Suchoptionen
Suchart:
Ganzes Wort
Wortanfang
Wortteil
Andere Optionen:
nur zeichengetreue Treffer suchen
nur am Zeilenanfang suchen
Anzahl der Ergebnisse pro Seite:
10
20
50


Anzahl der Suchtreffer: 9261
PDF
#ZWERGLiterature
3441Herford ist eine westfälische, um das 823 gegründete, 1147 reichsunmittelbare Stift erwachsene Stadt, von der die Bilderhandschrift (2 Miniaturen, Initialen) eines mittel-niederdeutschen, dem Sachsenspiegel nahestehenden Rechtsbuchs von etwa 1375 in 61 Artikeln überliefert ist.Löning, G., Vom Schöffenstuhl zu Herford im 17. Jahrhundert, ZRG GA 64 (1944), 326; Korte, F., Die staatsrechtliche Stellung von Stift und Stadt Herford, (in) Jahresbericht des historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg 58 (1955), 1; 1200 Jahre Herford, 1989; Rechtsbuch der Stadt Herford, hg. v. Helmert-Corvey, T., 1989; Hüpper, D., Das Herforder Rechtsbuch und sein Verhältnis zum Sachsenspiegel, (in) Nd. Wort 29 (1989), 47ff.; Terharn, C., Die Herforder Fehden, 1994; Kurtz, T., Das oberste Rückerstattungsgericht in Herford, 2014; Andermann, U./Kaspar, F., Das Leben im Reichsstift Herford – Herford und seine Stiftsfreiheit, 2019
3442Hergewäte →Heergewäte
3443Herisliz (ahd. [M.] Heerzerstörung) ist der tatbestandliche Vorwurf (des Hochverrats), der 788 (nach den Lorscher Annalen) zu der Absetzung Herzog Tassilos III. von Bayern führt.Köbler, WAS; His, R., Das Strafrecht des deutschen Mittelalters, Bd. 2 1935, 53; Krah, A., Absetzungsverfahren als Spiegelbild von Königsmacht, 1987; Sousa Costa, A. de, Studien zu volkssprachigen Wörtern in karolingischen Kapitularien, 1993
3444Hermann von Oesfeld (Magdeburg Mitte 14. Jahrhundert), vielleicht aus Oebisfelde an der Aller nördlich Helmstedts, Bürger in Magdeburg, fertigt möglicherweise ein Register zu dem Landrecht des →Sachsenspiegels sowie die um 1350 entstehenden verfahrensrechtlichen Schriften →Cautela und →Premis an.Homeyer, C., Richtsteig Landrecht nebst Cautela und Premis, 1857, 390; Oppitz, U., Deutsche Rechtsbücher des Mittelalters, Bd. 1 1990, 66
3445Hermann von Salza (um 1180-Salerno 20. 3. 1239), aus einer Ministerialenfamilie in Thüringen bei Gotha und Langensalza, von 1209 bis 1239 (vierter) Hochmeister des Deutschen Ordens, erlässt die sog. →Kulmer Handfeste, die lübischem und magdebur-gischem Vorbild folgend den nach Kulm und Thorn gezogenen Bürgern freiheitliche Rechte gewährt.Caspar, E., Hermann von Salza und die Gründung des Deutschordensstaates in Preußen, 1924; Kluger, U., Hochmeister Hermann von Salza, 1987; Sarnowsky, J., Der Deutsche Orden, 2007
3446Hermeneutik (Wort in dem 17. Jh. aus dem Griechischen des Altertums aufgenommen, F.) VerstehenslehreHermeneutik der Quellentexte des römischen Rechtes, hg. v. Avenarius, M., 2008; Juristische Hermeneutik zwischen Vergangenheit und Zukunft, hg. v. Meder, S. u. a., 2013; Hermeneutik der frühchristlichen Wundererzählungen, hg. v. Kollmann, B. u. a., 2014; Augsberg, I., Kassiber – Die Aufgabe der juristischen Hermeneutik, 2016; Juristische Hermeneutik im 20. Jahrhundert – Eine Anthologie von Grundlagentexten der deutschen Rechtswissenschaft, hg. v. Meder, S. u. a., 2019
3447Hermogenian (um 300) ist vielleicht unter Kaiser Diokletian (284-313/316) Leiter einer kaiserlichen Kanzlei und (lat.) praefectus (M.) praetorio (Prätorianerpräfekt). Er verfasst die private (halbamtliche?) Sammlung von Konstitutionen Diokletians fast nur der Jahre 293 und 294 (→Codex Hermogenianus), von der 104 Fragmente in die →Digesten Justinians aufgenommen werden, und (lat.) Iuris epitomarum libri (M.Pl.) VI (Auszüge aus klassischen Schriften Rechtskundiger).Söllner §§ 19, 22; Liebs, D., Hermogenians Iuris Epitomae, 1964; Liebs, D., Die Jurisprudenz im spätantiken Italien, 1987, 36, 137
3448Herold (Wort Ende 13. Jh., M., aus germ. hari-waldaz?, Personenname bei Tacitus) Verkün-der, Herausbildung seit 12. Jahrhundert in Turnieren nach Entwicklung von das Gesicht der Kämpfer verbergenden HelmformenWagner, A., Heralds and Heraldry, 2. A. 1956; Römheld, L., Die diplomatischen Funktionen der Herolde im späten Mittelalter, Diss. phil. Heidelberg 1964; Scheibelreiter, G., Heraldik, 2006; The Herald in Late Medieval Europe, hg. v. Stevenson, K., 2009; Bock, N., Die Herolde im römisch-deutschen Reich, 2015
3449Herold, Basilius Johann (Höchstädt an der Donau 17. 12. 1514-Basel [vor] 17. 6.1567), unehelicher Sohn eines Augsburger Bürgers, Übersetzer und Drucker ohne feste Anstellung, veröffentlicht in Basel 1557 eine Sammlung von 12 (10) Volksrechten (Originum ac Germanicarum antiquitatum libri, M. Pl., Bücher Bücher über die Ursprünge und deutschen Altertümer), deren handschriftliche Vorlagen seitdem teilweise (lat. Lex [F.] Frisionum, eine Fassung der lat. Lex [F.] Salica) verschollen sind.Burckardt, A., Johann Basilius Herold, 1967
3450Herr (Wort 8. Jh., M.) ist der Gebieter über einen anderen Menschen (oder über einen Gegenstand). Das Wort wird in dem 8. Jahrhundert als Lehnübersetzung von lat. [M.] senior, Älterer (und damit Höherer), aus dem Komparativ des Adjektivs her, „grau, hehr“ gebildet. Hausherr, Grundherr (Wort 14. Jahrhundert), Lehnsherr und →Landesherr (Wort 15. Jahrhundert) sind wichtige Erscheinungsformen. Erst spät wird Herr zu einer allgemeinen Anrede erwachsener Männer. In den ständischen Landtagen von Österreich ob der Enns und Österreich unter der Enns sind die Herren eine eigene Kurie, in der Steiermark, in Kärnten und Krain eine Kurie mit den Rittern.Köbler, WAS; Lünig, J., Thesaurus iuris deren Grafen und Herren des Heiligen römischen Reichs, 1725; Dungern, O. Frhr. v., Der Herrenstand im Mittelalter, 1908; Forst-Battaglia, O., Vom Herrenstande, 1916; Oberschelp, B., Die Edelherren von Büren, 1963; Dopsch, H., Landherren, Herrenbesitz und Herrenstand in der Steiermark 1100-1500, Diss. phil. Wien 1969 (masch.schr.); Kulenkampf, A., Einungen und Reichsstandsschaft fränkischer Grafen und Herren, Diss. jur. Bonn 1971; Hergemöller, B., Fürsten, Herren und Städte zu Nürnberg 1355/65, 1983; Müller, P., Die Herren von Fleckenstein, 1990; Algazi, G., Herrengewalt, 1996
3451Herrenchiemseer Verfassungskonvent ist das von den 11 Ministerpräsidenten der westlichen Besatzungszonen des Deutschen Reiches auf Einladung Bayerns von dem 10. bis 23. 8. 1948 nach Herrenchiemsee in dem Chiemsee einberufene, eine →Verfassung (→Grundgesetz) der späteren Bundesrepublik →Deutschland vorbereitende Gremium (Carlo Schmid Justizminister Württemberg-Hohenzollerns SPD, Josef Schwalber Staatssekretär in dem Innenministerium Bayern CSU, Josef Beyerle Justizminister Württemberg-Baden CSVP/CDU, Adolf Süsterhenn, Justizminister Rheinland-Pfalz CDU, Paul Zürcher Oberlan-desgerichtspräsident (Freiburg im Breisgau) Baden CDU, Hermann Louis Brill Leiter der Staatskanzlei Hessen SPD, Theodor Spitta Bürgermeister Bremen BDV/FDP, Fritz Baade Professor der Wirtschaftswissenschaften Schleswig-H...Köbler, DRG 256; Buchner, P., Der Verfassungskonvent auf Herrenchiemsee. Der Parlamentarische Rat 1948/49, 1981; 50 Jahre Verfassungskonvent Herrenchiemsee, hg. v. März, P. u. a., 1998; Weichenstellung für Deutschland, hg. v. März, P. u. a., 1998
3452Herrenfall ist der Tod des →Herrn in dem Lehnsverhältnis.
3453Herrenhaus (Wort 1436 belegt, Bestandteile früher, N.) ist die Bezeichnung für ein dem englischen House of Lords nachgebildetes Staatsorgan einiger Verfassungen des 19. Jahrhunderts (Preußen 1855-1918, Österreich 1861-1865, 1867-1918, ab 1907 mindestens 150 und höchstens 170 Mitglieder). Ihm gehören hauptsächlich Vertreter des →Adels und von dem Herrscher besonders berufene Mitglieder an.Baltl/Kocher; Spenkuch, H., Das preußische Herrenhaus, 1998
3454Herrenlos (Wort 14. Jh, Adj., Bestadteile früher) ist die Sache, die keinen Eigentümer hat (beispielsweise früher in Freiheit befindliche wilde Tiere, derelinquierte Sachen, ähnlich freie Luft, fließendes Wasser). Die herrenlose Sache unterliegt der Aneignung. Aneignungsberechtigt ist ursprünglich jedermann, nach späterem deutschem Recht der jeweils besondere Träger eines Aneignungsrechts (beispielsweise Jagdberechtigter, Fiskus).Hübner 454f.
3455Herrenreiterurteil ist die Entscheidung des Bundesgerichtshofs Deutschlands von dem 14. Februar 1958 (BGHZ 28, 349), die in Analogie zu § 847 BGB und in Widerspruch zu § 253 BGB) einem ohne Einwilligung zu Werbezwecken (für das Potenzmitteel Okasa) öffentlich abgebildeten (stattlichen) Reiter (Herrenreiter) eine billige Entschädigung (Schmerzensgeld, Ersatz immateriellen Schadens) gewährt (als verfassungsmäßig angesehenes Richterrecht).Wagner, G., Geldersatz für Persönlichkeitsverletzungen, (in) ZEuP 2000, 200ff.
3456Herrschaft (Wort Anfang 9. Jh., F.) ist die Macht oder Gewalt eines Menschen (→Herrn) über einen anderen Menschen (oder einen Gegenstand). Sie entsteht vorwiegend durch Eroberung und Überschichtung bzw. durch Unterwerfung und Aneignung. Es ist streitig, ob sich die umfassende Rechtsgemeinschaft in eine Vielzahl von Herrschaften auflösen lässt. Geschichtliche Formen der Herrschaft sind jedenfalls Grundherrschaft und Landesherrschaft, Hausherrschaft und Lehnsherrschaft. Das deutsche Wort herscaf (mhd.) als Herrenstellung (über Gegenstände und Menschen) findet sich erst in dem 13. Jahrhundert. Seit etwa 1750 wird zwischen öffentlichrechtlicher Herrschaft und privatem Eigentum des Landesherrn unterschieden.Köbler, WAS; Geschichtliche Grundbegriffe, Bd. 3 1982, 1; Gierke, O., Das deutsche Genossenschaftsrecht, Bd. 1ff. 1868; Waas, A., Herrschaft und Staat im deutschen Frühmittelalter, 1938; Brunner, O., Land und Herrschaft, 1942, 5. A. 1965, Neudruck 1990; Schlesinger, W., Herrschaft und Gefolgschaft, (in) HZ 176 (1953), 225; Dannenbauer, H., Grundlagen der mittelalterlichen Welt, 1958, 121; Hofmann, H., Adelige Herrschaft und souveräner Staat, 1962; Schulze, H., Adelsherrschaft und Landesherrschaft, 1963; Henning, F., Herrschaft und Bauernuntertänigkeit, 1964; Kroeschell, K., Haus und Herrschaft im frühen deutschen Recht, 1968; Pezold, U. v., Die Herrschaft Thurnau, 1968; Dubler, A., Die Klosterherrschaft Hermetschwil, 1968; Haverkamp, A., Herrschaftsformen der Frühstaufer in Reichsitalien, ...
3457Herrschaftsvertrag ist der bereits in dem griechischen und auch lateinischen Altertum (Protagoras, Demokrit, Epikur, Ulpian, Augustinus) ansatzweise sichtbare, für die Vorzeit angenommene Vertrag zu der Begründung der Herrschaft Herrschender (Staat) über Beherrschte (Untertanen). Das Mittelalter sieht diesen Vertrag als Unterwerfungsvertrag an, der die Verfassung des Staates schafft, nicht den Staat selbst (Thomas von Aquin, →Marsilius von Padua). Die Neuzeit versteht ihn mehr und mehr als →Gesellschaftsvertrag (→Althusius, →Hobbes, →Locke, →Pufendorf, →Rousseau 1762).Kroeschell, DRG 2, 3; Näf, W., Herrschaftsverträge und Lehre vom Herrschaftsvertrag, 1949; Der Herrschaftsvertrag, hg. v. Voigt, A., 1965; Bildheim, S., Calvinistische Staatstheorien, 2001
3458Herrschaftszeichen (modernes Wissenschaftswort, N.) ist das sichtbare Zeichen (Verkörperung, Veranschaulichung) der (als solcher unsichtbaren) Herrschaft (beispielsweise →Ornat, →Krone, →Lanze, →Schwert, →Zepter, Hut, Löwe, Pranger). Seine Ausprägung ist in einfachen Verhältnissen eher bescheiden. Der bedeutendste Schatz an Herrschaftszeichen sind die →Reichsinsignien.Schramm, P., Herrschaftszeichen und Staatssymbolik, Bd. 1ff. 1954ff.; Schramm, P., Kaiser Friedrichs II. Herrschaftszeichen, 1955; Fillitz, H., Die Insignien und Kleinodien, 1954; Stollberg-Rilinger, B., Des Kaisers alte Kleider, 2008
3459herrschend
3460Herrschende Lehre ist die von dem gewichtigeren Teil der Gelehrten (beispielsweise angeseheneren Rechtsgelehrten) in einer Frage (beispielsweise Rechtsfrage) vertretene Ansicht. Förmliche Ansätze hierzu finden sich bereits in dem römischen Altertum (beispielsweise Kassiergesetz Kaiser Konstantins [321], das zunächst →Papinian(us) für maßgeblich erklärt, Zitiergesetz Theodosius’ II. und Valentinians III. [426], das der Meinung von Papinianus, →Paulus, →Ulpian, →Modestin und →Gaius besondere Geltung verleiht und bei Stimmengleichheit die Ansicht Papinians entscheiden lässt). In dem Spätmittelalter werden hierfür feste Maßstäbe erarbeitet. Danach kommt der (lat.) glossa (F.) ordinaria (ordentliche Glosse) zu dem weltlichen und geistlichen Recht, →Bartolus, →Baldus sowie den Richtern des höchs...Savigny, F. v., Geschichte des römischen Rechtes im Mittelalter, Bd. 1ff. 2. A. 1834ff., Bd. 6, 14; Engelmann, W., Die Wiedergeburt der Rechtskultur in Italien, 1938, 204; Schröder, J., Recht als Wissenschaft, 2001, 2. A. 2012, 3. A. 2021 (Band 1 1500-1933, Bd. 2 1933-1990)
Erste | ... | 172 | 173 | 174 | ... | Letzte