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#ZWERGLiterature
3701Inquisition (Wort um 1560 aus dem Lateinischen des Altertums aufgenommen, F.) ist allgemein die Untersuchung, besonders das geistliche Gericht zu der Verfolgung der Ketzer. Die Ketzer bekämpft die Kirche schon in dem ausgehenden Altertum durch Verbote der Gottesdienste, Enteignung der Güter und Androhung der Todesstrafe. Seit 1215/1231/1252 (1215 4. Laterankonzil mit Pflichtbeichte mit der Folge der Herausbildung eines inquisitorischen Prozessrechts für die Beichtpraxis) werden besondere Inquisitoren (Untersucher) eingesetzt (beispielsweise 1227 Konrad von Marburg). Hieraus entwickelt sich wohl der →Inquisitionsprozess, dessen erste Formen in Oberitalien in dem 13. Jahrhundert sichtbar werden. In ihm hat der Richter in dem Beisein von mindestens zwei Schöffen die Wahrheit durch Inquisition...Köbler, DRG 118, 156; Lea, H., Geschichte der Inquisition im Mittelalter, Neudruck 1997; Hansen, J., Zauberwahn, Inquisition und Hexenwahn im Mittelalter, 1900, Neudruck 1964, 1983; Guiraud, J., Histoire de l’Inquisition au Moyen-Âge, 1935; Leiber, R., Die mittelalterliche Inquisition, 1963; Vermaseren, B., Een bibliografie over de inquisitie, TG 77 (1964), 472; Peters, E., Inquisition, 1988; Die Anfänge der Inquisition im Mittelalter, hg. v. Segl, P., 1993; Lemm, R., Die spanische Inquisition, 1996; Seifert, P./Pawlik, M., Das Buch der Inquisition, 1999; Inquisition – Index – Zensur, hg. v. Wolf, H., 2001; Le Livre des sentences de l’inquisiteur Bernard Gui 1308-1323, 2002; Edwards, J., Die spanische Inquisition, 2003; Schwerhoff, G., Die Inquisition, 2004; Römische Inquisition und Indexk...
3702Inquisitionsbeweis ist in dem Mittelalter der Beweis durch eine besondere Untersuchung einer Angelegenheit. Der Inquisitionsbeweis findet sich in merowingischen und karolingischen Quellen.Brunner, H., Zeugen und Inquisitionsbeweis der karolingischen Zeit, 1865
3703Inquisitionsprinzip →UntersuchungsgrundsatzSellert, W., Die Bedeutung und Bewertung des Inquisitionsprinzips, FS H. Scupin, 1983, 161
3704Inquisitionsprozess (Wort 1616 Bayern, M.) ist der durch die amtliche Verfolgung und Untersuchung gekennzeichnete Strafprozess. Es ist streitig, ob der Inquisitionsprozess in Deutschland unabhängig von fremden Einflüssen entstanden oder durch kirchlich-oberitalienische Anregungen veranlasst ist. Jedenfalls zeigen sich schon seit dem 12. Jahrhundert verschiedene Ansätze zu der öffentlichen Klage in peinlichen Sachen. So werden etwa bestimmte Menschen verpflichtet, Unrechtsgeschehnisse in dem Gericht zu rügen. →Landschädliche Leute (lat. nocivi [M.Pl.] terrae) sollen öffentlich verfolgt und wie handhafte Täter durch den Eid des Verletzten und sechser Eidhelfer überführt werden. In der Kirche fügt Papst →Innozenz III. in ein kirchliches Disziplinarverfahren den von Amts wegen zu erhebenden Be...Köbler, DRG 86, 256; Biener, F., Beiträge zur Geschichte des Inquisitionsprozesses, 1827, Neudruck 1965; Allmann, I., Außerordentliche Strafe und Instanzentbindung, Diss. jur. Göttingen 1903; Schmidt, R., Die Herkunft des Inquisitionsprozesses, FS zum 50jährigen Regierungsjubiläum seiner königlichen Hoheit des Großherzogs Friedrich, 1902, 65; Mayer, E., Geschworenengericht und Inquisitionsprozess, 1916; Alfred, K., Die Lehre vom corpus delicti, 1933; Vogt, A., Die Anfänge des Inquisitionsprozesses in Frankfurt am Main, ZRG GA 68 (1951), 234; Schmidt, E., Der Inquisitionsprozess, FS H. v. Weber, 1964, 33; Henschel, F., Die Strafverteidigung im Inquisitionsprozess, Diss. jur. Freiburg im Breisgau 1972; Kunze, M., Der Prozess Pappenheimer, 1981; Trusen, W., Der Inquisitionsprozess, ZRG KA 74 ...
3705Inquisitionsverfahren →Inquisition, Inquisitionsprozess
3706Inschrift ist die Schrift auf nicht hauptsächlich der Wiedergabe geschriebener Texte dienenden Gegenständen (beispielsweise Grabsteinen, Kirchentüren, Holzbalken, beispielsweise zwischen 500 v. Chr. und 650 n. Chr. mehr als 300000 in Stein gemeißelte lateinische Inschriften).Panzer, F., Die Inschriften, 1938; Frölich, K., Deutsche Rechtsinschriften des Mittelalters, ZRG GA 66 (1948), 500; Müller, W., Urkundeninschriften des deutschen Mittelalters, 1975 (73 bis 1525); Koch, W. u. a., Literaturbericht zur mittelalterlichen und neuzeitlichen Epigraphik (1998-2002), 2005; Koch, W., Inschriftenpaläographie, 2007; Die Inschriften der Stadt Passau, red. v. Steininger, C., 2006; Die Inschriften des ehemaligen Landkreises Querfurt, bearb. v. Bartusch, I., 2006; Wehking, S., Die Inschriften des Landkreises Göttingen, 2006; Die Inschriften der Stadt Essen, bearb. v. Hermann, S., 2011 (188 Nummern); Cooley, A., The Cambridge Manual of Latin Epigraphy, 2012; Die Inschriften des Landkreises Passau bis 1650, Bd. 1 bearb. v. Epp, R., 2011 (185); Die Inschriften des Bundesland...
3707Inscriptio (lat. [F.] Inschrift) ist für das spätantike römische Recht die Angabe der Herkunft einer Textstelle (beispielsweise bei Codex Theodosianus [438] und Codex Justinians [534] jeweiliger Kaiser und Empfänger, bei Digesten [533] Verfasser, Werk, Untergliederung).
3708Insel (Wort 9. Jh. aus dem Lateinischen des Altertums aufgenommen, weitere Herkunft ungeklärt, F.) ist das von Wasser umgebene Landstück (beispielsweise Mainau, Helgoland, Sizilien, England, Grönland, wegen der Größe nicht mehr die Erdteile Australien, Amerika, Eurasien mit Afrika, Antarktis).Meyer, H., Anwachs und Insel im hochmittelalterlichen Recht der Grafschaft Flandern, ZRG GA 113 (1996), 333; Lätsch, F., Insularität und Gesellschaft, 2005
3709Insidia (F.) verborum (lat.) Prozessgefahr (durch Versprechen oder Verlesen)Siegel, H., Die Gefahr vor Gericht und im Rechtsgang, 1866; Meyer, T. Gefahr vor Gericht, 2009
3710Insignien (Wort 1474 aus dem Lateinischen des Altertums aufgenommen, N.Pl.) Zeichen (von Würde oder Macht) →Reichsinsignien, ReichskleinodienRichter, G., Die Insignien der Universität Tübingen, 1964; Stollberg-Rilinger, B., Des Kaisers alte Kleider, 2008
3711Insinuation (Wort 1713 aus dem Lateinischen des Altertums aufgenommen, F.) Mitteilung, Bekanntgabe, Vorlage, Zustellung
3712Insolvenz (Wort Anfang 18. Jh. aus dem Lateinischen des Altertums aufgenommen) ersetzt mit dem Ziel der Wahrung wirtschaftlicher Werte in Deutschland zu dem 1. 1. 1999 den Konkurs.Kroppenberg, I., Die Insolvenz im klassischen römischen Recht, 2001; Bauer, P., Der Insolvenzplan, 2009; Madaus, S., Der Insolvenzplan, 2011
3713Instanz (Wort 1546 aus dem Lateinischen des Altertums aufgenommen, F.) ist die zuständige Stelle. In dem →Inquisitionsprozess gibt es die besondere →Instanzentbindung. In dem Verhältnis mehrerer Instanzen zueinander besteht der →Instanzenzug.
3714Instanzentbindung (absolutio [F.] ab instantia [lat.]) ist die sachlich in dem mittelalterlichen Italien (12. Jahrhundert, Johannes Andreae) entwickelte, seit 1648 (Brunnemann, Tractatus iuridicus de inquisitionis processu, Rechtliche Abhandlung über den Inquisitionsprozess) in dem deutschen Strafverfahrensrecht aufgenommene, vorläufige Beendigung eines Verfahrens aus Mangel an Beweisen mit der jederzeitigen Möglichkeit des Neubeginns. Von der Aufklärung bekämpft, wird die Instanzentbindung (seit der französischen Revolution von 1789) auch in Deutschland in der Mitte des 19. Jahrhunderts eingeschränkt (Württemberg 1843) oder aufgegeben (Baden 1845, allgemein 1877/1879). Ihre Aufgabe übernimmt die Einstellung des Verfahrens.Allmann, J., Außerordentliche Strafe und Instanzentbindung, 1903; Holtappels, P., Die Entwicklung des Grundsatzes „in dubio pro reo“, 1965; Schmoeckel, M., Humanität und Staatsraison, 2000; Balogh, E., Die Verdachtsstrafe in Deutschland im 19. Jahrhundert, 2009
3715Instanzenzug (Wort 1809 belegt, M.) ist eine Mehrheit von hierarchisch gestuften behördlichen oder gerichtlichen Instanzen (Stellen). Nach Ansätzen in dem römischen Altertum entwickelt sich der Instanzenzug mit der Ausbildung des Staates seit dem Spätmittelalter. Allgemein wird ein mehrzügiger Instanzenzug (Eingangsgericht[e], Beru-fungsgericht, Revisionsgericht) der (vierstufigen) Gerichtsbarkeit in Österreich unter Joseph II. (1780-1790) (Ortsgericht, Kreisamt, Appellationsgericht, Oberste Justizstelle, 1895 Bezirksgericht, Landesgericht bzw. Kreisgericht, Oberlandesgericht, oberster Gerichtshof) und in dem Deutschen Reich 1877/1879 (zweizügig Amtsgericht, Landgericht, neuerdings dreizügig Amtsgericht, Landgericht, Bundesgerichtshof, bzw. dreizügig Landgericht, Ober-landesgericht, Reichs...Köbler, DRG 154; Tille, A., Instanzenzug des kurkölnischen Gerichts im 17. Jahrhundert, ZRG 21 (1900), 222; Kern, E., Geschichte des Gerichtsverfassungsrechts, 1954; Gerichtskultur im Ostseeraum, hg. v. Knothe, H. u. a., 2007, 83ff.; Süß, T., Das beneficium trium instantiarum - Eine Streitschrift aus Paderborn, ZRG GA 130 (2013), 381
3716Institor (lat. [M.]) ist in dem römischen Recht der Geschäftsführer, für dessen Schulden der Geschäftsherr haftet. Umgekehrt erhält der Unternehmer aus den Forderungen, die sein gewaltfreier kaufmännischer Angestellter erwirbt, eine (lat.) →actio (F.) utilis.Kaser § 11; Hamza, G., Bemerkungen zur actio ad exemplum institoriae im römischen Recht (in) Seminarios Complutenses de derecho Romano, 25 (20129, 175
3717Institut (Wort 16, Jh. aus dem Lateinischen des Altertums aufgenommen, N.) ist seit dem 18. Jahrhundert die Einrichtung.Popp, H., Die nationalsozialistische Sicht einiger Institute des Zivilprozess- und Gerichtsverfassungsrechts, 1986
3718Institutes of the Laws of England (Einrichtungen der Gesetze Englands) ist der Titel des Hauptwerks Sir Edward →Cokes (1551-1633). Der erste Teil der Institutes of the Laws of Enland ist ein gründlicher Kommentar zu →Les Tenures Sir Thomas →Littletons (1480). Die Teile 2 bis 4 betreffen ältere statutes, Strafrecht und Gerichtsverfassung.Baker, J., An Introduction to English Legal History, 1971, 2. A. 1979, 3. A. 1990, 4. A. 2002
3719Institution (Wort 16. Jh. aus dem Lateinischen des Altertums aufgenommen, F.) Einrichtung
3720Institutionen ist schon in dem klassischen römischen Recht die Bezeichnung für die (Lehrbücher über die) Einrichtungen des Rechtes. Als Institutionen herkömmlicherweise geführt wird das (lat. [Gai institutionum] [M.Pl.]) commentarii, Kommentare) betitelte elementare, von den Zeitgenossen kaum gewürdigte Einführungswerk in (4 Büchern und) insgesamt 98 Titeln des nicht näher bekannten Rechtskundigen Gaius (159?, 161 n. Chr.), das die grundlegende systematische, der griechischen Gegenüberstellung von Menschen (Personen) und Sachen folgende Einteilung des Rechtsstoffs in (lat.) personae (F.Pl., Personen), (zwei Bücher) res (F.Pl., Sachen), actiones (F.Pl., Klagansprüche) überliefert und das römische Zivilverfahren besonders klar darstellt. Andere Institutionen werden von Marcian, Florentin ode...Söllner §§ 12, 16, 22; Köbler, DRG 30, 54; Schneidewin, J., In quatuor institutionum imperialium D. Iustiniani libros commentarii, 1575, Neudruck 2004; Heusler, A., Institutionen des deutschen Privatrechts, Bd. 1f. 1885f.; Sohm, R./Mitteis, L./Wenger, L., Institutionen. Geschichte und System des römischen Privatrechts, 4. A. 1891, 15. A. 1917, 17. A. 1923, Neudruck 1949; Seckel, E./Kübler, B., Gai institutionum commentarii quattuor, 1903, 2. A. 1908, 8. A. 1939; Luig, K., Institutionenlehrbücher des nationalen Rechts im 17. und 18. Jahrhundert, Ius commune 3 (1970), 64; Wieacker, F., Griechische Wurzeln des Institutionensystems, ZRG RA 70 (1973), 93; Institutionen, übers. v. Behrends, O. u. a., 1997, 2. A. 1999, 3. A. 2007, 4. A. 2013; Meincke, J., Die Institutionen Iustinians, JZ 1997, 14...
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