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#ZWERGLiterature
3401Heiratserlaubnis ist die Erlaubnis der Eheschließung eines Menschen mit einem anderen durch einen Dritten. In dem Frühmittelalter bedarf die nach kirchlicher Ansicht selbst zu der Eheschließung berechtigte Braut (zumindest noch) der Heiratserlaubnis des Inhabers der Personalgewalt (munt), die später auf die Fälle fehlender Ehemündigkeit eingeschränkt wird. Daneben benötigt der Unfreie die Heiratserlaubnis des Grundherrn. Seit dem 16. Jahrhundert begründet der Landesherr Heiratserlaubnisse für Beamte, Soldaten, Kranke, Mittellose, Witwen u. s. w. Die Aufklärung drängt seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert die Heiratserlaubnis allgemein zurück, doch sieht noch das Ehepatent Josephs II. für Österreich von 1783 die Nichtigerklärung der Eheschließung wegen fehlender Ehebewilligung vor, enthält n...Friedberg, E., Das Recht der Eheschließung, 1865; Thudichum, F., Über unzulässige Beschränkungen des Rechts der Verehelichung, 1866; Köstler, R., Die väterliche Ehebewilligung, 1908; Schmelzeisen, G., Polizeiordnungen und Privatrecht, 1955, 30; Schwab, D., Grundlagen und Gestalt der staatlichen Ehegesetzgebung in der Neuzeit, 1967; Saar, S., Ehe - Scheidung - Wiederheirat, 2002; Frassek, R., Eherecht und Ehegerichtsbarkeit in der Reformationszeit, 2005
3402Heiratszwang ist der in familärer und obrigkeitlicher Form mögliche Zwang zu der Heirat, der in früheren Zeiten besteht, aber unter dem Einfluss der Kirche (bereits in dem Hochmittelalter) und der Aufklärung (spätestens in dem 19. Jahrhundert) verschwindet.Thudichum, F., Über unzulässige Beschränkungen des Rechts der Verehelichung, 1866; Wettlaufer, J., Das Herrenrecht der ersten Nacht, 1999
3403heischen (Wort 765, für das Germanische erschließbar und mit dem Indogermanischen verbindbar, V.), verlangen, fordern, laden, s. ausheischen
3404heitstrenging, an., Sb., Festbinden eines Versprechens, GelübdeNäsström, B., Blot, 2002
3405Held (Wort 8. Jh., für das Germanische erschließbar und mit dem Indogermanischen verbindbar, M.), außergewöhnlich tapferer Mann, hervorragender Mann
3406Heldensage ist die (lange mündlich überlieferte) Sage von Taten hervorragender Männer (Helden) (und Götter) in Altertum und Mittelalter (beispielsweise Äneas, Odysseus, Herkules, Romulus, Siegfried, Hildebrand, Wolfdietrich), in die auch rechtlich bedeutsame Geschehnisse eingeflochten sein können.Schneider, H., Germanische Heldensagen, 1928, 2. A. 1962; Haferland, H., Mündlichkeit, Gedächtnis und Medialität, 2004; Kropik, C., Reflexionen des Geschicht-lichen, 2008
3407Helgoland (N.) Insel in der Nordsee vor der ElbemündungMoeller, E, v., Die Rechtsgeschichte der Insel Helgoland, 1904; Rüger, J., Heligoland – Britain, Germany and the Struggle for the North Sea, 2017
3408Heliand („Heiland“) ist die nach der lateinischen Übersetzung (6. Jahrhundert) der Evangelienharmonie des Syrers Tatian (2. Jahrhundert) vor 850 (wohl in Fulda oder Werden) verfasste, in 5 Handschriften(fragmenten) überlieferte, 5983 (erhaltene) Zeilen (Verse) umfassende altsächsische Stabreimdichtung. Es ist streitig, in welchem Umfang das Werk frühmittelalterliches Recht wiedergibt (Herrschaft, Stände, Rüge).Vilmar, A., Deutsche Altertümer im Heliand, 1845, 2. A. 1862; Lagenpusch, E., Das germanische Recht im Heliand, 1894; Kuhn, H., Die Grenzen der germanischen Gefolgschaft, ZRG GA 73 (1956), 28; Sowinski, B., Darstellungsstil und Sprachstil im Heliand, 1985; Heliand und Genesis, hg. v. Taeger, B., 10. A. 1996
3409Hellenismus ist ursprünglich der richtige Gebrauch der griechischen Schriftsprache, später die Ausbreitung griechischer Kultur seit Alexander dem Großen (356-13. 6. 323 v. Chr.).Kaser §§ 1 II 2, 3 III 4; Söllner §§ 18, 19, 22; Gehrke, H., Geschichte des Hellenismus, 1990, 3. A. 2003, 4. A. 2008; Kreissig, H., Geschichte des Hellenismus, 1984; Hellenismus, hg. v. Funck, B., 1997; Die Rezeption der Antike, hg. v. Konstantinou, E., 1998; Christ, K., Hellas, 1999; Heinen, H., Geschichte des Hellenismus, 2003; Lexikon des Hellenismus, hg. v. Schmitt, H./Vogt, E., 2005; Meißner, B., Hellenismus, 2007; Kulturgeschichte des Hellenismus, hg. v. Weber, G., 2007; Errington, R. A History of the Hellenistic World 323-30 Bc, 2008; Wolf, M., Die Agora von Solunt, 2013; Geiger, J., Hellenism in the East, 2014; Scholz, P., Der Hellenismus, 2015; Chaniotis, A., Die Öffnung der Welt- Der Hellenismus von Alexander bis Hadrian, 2019
3410Heller
3411Heller, Hermann Ignatz (Teschen/Schlesien 17. 7. 1891-Madrid 5. 11. 1933), jüdische Abstammung, Rechtsanwaltssohn, wird nach dem Rechtsstudium in Wien, Innsbruck und Graz 1920 in Kiel (Gustav Radbruch) habilitiert, 1921 Dozent in Leipzig und Referent an dem Institut für ausländisches öffentliches Recht in Berlin sowie 1928 zu einem außerordentlichen Professor in Berlin und 1932 zu einem ordentlichen Professor in Frankfurt an dem Main (bis 7. 4. 1933, Flucht nach Spanien) ernannt. Er versteht in der Staatslehre den Staat als sozialen Rechtsstaat und setzt sich für einen national gesinnten Sozialismus ein.Robbers, G., Hermann Heller, 1983; Der soziale Rechtsstaat, hg. v. Müller, C./Staff, J., 1984; Deutsche Juristen jüdischer Herkunft, hg. v. Heinrichs, H. u. a., 1993, 767; Fiedler, W., Das Bild Hermann Hellers, 1994; Goller, P., Hermann Heller, 2002; Henkel, M., Hermann Hellers Theorie der Politik und des Staates, 2011
3412HelmarshausenHoffmann, H., Bücher und Urkunden aus Helmarshausen und Corvey, 1992
3413Helmbrecht ist die um 1270 vielleicht in dem Innviertel von Wernher dem Gartenaere verfasste, in zwei Handschriften überlieferte Geschichte eines sich gegen seinen Stand auflehnenden Bauernsohns, die möglicherweise auch Rechtswirklichkeit widerspiegelt.Die Märe vom Helmbrecht, hg. v. Panzer, F., 6. A. 1960, 9. A. 1974; Menke, P., Recht und Ordo-Gedanke im Helmbrecht, 1993
3414Helmstedt (Ersterwähnung Helmonstede 952, 1247 Stadt) ist von 1576 bis 1810 Sitz einer von dem Herzog von Braunschweig gegründeten Universität (1589 340 Studenten, Hermann Conring).Behse, A., Die juristische Fakultät der Universität Helmstedt im Zeitalter des Naturrechts, 1920; Baumgart, P./Pitz, E., Die Statuten der Universität Helmstedt, 1963; Schikora, A., Die Spruchpraxis an der juristischen Fakultät zu Helmstedt, 1972; Haase, H., Die Universität Helmstedt 1576-1810, 1976; Die Matrikel, bearb. v. Mundhenke, H., 1979; Kundert, W., Katalog der Helmstedter juristischen Disputationen, 1984 (2774 Titel); Hahn, P., Die Gerichtspraxis der altständischen Gesellschaft im Zeitalter des Absolutismus. Die Gutachtertätigkeit der Helmstedter Juristenfakultät, 1989; Müller, H., Helmstedt, 1998; Alschner, U., Universitätsbesuch in Helmstedt, 1998; Ahrens, S., Die Lehrkräfte der Universität Helmstedt, 2004¸ Maaser, M., Humanismus und Landesherrschaft, 2010; Casemir, K. u. a., Die...
3415Helsinki (Helsingfors) wird 1550 von dem König von Schweden gegründet und 1640 verlegt. An dem neuen Ort erhält es eine Universität. 1812 wird es Hauptstadt des russischen Großfürstentums →Finnland.
3416helvetisch
3417Helvetische Republik ist die nach dem keltischen, von Caesar 58 v. Chr. besiegten Stamm der Helvetier benannte, von Frankreich (Napoleon) beeinflusste Republik in der →Schweiz (1798-1803).Levi, R., Der oberste Gerichtshof der Helvetik, 1945; Zwicky, J., Das Gefängniswesen zur Zeit der Helvetik, Diss. jur. Zürich 1982; Alkaly, M., Das materielle Strafrecht der französischen Revolution, 1984
3418Helvetisches Bekenntnis ist das die Theologie Jean Calvins (1509-1564) und Ulrich Zwinglis (1504-1575) 1566 zusammenfassende Bekenntnis, das in dem Westfälischen Frieden 1648 reichsrechtlich anerkannt wird und dessen Anhänger in Österreich seit Toleranzpatenten Josephs II. ab 1781 toleriert werden.
3419Henker (M., Verb henken um 1000 belegt, für das Germanische erschließbar und mit dem Indogermanischen verbindbar) ist der 1276 in Augsburg und 1312 (?) in Braunschweig zuerst bezeugte Vollstrecker des (auf Hängen lautenden) Todesurteils. Der Henker gilt (ab etwa 1400) als unehrlich. Vor der Vollstreckung steht dem Hinzurichtenden (seit dem 15. Jahrhundert?, henckermol 1575) eine Henkersmahlzeit (Wort 17. Jh.) zu. Der 1924 zu dem Scharfrichter in Bayern berufene Johann Reichart vollziehtg die Todesstrafe während des Nationalsozialismus in dem Deutschen Reich an rund 3000 und nach 1945 an 156 Menschen (früheren Nationalsozialisten).Mackensen, L., Henkersmahl und Johannisminne, ZRG GA 44 (1924), 318; Angstmann, E., Der Henker in der Volksmeinung, 1928; Heim, W., Das Henkersmahl, 1941; Hentig, H. v., Vom Ursprung der Henkersmahlzeit, 1958; Schuhmann, H., Der Scharfrichter, 1964; Glenzdorf-Treichel, Henker, Schinder und arme Sünder, 1978; Dachs, J., Tod durch das Fallbeil, 1996; Deutsch, A., Das schwere Schicksal der Henker, ZRG GA 118 (2001), 420; Bendlage, A., Henkers Hetzbube, 2003; Schubert, E., Räuber und Henker, 2007; Stuart, K., Unehrliche Berufe, 2008; Die Henker von Nürnberg und ihre Opfer, hg. v. Diefenbacher, M., 2010; Rosenstrauch, H., Karl Huß. Der empfindsame Henker, 2012
3420Henlich (Wort althochdeutsch hielich, M.) ist ursprünglich der Heiratsgesang und in dem Hochmittelalter und Spätmittelalter insbesondere in dem Recht des Ingelheimer Oberhofs die Verlobung und Eheschließung bzw. der →Ehevertrag.Gudian, G., Ingelheimer Recht im 15. Jahrhundert, 1968, 104
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