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#ZWERGLiterature
3101Glorious Revolution ist die Bezeichnung für den 1688 durch Eingreifen des Parlaments unblutigen Wechsel von dem 1672 katholisch gewordenen König Jakob II. aus dem Hause Stuart zu Maria II. Stuart und ihrem protestantischen Ehemann Wilhelm III. von Oranien. Obwohl die Glorious Revolution keine wirkliche Revolution ist, sondern die aristokratische Ordnung vordergründig eher festigt, legt die in der →Bill of Rights (1689) errungene Sicherung der Rechte des →Parlaments die Grundlage für die weitere verfassungsmäßige Entwicklung zu dem Parlamentarismus.Kroeschell, DRG 2
3102glossa (lat. [F.]) →Glosse
3103Glossa (F.) ordinaria (lat., ordentliche Glosse) ist die Zusammenfassung aller einzelnen →Glossen zu dem römischen Recht bzw. zu dem kirchlichen Recht zu einer kettenförmig um den Text gelegten Einheit durch Accursius (1182/1185-1260/1263, 96940 Einzelglossen, 22365 zu dem Digestum vetus, 17969 zu dem Digestum infortiatum, 22243 zu dem Digestum novum, 17814 zu dem Codex [1-9], 4737 zu den Institutionen, 7013 zu dem Authenticum, 680 zu den Libri feudorum in insgesamt 5 Bänden, durch etwa 1200 Handschriften belegt) bzw. Johannes Teutonicus (1216). Die bereits 1258 in Florenz, wenig später in Frankreich (Toulouse 1275-1300), Spanien und Portugal sowie gegen Ende des 13. Jahrhunderts in dem Heiligen römischen Reich (Johannes von Erfurt 1285, Brügge 1291) verwendete glossa ordinaria des Accursi...Accursii Glossa, 1487ff., Neudruck 1968ff.; Wieacker, F., Privatrechtsgeschichte der Neuzeit, 1952, 2. A. 1967; Lange, H., Römisches Recht im Mittelalter, Bd. 1 1997; Die althochdeutsche und altsächsische Glossographie, hg. v. Bergmann, R. u. a., 2009 (1878 S.)
3104Glossator ist der Verfasser einer oder mehrerer Glossen zu dem gelehrten Recht in Oberitalien in dem Hochmittelalter (beispielsweise Pepo, Irnerius, Bulgarus, Martinus, Jacobus, Hugo, Bassianus, Azo, Accursius ) →GlosseKantorowicz, H., Studies in the Glossators of the Roman Law, 1938, Neudruck 1969; Schrage, E., Utrumque ius, 1992, e-book 2013; Lange, H., Römisches Recht im Mittelalter Band 1 Die Glossatoren, 1997
3105Glosse (Wort um 1210 aus dem Lateinischen aufgenommen, F., griech. Zunge, Sprache, Wort, Erklärung, zu idg. *glōgʰ-, *gləgʰ-, Sb., Stachel, Spitze) ist das ungewöhnliche und deshalb erklärungsbedürftige Wort, dessen Erklärung und die Gesamtheit aller Erklärungen erklärungsbedürftiger Wörter eines Textes (beispielsweise der Bibel). Die manchmal in Rechtstexten nur in der Nennung verwandter Stellen (Allegationen) bestehende Erklärung wird meist an den Rand (Marginalglosse) oder zwischen die Zeilen (Interlinearglosse) des zu erklärenden Textes gesetzt (beispielsweise zwischen dem 8. und 15. Jahrhundert in mehr als 1250 Handschriften rund 250000 Einzelglossenbelege zu rund 27000 altdeutschen Ansätzen). In dem Recht beginnt die Glossierung mit dem Ziel der analysierenden Aufschließung des Texte...Söllner §§ 3, 25; Köbler, DRG 106, 107; Köbler, LAW; Savigny, C., Geschichte des römischen Rechtes im Mittelalter, Bd. 3ff. 2. A. 1834ff.; Schulte, J. v., Die Glosse zum Dekret Gratians, 1872; Engelmann, W., Die Wiedergeburt der Rechtskultur in Italien, 1938; Kantorowicz, E., Studies in the Glossators of the Roman Law, 1938, Neudruck 1969; Calasso, F., I glossatori e la teoria della sovranità, 2. A. 1951; Dilcher, H., Die Theorie der Leistungsstörungen bei Glossatoren, Kommentatoren und Kanonisten, 1960; Söllner, A., Die causa im Kondiktionen- und Vertragsrecht des Mittelalters, ZRG RA 77 (1960), 182; Wieacker, F., Privatrechtsgeschichte der Neuzeit, 1952, 2. A. 1967; Otte, G., Dialektik und Jurisprudenz, 1971; Fried, J., Die Entstehung des Juristenstandes im 12. Jahrhundert, 1974; Villata...
3106Glück (Wort 1150-1170, N.) ist der als (erhoffte) Erfüllung einer Vorstellung durch eigenes Streben oder Zufall eintretende, als vorteilhaft empfundene menschliche Zustand.
3107Glück, Christian Friedrich von; geb. Halle 01. 07. 1755; gest. 20. 01. 1831, 1770 Studium Rechtswissenschaft Universität Halle, 1776 Referendar Magdeburg, 1777 Promotion Universität Halle, 1784 Professor Universität Erlangen, 1820 geheimer Hofrat, 1827 No-bilitierung, ist der Verfasser der (unvollendeten) ausführlichen Erläuterung der Pandekten in 34 Bänden (1790ff.).Wendehorst, A., Geschichte der Universität Erlangen-Nürnberg 1743-1993, 1993; Hirata, A., Die Vollendung des usus modernus pandectarum, ZRG RA 123 (2006), 330
3108Glücksspiel (Wort 1727 Basel) ist das in dem Ergebnis wesentlich von dem Zufall oder Glück abhängige Spiel um Vermögen. Bereits das römische Recht unterscheidet zwischen erlaubten, dem Gewinner eine Klagemöglichkeit gewährenden Spielen und unerlaubten, dem Verlierer eine Herausgabeklagemöglichkeit einräumenden Spielen. Nach dem Sachsenspiegel (1221-1224) muss der Erbe Spielschulden des Erblassers aus Doppelspiel (Würfelspiel) nicht bezahlen. In der Neuzeit werden in dem Heiligen römischen Reich die römischen Bestimmungen aufgenommen. Das Allgemeine Landrecht Preußens (1794) sieht Strafen für die Beteiligten vor (II 20 §§ 1298ff.), die über das Strafgesetzbuch Preußens von 1851 in das Reichsstrafgesetzbuch (1871) übergehen und an dem 23. 12. 1919 verschärft werden, doch bestehen zwecks Erzi...Seelig, E., Das Glücksspielstrafrecht, 1923
3109GmbH →Gesellschaft mit beschränkter Haftung
3110Gnade (Wort 765, F., Wohlwollen, Gunst) →BegnadigungBeyerle, K., Von der Gnade im deutschen Recht, 1910; Butz, H., Gnadengewalt und Gnadensachen, 1975; Laske, W., Die rechtliche Unzulässigkeit der Mönchung als Gnadenakt im fränkischen Hofgericht, ZRG GA 95 (1978), 239; Mickisch, C., Die Gnade im Rechtsstaat, 1996; Vrolijk, M., Recht door gratie, 2004; Ludwig, U., Das Herz der Justitia, 2008; Rehse, B., Die Supplikations- und Gnadenpraxis in Brandenburg-Preußen, 2008
3111Gnadenjahr (Wort 1572, N.)Brünneck, W., v. Die gesetzliche Leibzucht und das Gnadenjahr, ZRG GA 27 (1906), 1
3112Gneist, Heinrich Rudolf Hermann Friedrich von (Berlin 13. 8. 1816-Berlin 22. 7. 1895), Justizkommissarssohn, wird nach dem Rechtsstudium in Berlin (Savigny), der Promotion (1838) und der Habilitation (1839) 1845 (Abgeordneter der Berliner Stadt-verordnetenversammlung und) außerordentlicher Professor (, Richter an dem Obertribunal Preußens bis 1850, drei Reisen nach England 1846, 1848, 1850) und 1858 ordentlicher Professor (1857/1860 Das heutige englische Verfassungs- und Verwaltungsrecht). Er wirkt als Politiker (1859-1893 Mitglied des Abgeordnetenhauses Preußens, 1867-1884 Mitglied des Reichstags) zunächst gegen Bismarck und später Bismarck unterstützend gegen Sozialisten und Klerikale und fördert maßgeblich das Zustandekommen der Reichsjustizgesetze (1877/1879) und die Einführung des ric...Schiffer, E., Rudolf von Gneist, 1929; Weber, D., Die Lehre vom Rechtsstaat, Diss. jur. Köln 1968; Luig, K., Soziale Monarchie oder soziale Demokratie, ZRG GA 111 (1994), 464; Hahn, E., Rudolf von Gneist, 1995; Eßer, D., Gneist als Zivilrechtslehrer, 2004
3113Go (M.) ist der hochmittelalterliche Dorfschaftsverband (Landgemeinde) in Sachsen zwischen Eider, Elbe, Rhein und Ems (mit vielleicht 20 bis 40 Dörfern). Meist zweimal jährlich findet eine Versammlung der Gobewohner statt (Goding). Das Alter des Go ist ebenso streitig wie die Herkunft. In dem 16./17. Jahrhundert beseitigt der Landesherr den Go zugunsten des Amtes.Heck, P., Der Sachsenspiegel und die Stände der Freien, 1905, 118, 137; Kroeschell, K., Zur Entstehung der sächsischen Gogerichte, FS K. Hugelmann, Bd. 1 1960, 295; Schmeken, E., Die sächsische Gogerichtsbarkeit, Diss. phil. Münster 1961; Landwehr, G., Gogericht und Rügegericht, ZRG GA 83 (1966), 127; Bemmann, K, Neue Aspekte zur Entstehung der sächsischen Gogerichte, ZRG GA 109 (1992), 95; Laur, W., Goding und Gogericht in Holstein und Niedersachsen, ZRG GA 111 (1994), 536; Hachenberg, W., Die Gogerichtsbarkeit, Diss. jur. Münster 1997; Lück, H., Die kursächsische Gerichtsverfassung 1423-1550, 1997; Schubert, E., Geschichte Niedersachsens, 2, 1, 1997; Kroeschell, K., recht unde unrecht der sassen, 2005; Grundlagen für ein neues Europa, hg. v. Lück, H. u. a., 2009
3114Gobler, Justin (Sankt Goar [um] 1503-Frankfurt am Main 21. 4. 1567) wird nach dem Rechtsstudium (u. a. Mainz, Erfurt, Bourges [Alciat], Orléans 1535 licentia in legibus, Liznz in dem römischen Recht) und der Heirat (1527) der Witwe des Trierer Rates Ulrich Fabricius Schreiber in Koblenz, Professor in Trier, um 1539 Rat in Hannoversch-Münden (Braunschweig-Calenberg), 1544 nach Promotion Hofrichter in Hannoversch-Münden, 1546 Kanzler des Bischofs von Münster, 1549 Rat in Nassau-Dillenburg und (vor allem verstärkt nach einem Unfall 1559 in Frankfurt am Main) Publizist. Er übersetzt (und kommentiert) als erster (vor 1543) die →Constitutio Criminalis Carolina (Peinliche Halsgerichtsordnung) Karls V. von 1532 in das Lateinische. Durch sein umfangreiches, vielfach angefeindetes Gesamtwerk (Gerich...Stintzing, R., Geschichte der deutschen Rechtswissenschaft, Bd. 1 1880, Neudruck 1957, 1978, 582; Kantorowicz, H., Goblers Karolinenkommentar, 1904; Deutsch, A., Der Klagspiegel und sein Autor, 2004
3115GochLiesegang, E., Einige Rechtsaufzeichnungen aus dem Privilegienbuch der Stadt Goch, ZRG GA 33 (1912), 224
3116Gode (M.) altisländischer Priester(häuptling) unbekannter Herkunft (zwischen 930 und 1264, jeweils 36-48 goda, mit Einführung der Jarnsida 1271 beseitigt)See, K. v., Altnordische Rechtswörter, 1964, 107; Karlsson, G., Godar og baendur, 1972; Sigurdsson, J., Chieftains and Power in the Icelandic Commonwealth, 1999
3117Godefroy (Gothofredus), Denis (Dionysius) (Paris 17. 10. 1549-Straßburg 7. 9. 1622), adeliger Parlamentsratssohn, wird nach dem Rechtsstudium in Paris (Baudoin), Löwen, Köln, Heidelberg und Orléans (1579) als hugenottischer Glaubensflüchtling Professor in Genf, Straßburg (1591), Heidelberg (1600), Straßburg (1601) und Heidelberg (1604-1621). Er veröffentlicht 1583 eine humanistisch gebesserte kritische Ausgabe der Kompilationen Justinians (527-534) (lat. [N.] →corpus iuris civilis), die bis 1776 die allgemein anerkannte Edition bleibt.Söllner §§ 22, 23; Köbler, DRG 143; Godefroy-Ménilglaise, D., Les savants Godefroys, 1873, Neudruck 1971; Wieacker, F., Privatrechtsgeschichte der Neuzeit, 1952, 2. A. 1967
3118Godefroy (Gothofredus), Jacques (Jacobus) (Genf 1587-1652), Sohn des Denis Godefroy (Dionysius Gothofredus [1549-1622]), wird nach dem Rechtsstudium in Bourges (1611) und weiteren Studien in Paris 1619 Professor des Rechtes in Genf, Ratsmitglied, Syndikus und Diplomat. Er veröffentlicht 1665 eine kommentierte, kritische Ausgabe des →Codex Theodosianus in sechs Bänden, die bis zu der Gegenwart nicht ersetzt ist. Neben kleineren Quelleneditionen verfasst er ein sehr erfolgreiches Handbuch der (römischen) Rechtsgeschichte (lat. Manuale [N.] iuris, 1632).Jacques Godefroy (1587-1652), hg. v. Schmidlin, B. u. a., 1991
3119Goding →GogerichtLaur, W., Goding und Gogericht in Holstein und Niedersachsen, ZRG GA 111 (1994), 536
3120Goethe, Johann Wolfgang (Frankfurt am Main 28. 8. 1749-Weimar 22. 3. 1832), Sohn des promovierten Juristen, kaiserlichen Rates und Privatmanns Johann Kaspar Goethe und einer Stadtschultheißentochter, wird nach Privatunterricht und dem Rechtsstudium in Leipzig (1765-1768, krankheitsbedingter Unterbrechung) und Straßburg (1770, Lizentiat, wegen Ablehnung der verlorenen Dissertation De legationibus nicht zu einem Doktor promoviert) an dem 3. 9. 1771 Advokat in Frankfurt am Main (28 Prozesse), 1772 Praktikant an dem Reichskammergericht in Wetzlar und (7. 11.) 1775 mit 26 Jahren Rat des (18jährigen) Herzogs von Sachsen-Weimar-Eisenach (zwei räumlich getrennte, 1900 Quadratkilometer und rund 100000 Einwohner umfassende Fürstentümer), für den er vor allem in den ersten zehn Jahren für mehr als 20...Meisner, J., Goethe als Jurist, 1885; Wieruszowski, A., Goethe als Rechtsanwalt, 1909; Fuchs, J., Advokat Goethe, 1932; Fischler, M., Der Ordnungsgedanke in Goethes Rechtsdenken, (um 1940); Schubart-Fikentscher, G., Goethes Straßburger Thesen vom 6. 8. 1771, 1949; Goethes amtliche Schriften, Goethes Tätigkeit im geheimen Consilium, Bd. 1ff. 1950ff.; Schubart-Fikentscher, G., Goethes amtliche Schriften, 1977; Goethe-Wörterbuch, hg. v. Schadewaldt, W. u. a., Bd. 1ff. 1978ff., 2010 Bd. 5 inhaftieren-liedern, Bd. 6 Medizinalausgabe-Promenade 2018, 2019 erste Drucklieferung zu Band 7 Promenade - radikal); Goethe-Zitate für Juristen, hg. v. Pausch, A. u. a., 4. A. 2000; Pausch, A./Pausch, J., Goethes Juristenlaufbahn, 1996; Unwandelbar G., hg. v. Schünemann, P., 1998; Boyle, N., Goethe, Bd. 1ff....
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