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#ZWERGLiterature
4141Ketzer (Wort 1210 bzw. 1215/1216 belegt, aus dem Mittellateinischen aufgenommen und mit dem Griechischen des Altertums sowie dem Indogermanischen verbindbar, M.) von der christlichen Kirche schon früh bekämpfter Irrgläubiger bzw. in dem katholischen Kirchenrecht jeder bewusste Leugner eines kirchlichen Grundsatzes. Ketzerische Lehren erscheinen bereits kurz nach der Begründung des Christentums. Die Abgrenzung zwischen Glauben und Irrglauben ist dabei objektiv kaum möglich und der Vorwurf der Ketzerei ist vielfach mit anderen Überlegungen (beispielsweise menschliche Ablehnung, wirtschaftlicher Wettbewerb, Machtstreben) verbunden. Die Kirche bekämpft die K. mit Exkommunikation, seit Gratian (um 1140) mit Verbannung, Gütereinziehung und gegebenenfalls kriegerischem Vorgehen, der Staat mit Ver...Köbler, DRG 119; Theloe, H., Die Ketzerverfolgungen im 11. und 12. Jahrhundert, 1913; Grundmann, H., Religiöse Bewegungen im Mittelalter, 1935, Neudruck 1961; Nigg, W., Das Buch der Ketzer, 1949; Borst, A., Die Katharer 1953; Blauert, A., Frühe Hexenverfolgungen, 1989; Borst, A., Die Katharer, 1991; Opitz, C./Wehrli-Johns, M., Die frommen Ketzerinnen, 1998; Lambert, M., Geschichte der Katharer, 2001; Auffarth, C., Die Ketzer, Katharer, Waldenser und andere, 2005; Ragg, S., Ketzer und Recht, 2006; Rottenwöhrer, G., Lexikon der mittelalterlichen „Ketzer“, 2009; Kirche und Ketzer, hg. v. Hägg, T., 2010; Räisänen, P., Ketzer im Dorf, 2010; Patschovsky, A., Ein kurialer Ketzerprozess in Avignon (1354), 2018
4142Keule (Wort um 1185, für das Germanische und Indogermanische erschließbar, F.) Knüppel
4143KiburgRieger, E., Das Urkundenwesen der Grafen von Kiburg und Habsburg, 1986
4144Kiel nahe der Ostsee (1773-1866 dänisch) ist seit 1665 Sitz einer Universität. 1933 werden dorthin zahlreiche junge dem Nationalsozialismus zugeneigte Rechtslehrer berufen (Kieler Schule Ernst Rudolf Huber, Karl Michaelis, Friedrich Schaffstein, [Franz Wieacker,] Martin Busse, Georg Dahm, Karl August Eckhardt, Karl Larenz, Wolfgang Siebert, Paul Rit-terbusch).Kroeschell, 20. Jahrhundert; Das Kieler Erbebuch (1411-1604), hg. v. Reuter, C., 1887; Wolff, O., Das lübsche Recht in der Stadt Kiel, 1898; Das Kieler Varbuch 1465-1546, hg. v. Luppe, H., 1899; Schröder, R., Das Eigentum am Kieler Hafen, ZRG GA 26 (1905), 34; Stern, M., Das zweite Kieler Rentebuch (1487-1586), 1904; Das Kieler Denkelbok, hg. v. Gundlach, F., 1908; Trautmann, P., Kiels Ratsverfassung und Ratswirtschaft, 1909; Rehme, P., Über die Kieler Stadtbücher des Mittelalters, ZRG GA 38 (1917), 164; Grundfragen der neuen Rechtswissenschaft, 1935; Wohlhaupter, E., Die Spruchtätigkeit der Kieler juristischen Fakultät, ZRG GA 58 (1938), 752; Festschrift zum 275-jährigen Bestehen der Christian-Albrechts-Universität Kiel, hg. v. Ritterbusch, P. u. a., 1940 (S. 48-108 Wohlhaupter, E., Gesch...
4145kiesen (Wort 765, für das Germanische und Indogermainsche erschließbar, V.) wählen
4146Kietz, Kiez (Wort 1249 Ortsname bzw. 1315, eher selten, Herkunft ungeklärt, wohl nicht slawisch, M.) slawisch-mittelalterliche Fischersiedlung in Brandenburg (mindestens 74 bereits vor 1700 bezeugt)Ludat, H., Die ostdeutschen Kietze, 1936; Krüger, B., Die Kietzsiedlungen, 1962; Zentrum und Peripherie in der Germania Slavica, hg. v. Bulach, D. u. a., 2008
4147Kiew ist in dem 10. Jahrhundert die Haupstadt des frühen Reiches der Russen, die 1482 ein Privileg nach dem Recht Magdeburgs erhält.Werdt, C. v., Stadt und Gemeindebildung in Ruthenien, 2006
4148Kimber ist der Angehörige eines (wohl) aus Jütland stammenden germanischen Volkes, das 101 v. Chr. bei Vercellae in Oberitalien von den Römern vernichtet wird.Köbler, DRG 28, 66
4149Kind (Wort 1. Hälfte 8. Jh., für das Germanische erschließbar und mit dem Germanischen verbindbar, N.) ist der Abkömmling ersten Grades eines Menschen (grundsätzlich bis zu dem Erwachsensein [Mündigkeit] aber allgemein auch darüber hinaus). In Rom steht das Kind (lat. [M.] infans) grundsätzlich unter der Hausgewalt des freien römischen Bürgers in seiner Eigenschaft als Hausvater bzw. hilfsweise unter der Personalgewalt eines Vormunds (lat. [M.] tutor). Bei den Germanen untersteht es der Hausgewalt (ahd. munt) des Vaters bzw. der Personalgewalt eines Vormunds. Aus ihr löst es sich durch Abschichtung oder Verheiratung bzw. Mündigkeit. Die ursprünglich bedeutungslose Unterscheidung nach Ehelichkeit und Nichtehelichkeit wird von der christlichen Kirche gefördert. Bei Standesverschiedenheit der...Kaser § 14 II 1; Hübner 64, 697; Köbler, DRG 88, 120, 160, 210, 267; Köbler, WAS; Fehr, H., Die Rechtsstellung der Frau, 1912; Bückling, G., Die Rechtsstellung der unehelichen Kinder, 1920; Jankowiak, K., Die Rechtsstellung der Kinder nach dem Magdeburger Recht des Mittelalters, Diss. jur. Marburg 1923; Fiez, M., Das Eltern- und Kindesverhältnis, 1932; Bischof, I., Die Rechtsstellung der außerehelichen Kinder, 1931; Etzensperger, C., Die Rechtsstellung des außerehelichen Kindes nach den schaffhauserischen Rechtsquellen, Diss. jur. Zürich 1931; Heck, F., Die Stellungnahme Erzbischofs Wichmann von Magdeburg zu der Kindesfolge, ZRG GA 60 (1940), 257; Das Kind, hg. v. Behler, W., 1971, 279; Wiesner, I., Über die Rechtsstellung der ehelichen Kinder im Landrecht des Sachsenspiegels, Diss. jur. K...
4150Kindererziehung, religiöse →religiöse Kindererziehung, Kind
4151Kindergeld (Wort 1441 in anderer Bedeutung, N.) ist eine staatliche Leistung an Menschen mit Kindern zu der Verminderung ihrer Belastung und Förderung der in den Industrieländern seit Entdeckung der medizinischen Empfängnisverhütung stark sinkenden Geburtenzahl, die in Deutschland nach dem Vorbild Frankreichs 1954 durch Gesetz (Kindergeldgesetz) in Höhe von (zunächst) 25 DM ab dem dritten Kind sowie später deutlich höher gewährt wird.Köbler, DRG 261; Igl, G., Kindergeld und Erziehungsgeld, 1986; Nelleßen-Strauch, D., Der Kampf ums Kindergeld, 2003
4152Kindesmissbrauch ist der sexuelle Missbrauch eines →Kindes, der seit der jüngeren Vergangenheit strafrechtlich bewehrt ist.Rüping, H./Jerouschek, G., Grundriss der Strafrechtsgeschichte, 5. A. 2007, 6. A. 2011
4153Kindestötung (Kindsmord) ist die Tötung eines Kindes (durch die Eltern). Ursprünglich hat in dem römischen und germanischen Recht der Gewalthaber das Recht über Leben und Tod des Kindes. Dieses Recht wird aber sowohl in dem römischen Recht wie auch in dem mittelalterlichen Recht allmählich verdrängt. Als Kindestötung in einem engeren Sinn erscheint an dem Ende des 18. Jahrhunderts (1772 Susanna Margarethe Brandt in Frankfurt als Anregung zu Gretchen in Goethes Faust) die Tötung eines neugeborenen, außerehelichen Kindes während oder gleich nach der Geburt durch die Mutter. Sie ist ein privilegierter Tötungstatbestand, der die ältere Mordqualifizierung ablöst. An dem Ende des 20. Jahrhunderts wird er in Deutschland aufgegeben.Jordan, L., Über den Begriff und die Strafe des Kindesmordes, 1844; Wächtershäuser, W., Das Verbrechen des Kindesmordes, 1973; Weber, B., Die Kindsmörderin im deutschen Schrifttum von 1770-1795, 1974; Ulbricht, O., Kindsmord und Aufklärung in Deutschland, 1990; Dülmen, R. van, Frauen vor Gericht, 1991; Hammer, E., Kindsmord, 1997; Meumann, M., Findelkinder, Waisenhäuser, Kindsmord, 1995; Habermas, R., Susanna Brandt, NJW 1999, 1936; Das Frankfurter Gretchen, hg. v. Habermas, R., 1999; Das Kind in meinem Leib, hg. v. Wahl, V. u. a., 2004; Dreier, P., Kindsmord im Deutschen Reich, 2006; Czelk, A., Privilegierung und Vorurteil, 2005; Kindstod und Kindstötung, hg. v. Häßler, F. u. a., 2008; Mungello, D., Drowning Girls in China, 2008; Tuor-Kurth, C., Kindesaussetzung und Moral in der Antike, 2...
4154Kindsmord →Kindestötung
4155Kipper und Wipper (Wort Kipper 1619, vielleicht mit dem Lateinischen des Altertums und dem Indogermanischen verbindbar, M.) sind seit dem 17. Jahrhundert (1621) Geldwechsler, die für vollwertiges Silbergeld unterwertiges Kleingeld geben.Gaettens, R., Inflationen, 2. A. 1955; Redlich, F., Die deutsche Inflation des frühen 17. Jahrhunderts, 1972; Schneider, K., Frankfurt und die Kipper- und Wipperinflation der Jahre 1619-1623, 1990; Weisenstein, K., Die Kipper- und Wipperzeit im Kurfürstentum Trier, 1991; North, M., Kleine Geschichte des Geldes vom Mittelalter bis heute, 2009
4156Kirche (Wort 765 belegt und für das Germanische als aus dem Griechischen des Altertums aufgenommen erschließbar sowie teilweise mit dem Indogermanischen verbindbar, F., zu griech. kyriake oikos Haus des Herrn) ist die in eigenen Verfassungsformen geordnete, in dem christlichen Bekenntnis vereinigte Gemeinde und Glaubensgemeinschaft. Sie entsteht in Anschluss an das Leben des Religionsstifters Jesus Christus in dem 1. Jahrhundert n. Chr. In dem Wettbewerb mit zahlreichen anderen fremdländischen Heilslehren in dem römischen Weltreich setzt sich die christliche Kirche, die ihre Schriften gegen 180 n. Chr. kanonisiert und schon früh eine hierarchische Verfassung von Bischöfen, Klerus und Laien annimmt, als eine revolutionäre, die unteren Schichten gegen ihre Obrigkeit einnehmende Massen-bewegu...Köbler, DRG 77, 79, 82, 88, 108, 115, 119, 121, 159, 205, 265; Hauck, A., Kirchengeschichte Deutschlands, Bd. 1ff. 1887, 8. (unv.) A. 1954; Makower, F., Die Verfassung der Kirche von England, 1894; Schulte, A., Der Adel und die deutsche Kirche, 1910; Sehling, E., Geschichte der protestantischen Kirchenverfassung, 2. A. 1914; Schulte, A., Der Adel und die deutsche Kirche im Mittelalter, 2. A. 1922; Tomek, E., Kirchengeschichte Österreichs, Bd. 1ff. 1935ff.; Tellenbach, G., Libertas, 1936; Schubert, G., Der Einfluss des kirchlichen Rechtes auf das weltliche Strafrecht der Frankenzeit, 1937; Gampl, I., Staat und evangelische Kirche in Österreich, ZRG KA 52 (1966), 299, Neuausgabe 2019; Feine, H., Reich und Kirche, hg. v. Merzbacher, F., 1966; Feine, H., Kirchliche Rechtsgeschichte, 1950, 5. A...
4157Kirchenasyl →Asyl, →Kirche
4158Kirchenbann (Wort 1565, M.) →Kirche, →Bann
4159Kirchenbaulast ist die Belastung einer Gruppe von Menschen, eines einzelnen Menschen oder eines Vermögens mit den Kosten (des Baues,) der Unterhaltung und des Wiederaufbaues einer →Kirche (→Eigenkirche). Sie ist mit dem →Patronat verbunden. Wo eine Kirche in das Eigentum des Staates übergegangen ist, trägt infolge des Vermögensübergangs der Staat die Kirchenbaulast.Erler, A., Kirchenrecht, 5. A. 1983; Lindner, T., Baulasten an kirchlichen Gebäuden, 1995; Beyme, B. v., Die Baulast für das Freiburger Münster, 2003
4160Kirchenbuch (Wort 1531, N.) ist ein von der →Kirche geführtes Buch über kirchliche Angelegenheiten (beispielsweise Mitglieder, Taufen, Eheschließungen, Begräbnisse). Nach Mitgliederlisten des Altertums und Totengedenkbüchern des Frühmittelalters erscheinen Taufmatrikel in Italien und Südfrankreich in dem 14. Jahrhundert. In dem Heiligen römischen Reich tritt das Kirchenbuch sachlich um 1490 auf (beispielsweise Tübingen 1553 Ehebuch). In der Neuzeit verwendet auch die weltliche Gewalt das Kirchenbuch für ihre Zwecke. 1875 tritt neben das Kirchenbuch das Personenstandsbuch des Staates. Die Zahl der Kirchenbücher des deutschen Sprachraums wird auf 400000 mit rund einer Milliarde Einzel-einträgen geschätzt.Köbler, DRG 105; Lampe, W., Die Kirchenbuchführung in Vergangenheit und Gegenwart, 1936; Wegeloeben, C., Kirchenbücher – Bibliographie, 1991; Schmitz, H., Die pfarrlichen Kirchenbücher, 1992; Das älteste Tübinger Ehebuch, hg. v. Schieck, S. u. a., 2000; Neininger, F., Brandenburgische Kirchenbuchduplikate 1794-1874, 2008; Das renovierte Kirchenbuch von Zimmersrode, Gilsa und Dorheim aus dem Jahre 1663, hg. v. Gräf, H. u. a., 2010
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