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#ZWERGLiterature
3981Juristische Person (Hugo 1799, Adjektiv juristisch 15. Jh., Adj.) ist die neben dem Menschen von Seiten des Menschen über die Rechtsordnung geschaffene Person als Hilfsmittel für begüterte oder mehrere Menschen. Dem Altertum ist der Gedanke, dass ein Personenverband mit selbständiger Rechtsfähigkeit ausgestattet sein kann, noch fremd. Die Römer sehen beispielsweise bei dem Staat oder Verein die Gesamtheit der jeweiligen Mitglieder als Rechtsträger an. Wohl als Folge der zunehmenden Verdichtung der Gesellschaft und der sich hieraus ergebenden Verstärkung der Verbandsbildung (Stadt, Gemeinde, Staat, Universität, Orden, Zunft, Markgenossenschaft u. s. w.) spricht Papst Innozenz IV. 1245 erstmals von einer (lat.) persona (F.) ficta (erdachten Person). In dem 19. Jahrhundert wird auf der Grundl...Kaser § 17 I; Köbler, DRG 207; Zitelmann, E., Begriff und Wesen der sogenannten juristischen Personen, 1873; Schnorr von Carolsfeld, L. v., Geschichte der juristischen Person, 1933; Henkel, W., Zur Theorie der juristischen Person im 19. Jahrhundert, Diss. jur. Göttingen 1973; Rittner, W., Die werdende juristische Person, 1973; Huussen-de Groot, F., Rechtspersonen in de 19 eeuw, 1976; Dießelhorst, M., Zur Theorie der juristischen Person bei Savigny, (in) Quaderni Fiorentini 9 (1980); Brauneder, W., Von der moralischen Person des ABGB zur juristischen Person der Privatrechtswissenschaft, (in) Quaderni Fiorentini 11/12 (1982/3), 263; Ebihara, A., Was ist juristisch an der juristischen Methode des Staatsrechts, (in) ZNR 1996, 66; Selbstbewusstsein und Person im Mittelalter, hg. v. Mensching, G...
3982Jury (Ende 19. Jh. aus dem Neuenglischen aufgenommen, mit dem Altfranzösischen und dem Lateinischen des Altertums verbindbar, F.) ist das mit Laien besetzte Geschwo-renengericht. Die Jury entwickelt sich in England und Frankreich aus dem vorwis-senschaftlichen Gericht. In dem 19. Jahrhundert fordert der Liberalismus in dem Kampf gegen den als übermächtig und freiheitseinschränkend angesehenen Staat und dessen Berufsrichter die Jury auch in Deutschland. Nach 1848 wird die Jury als →Schwurgericht eingerichtet.Kroeschell, DRG 3; Kern, E., Geschichte des Gerichtsverfassungrechts, 1954; Willock, J., The origins and development of the jury in Scotland, 1966; The trial jury in England, France, Germany 1700-1900, hg. v. Padoa Schioppa, A., 1987; Padoa Schioppa, A., La giuria penale in Francia, 1994; Cairns, J./Mc Leod, G., The Dearest Birthright of the People of England, 2002; Pense, T., Das spanische Schwurgericht, 2006; Masschaele, J., Jury, State and Society in Medieval England, 2008; Lieber, N., Schöffengericht und Trial by Jury, 2010
3983Justi, Johann Heinrich Gottlob von (Brücken 28. 12. 1717-Küstrin 21. 7. 1771) wird nach dem Rechtsstudium in Wittenberg (Leyser) 1750 Professor für Kameralistik in Wien und nach 1755 Praktiker und Publizist mit Vorlesungen in Göttingen (1755-1757). Sein Hauptwerk ist die Grundfeste zu der Macht und Glückseligkeit der Staaten (1760f., Neu-druck 1965). Hierzu stellt er die wirtschaftlichen Interessen der Allgemeinheit dem fiskalischen Interesse des nur durch Grundgesetze gebundenen absoluten Monarchen voran. Die Polizei beschränkt er auf die Gewährleistung der Rahmenbedingungen für privates wirtschaftliches Handeln. Die systematische Bearbeitung des Polizeibegriffs legt dabei eine wesentliche Grundlage für das Verwaltungsrecht des 19. Jahrhunderts.Frensdorff, F., Über das Leben und die Schriften des Nationalökonomen Johann Heinrich Gottlob von Justi, 1903, Neudruck 1970; Ebihara, A., Justis Staatslehre und Wolffs Naturrechtslehre, ZRG GA 102 (1985), 239; Stolleis, M., Geschichte des öffentlichen Rechts, Bd. 1 1988; Adam, U., The Political Economy of J. H. G. Justi, 2006
3984Justinian (Flavius Petrus Sabbatius Iustinianus, Tauresium in Illyrien [Taor in Mazedonien] um 482-Konstantinopel 14. 11. 565), muttersprachlich wohl lateinischer Bauernsohn und Kaiserneffe, verheiratet mit Theodora, der Tochter eines Bärendompteurs an dem Zirkus in Konstantinopel, nach dem Chronisten Malalas klein, mit breiter Brust, guter Nase, heller Haut, lockigem Haar und rundem Gesicht durchaus gutaussehend, wird 527 Kaiser des oströmischen Reiches. Er veranlasst die Schaffung des →Codex (529 und 534 aus den Konstitutionen seiner kaiserlichen Vorgänger), der →Digesten oder →Pandekten (530/533, aus den Schriften der iurisperiti [Rechtskundigen] zwischen dem dritten vorchristlichen und dem dritten nachchristlichen Jahrhundert) wie der dem iurisperitus Gaius (um 160) folgenden →Institut...Söllner §§ 19, 21; Dulckeit/Schwarz/Waldstein § 43; Köbler, DRG 50, 53; Schindler, K., Justinians Haltung zur Klassik, 1966; Browning, R., Justinian and Theodora, 1971; Mazal, O., Justinian I. und seine Zeit, 2001; Meier, M., Das andere Zeitalter Justinians, 2003; Meier, M., Justinian, 2004; Cesaretti, P., Theodora, 2004; Leppin, H., (K)ein Zeitalter Justinians, (in) HZ 284 (2007), 659; Pratsch, T., Theodora von Byzanz, 2009; Justinian, hg. v. Meier, M., 2011; Leppin, H., Justinian, 2011; Willems, C., Justinian als Ökonom, 2017; Heather, P., Die letzte Blüte Roms – Das Zeitalter Justinians, 2019; Koehn, C., Justinian und die Armee des frühen Byzanz, 2018; Parnell, D., Justinian’s Men, 2017
3985Justiz (Wort 1576 aufgenommen aus lat. iustitia [F.] Gerechtigkeit) ist die Rechtspflege (vielfach nur der ordentlichen Gerichtsbarkeit).Springer, M., Die Coccejische Justizreform, 1914; Liebermann, F., Zur Teilung des Justizertrags zwischen Herrscher und Gerichtshalter, ZRG GA 46 (1926), 365; 200 Jahre Dienst am Recht, hg. v. Gürtner, F., 1938; Hannover, H./Hannover, E., Politische Justiz, 1966, Neudruck 1987; Wenzlau, J., Der Wiederaufbau der Justiz in Nordwestdeutschland 1945 bis 1948, 1979; Kuhn, Robert, Die Vertrauenskrise der Justiz (1926-1928), 1983; Fieberg, G., Justiz im nationalsozialistischen Deutschland, 1984; Justiz in alter Zeit, hg. v. Hinckeldey, C. u. a., 1984, 2. A. 1989, 3. A. 1989; Jasper, G., Justiz und Nationalsozialismus, 1985; Just-Dahlmann, B. u. a., Die Gehilfen, 1988; Justizalltag im Dritten Reich, hg. v. Diestelkamp, B. u. a., 1988; Gruchmann, L., Justiz im Dritten Reich 1933-1940, 1988, 3. A. 20...
3986Justizgesetzsammlung ist eine 1780 in Österreich angelegte Sammlung der Justizgesetze.Baltl/Kocher
3987Justizirrtum ist der Irrtum eines Justiziorgans über eine rechtserhebliche Tatsache, der ein Fehlurteil bewirken kann.Sello, E., Die Irrtümer der Strafjustiz und ihre Ursachen, 1911, Neudruck 2001 (153 Fälle aus neun Ländern); Hötzel, Y., Debatten um die Todesstrafe in der Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis 1990, 2010
3988Justizsache (Wort 1572, F.) ist im 18. Jahrhundert die gerichtlich überprüfbare Angelegenheit.Kroeschell, K., Justizsachen und Polizeisachen, FS H. Thieme, 1983
3989Justizstelle (Wort 1761, F.) →oberste Justizstelle
3990Justizverwaltung (Wort 1740, F.) ist die Verwaltung der von der allgemeinen Verwaltung getrennten Gerichtsbarkeit.Hamann, U., Das Oberlandesgericht Celle im Dritten Reich, (in) FS zum 250jährigen Bestehen des Oberlandesgerichts Celle, 1986; Justizverwaltung, Rechtsprechung und Strafvollzug auf dem Gebiet des heutigen Landes Rheinland-Pfalz, 1995
3991jütisch
3992Jütisches Recht →Jyske LovDas jütsche Recht, übers. v. See, K. v., 1960; Wagner, W., Jütlands Verfassung im Mittelalter, 1992
3993Jütland ist der festländische Teil Dänemarks zwischen Nordsee und Ostsee. Teile seiner germanischen Bewohner ziehen in dem 5. Jahrhundert in das heutige Belgien und von dort 449 nach Britannien bzw. England. 1241 erlässt König Waldemar von Dänemark das →Jyske Lov.Nordisk kultur, Bd. 2 1938, 1ff.
3994Jyske Lov, Jydske Lov, ist ein in dem März 1241 von König Waldemar II. (1202-1241) von Dänemark als verbessertes Landschaftsrecht für Jütland erlassenes Gesetz in dänischer Sprache. Es ist in 14 Handschriften des 14. Jahrhunderts überliefert. Es gliedert sich in drei Bücher gemischten Inhalts. Es ist kirchlich und königlich geprägt. Es gilt bis 1683, in Schleswig bis zu dem Bürgerlichen Gesetzbuch des Deutschen Reiches von 1896/1900.Das Jyske Recht, hg. v. See, K. v., 1960; Amira, K., v./Eckhardt, K., Germanisches Recht, Bd. 1 4. A. 1960, 91, 96; Jutisch Lowbok. Lübeck 1486, (Faksimiledruck) 1976; Jydske Lov, hg. v. Feger, O. u. a., 1991; How Nordic are the Nordic Medieval Laws, hg. v. Tamm, D. u. a., 2005
3995Kabbala (F.) mystisch-spekulative Strömung des Judentums in Südfrankreich und Spanien (13./14. Jahrhundert)Scholem, G., Ursprung und Anfänge der Kabbala, 1962; Reichstein, H., Praktisches Lehrbuch der Kabbala, 1984; Scholem, G., Die jüdische Mystik in ihren Haptströmungen, 1980 3. A. 1988, 11. A. 2015
3996Kabel (Wort 16. Jh., für das Germanische erschließbar, mit dem Indogermanischen verbindbar, F.) ist in dem mittelalterlichen Norddeutschland das Los und der durch das Los bestimmte Anteil (beispielsweise an einem Deich).Hübner § 114; Schirmer, A., Wörterbuch der deutschen Kaufmannssprache, 1911, 91;
3997Kabinett (Wort 16. Jh. aus dem Mittelfranzösischen aufgenommen und mit dem Lateinischen des Altertums verbindbar sowie in der weiteren Etymologie unklar, N.), ist ursprünglich das kleine Gemach, in dem der neuzeitliche Fürst seine besonderen Angelegenheiten besorgt. Hieraus entwickelt sich eine beratende beamtete Organisation. In der Gegenwart ist Kabinett die Regierung.Köbler, DRG 151; Sedlmayer, W., Die rechtliche Natur des königlichen Kabinetts in Württemberg, 1911; Dürichen, J., Geheimes Kabinett und Geheimer Rat unter der Regierung Augusts des Starken, Neues Archiv f. Gesch. 51 (1930), 68; Heiss, U., Geheimer Rat und Kabinett in den ernestinischen Staaten Thüringens, 1962; Leinert, B., Geheimer Rat und Kabinett in Baden, 1973
3998Kabinettsjustiz (F.) ist die Gesamtheit der Eingriffe des Landesherrn in einen geschäftlichen Ablauf in einem Einzelfall. In dem →Absolutismus ist der Machtspruch erlaubt. Seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wird er als Verstoß gegen die →Gewaltenteilung bekämpft und in dem Gefolge der französischen Revolution (1789) und der Verfassungsgebung Frankreichs (1791, Kapitel V, Art. 1) in dem 19. Jahrhundert ausgeschlossen.Köbler, DRG 154, 200; Bussi, E., Zur Geschichte der Machtsprüche, FS E. Hellbling, 1971, 51; Ogris, W., Maria Theresia iudex, Anzeiger der phil.-hist. Kl. d. österreichischen Ak. d. Wiss. 110 (1973), 232; Ogris, W., De sententiis ex plenitudine potestatis, FS H. Krause, 1975, 171; Regge, J., Kabinettsjustiz in Brandenburg-Preußen, 1977; Olechowski, T., Iustitia regnorum fundamentum, (in) RZ 78 (2000), 132; Erwin, H., Machtsprüche, 2009
3999Kadi (Wort 16. Jh. aus dem Arabischen aufgenommen, M.), Richter in arabischen Ländern
4000Kadijurisprudenz ist die Streitentscheidung durch den Kadi (Richter in arabischen Ländern) in Gegensatz zu der an rechtsstaatliche Grundsätze gebundenen Rechtsprechung der abendländischen Kulturen.Luig, K., Richterkönigtum und Kadijurisprudenz, (in) Das Profil des Juristen, 1980, 295; Müller, C., Der Kadi und seine Zeugen, 2013; Tillier, M., L’invention du cadi – La justice des musulmans, 2017
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