilis (Von Büchlein des weltlichen Rechtes), ein Handbuch des geschriebenen Rechtes bieten. Der zweite Teil stellt Strafrecht und Strafverfahren nach römischen Rechtsgrundsätzen (Digesten, Codex, Durantis, Speculum iudiciale u. a.) dar. Insgesamt ist der Klagspiegel die älteste und umfassendste Wiedergabe...Kroeschell, DRG 2; Stintzing, R., Geschichte der populären Literatur, 1867, Neudruck 1959, 335; Coing, H., Römisches Recht in Deutschland, 1964; Deutsch, A., Der Klagspiegel, 2004; Sebastian Brant (1457-1521), hg. v. Roloff, H., 2008
4190Klammer, Balthasar (Kaufbeuren um 1504-Celle 6.(?) 2. 1578), Bürgermeisterssohn, wird nach dem Studium von Theologie und Recht in Ingolstadt und Leipzig 1529 Notar, 1532 Hofrat, 1530 Professor in Marburg und 1540 Kanzler der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg. Neben der Mitwirkung an wichtigen Landesgesetzen (Hofgerichtsordnung, Kanz-leiordnung, Polizeiordnung) verfasst er 1565 ein posthum vielfach gedrucktes, deutsches (lat.) Compendium (N.) iuris (Lehnrecht und Landrecht) mit lateinischen Erläuterungen.Eckhardt, A., Der Lüneburger Kanzler Balthasar Klammer und sein Compendium juris, 1964; Theuerkauf, G., Lex, Speculum, Compendium iuris, 1968
4191Klasse (Wort Ende 16. Jh.mit besonderer Bedeutung aus dem Lateinischen des Altertums aufgenommen und teilweise mit dem Indogermanischen verbindbar, F.) GruppeGall, L., Vom Staat zur Klasse, (in) HZ 261 (1995), 1; Meyer, T., Stand und Klasse, 1997; Rose, P., Class in Archaic Greece, 2012
4192Klassenjustiz ist die Ausübung des Richteramts durch Angehörige der gesellschaftlich herrschenden →Klasse (Liebknecht 1907) bzw. eine nach Klassen unterscheidende, in dem Dienste einer herrschenden Klasse stehende Rechtspflege.Kroeschell, 20 Jahrhundert; Engels, F., Die Lage der arbeitenden Klasse in England, 1845; Döhring, E., Geschichte der deutschen Rechtspflege, 1953, 46; Kocka, J., Lohnarbeit und Klassenbildung, 1983; Rohrßen, B., Von der Anreizung zum Klassenkampf zur Volksverhetzung (§ 130 StGB), 2009; Bernhardt, M., Was ist des Richters Vaterland?, 2011
4193klassisch
4194Klassisches römisches Recht (Adjektiv klassisch in dem Ende des 18. Jh. aus dem Lateinischen des Altertums aufgenommen, vgl. Hugo 1790 Lehrbuch und Chrestomathie des classischen Pandectenrechts) →römisches Recht (Klassik von etwa 27 v. Chr. bis 235 n. Chr., dabei Frühklassik 27 v. Chr.-96 n. Chr., Hochklassik 96-180 n. Chr., Spätklassik 180-235 n. Chr., Nachklassik – kaum Namen bekannt – bis 5. Jh.)
4195Kleid (Wort 1170-1190 belegt, in der weiteren Herkunft unklar, N.) ist eine dem Schutz und Schmuck dienende, durch Tätigkeit geschaffene Umhüllung des Menschen. Das Kleid kann durch Rechtssätze festgelegt werden (Kleiderordnung). Es kann als Metapher oder Kennzeichen für rechtliche Vorgänge und Zustände Verwendung finden (→Gewere, →Investitur, Robe, Uniform).Grimm, J., Deutsche Rechtsaltertümer, 1828, 4. A. 1899, Neudruck 1922, 1989, 1994; Flüeler, M., Das sakrale Gewand, 1964; Reich, A., Kleidung als Spiegel sozialer Differenzierung, 2005; Kania, K., Kleidung im Mittelalter, 2010; Das Thema Kleidung in den Etymologien Isidors von Sevilla und im Summarium Heinrici, hg. v. Müller, M. u. a., 2013; Frieling, K., Sehen und gesehen werden – Kleidung an Fürstenhöfen, 2013; Schnaus, J., Kleidung zieht jeden an, 2017; Spufford, M. u. a., The Clothing of the Common Sort, 1570-1700, 2017
4196Kleiderordnung (Wort 1604 belegt, selten, F.) ist eine →Ordnung über die Verwendung von →Kleid oder Kleidern. Vielleicht unter dem Einfluss der Kirche, in der die Bekleidung der Geistlichen von erheblicher Bedeutung ist, werden in dem Spätmittelalter zu dem Schutz vor Verschwendung an vielen Orten Kleiderordnungen erlassen (Spanien 1234/1256, Frankreich 1279/1294, Hannover 1312, England 1336, Göttingen 1340). Dabei gehen die Städte den Ländern anscheinend voran.Köbler, DRG 139; Hampel-Kallbrunner, G., Beiträge zur Geschichte der Kleiderordnungen, 1962; Eisenbart, L., Kleiderordnungen, 1962; Schädler, K., Die Lederhose in Bayern und Tirol, 1962; Baur, V., Kleiderordnungen in Bayern, 1975; Jarrett, L., Striptease, 1999; Reich, A., Kleidung als Spiegelbild sozialer Differenzierung, 2004; Die zivile Uniform als symbolische Kommunikation, hg. v. Hackspiel-Mikosch, E. u. a., 2006
4197klein
4198Klein, Ernst Ferdinand (Breslau 3. 9. 1744-Berlin 18. 3. 1810), Kaufmannssohn, wird nach dem Rechtsstudium in Halle (Nettelbladt) Anwalt, 1781 Mitarbeiter an dem Allgemeinen Landrecht Preußens (Strafrecht), 1791 Professor in Halle und 1800 Richter in Berlin. In seinen Merkwürdigen Rechtssprüchen der Hallischen Juristenfakultät erarbeitet er Ansätze für sichernde Maßnahmen.Mumme, H., Ernst Ferdinand Kleins Auffassung von der Strafe und den sichernden Maßnahmen, 1936; Hoffmann, U., Ernst Ferdinand Kleins Lehre vom Verhältnis von Strafen und sichernden Maßnahmen, Diss. jur. Breslau, 1938; Brünker, H., Der Kriminalist Ernst Ferdinand Klein, Diss. jur. Bonn 1973; Kleensang, M., Das Konzept der bürgerlichen Gesellschaft bei E. F. Klein, 1998
4199Klein, Franz (Wien 24. 4. 1854-6. 4. 1926), Goldschmiedssohn, wird nach dem Rechtsstudium in Wien 1885 Kanzleidirektor, 1891 außerordentlicher Professor und 1895 ordentlicher Universitätsprofessor. Auf Grund der Schrift (lat.) Pro futuro (Für die Zukunft) wird er Beamter des Justizministeriums in →Österreich und arbeitet die Zivilprozess-ordnung (1895), die Exekutionsordnung und das Gerichtsorganisationsgesetz aus, in denen die Stellung des Richters gestärkt wird.Festschrift Franz Klein, 1914; Forschungsband Franz Klein, hg. v. Hofmeister, H., 1988
4200kleindeutsch (Adj.) deutsch ohne Österreich
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