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#ZWERGLiterature
3481Heymann, Ernst (Berlin 6. 4. 1870-Tübingen 2. 5. 1946) wird als Sohn eines Postbediensteten nach dem Rechtsstudium in Breslau (Otto Fischer, Felix Dahn), einer romanistischen Dissertation und der Habilitation für Handelsrecht und deutsche Rechtsgeschichte (1896) außerordentlicher Professor in Berlin und ordentlicher Professor in Königsberg (1902), Marburg (1903) und Berlin (1914). Kennzeichnend für ihn sind die Annäherung der Rechtsgeschichte an das geltende Recht und der vielseitige Weitblick (Die Grundzüge des gesetzlichen Verwandtenerbrechts, 1896, Überblick über das englische Recht, 1914, Die Rechtsformen der militärischen Kriegswirtschaft als Grundlage des neuen deutschen Industrierechts, 1921). 1933 wird der anfangs rechtsliberale Heymann Mitläufer des Nationalsozialismus, verwendet ...Festschrift Ernst Heymann, 1940 (mit Schriftenverzeichnis); Mitteis, H., Nachruf auf Ernst Heymann, ZRG GA 65 (1947), IX; Bott, M., Die Haltung der Berliner Universität im Nationalsozialismus, 2009
3482Hierarchie (Wort in dem dritten Viertel 13. Jh. aus dem Griechischen des Altertums aufgenommen, F.) ist die stufenmäßig aufgebaute, auf Überordnung und Unterordnung beruhende Ordnung. Die Hierarchie wird schon in dem Altertum in der Kirche und in dem römischen Dominat entwickelt. Ihrer bedient sich der seit dem Spätmittelalter erwachsende Staat zu der Gestaltung seiner Verwaltung.Köbler, DRG 55; Geschichtliche Grundbegriffe, Bd. 3 1982, 103; Hiérarchie et stratification sociale dans l’Occident médiéval (400-1100), hg. v. Bougard, F. u. a., 2008
3483Hildebrandslied ist das (ohne einen besonderen Titel) in einer lateinischen, aus Fulda stammenden, in Kassel aufbewahrten Handschrift auf den Außenseiten 1r und 76v von zwei Händen des mittleren 9. Jahrhunderts (830-840) in 68 stabreimenden Langzeilen aufgezeichnete einzige althochdeutsche Heldenlied, das inhaltlich wohl auf Vorgänge um 500 n. Chr. zurückgehen könnte.Köbler, G., Sammlung kleinerer althochdeutscher Denkmäler, 1986; Vopat, C., Zu den Personennamen des Hildebrandsliedes, 1995
3484Hildesheim ist ein um 815 von Ludwig dem Frommen gegründetes Bistum an dem Nordrand des Harzes, dessen Kernort 1052 Marktrecht erhält und 1217 Stadtrecht hat.Gebauer, J., Geschichte der Stadt Hildesheim, Bd. 1f. 1922ff.; Klewitz, H., Studien zur territorialen Entwicklung des Bistums Hildesheim, 1932; Gebauer, J., Worthzins und Fronzins in der Stadt Hildesheim, ZRG GA 61 (1941), 151; Adamski, H., Der welfische Schutz über die Stadt Hildesheim, 1939; Quellen zur Hildesheimer Landesgeschichte des 14. und 15. Jahrhunderts, 1964; Lücke, J., Die landständische Verfassung im Hochstift Hildesheim, 1968; Illemann, H., Bäuerliche Besitzrechte im Bistum Hildesheim, 1969; Schwarz, B., Der Pfennigstreit in Hildesheim 1343, 1978; Die Hildesheimer Bischöfe von 815-1221, bearb. v. Goetting, H., 1984; Höhl, M., Die Pest in Hildesheim, 2002; Plath, C., Konfessionskampf und fremde Besatzung, 2005; Giese, M., Die Textfassungen der Lebens-beschreibung Bischof Bernw...
3485Hilfe (Wort 765 belegt, für das Germanische erschließbar und mit dem Indogermanischen verbindbar, F.) s. unterlassene HilfeleistungKoch, S., Unaufgeforderte Hilfeleistung in Notsituationen, 2012
3486Himmel (Wort 765 belegt, für das Germanische und das Indogermanische erschließbar, M.)
3487Himmelsrichtung ist die Richtung eines Ortes der Erde in Bezug auf andere Orte oder örtliche Gegebenheiten. Die wichtigsten Himmelsrichtungen sind Norden (Nordpol), Osten (Sonnenaufgang), Süden (Sonnenhöchststand) und Westen Sonnenuntergang. Sie sind bereits dem Altertum bekannt, werden über König Karl (den Großen) in der althochdeutschen Spracheverfeinert und haben auch in der Gegenwart noch vielfältigste Bedeutung.Gottlieb, C., Ost und West in der christlichen Kirche des 4. und 5. Jahrhunderts, 1978; Nord und Süd in der deutschen Geschichte des Mittelalters, hg. v. Paravicini, W., 1990; Richter, D., Der Süden, 2009; Meller, H. u. a., Die Himmelsscheibe von Nebra, 2018; Die Welt der Himmelsscheibe von Nebra – Neue Horizonte, hg. v. Meller, H./Schefzik, M., 2020 (Ausstellungskatalog)
3488hinkend (Adj., Verb hinken Ende 8. Jh. belegt, für das Germanische und Indogermanische erschließbar) unvollkommen wirksam (lat. claudicans) beispielsweise Rechtsgeschäft eines Minderjährigen
3489Hinkmar von Reims (um 806?-Epernay 21.? 12. 882), aus vornehmem fränkischem Geschlecht, wird nach der Schulung in Saint Denis 845 Erzbischof von →Reims. Neben umfangreichen nichtrechtlichen Schriften und Stellungnahmen in einzelnen Rechtsfragen gibt er eine auf Adalhard von Corbie aufbauende Darstellung des Hofes des fränkischen Königs (lat. De ordine palatii, Von der Ordnung des Palastes, 882).Schrörs, H., Hinkmar, 1884, Neudruck 1967; Hincmarus de ordine palatii, hg. v. Krause, V., 1894; Devisse, J., Hincmar, 1975f.; Hinkmar von Reims, De ordine palatii, hg. v. Gross, T. u. a., 1980; Stratmann, M., Hinkmar von Reims, 1991; Die Streitschriften Hinkmars von Reims und Hinkmars von Laon 869-871, hg. v. Schieffer, R. 2003; Schmitz, G., De presbiteris criminosis, 2004
3490Hinrichtung (Wort 16. Jh., F., Verb hinrichten 15. Jh.) ist die Vollstreckung eines Todesurteils. Sie erfolgt in dem altrömischen Recht durch Enthauptung mit dem Beil, in dem klassischen römischen Recht durch Enthauptung mit dem Schwert. Nach Tacitus hängen die Germanen Volksverräter auf und versenken Unzüchtige in dem Moor. Seit dem Hochmittelalter finden sich zahlreiche verschiedene →Todesstrafen (Enthaupten, Hängen, Rädern, Verbrennen, Pfählen, Vierteilen, Lebendigbegraben, Ertränken, später in Frankreich Guillotine und in den Vereinigten Staaten von Amerika elektrischer Stuhl, Giftspritze).Feucht, D., Grube und Pfahl, 1967; Ruoff, W., Die Hauptgrube, ZRG GA 86 (1969), 198; Marschall, D., De laqueo rupto, 1968; Richtstätte und Wasenplatz in Emmenbrücke (16.-19. Jahrhundert), 1992; Martschukat, J., Die öffentliche Hinrichtung, Kriminolog. Journal 1995, 186; Seeger, A., Hinrichtungen, 1998; Richtstättenarchäologie, hg. v. Auler, J., 2008; Uhink, F., Ein Schierlingsbecher oder ein Sprung ins Barathron? Hinrichtungsformen im klassischen Athen, (in) HZ 312 (2021), 2952021
3491Hinschius, Paul (Berlin 25. 12. 1835-13. 12. 1898), protestantischer Juristensohn, wird nach dem Rechtsstudium in Heidelberg (Keller) und Berlin (Richter) Professor in Halle (1863), Berlin (1865), Kiel (1868) und Berlin (1872) und Kirchenpolitiker. Unvollendet ist sein sechsbändiges Kirchenrecht der Katholiken und Protestanten in Deutschland (1869ff.). Poli-tische Bedeutung hat seine Mitwirkung an dem →Kulturkampf (Personenstandsgesetz).Stutz, U., Die kirchliche Rechtsgeschichte, 1905; Ruppert, S., Kirchenrecht und Kulturkampf, 2002
3492Hinterlegung (Wort 1542, F., lat. [F.] →depositio, Verb hinterlegen 1505) ist die in dem Rahmen eines Schuldverhältnisses erfolgende Übergabe einer hinterlegungsfähigen Sache durch den Schuldner an die öffentliche Hinterlegungsstelle. Sie ist schon dem klassischen römischen Recht bekannt und wird seit dem Spätmittelalter (Köln 1288) mit dem römischen Recht zu Lasten der bloßen Preisgabe aufgenommen, erfolgt allerdings meist bei Gericht.Kaser § 53; Köbler, DRG 43, 215; Müller, P., Die Hinterlegung, Jahrhundert Jb. 41 (1899), 411; Coing, H., Europäisches Privatrecht, Bd. 1f. 1985ff.; Köbler, U., Werden, Wandel und Wesen des deutschen Privatrechtswortschatzes, 2010
3493Hintersasse (Wort 1281 belegt, M.) ist der von dem Grundherrn irgendwie abhängige (hinter sitzende) Mensch in der →Grundherrschaft.Kroeschell, DRG 1, 2; Meyer, G., Die Gerichtsbarkeit über Unfreie und Hintersassen, ZRG GA 2 (1881), 83, 3 (1882), 102
3494Hippolithus a Lapide (Hippolitus a Lapide, Bogislaw Philipp [von] Chemnitz) (Stettin 9. 5. 1605-Hallstaad [Gut]/Vestmanland/Schweden 17. 5. 1678), lutherisch, wird nach dem Studium von Recht und Geschichte in Rostock und Jena (Dominicus Arumaeus) Soldat in den Niederlanden und in Schweden (1630-1637), 1644 Hofhistoriograph Schwedens und veröffentlicht (zwischen 1640 und 1647 [um 1640?, um 1643?]) unter diesem Namen die (lat.) Dissertatio (F.) de ratione status in imperio nostro Romano-Germanico (Erörterung über das Wesen des Staates in unserem römisch-deutschen Reich), in der er das Reich als Aristokratie der (souveränen) Stände erklärt und sich für die Stärkung des Reichstags unter Schwächung der Kurfürsten sowie die Ausgliederung Habsburgs aus dem Reich ausspricht.Stolleis, M., Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland, Bd. 1 1988, 203
3495Hirdskra (Gefolgschaftsordnung) ist die zwischen 1273/1274 und 1277 entstandene, unter König →Magnus Hakonarson (Lagabœtir) (1263-1281) aufgezeichnete norwegische Gefolgschaftsordnung mit ältesten Handschriften von etwa 1300, der eine wohl vor 1200 entstandene, verlorene Vorgängerin vorausgeht. In 54 Kapiteln dreier Teile (Amtsträger, Pflichten der Gefolgsleute, Gäste und Kerzenjungen) behandelt das vielleicht von einem Geistlichen verfasste Werk die Erbfolge und Wahl des Königs, die Eide der Amtsträger, die Hofämter, die Verteidigung, den Frieden u. s. w.Das norwegische Gefolgschaftsrecht, hg. v. Meißner, R., 1938; Strauch, D., Mittelalterliches nordisches Recht bis 1500, 2011, 148ff., 2. A. 2016
3496Hirn (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch1 bezeugt – EDEL drittes Viertel achtes Jahrhundert - und in älteren deutschen Rechtsquellen 1549 [Bern] einmal belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, N.) oder Gehirn ist das über Nervenzellen und Elektrizität in nicht wirklich bereits bekannter Weise wirkende wichtigste Steuerungsorgan höherer (tierischer) Lebewesen. →HirnMonyer, H./Gassmann, M., Das geniale Gedächtnis. Wie das Gehirn aus der Vergangenheit unsere Zukunft macht, 2015; Markus, M., Das nackte Gehirn, 2016; Scheurle, H., Das Gehirn ist nicht einsam – Resonanzen zwischen Gehirn, Leib und Umwelt, 2. A. 2016; Fuchs, T. Das Gehirn – ein Beziehungsorgan, 6. A. 2020
3497HirsauDrumm, D., Das Hirsauer Geschichtsbild im 12. Jahrhundert, 2016
3498Hirte (Wort 765, für das Germanische erschließbar und mit dem Indogermanischen verbindbar, M.) Hüter einer Herde von Nutztieren
3499Hirtenrecht (Wort 1358 belegt, selten, N.) ist das für Hirten in Spätmittelalter und Neuzeit geltende besondere Recht.Carlen, L., Das Recht der Hirten, 1970; Schöller, R., Der gemeine Hirte, 1973, zu Hirtenschutt (Lohn der Gemeindehirten) s. Schildt, B., Bauer – Gemeinde – Nachbarschaft, 1996, 174ff.
3500His, Rudolf (Basel 15. 7. 1870-Münster 22. 1. 1938), aus Ratsherrnfamilien in Basel, Medizinprofessorensohn, wird nach dem Rechtsstudium in Genf, Leipzig (Binding, Sohm), Berlin und Basel (Heusler) und der Promotion in Basel 1892 sowie der Habilitation in Heidelberg (1896, Schröder, Die Domänen der römischen Kaiserzeit, 1896) Professor in Münster. Er verfasst nach einem Strafrecht der Friesen im Mittelalter (1901) in der Nachfolge der Systematik Heinrich Brunners eine grundlegende zweibändige Strafrechtsgeschichte (Das →Strafrecht des deutschen Mittelalters 1920, 1935, vereinfachend Die Geschichte des deutschen Strafrechts bis zur Karolina, 1928, Neudruck 1967, ohne genetische Erklärung).Naendrup, H., Rudolf His, 1941, Schmidt, E. (Nekrolog in) ZRG GA 61 (1941), XVff.
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