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#ZWERGLiterature
3361Heck, Philipp (St. Petersburg 22. 7. 1858-Tübingen 28. 6. 1943) wird nach dem Studium von Mathematik in Leipzig und Recht in Heidelberg und Berlin und der Promotion und Habilitation in Berlin (Levin Goldschmidt 1889) Professor in Greifswald (1891), Halle (1892) und Tübingen (1901). Er begründet in der Nachfolge Rudolf von Iherings die gegen →Begriffsjurisprudenz und →freie Rechtsschule gerichtete →Interessenjurisprudenz, die Lücken in dem Recht durch Vergleich gesetzlicher Entscheidungen von Interessen-gegensätzen (oder bei deren Fehlen durch persönliches Wertempfinden) schließen will. Daneben verfasst er Grundrisse zu dem Schuldrecht (1929) und Sachenrecht (1930) und zahlreiche rechtsgeschichtliche Arbeiten.Das Problem der Rechtsgewinnung, 1912, 2. A. 1932; Heck, P., Begriffsbildung und Interessenjurisprudenz, 1932; Kallfass, W., Die Tübinger Schule der Interessenjurisprudenz, 1972; Wolf, M., Philipp Heck als Zivilrechtsdogmatiker, 1996; Schoppmeyer, H., Juristische Methode als Lebensaufgabe, 2001; Auer, M., Methodenkritik und Interessenjurisprudenz, (in) ZEuP 2008, 517
3362Hedemann, Justus Wilhelm (Brieg 24. April 1878-Berlin-Frohnau 13. 3. 1963) wird nach dem Studium des Rechtes und der 1903 bei Otto Fischer in Breslau erfolgten Habilitation 1906 Professor in Jena (1919 Institut für Wirtschaftsrecht) und 1936 in Berlin, wo er 1946 wegen seiner Nähe zu dem Nationalsozialismus vorzeitig emeritiert wird. Rechtsge-schichtlich bedeutsam ist sein mehrbändiges Werk über Fortschritte des Zivilrechts in dem 19. Jahrhundert (1910ff.). Kurzzeitig warnt er 1932 vor der Flucht in Generalklauseln.Rechtsgeschichte im Nationalsozialismus, hg. v. Stolleis, M. u. a., 1989, 107ff.; Wegerich, C., Die Flucht in die Grenzenlosigkeit, 2004
3363Heer (Wort um 725 bzw. 8. Jh., für das Germanische und das Indogermanische erschließbar, N.) ist der zu Land kämpfende Teil der Streitkräfte. Sowohl in Rom wie auch bei den Germanen ist das Heer zunächst allgemeines Volksheer. In Rom beginnt mit Marius (um 100 v. Chr.) die Umwandlung in ein Berufsheer von Söldnern, das nach Bedarf aufgestellt wird. Bereits unter Augustus (63 v. Chr.-14 n. Chr.) ist ein stehendes Heer von 27-28 Legionen zu je 6000 Männern vorhanden (Berufsarmee), zu dem Hilfstruppen in gleicher Stärke kommen. Für die Zeit um 395 n. Chr. wird die Zahl der römischen Soldaten auf rund 500000 Männer (darunter viele Männer barbarischer Herkunft) geschätzt Seit dem Früh-mittelalter (9. Jahrhundert-12. Jahrhundert) verschwindet bei den germanistischen Nachfol-gevölkern das Volkshe...Dulckeit/Schwarz/Waldstein § 29 III; Köbler, DRG 112, 150, 152, 198; Köbler, WAS; Stein, L. v., Die Lehre vom Heerwesen, 1872; Bonin, B. v., Grundzüge der Rechtsverfassung in den deutschen Heeren zu Beginn der Neuzeit, 1904; Fehr, H., Vom Lehnsheer zum Söldnerheer, ZRG GA 36 (1915), 455; Grosse, R., Römische Militärgeschichte, 1920; Wohlers, G., Die staatsrechtliche Stellung des Generalstabes in Preußen und dem deutschen Reich, 1921; Niemann, A., Kaiser und Heer, 1923; Frauenholz, E. v., Entwicklungsgeschichte des deutschen Heerwesens, 1935ff.; Huber, E., Heer und Staat in der deutschen Geschichte, 1938; Höhn, R., Verfassungskampf und Heereseid, 1938; Conrad, H., Geschichte der deutschen Wehrverfassung, Bd. 1 1939; Conrad, H., Gottesfrieden und Heeresverfassung, ZRG GA 61 (1941), 71; Merzb...
3364Heerbann (Wort lateinisch um 665 in Privileg für Speyer, M.) ist in dem Frühmittelalter der das →Heer betreffende →Bann des Königs, dessen Aufgebotsrecht mit dem Heerbann bewehrt ist. Vielleicht schon in nachkarolingischer Zeit tritt der Heerbann zurück.Kroeschell, DRG 1; Sousa Costa, A. de, Studien zu volkssprachigen Wörtern in karolingischen Kapitularien, 1993; Bachrach, B., Warfare and military organization in pre-crusade Europa, 2002
3365Heeresgericht s. Kriegsgericht
3366Heerfahrt (Wort Anfang 9. Jh. belegt, F.) s. Heer
3367Heergewäte (Hergewäte, Wort Westfalen 1118 belegt, N.) ist die Heeresbekleidung für den Krieg. Das Hergewäte wird wohl schon seit dem Frühmittelalter in einer Sondererbfolge an einen männlichen Verwandten (ältesten Sohn) vererbt. In den Städten seit dem Hoch-mittelalter schwindend, wird es zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert (Fehmarn) allgemein abgeschafft.Köbler, DRG 73, 89, 123, 162; Haff, K., Ein Herwedekatalog, ZRG GA 48 (1928), 447; Bungenstock, W., Heergewäte und Gerade, Diss. jur. Göttingen 1966
3368Heerschild (Wort langobardisch 733, M.) (als Versinnbildlichung der Berechtigung zu dem Aufgebot zu dem Heer) ist das Einteilungskriterium der mittelalterlichen Ordnung der lehnsrechtlich gestuften Gesellschaft. Nach dem Sachsenspiegel (1221-1224) hat der König den ersten Heerschild. Die geistlichen Fürsten stehen in dem zweiten Heerschild, die weltlichen Fürsten (als ihre Lehensleute) in dem dritten. Wie weit die (insgesamt als siebenstufig geschilderte) Heerschildordnung nach unten reicht (Freie, Mannen der Freien, Mannen der Mannen der Freien), ist auch den mittelalterlichen Zeitgenossen nicht völlig klar.Kroeschell, DRG 1; Köbler, DRG 98; Ficker, J., Vom Heerschilde, 1862, Neudruck 1964; Krieger, K., Die Lehnshoheit der deutschen Könige, 1979; Spieß, K., Das Lehnswesen in Deutschland, 2002, 2. A. 2009, 3. A. 2011
3369Hegel, Georg Friedrich Wilhelm (Stuttgart 27. 8. 1770-Berlin 14. 11. 1831), Beamtensohn, wird nach dem Studium von Philosophie und Theologie in Tübingen Hauslehrer in Bern und in Frankfurt am Main und nach der Habilitation (Jena 1801) und Tätigkeiten in Jena (1801-1807, 1805 ao. Professor), Bamberg (1807-1808) und Nürnberg (Gymnasiallehrer 1808-1816) außerordentlicher Professor in Heidelberg (1816) und Berlin (1818). Für Hegel ist Weltgeschichte der notwendig fortschreitende Prozess, in dem sich der absolute Geist seiner Freiheit in dialektischem Dreischritt von These, Antithese und Synthese bewusst wird. In der tatsächlichen Umwelt versteht Hegel den preußischen Staat als Verwirklichung der Freiheit. Damit wird zu Unrecht der Staat dem Einzelnen stärker übergeordnet als notwendig....Hegel, G., Kritik der Verfassung Deutschlands [um 1803], hg. v. Mollat, G., 1893; Hegel, G., Phänomenologie des Geistes, 1807; Hegel, G., Rechtsphilosophie, 1821; Flechtheim, O., Hegels Strafrechtstheorie, 1936, 2. A. 1975; Marcic, R., Hegel und das Rechtsdenken, 1970; Landau, P., Hegels Begründung des Vertragsrechts, (in) ARSP 59 (1973), 117; Materialien zu Hegels Rechtsphilosophie, hg. v. Riedel, M., 1975; Theunissen, M., Sein und Schein, 1980; Gessmann, M., Hegel, 1999; Schnädelbach, H., Hegels praktische Philosophie, 2000; Fulda, F., Georg Wilhelm Friedrich Hegel, 2003; Jaeschke, W., Hegel Handbuch, 2003, 3. A.2016; Hegel-Lexikon, hg. v. Cobben, P., 2006; Binkelmann, C., Theorie der praktischen Freiheit, 2007; Senk, N., Junghegelianisches Rechtsdenken, 2007; Staat und Religion in Hegel...
3370Hegemonie (Wort um 1800 aus dem Griechischen aufgenommen, F.) VormachtstellungTriepel, H., Die Hegemonie, 1938, 2. A. 1943, Neudruck 1974; Schmoeckl, M., Die Großraumtheorie, 1994; Simpson, G., Great Powers and Outlaw States, 2004; Malettke, K., Hegemonie - multipolares System - Gleichgewicht, 2012
3371Hegung (Wort 1345, F., Verb hegen 790, mit dem erschließbaren Germanischen und Indogermanischen verbindbar) ist in dem deutschen Recht die förmliche Eröffnung von gerichtlichen Versammlungen durch künstliche Abgrenzung und Durchführung eines Frage-Antwort-Ritus. Alter und Herkunft der in dem 13. Jahrhundert eindeutig sichtbaren Vorgangsweise sind unklar. Bereits seit dem Spätmittelalter wird die H. ziemlich sinnent-stellt durchgeführt (, in Basel wohl noch bis in das ausgehende 19. Jahrhundert).Planck, J., Das deutsche Gerichtsverfahren im Mittelalter, Bd. 1 1879, Neudruck 1973, 130; Burchard, K., Die Hegung, 1893; Grimm, J., Deutsche Rechtsaltertümer, 1828, Bd. 2 4. A. 1899, Neudruck 1922, 1989, 1994, 437, 483; Buchda, G., Die Hegung und Aufhebung des Vogtgerichts zu Kindleben, ZRG GA 62 (1942), 355
3372Hehler (Wort 1300, M., Verb hehlen 765?, Femininum Hehlerei 19. Jh.) ist, wer eine Sache, die ein anderer gestohlen oder sonst durch eine gegen fremdes Vermögen gerichtete rechts-widrige Tat erlangt hat, ankauft, sich oder einem Dritten verschafft, absetzt oder absetzen hilft, um sich oder einen Dritten zu bereichern. Der Hehler. ist strafbar (→Der Hehler ist nicht besser als der Stehler). Bereits ein Privileg Heinrichs IV. für die Juden in Speyer und Worms von 1090 bestimmt aber, dass Juden, die gestohlene Sachen gegen Entgelt erworben haben, sie nur gegen Ersatz des Kaufpreises herausgeben müssen (sog. Hehlerprivileg oder Lösungsrecht, vgl. Sachsenspiegel Landrecht III, 7). Mit dem Ausgang des Mittelalters verliert das Lösungsrecht an Bedeutung, ohne ganz zu verschwinden. Die Hehlerei er...Hübner 433; Kroeschell, DRG 2; Heimberger, J., Die Teilnahme an Verbrechen, 1896; His, R., Das Strafrecht des deutschen Mittelalters, 1925; Meyer, H., Das Hehlerrecht, (in) Forschungen zur Judenfrage, Bd. 1 1937, 92; Feenstra, R., Zum Ursprung des Lösungsrechts, FS G. Kisch, 1955, 237; Kisch, G., Zur Rechtsstellung der Juden im Mittelalter, ZRG GA 81 (1964), 360; Dersch, G., Begünstigung, Hehlerei und unterlassene Verbrechensanzeige, 1980; Wolff, B., Begünstigung, Strafvereitelung und Hehlerei, 2002
3373Heidelberg an dem Neckar unterhalb einer wohl in dem 11. Jahrhundert erbauten Burg wird seit dem 13. Jahrhundert ein bedeutender Ort (1196 erstmals erwähnt, zu Beginn des 13. Jahrhunderts planmäßig angelegte Stadt) der seit 1214 wittelsbachischen Pfalzgrafen bei Rhein (vor 1225 als Lehen von dem Bischof von Worms erlangt, von der Mitte des 14. Jahrhunderts bis 1720 Residenz), an dem 1386 eine Universität (Mitte des 15. Jahrhunderts römisches Recht) errichtet wird, an deren juristischer Fakultät 1932 Eugen Ulmer, Heinrich Mitteis, Max Gutzwiller, Ernst Levy, Gustav Radbruch, Gerhard Anschütz und Walter Jellinek (sowie Herbert Engelhard, Leopold Perels, Eberhard Freiherr von Künßberg und Karl Geiler) lehren.Köbler, DRG 100; Dickel, G., Die Heidelberger juristische Fakultät, 1960 (Diss. masch.schr. und Ruperto-Carolina, Sonderband Aus der Geschichte der Universität Heidelberg und ihrer Fakultäten 1961); Jammers, A., Die Heidelberger Juristenfakultät im 19. Jahrhundert als Spruchkollegium, 1964; Merkel, G., Wirtschaftsgeschichte der Universität Heidelberg im 18. Jahrhundert, 1973; Willoweit, D., Das juristische Studium in Heidelberg, (in) Semper apertus, FS Universität Heidelberg, hg. v. Doerr, W., Bd. 1 1985, 85; Landwehr, G., Heidelberger Juristen in sechs Jahrhunderten, (in) Richterliche Rechtsfortbildung, FS der juristischen Fakultät zur 600-Jahr-Feier der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, 1986, 653; Heidelberger Strafrechtslehrer im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Küper, W., 1986; Drü...
3374Heil (Wort 4. Viertel 8. Jh., für das Germanische erschließbar und mit dem Indogermanischen verbindbar, N.) WohlHartmann, H., Heil und heilig im nordischen Altertum, 1943; Schmitz-Berning, C., Vokabular des Nationalsozialismus, 1998; Simek, R., Religion und Mythologie der Germanen, 2003
3375heilig
3376Heilige Allianz ist das in Paris an dem 26. 9. 1815 zwischen Kaiser Franz I. von →Österreich, König Friedrich Wilhelm III. von →Preußen und Zar Alexander I. von →Russland abgesprochene religiös-moralische Manifest, das neben dem Bekenntnis zu der christlichen Religion und zu den Grundsätzen der Legitimität, Legalität und Stabilität auch ein allgemeines Beistandsversprechen enthält. Ihm treten fast alle christlichen Staaten Europas bei (ausgenommen der Papst und bis 1856 der Sultan). Bereits 1823 außerhalb Europas und 1830 in Europa (Belgien, Griechenland) wird dabei das legitimistische Interventionsprinzip auf Grund der sich entwickelnden Interessengegensätze der beteiligten Mächte aufgegeben.Köbler, DRG 170; Näf, W., Zur Geschichte der Heiligen Allianz, 1928; Menger, P., Die Heilige Allianz, 2014
3377Heiliger (Adjektiv heilig 766-800 belegt, für das Germanische erschließbar und mit dem Indogermanischen verbindbar) religiös vorbildlicher Mensch) →ReliquieHattenhauer, H., Das Recht der Heiligen, 1976; Wetzstein, T., Heilige vor Gericht. Das Kanonisationsverfahren im europäischen Spätmittelalter, 2004; Krafft, O., Papsturkunde und Heiligsprechung, 2005 (64 zwischen 993 und 1523); Angenendt, A., Die Gegenwart von Heiligen und Reliquien, 2010; Gemeinhardt, P., Die Kirche und ihre Heiligen, 2014; Düchting, L., Heiligenverehrung in Süditalien, 2016; Hagiographie et prophétie, hg. v. Henriet, P. u. a., 2017
3378Heiliger Stuhl →Papst
3379Heiliges römisches Reich (deutscher Nation) ist die unscharfe, sich in dem Spätmittelalter ausformende Bezeichnung des (ersten) deutschen Reiches (1474, amtlich 1512, um 1000 regnum Teutonicum, ab 962 [lat.] imperium Romanum, Wipos Gesta Chuonradi 1040-1046, 1122 unter Anknüpfung an das antike römische Reich Romanorum imperator [Kaiser der Römer], ab 1157 phasenweise [lat.] sacrum imperium [N., Heiliges Reich], seit der Spätzeit Friedrich Barbarossas vereinzelt, seit etwa 1230 häufiger sacrum Romanum imperium, heiliges römisches Reich). Das Heilige römische Reich (ostfränkisch-deutsches Reich, Italien und ab 1033 Burgund) wird getragen von dem →König bzw. Kaiser und den →Reichsständen. Seit dem Spätmittelalter geht Burgund überwiegend an Frankreich verloren und bleiben die Reichsfürsten It...Köbler, DRG 110, 133; Krebs, C., Teutscher Reichsstaat, Teil 1f. 1706f.; Moser, J., Teutsches Staatsrecht, Bd. 1ff. 1737ff., Neudruck 1968; Zeumer, K., Heiliges römisches Reich deutscher Nation, 1910; Feine, H., Zur Verfassungsentwicklung des Heil(igen) Röm(ischen) Reiches, ZRG GA 52 (1932), 65; Diehl, E., Heiliges römisches Reich deutscher Nation, (in) HZ 156 (1937), 457; Wesenberg, G., Die Privatrechtsgesetzgebung des Heiligen römischen Reiches, Studi P. Koschaker, Bd. 1 1954, 187; Heer, F., Die Tragödie des heiligen Reiches, Bd. 1f. 1952f.; Aretin, K. Frhr. v., Heiliges römisches Reich 1776-1806, Bd. 1f. 1967; Randelzhofer, A., Völkerrechtliche Aspekte des Heiligen römischen Reiches nach 1648, 1967; Recht und Verfassung des Reiches in der Zeit Maria Theresias, hg. v. Conrad, H., 1964; D...
3380Heilung (von Rechtsgeschäften) →Konvaleszenz
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