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#ZWERGLiterature
3341Hausgesetz (Wort 1766, N.) ist die von einer hochadeligen Familie für sich vereinbarte oder gesetzte besondere Rechtsordnung. Das Hausgesetz findet sich sachlich seit Anfang des 14. Jahrhunderts. Es betrifft vor allem die Erbfolge, die Ehe und die Veräußerlichkeit des Familienguts (beispielsweise →Dispositio Achillea für die Hohenzollern 1473, →Pragmatische Sanktion von dem 19. 4. 1713 für Österreich, Privatfürstenrecht). In dem 19. Jahrhundert wird das Hausgesetz von der Genehmigung durch den Staat abhängig.Schulze, H., Die Hausgesetze der regierenden deutschen Fürstenhäuser, Bd. 1ff. 1862ff.; Turba, G., Die Grundlagen der pragmatischen Sanktion, 1911; Marxer, W., Das Hausgesetz des Fürstentums Liechtenstein, 2003
3342Hausgewalt (Wort 1583, selten, F.)→Haus
3343Hausgut (Wort 1521, selten, N.) ist das einem Haus gehörende Gut. Es ist anfangs vor allem Gegenstand des Erbes. Seit dem Hochmittelalter ist in Bezug auf das Reich zumindest gedanklich das Hausgut der Königsfamilie von dem Reichsgut zu scheiden. Die Trennung von Privatvermögen und Staatsvermögen ist auch nach Ende der Monarchie in dem Deutschen Reich (1918) noch nicht in allen Einzelheiten abgeschlossen.Wadle, E., Reichsgut und Königsherrschaft unter Lothar III., 1969; Laufs, A., Das Eigentum an Kulturgütern aus badischem Hofbesetu, 2008
3344Haushalt (Wort 1496, selten, M.) ist ursprünglich die häusliche Verbrauchsgemeinschaft, seit dem 20. Jahrhundert vor allem die Gesamtheit der der Erfüllung der öffentlichen Aufgaben dienenden Einkünfte und Ausgaben einer →juristischen Person des öffentlichen Rechtes (→Staatshaushalt), die nach dem Vorbild der Vereinigten Staaten von Amerika seit dem 19. Jahrhundert (Sachsen-Coburg 1821, vgl. auch Sachsen-Weimar-Eisenach 1816, Kurhessen 1821/1831, Bayern 1818), Verfassung des Deutschen Reiches von 1848/1849 Art. VII, IX, Art. 72 Verfassung von 1871, Art. 8 WRV von 1919) von dem Parlament durch ein Haushaltsgesetz beschlossen werden müssen.Köbler, DRG 99, 129; Schroeter, O. v., Das Recht der Haushaltführung und Haushaltkontrolle in Preußen, 1938; Friauf, K., Der Staatshaushaltsplan, 1968; Stolleis, M., Pecunia nervus rerum, 1983; Rothenbacher, F., Historische Haushalts- und Familienstatistik, 1987; Haushalten in Geschichte und Gegenwart, hg. v. Richarz, I., 1994; Strube, S., Die Geschichte des Haushaltsrechts, 2002; Schirmer, U., Kursächsische Staatsfinanzen (1456-1656), 2006; Ullmann, H., Das Abgleiten in den Schuldenstaat, 2017
3345Hauskind (Wort 1788 Tessin, selten, N.) ist in dem römischen Recht das unter der väterlichen Gewalt lebende →Kind.Kaser §§ 12 I 2b, 33 III, 49 I, 50 III 4a, 66 VI, 68 III 2
3346Häusler (Wort 1285, M., Bezeichnung in dem Mittelalter selten) ist der nur ein Haus und kein Feld besitzende Dorfbewohner (Gärtner, Kossäte, Seldner).Schröder, R./Künßberg, E. v., Lehrbuch der Deutschen Rechtsgeschichte, 7. A. 1932, Neudruck 1966, 457; Friedeburg, R. v., Ländliche Gesellschaft und Obrigkeit, 1999
3347Hausmarke (Wort 1583, F.) ist in dem Mittelalter und in der Neuzeit das bestimmte, dem Wappen des Adels vergleichbare schriftartige Erkennungszeichen für einen Menschen oder ein Haus (u. a. Handelsmarke, Notarssignet).Homeyer, C., Haus- und Hofmarken, 1870, Neudruck, 1964; Heyne, M., Fünf Bücher deutscher Hausaltertümer, Bd. 1 1899; Grohne, E., Die Hausmarken und Hauszeichen, 1912; Gmür, M., Schweizerische Bauernmarken und Holzurkunden, 1917, 2. unv. A. 1991; Ruppel, K., Die Hausmarken, ZRG GA 60 (1940), 320; Graphische Symbole in mittelalterlichen Urkunden, hg. v. Rück, P., 1996
3348Hausmeier (Wort 1563, selten, M., lat. maior [M.] domus) ist der Leiter einer Hausverwaltung in dem spätrömischen Italien und in dem Frühmittelalter (Burgunder, Ostgoten, Franken). Bei den fränkischen Königsfamilien finden sich sachlich (anfangs unfreie) Hausmeier seit dem 6. Jahrhundert. In dem Jahre 751 verdrängt der austrasische Hausmeier Pippin der Jüngere aus dem Geschlecht der Arnulfinger oder Pippiniden den König aus dem Geschlecht der →Merowinger und begründet die Königsfamilie der →Karolinger, womit zugleich der Hausmeier als entbehrlich verschwindet.Köbler, DRG 76; Hermann, E., Das Hausmeieramt, 1880, Neudruck 1970; Heidrich, J., Titulatur und Urkunden der arnulfingischen Hausmeier, Archiv f. Diplomatik 11/12 (1965/6), 71; Haas, K., Studien zur Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte des fränkischen maior-domus-Amts, Diss. phil. Heidelberg 1968; Heidrich, J., La maison du palais Neustriens, (in) Francia Beiheft 16/1 1989, 217; Scheibelreiter, G., Die barbarische Gesellschaft, 1999
3349Hausname ist der sachlich seit dem 13. Jahrhundert bezeugte Name des einzelnen Hauses einer Siedlung (beispielsweise zu der Tanne in Basel, zu der schönen Ecke in Freiburg im Breisgau, ad Gernodum in Worms, zu der roten Türe in Köln), der seit dem 19. Jahrhundert von der nach der Entstehungszeit bzw. örtlich nach der Lage in einer Straße fortlaufend vergebenen Hausnummer verdrängt wird.Grohne, E., Die Hausnamen und Hauszeichen, 1912
3350Hausrat (Wort um 1350, M.) ist die Gesamtheit der zu der Haushaltsführung notwendigen Geräte. Als Gerade kann der Hausrat einer besonderen Erbfolge unterliegen. Die Hausrats-verordnung von dem 21. 10. 1944 legt die Aufteilung des Hausrats bei Ehescheidung fest (bis 2009).Schmitt, A., Das Fortleben der Gerade, 1913; Schulz, A., Ehewohnung und Hausrat in der ungestörten Ehe, 1982; Vlassopoulos, I., Der eheliche Hausrat, 1983; Gottschalk, K., Eigentum, Geschlecht, Gerechtigkeit, 2003
3351Haussuchung (Wort 1162, F.) ist die Durchsuchung eines Hauses. Nach altrömischem Recht kann bei Diebstahlsverdacht eine (lat.) quaestio (F.) lance et licio (Untersuchung mit Schüssel und Schurzfell) erfolgen, bei welcher der Suchende nackt, nur mit einem Schurzfell (lat. [N.] licium) bekleidet und eine Schüssel (lat. [F.] lanx) tragend, das Haus betreten muss und der Täter bei erfolgreicher Suche als handhafter Dieb (lat. fur [M.] manifestus) getötet werden darf. In dem Mittelalter ist Haussuchung bei Verfolgung einer abhanden gekommenen beweglichen Sache möglich. Vermutlich wird bei erfolgloser Haussuchung der vergeblich Suchende wegen seines angreifenden Verhaltens bußpflichtig. Seit dem Hoch-mittelalter bedarf die Haussuchung mehr und mehr der vorherigen Erlaubnis des Richters oder Rate...Kaser § 51 I 2; Grimm, J., Deutsche Rechtsaltertümer, 1828, Bd. 2 4. A. 1899, Neudruck 1922, 1989, 1994; Schwerin, C. Frhr. v., Die Formen der Haussuchung, 1924; Wolff, J., Lanx et licium, (in) Sympotica F. Wieacker 1970, 59
3352Haustier (Wort 1745 belegt) ist das von dem Menschen seit der Jungsteinzeit in dem oder an dem Haus abhängig gemacht gehaltene, vor allem (dem Schutz und) der Versorgung sowie später emotionalen Zielen dienende Tier (Hund, Schaf, Ziege, Schwein, Rind, Pferd, Esel, Maultier, Katze, Huhn, Gans, Ente, Taube, Truthahn, Wellensittich, Zierfisch). Der Berechtigte wird durch allgemeine Regeln über Beschädigung und Wegnahme geschützt. Nach § 833 BGB muss der Halter für einen von einem in Ausübung seines Berufs, seiner Erwerbstätigkeit oder zu seinem Unterhalt gehaltenen Tier (H.) verursachten Schaden weniger streng als für sonstige Tierschäden einstehen.Benecke, N., Archäozoologische Studien zur Entwicklung der Haustierhaltung in Mitteleuropa, 1994; Schmalhorst, R., Die Tierhalterhaftung im BGB, 2002; Meier, F., Mensch und Tier im Mittelalter, 2008; Regnath, J., Das Schwein im Wald, 2009
3353Haustüre ist die das Haus nach außen abschließende Türe des Hauses.
3354Haustürgeschäftswiderrufsgesetz ist das deutsche Gesetz von dem 16. 1. 1986, das in dem Interesse des Verbrauchers bestimmt, dass eine auf Abschluss eines Vertrags über eine entgeltliche Leistung gerichtete Willenserklärung eines Kunden in bestimmten Fällen erst wirksam wird, wenn sie der Kunde nicht binnen einer Frist von einer Woche schriftlich widerruft. Sein Inhalt wird 2002 in das Bürgerliche Gesetzbuch aufgenommen (§§ 312ff. BGB).Köbler, DRG 266
3355Hauswirtschaft (Wort 1528, selten, F.) ist die auf den einzelnen Haushalt beschränkte, alle verwendeten Güter selbst herstellende und verbrauchende Wirtschaft. Sie ist bereits in der antiken Stadt Rom bald zu Gunsten der Marktwirtschaft aufgegeben. In dem Frühmittelalter erweitert sie sich auf die jeweilige Grundherrschaft und tritt seit dem Hochmittelalter zurück, um seit dem 19. Jahrhundert zu Gunsten des Gütererwerbs durch Handel und Markt fast gänzlich ihre Bedeutung zu verlieren.Köbler, DRG 67, 77; Bauer, L./Matis, H., Geburt der Neuzeit, 1988
3356Haut
3357Haut und Haar (Haut Wort Ende 8. Jh. belegt, für das Germanische und das Indogermanische erschließbar) ist eine mittelalterliche Bezeichnung für bestimmte Leibesstrafen (Prügeln, Scheren).Kroeschell, DRG 1; His, R., Das Strafrecht des deutschen Mittelalters, Bd. 1f. 1920ff., Neudruck 1964; Schouwe, U., Mit Haut und Haar, 1994
3358Haverei (Wort 1551, F., Haverie, Herkunft des Wortes streitig) ist der während einer Schifffahrt an Fahrzeug und Ladung entstehende Schaden. Dazu übernimmt bereits das römische Recht die in dem hellenistischen (bzw. vielleicht in dem phönizischen) Bereich entwickelte (lat.) →lex (F.) Rhodia de iactu (rhodisches Gesetz über den Seewurf, Digesten 14, 2), nach welcher der Schiffer, der in Seenot Güter eines Befrachters ins Meer wirft und sein Schiff rettet, dem geschädigten Befrachter zu der Erstattung eines anteiligen Ausgleichs entsprechend dem Wert der Ladungen der anderen Befrachter verpflichtet ist, gegen die er seinerseits Rückgriff nehmen darf. In dem Hochmittelalter ändern dies die →Rôles d’Oléron in gewisser Weise ab. Auch das Hamburger Stadtrecht bildet Regeln über die Haverei aus, ...Kaser § 42 IV 4; Claussen, C., Über die lex Rhodia de iactu, Diss. jur. Kiel 1876; Heck, P., Das Recht der großen Haverei, 1889; Reincke, H., Die ältesten Formen des hamburgischen Schiffsrechts, Hamburg. Geschbll. 63 (1968); Krieger, K., Ursprung und Wurzeln der rôles d’Oléron, 1970; Landwehr, G., Die Haverei in den mittelalterlichen deutschen Seerechtsquellen, 1985; Dreyer, T., Die Assekuranz- und Havereyordnung der freien und Hansestadt Hamburg von 1731, 1990; Landwehr, G., Zur Begriffsgeschichte der Haverei, FS H. Niederländer, 1991, 57; Gaurier, D., Le droit maritime romain, 2004; Lindemann, S., Die Gefahrengemeinschaft bei der Seehandelsfahrt nach den mittelalterlichen Statutarrechten, 2004
3359Heberolle ist ein Abgabenverzeichnis.Die Heberolle des Klosters Freckenhorst, hg. v. Friedländer, E., 1953
3360hebräisch (Adj.) jüdisch →Israel, Jude
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