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#ZWERGLiterature
3521Hof (Wort Anfang 9. Jh., für das Germanische erschließbar und mit dem Indogermanischen verbindbar, M.) ist der zu einem Haus unmittelbar gehörige Platz oder Raum, allgemeiner der landwirtschaftliche Betrieb oder der Lebensbereich eines Adeligen. Der landwirtschaftliche Hof ist überwiegend Teil der →Grundherrschaft. Seit dem 19. Jahrhundert wird für ihn teilweise ein besonderes →Hofrecht geschaffen. Für den adeligen Hof entstehen schon früh eigene Hofrechte, besondere Hofämter, später auch Hoftage, Hofgerichte, Hofräte und Hofordnungen. In Bayern-Landshut besteht das spätmittelalterliche Hofgesinde aus 150 vergüteten Mitgliedern. In dem ernestinischen Sachsen umfasst der Hof 1531 etwa 500 Menschen.Dulckeit/Schwarz/Waldstein §§ 35f.; Kroeschell, DRG 1, 83, 112; Köbler, WAS; Maurer, G. v., Geschichte der Fronhöfe und der Hofverfassung in Deutschland, Bd. 1ff. 1862f., Neudruck 1961; Härle, P., Die zwölf Abteimaierhöfe des Stiftes Buchau, 1937; Hartmann, K., Haus Rhade op de Volme, 1938; Haff, K., Hofübergabe und Ältestenrecht, ZRG GA 62 (1942), 377; Elsener, F., Der Hof Benken, 1953; Ohe, J. v. d., Die Zentral- und Hofverwaltung des Fürstentums Lüneburg, 1955; Herold, E., Hofdienst und Hofschutz, Diss. jur. München 1956; Dölling, H., Haus und Hof in westgermanischen Volksrechten, 1958; Kruedener, J. Frhr. v., Die Rolle des Hofes im Absolutismus, 1973; Hollegger, M., Maximilian und die Entwicklung der Zentralverwaltung am Hof, 1983; Bumke, J., Höfische Kultur, 1986; Moraw, P., Hoftag un...
3522Hofamt (Wort 13. Jh., N.) ist hauptsächlich das Amt der Verwaltung eines herrschaftlichen (fürstlichen, königlichen) →Hofes. Bereits zu dem spätrömischen →Kaiser gehört eine na-hezu aus dem Nichts geschaffene umfangreiche Zentralverwaltung in Rom mit zahlreichen hierarchisch geprägten Ämtern. Wohl in Anschluss hieran folgt auch dem frühmit-telalterlichen →König ein Hof mit hauptsächlich Seneschall bzw. Truchsess, Marschall, Schenk, Kämmerer und Kanzler als Trägern von Ämtern, die dem hohen Adel zugeteilt, später aber von Dienstleuten tatsächlich ausgeübt werden. Der königliche Hof bildet sich bis zu dem Ende des Heiligen römischen Reiches immer vielseitiger aus und gibt das Vorbild für die Hofämter an den einzelnen Fürstenhöfen ab.Dulckeit/Schwarz/Waldstein § 29; Kroeschell, DRG 1, 2; Baltl/Kocher; Schubert, P., Die Reichshofämter, MIÖG 34 (1913), 427; Lübeck, K., Die Hofämter der Fuldaer Äbte im frühen Mittelalter, ZRG GA 65 (1947), 177; Bosl, K., Die Reichsministerialität der Salier und Staufer, Bd. 1f. 1950f.; Klafki, E., Die kurpfälzischen Erbhofämter, 1966; Latzke, I., Hofamt, Erzamt und Erbamt, Diss. phil. Frankfurt am Main 1970; Mitteis, H., Der Staat des hohen Mittelalters, 1940, 11. A. 1987; Rösener, W., Hofämter, DA 45 (1989); Hasse, C., Die welfischen Hofämter und die welfische Ministerialität in Sachsen, 1995; Hof und Theorie, hg. v. Butz, R. u. a., 2004; Keller, K., Hofdamen, 2005; Spieß, K., Fürsten und Höfe im Mittelalter, 2008
3523Höfeordnung ist das an dem 24. 4. 1947 für die →britische Zone des Deutschen Reiches erlassene Gesetz, das für landwirtschaftliche Höfe teilweise besondere Rechtsregeln (Sondererbfolge) schafft und an dem 26. 7. 1976 abgeändert wird.Kannewurf, T., Die Höfeordnung vom 24. April 1947, 2004
3524Hofer, Andreas (Sankt Leonhard 22. 11. 1767-Mantua 20. 2. 1810, Mutter 1767, Vater 1770 gestorben, 1789 Übernahme des väterlichen Hofes), Gastwirt und fortschrittsfeindlicher Tiroler Freiheitskämpfer gegen die Besetzung →Tirols durch →Bayern und →Frankreich (1809), nach anfänglichen Erfolgen von Franz Raffl für 1500 Gulden verraten, an dem 28. 1. 1810 auf der Pfanderalm (Alm des Prantacher Hofes gegenüber Sankt Martin in dem Passeiertal) verhaftet und in Mantua an dem 20. 2. 1810 durch Erschießen hingerichtet.
3525Höferecht ist das seit der Mitte des 19. Jahrhunderts in Anknüpfung an das ältere →Anerbenrecht gesetzlich geschaffene besondere Erbrecht für bestimmte landwirtschaftliche Höfe (preußische Provinz Hannover 1874 und 10 weitere deutsche Bundesstaaten [Reichsländer] bis 1930, Reichserbhofgesetz 1933, Höfeordnung der britischen Besatzungszone 1947, Höfeordnung von Rheinland-Pfalz 1953). 1963 erklärt das deutsche Bundesverfassungsgericht den Vorzug von Männern vor Frauen in dem Höferecht für verfassungswidrig. Für die nicht von dem besonderen Höferecht erfassten Höfe gilt das Grundstückverkehrsgesetz.Gersbach, A., Das Agrar- und Höferecht der Grafschaft Hauenstein, 1948; Bischoff, W., Die Geschichte des Anerbenrechts in Hannover, Diss. jur. Göttingen 1966; Dehne, F., Vom Hof zum Betrieb, 1966; Tykwer, F., Hofnachfolge in Westfalen-Lippe, 1997; Fastenmayer, B., Hofübergabe als Altersversorgung, 2009
3526Hoffahrt (Wort 12. Jh.?, F., Bestandteile älter) ist das Erscheinen an dem adeligen Hof, insbesondere die Teilnahme an dem Hoftag. Die Hoffahrt gründet sich in dem Laufe des Mittelalters mehr und mehr auf das Lehnsrecht. Vielfach wird sie von einer anfänglichen Pflicht zu einem Recht auf Teilnahme an dem Hoftag.Mitteis, H., Lehnrecht und Staatsgewalt, 1933, Neudruck 1957, 1972; Dendorfer, J., Das Lehnswesen im Hochmittelalter, 2010
3527Hofgericht (Wort 1326, N., Bestandteile älter) ist einerseits das an dem grundherrschaftlichen Fronhof eingerichtete Gericht eines →Grundherrn über seine Hinter-sassen und andererseits das an dem fürstlichen Hof gebildete Gericht des Herrschers, aus dem der Fürst selbst spätestens in dem 15./16. Jahrhundert ausscheidet. Das königliche Hofgericht (Reichshofgericht) kennt seit 1235 neben dem König einen besonderen Hofrichter, hat als Urteiler neben den Fürsten auch Juristen, überliefert etwa 2000 Urkunden, verliert aber durch die den Landesherren erteilten Nichtevokationsprivilegien an Bedeutung (Achtregister 1290, 1346, 1353, Ladungsregister 1396, Hofgerichtsregister 1409) und wird 1451 durch das Kammergericht ersetzt bzw. wird nach der Rückkehr Friedrichs III. von der Kaiserkrönung in Rom ...Köbler, DRG 114, 115; Franklin, O., Das Reichshofgericht im Mittelalter, Bd. 1f. 1867ff.; Kohler, J., Das Verfahren des Hofgerichts Rottweil, 1904; Böker, H., Hofgerichtsbarkeit und Hofgerichte im Vest Recklinghausen, Diss. jur. Bonn 1957; Grube, G., Die Verfassung des Rottweiler Hofgerichts, 1969; Heikaus, H., Hofgerichte und Hofrecht, 1970; Wohlgemuth, H., Das Urkundenwesen des deutschen Reichshofgerichts 1273-1378, 1973; Battenberg, F., Die Hofgerichtssiegel, 1979; Heitzenröder, W., Ein Prozess gegen Stift und Stadt Fulda, ZRG GA 100 (1983), 267; Diestelkamp, B., Vom königlichen Hofgericht zum Reichskammergericht, FS A. Erler, 1986, 44; Urkundenregesten zur Tätigkeit des deutschen Königs- und Hofgerichts bis 1451, Bd. 1ff. 1987ff. (Band 8 1996, Band 16 1404-1406 2014, Band 17 1407-1410,...
3528Hofgerichtsordnung (Wort 1525, F.) ist die Ordnung der Verfassung und des Verfahrens eines →Hofgerichts. Für das königliche Hofgericht gibt es einen Entwurf einer Hofgerichtsordnung von 1409. Landesherrliche Hofgerichtsordnungen erscheinen später (beispielsweise Pfalz 1462, verloren).Otte, A., Die Mainzer Hofgerichtsordnung von 1516/1521, 1964; Bender, K., Die Hofgerichtsordnung Kurfürst Philipps für die Pfalzgrafschaft bei Rhein, 1967
3529Hofkammer (Wort 1498, F.) ist die 1498 für die Finanzverwaltung des Heiligen römischen Reiches und der österreichischen Erbländer geschaffene, 1527 von Ferdinand I. re-organisierte Behörde, die von 1749 bis 1761 mit der inneren Verwaltung in dem Directorium, von 1782 bis 1791 in der vereinigten Hofstelle, von 1792 bis 1797 in dem Directorium und von 1801 bis 1802 in der vereinigten Hofstelle zusammengelegt und (in Österreich) 1848 in das Finanzministerium umgewandelt wird.Körbl, H., Die Hofkammer und ihr ungetreuer Präsident, 2009
3530Hofkanzlei (Wort 1518, F.) ist die Kanzlei des fürstlichen Hofes. Die österreichische Hofkanzlei wird an der Wende von dem 16. zu dem 17. Jahrhundert von der Reichskanzlei getrennt.Köbler, DRG 150; Baltl/Kocher
3531Hofkapelle (Wort 1594, F.)Görlitz, S., Beiträge zur Geschichte der königlichen Hofkapelle, 1936; Hausmann, F., Reichskanzlei und Hofkapelle unter Heinrich V. und Konrad III., 1956
3532Hofmark (Wort 1140, F.)Kellner, S., Die Hofmarken Jettenbach und Aschau in der frühen Neuzeit. Studien zur Beziehung zwischen Herrschaft und Untertanen in Altbayern am Beispiel eines adeligen Herrschaftsbereiches, 1986
3533Hofmeister (Wort um 1215, M.) ist seit dem Mittelalter (13. Jahrhundert) ein führender Verwaltungsbeamter des fürstlichen Hofes, der statt des Fürsten dem Hofrat vorsitzen kann.Seeliger, G., Das deutsche Hofmeisteramt, 1885; Höfe und Hofordnungen 1200-1600, hg. v. Kruse, H., 1999
3534Hofnarr (Wort 1566, M.) ist der nach antiken und orientalischen Vorbildern von dem Hochmittelalter bis ins 17. Jahrhundert (Frankreich) oder 18. Jahrhundert (Heiliges römisches Reich [deutscher Nation]) als Unterhalter an Fürstenhöfen tätige Narr (oft Zwerg oder Krüppel).Amelunxen, C., Rechtsgeschichte der Hofnarren, 1991
3535Hofpfalzgraf (Wort 1652, M.) ist der Träger eines in Italien seit dem frühen Hochmittelalter entstandenen Amtes zu der Vertretung des Kaisers in bestimmten Angelegenheiten (beispielsweise Legitimation unehelich Geborener, Bestätigung von Vormundschaften, Ernennung von Notaren, Verleihung von Adel). Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts nehmen die Zahl der Hofpfalzgrafen und der Umfang ihrer Rechte zu. In dem 18. Jahrhundert verfällt das mit dem 6. 8. 1806 ganz erloschene Amt zusehends.Jecklin, F., Die Hofpfalzgrafen in der Schweiz, 1890; Dobler, E., Das kaiserliche Hofpfalzgrafenamt und der Briefadel im alten Deutschen Reich, 1950; Hofpfalzgrafenregister, hg. v. Heroldsausschuss, 1953ff.; Hofpfalzgrafenregister, hg. v. Herold, bearb. v. Arndt, J., Bd. 1 1964; Schmidt, E., Die Hofpfalzgrafenwürde an der hessen-darstädtuischen Universität Marburg/Gießen, 1973
3536Hofrat (Wort 14. Jh., M.) ist das zunächst aus dem →Adel gebildete, unscharf umgrenzte, ständige Beratergremium eines Fürsten. Unter Kaiser Friedrich III. (1452-1493) umfasst er 283 weltliche und 150 geistliche Berater, von denen 235 aus den Erblanden und 198 aus dem außererbländischen Binnenreich einschließlich Tirols stammen. Der Hofrat wird seit dem Ende des 15. Jahrhunderts zu der zentralen kollegialen Behörde der Landesverwaltung. Zunehmend finden gelehrte →Juristen Aufnahme. Statt des Fürsten sitzt ihm später der Kanzler oder →Hofmeister vor. Vielfach verlegt sich das Schwergewicht der Tätigkeit auf die Rechtsprechung.Köbler, DRG 113, 114; Erdmann, K., Der jülich-bergische Hofrat, Düsseldorfer Jb. 41 (1939), 1; Eisenhardt, U., Aufgabenbereich und Bedeutung des kurkölnischen Hofrates, 1963; Heydenreuter, R., Der landesherrliche Hofrat unter Herzog und Kurfürst Maximilian I. von Bayern, 1981; Buhlmann, G., Der kurkölnische Hofrat, 1998; Recht und Verfasung, hg. v. Boockmann, H. u. a., 1998
3537Hofrecht (Wort 1221-1224 bzw. 13. Jh., N.) ist seit dem Hochmittelalter das besondere Recht eines grundherrschaftlichen Verbands (Worms 1023/1025, Limburg 1035). Später geht das H. in dem →Dorfrecht auf.Köbler, DRG 101, 105; Lohmeyer, K., Das Hofrecht und Hofgericht des Hofes zu Loen, 1906; Arnold, H., Das Hofrecht und die Hofgerichte (Hobsgerichte) in Mülheim an der Ruhr, Diss. jur. Bonn 1955; Schulte-Beckhausen, K., Hofrecht und Hofgerichtsbarkeit in Gelsenkirchen, Diss. jur. Bonn 1958; Fricke, E., Das Recht und Gericht des Stilkinger Lehnsverbandes, Diss. jur. Bonn 1958; Heikaus, H., Hofgerichte und Hofrecht, 1970; Spieß, P., Das Limburger Hofrecht, (in) Wege europäischer Rechtsgeschichte, hg. v. Köbler, G., 1987, 468
3538Hofrichter (Wort 1235, M.) ist der Richter des Hofgerichts (zwischen 1235 und 1451 in dem Heiligen römischen Reich 40 durchweg adelige, ungelehrte H. und 76 Hofgerichtsstatthalter bekannt).Battenberg, F., Die königlichen Hofrichter vom 13. bis 15. Jahrhundert, (in) Deutscher Königshof, hg. v. Moraw, P., 2002, 239
3539Hoftag (Wort 1410, N.) ist der von dem Herrscher in seinem Reich abgehaltene Tag, welcher der Verwirklichung seiner Herrschaft dient. In dem Heiligen römischen Reich ist er (bis 1470/1480?) Vorläufer des Reichstags. →HofDeutscher Königshof, Hoftag und Reichstag, hg. v. Moraw, P., 2003; Annas, C., Hoftag – gemeiner Tag – Reichstag, 2004; Politische Versammlungen und ihre Rituale, hg. v. Peltzer, J. u. a., 2009
3540hohe Gerichtsbarkeit →Hochgerichtsbarkeit
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