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#ZWERGLiterature
3881Iustum bellum (lat. [N.]) ist der →gerechte Krieg.
3882Iustum pretium (lat. [N.]) ist in dem römischen Recht der gerechte Preis. In dem spätantiken römischen Recht (Ende 3. Jahrhunderts, C. 4. 44. 2, C. 4. 44. 8) kann in klarem Gegensatz zu den spätklassischen Rechtskundigen der Verkäufer einer Sache den Kaufvertrag anfechten und gegen Rückzahlung des Preises die Rückgabe der Sache verlangen, wenn der Preis geringer ist als die Hälfte des Wertes und der Käufer nicht den auf den gerechten Preis fehlenden Betrag nachzahlt (lat. laesio [F.] enormis, enorme Verletzung). Allerdings ist das iustum pretium schwer zu bestimmen. 1234 übernimmt die Kirche die spätantike Lehre von dem iustum pretium. Christian Thomasius bezweifelt die Möglichkeit eines gerechten Preises. In dem 19. Jahrhundert wird die noch in dem Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuch Öste...Köbler, DRG 64; Ruland, L., Die moraltheologische Lehre vom gerechten Preis, 1923, 2. A. 1951; Baldwin, J., The medieval theories of the just price, 1959; Otte, G., Das Privatrecht bei Francisco de Vitoria, 1964; Trusen, W., Äquivalenzprinzip und gerechter Preis im Spätmittelalter, FS G. Küchenhoff, 1967, 247; Der gerechte Preis, 1982; Becker, C., Die Lehre von der laesio enormis, 1993; Marazzi, L., Das iustum pretium, 1999; Göttlicher, D., Iustum pretium und Vertragsgerechtigkeit, 2004
3883Ivo Helori, Ivo von Hélory, (Kermartin/Bretagne 17. 10. 1253 [um 1247?, 1250?]-Kermartin/Bretagne 19. 5. 1303), Sohn eines Landadeligen, wird nach dem 13jährigen Studium von Theologie und Recht in Paris und Orléans 1284 Priester und Offizial. Vielleicht wegen seiner Gerechtigkeitsliebe und möglichen Verwechslungen mit →Ivo von Chartres ist er Standespatron der Juristen und volkstümlicher Heiliger der Gerechtigkeit.Moeller, E. v., Der heilige Ivo, (in) HV 20 (1909), 321; Schott, C., Patrone und Siegel der Freiburger Juristenfakultät, (in) Freib. Univ.bll. 2 (1962), 32; Burmeister, K., Der heilige Ivo und seine Verehrung an den deutschen Rechtsfakultäten, ZRG GA 92 (1975), 60; Rieck, A., Der heilige Ivo von Hélory, 1998; Schott, C., Der heilige Ivo als Patron der Juristenfakultät Freiburg im Breisgau, (in) Signa iuris 7 (2011), 25ff.
3884Ivo von Chartres (um 1040-23. 12. 1115) wird nach dem Studium in Paris und Bec vor 1080 Prior des Stiftes Saint Quentin in Beauvais und 1090 Bischof von Chartres. Er verfasst eine (lat.) Collectio (F.) trium partium (Sammlung dreier Teile), ein (lat. [N.]) Decretum und vielleicht nicht selbst (str.) eine achtbändige (lat. [F.]) Panormia, in der Kanones und Dekretalen gesammelt werden, wodurch →Gratian erheblich beeinflusst wird.Sprandel, R., Ivo von Chartres, 1962; Ways of Mercy, hg. v. Brasington, B., 2004; Violi, S., Il prologo di Ivo di Chartres, 2006; Rolker, C., Ivo von Chartres and the Panormia, (in) MMCL 28 (2008/2010), 39
3885Jaca ist der 1076 von König Sancho Ramírez gegründete, mit einem →Fuero begabte Sitz des Königs von Aragón.Nelson, L., The foundation of Jaca, (in) Speculum 53 (1978), 688
3886Jacobi, Erwin (Zittau 15. 1. 1884- Leipzig 5. 4. 1965), Vater Kaufhauseigentümer, 1903 Studium Rechtswissenschaft Univ. München, Leipzig, 1907 Promotion über Exkommunikation und Patronat (Emil Friedberg), 1912 Habilitation über Patronate juristischer Personen (Rudolf Sohm/Otto Mayer), frontuntauglich, Vorlesungen zu dem Arbeitsrecht, 1916 außerordentlicher Professor Univ. Leipzig, 1920 ordentlicher Professor Univ. Greifswald, in dem gleichen Jahr Berufung nach Leipzig als Nachfolger Otto Mayers, 1927 Veröffentlichung des Hauptwerks Grundlehren des Arbeitsrechts, enge Zusammenarbeit mit Carl Schmitt, 1933 wegen nichtarischer Herkunft aus der Universität entfernt, zurückgezogenes Leben in Leipzig, 1946 Rückkhr auf den Lehrstuhl, 1947/1948 Rektor, Bindeglied zwischen Deutscher Demokratischer ...Otto, M., Von der Eigenkirche zum volkseigenen betrieb, 2008; Mehring, R., Carl Schmitt, 2009, Stolleis, M., Sozislistische Gesetzlichkeit, 2009
3887Jacobus Balduini ist der in Bologna geborene, 1213 den Professoreneid ablegende, 1229 zu dem Podestà von Genua gewählte, wohl an dem 10. 4. 1235 verstorbene Glossator (Schüler Azos), von dem Glossen zu dem Codex und zu den Digesten, De instructione advocatorum (Über die Instruktion von Advokaten), De primo et secundo decreto (Über das erste und zweite Dekret), De fratribus habitantibus und kleinere Schriften stammen.Lange, H., Römisches Recht im Mittelalter, Bd. 1 1997, 286
3888Jacobus Butrigarius ist ein in Bologna etwa 1273 geborener, in Bologna lehrender, an dem 9. 4. 1348 verstorbener Jurist (lecturae, Lesungen, commentaria, Kommentare, Traktate, quaestiones, Untersuchungen, consilia, Gutachten).Lange, H./Kriechbaum, M., Römisches Recht im Mittelalter, Bd. 2 2007, 621
3889Jacobus Columbi ist ein unsicher bezeugter Glossator, der vielleicht einen Glossenapparat zu den libri feudorum (Lehnrechtsbüchern) und eine Summa feudorum (Summe über Lehen) verfasst hat.Lange, H., Römisches Recht im Mittelalter, Bd. 1 1997, 282
3890Jacobus de Ardizone ist der aus Verona stammende, in dem früheren 13. Jahrhundert wirkende Glossator (Schüler Azos), von dem die ardizonische Rezension der Libri feudorum (Lehnrechtsbücher), eine Summa feudorum (Summe über Lehen) und eine Summa de decurionibus (Summe über Dekurionen) stammen.Lange, H., Römisches Recht im Mittelalter, Bd. 1 1997, 278
3891Jacobus de Arena ist ein wohl aus Parma gebürtiger, vielleicht zwischen 1230 und 1240 geborener Jurist (Lecturae, Lesungen, Additiones, Hinzufügungen, Tractatus, Traktate).Lange, H./Kriechbaum, M., Römisches Recht im Mittelalter, Bd. 2 2007, 435
3892Jacobus de Belvisio ist ein wohl in Bologna um 1270 geborener, in Bologna ausgebildeter, in Neapel promovierter und dort und später in Bologna, Padua, Siena, Perugia und schließlich in Bologna lehrender Jurist (lecturae, additiones, casus, Traktate, consilia).Lange, H./Kriechbaum, M., Römisches Recht im Mittelalter, Bd. 2 2007, 6113
3893Jacobus de Porta Ravennate (Bologna um 1115-11. 10. 1178) ist einer der sog. (lat.) quattuor doctores (M.Pl., vier Doktoren) des 12. Jahrhunderts in Bologna, die 1158 auf dem Reichstag in Roncaglia auftreten. Von ihm stammen Glossen, Distinktionen, Summulae, Disputationen und möglicherweise der erste größere strafrechtliche Traktat der Glossato-renzeit (Tractatus criminum, Traktat über Straftaten).Köbler, DRG 106; Wieacker, F., Privatrechtsgeschichte der Neuzeit, 1952, 2. A. 1967, 62; Fried, J., Die Entstehung des Juristenstandes, 1974; Lange, H., Römisches Recht im Mittelalter, Bd. 1 1997, 178
3894Jacobus de Ravanis (Jacques de Révigny) (1230/1240-1290) wird nach dem Rechtsstudium in Orléans dort bis 1280 Professor und 1289 Bischof von Verdun. Neben verschiedenen Vorlesungen (lecturae) über die justinianischen Texte stammt vielleicht ein Rechtswörterbuch (lat. Dictionarium [N.] iuris) von ihm.Köbler, DRG 126; Waelkens, L., La théorie de la coutume chez Jacques de Révigny, 1984; Bezemer, C., Les répétitions de Jacques de Révigny, 1987; Bezemer, C., What Jacques saw, 1997; Lange, H./Kriechbaum, M., Römisches Recht im Mittelalter, Bd. 2 2007, 518
3895Jacques de Révigny →Jacobus de Ravanis
3896Jagd (Wort 10. Jh., F., Verb jagen nach 765? belegt, für das Germanische erschließbar, mit dem Indogermanischen verbindbar) ist das Erlegen und Fangen jagdbarer Tiere nach den Regeln des Jagdrechts. Ursprünglich ist die Jagd frei, so dass jeder alles jagen darf. Streitig ist, seit wann danach das Recht zu der Jagd mit dem Eigentum an dem Grundstück verbunden wird. In dem Frühmittelalter erklärt der König die Jagd in dem (eingehegten) →Forst zu einem königlichen Recht (→Regal). In dem Hochmittelalter geht das allmählich erweiterte Regal auf den Landesherrn über. Der Bauer wird von der Jagd ausgeschlossen, wogegen er sich zu Beginn der Neuzeit (→Bauernkriege) vergeblich wehrt. Der Landesherr behauptet daneben die Jagdhoheit als das Recht, die Jagd rechtlich zu gestalten (Jagdverordnung, Jagd...Hübner 287; Köbler, DRG 90, 113; Roth, K., Geschichte des Forst- und Jagdwesens in Deutschland, 1879; Brünneck, W. v., Zur Geschichte des altpreußischen Jagd- und Fischereirechts, ZRG GA 39 (1918), 88; Lindner, K., Die Jagd im frühen Mittelalter, 1940; Hagenbach, B., Beiträge zur Geschichte des Jagdrechtes auf dem Gebiete der Schweiz, 1972; Eckardt, H., Herrschaftliche Jagd, 1976; Kohl, G., Jagd und Revolution, 1993; Jagd und höfische Kultur, hg. v. Rösener, W., 1997; Über die Jagd, hg. v. d. bay. Ak. d. Wiss., 2002; Almond, R., Medieval Hunting, 2003; Rösener, W., Die Geschichte der Jagd, 2004; Theilemann, W., Adel im grünen Rock, 2004; Knoll, M., Umwelt – Herrschaft, Gesellschaft, 2004; Manfredini, A., Chi caccia e chi è cacciato, 2006; Schennach, M., Jagdrecht, Wilderei und gute Policey...
3897Jagdrecht (Wort 1494 belegt, N.) → Jagd
3898Jahr
3899Jahr und Tag (Wort Jahr 765 belegt, für das Germanische erschließbar, mit dem Indogermanischen verbindbar, weitere Herkunft unklar, N., lat. annus [M.] et dies) ist eine in dem deutschen Mittelalter häufige Zeitbestimmung unklarer Herkunft, die erstmals in Formeln der Jahre 769-775 erscheint. Nach umstrittener Ansicht ist damit von Anfang an die in dem 14. Jahrhundert ausdrücklich belegte Frist von einem Jahr, 6 Wochen und 3 Tagen zu verstehen. Nach Jahr und Tag erlangt beispielsweise der unangesprochene Erwerber eines Grundstücks die rechte →Gewere. Nach anderer Ansicht ist mit Jahr und Tag die Zeit von 13 Mondmonaten zu 28 Tagen und einem zusätzlichen, auf das Sonnenjahr von 365 Tagen fehlenden Tag gemeint.Hübner 17; Grimm, J., Deutsche Rechtsaltertümer, 1828, 4. A. 1899, Neudruck 1922, 1989, 1994; Fockema Andreae, S., Die Frist von Jahr und Tag und ihre Wirkung in den Niederlanden, ZRG GA 14 (1893), 75; Puntschart, P., Zur ursprünglichen Bedeutung von „Jahr und Tag“, ZRG GA 323 (1911), 328; Klein-Bruckschwaiger, Franz, Jahr und Tag, ZRG GA 67 (1950), 441; Hardenberg, L., Zur Frist von Jahr und Tag, ZRG GA 87 (1970), 287
3900Jahresgeschenk (Wort wohl jung, N., lat. donum [N.] annuale) ist eine schon in dem Frühmittelalter bezeugte Gabe Einzelner an den König, die einen nicht durchgesetzten Ansatzpunkt zu der Entwicklung der →Steuer bildet.
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