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#ZWERGLiterature
2921Georgenberger Handfeste ist die umfangreichere (von mehreren) Urkunde(n) über den an dem 17. 8. 1186 auf dem in dem Bereich der Stadt Enns liegenden Sankt Georgsberg (Georgenberg) (mündlich) abgeschlossenen Erbvertrag zwischen dem kinderlosen, kranken Herzog Otakar IV. von →Steiermark und Herzog Leopold V. von →Österreich, auf Grund dessen mit dem Tod Otakars IV. 1192 die Steiermark an Österreich fällt.Köbler, DRG 94; Baltl/Kocher; Spreitzhofer, K., Die Georgenberger Handfeste, 1986
2922Gerade (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch1 bezeugt – EDEL 13. Jahrhundert - und in älteren deutschen Rechtsquellen ab 1118 [Paderborn] belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, Adj.) ist vielleicht schon in dem germanischen Recht 8als Hausrat) die Ausstattung der Braut für die Verheiratung (vgl. rhedo in der [lat.] Lex [F.] Thuringorum [802, 35] und mahalareda in der [lat.] Lex [F.] Burgundionum [um 500, 86]). In dem Hochmittelalter umfasst sie in dem Verbreitungsgebiet des Sachsenspiegels (Ssp LdR I 5, 24, 27, 28, III 38) Schmuck, Kleider, Gefäße und Hausrat (Bett, Kiste, Gebetbuch, vielleicht Gänse, Enten, Schafe). Bei dem Tode des Hausvaters fällt sie (vor allem in der Stadt) als Voraus an die Ehefrau, bei dem Tod der Frau...Hübner 664, 739; Köbler, DRG 89, 123, 162; Hradil, P., Zur Theorie der Gerade, ZRG GA 31 (1910), 67; Heukamp, B., Die Gerade, 1912; Schmitt, A., Das Fortleben der Gerade, 1913; Frommhold, E., Das Recht der Gerade, Diss. jur. Leipzig 1934; Bungenstock, W., Heergewäte und Gerade, Diss. jur. Göttingen 1966; Ottenjohann, H., Das Sondervermögen „Gerade“, (in) Aus dem Leben gegriffen, 1995, 379; Gottschalk, K., Streit um Frauenbesitz, ZRG GA 114 (1997), 182; Gottschalk, K., Eigentum, 2003
2923Gerber, Karl Friedrich Wilhelm (Ebeleben 11. 4. 1823-Dresden 23. 9. 1891), Gymnasialdirektorssohn, wird nach dem Rechtsstudium in Leipzig und Heidelberg (Mittermaier, Vangerow, Puchta, Hänel, Albrecht), der Promotion in Heidelberg (2. 2. 1843), einer praktischen Tätigkeit in Sondershausen und der Habilitation in Jena (1844) 1846 außerordentlicher Professor in Jena, 1847 ordentlicher Professor in Erlangen, 1851 Tübingen, 1862 Jena und 1863 Leipzig. 1871 wird er Kultusminister Sachsens. 1846 legt er eine von Puchta beeinflusste Untersuchung über das wissenschaftliche Prinzip des →gemeinen deutschen Privatrechts vor, in der er das deutsche Recht statt als Rechtsquelle als bloßes System von Rechtsgedanken (Geist des deutschen Rechtes) auf der Grundlage des freien Willens versteht. Hierauf grün...Köbler, DRG 205; http://www.koeblergerhard.de/-Fontes/GerberCarlFriedrichSystemdesdeutschenPrivatrechtsErsteAbtheilung1848.pdf¸ http://www.koeblergerhard.de/Fontes/GerberCarlFriedrichGrundzuegedes-SystemseinesdeutschenStaatsrechts1865.pdf; Wilhelm, W., Zur juristischen Methodenlehre im 19. Jahrhundert, 1958; Pauly, W., Der Methodenwandel im deutschen Spätkon-stitutionalismus, 1993; Pöggeler, W., Einleitung zu Gerber, C., Das wissenschaftliche Prinzip des gemeinen deutschen Privatrechts, Neudruck 1998; Lewinski, K. v., Deutschrechtliche Systembildung im 19. Jahrhundert, 2001; Briefe deutscher und Schweizer Germanisten an Karl Josef Anton Mittermaier, hg. v. Jelowik, L., 2001; Schmidt-Radefeldt, S., Carl Friedrich von Gerber (1823-1891), 2003; Bürger, J., Carl Friedrich Wilhelm von Gerber al...
2924gerecht (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch1 bezeugt – EDEL Ende 8. Jahrhundert - und in älteren deutschen Rechtsquellen ab drittes Viertel 13. Jahrhundert belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, Adj.) rechtmäßig, billig, angemessen
2925Gerechter Krieg (Wortfolge in Grimm Deutsches Wörterbuch1 nicht bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, M.) lat. bellum [N.] iustum) ist der gerechtfertigte Fall einer gewaltsamen Auseinandersetzung von Völkern oder Staaten. Nach Cicero (106-43 v. Chr., De re publica 3, 23) begründen Rache und Vertreibung von Feinden allein den gerechten Krieg. In gleicher Weise anerkennt das Christentum (Augustinus 354-430) Verteidigung und Strafe als Grund eines gerechten Krieges, zu dem jedoch noch die rechte Gesinnung des Kriegführenden hinzukommen muss. Thomas von Aquin (um 1270) fordert die (lat. [F.]) auctoritas des Herrschers, den gerechten Grund und die rechte Einstellung (Summa T...La Paix, 1961, Recueils de la Société Jean Bodin 15; Tooke, J., The Just War in Aquinas and Grotius, 1965; Russel, F., The Just War, 1975; Ziegler, K., Völkerrechtsgeschichte, 1994, 2. A. 2007; Stumpf, C., Vom heiligen Krieg zum gerechten Krieg, ZRG KA 118 (2001), 1; Loreto, L., Il bellum iustum e i suoi equivoci, 2001; Guerra giusta?, hg. v. Calore, A., 2003; From Just War to Modern Peace Ethics, hg. v. Justenhoven, H. u. a., 2012
2926gerechter Preis (Wortfolge in Grimm Deutsches Wörterbuch1 nicht bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar→Preis, [lat.] iustum pretium (N.)
2927Gerechtigkeit (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch1 bezeugt – EDEL 11. Jahrhundert - und in älteren deutschen Rechtsquellen ab um 1275 belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, lat. iustitia nachgebildet) ist das zeitlos gültige Maß richtigen Verhaltens. Bereits Aristoteles (384-322 v. Chr.) unterscheidet die ausgleichende Gerechtigkeit (lat. iustitia [F.] commutativa) zwischen den verschiedenen Einzelnen und die austeilende Gerechtigkeit (lat. iustitia [F.] distributiva) zwischen der Allgemeinheit und Einzelnen. Ulpian (170-223) erklärt die Gerechtigkeit (lat. [F.] iustitia) als den ständigen Willen, jedem sein Recht dadurch zu gewähren, dass man ehrbar lebt (honeste vivere), den anderen nicht verletzt (nemoinem laedere) und j...Köbler, DRG 2, 254; Frommhold, G., Die Idee der Gerechtigkeit in der bildenden Kunst, 1925; Simon, K., Abendländische Gerechtigkeitsbilder, 1948; Geschichtliche Grundbegriffe, Bd. 4 1984, 231; Welzel, H., Naturrecht und materiale Gerechtigkeit, 1951, 4. A. 1962; Kissel, O., Die Justitia, 1984, 2. A. 1997; Schimmler, B., Recht ohne Gerechtigkeit, 1984; Dickhuth-Harrach, H. v., Gerechtigkeit statt Formalismus, 1986; Recht und Gerechtigkeit im Spiegel der europäischen Kunst, hg. v. Pleister, W. u. a., 1988; Rüthers, B., Das Ungerechte an der Gerechtigkeit, 1991. 3. A. 2009; Sutter, C., Flämische Gerechtigkeitsbilder, 2009; Sen, A., Die Idee der Gerechtigkeit, 2010; Sellert, W., Recht und Gerechtigkeit in der Kunst, 1993; Schild, W., Bilder von Recht und Gerechtigkeit, 1995; Manthe, U., Beiträ...
2928Gerhabe, Gerhab (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch1 bezeugt – nicht in EDEL - und in älteren deutschen Rechtsquellen ab 1319 [Steiermark] belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar 1319) ist an manchen Orten eine mittelalterliche Bezeichnung für den →Vormund.Haff, K., Gerhaben-Stellen aus unveröffentlichten Urkunden des Allgäus, ZRG GA 51 (1931), 512
2929Gericht (1) (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch1 bezeugt – EDEL 10. Jahrhundert - und in älteren deutschen Rechtsquellen ab dem Althochdeutschen belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, N., daneben Gericht in der Bedeutung Speise 12./13. Jahrhundert) ist die (staatliche) Einrichtung, welche die Entscheidung in Streitigkeiten durch Rechtsanwendung auf die Wirklichkeit ausüben soll. Das altrömische Recht unterscheidet dabei (in dem Zivilverfahren) zwischen dem Gericht (lat. [N.] ius) und dem Richter (lat. [M.] iudex). Das Gericht findet (in Rom) auf dem Markt (lat. [N.] forum) vor dem zuständigen Magistrat (seit 367 v. Chr. lat. [M.] praetor) statt, der darüber entscheidet, ob die Rechtsordnung für das Begehren des Verfolgers e...Kaser §§ 80ff.; Köbler, DRG 111, 116, 150; Köbler, WAS; Luschin von Ebengreuth, A., Geschichte des älteren Gerichtswesens in Österreich, 1879; Rosenthal, E., Geschichte des Gerichtswesens und der Verwaltungsorganisation Baierns, Bd. 1 1889, Neudruck 1968, 1984; Das älteste Gerichtsbuch der Stadt Wiesbaden, hg. v. Otto, F., 1900; Funk, M., Die lübischen Gerichte, ZRG GA 26 (1905), 53; Lenel, P., Die Scheidung von Richter und Urteilern, ZRG RA 34 (1913), 440; Brünneck, W. v., Zur Geschichte der Gerichtsverfassung der Stadt Frauenburg (im Ermlande), ZRG GA 37 (1916), 313; Jecklin, C., Das Chorherrengericht zu Schiers, (in) Jahresbericht der historisch-antiquarischen Gesellschaft Graubündens 49 (1919); Pöhlmann, C., Gerichtssäule, ZRG GA 41 (1920), 387; Schlesinger, P. (alias Sling), Richter u...
2930gerichtlich (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch1 bezeugt – EDEL 15. Jahrhundert - und in älteren deutschen Rechtsquellen ab 1444 [Biberach] belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, Adj.) Gericht betreffend
2931Gerichtliche Medizin (Wortfolge in Grimm Deutsches Wörterbuch nicht bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt, Wort gerichtlich 1573, Adj.) ist die rechtlich bzw. verfahrensrechtlich bedeutsame Medizin. In dem Mittelalter werden allmählich ärztliche Sachverständige in das Verfahren vor Gericht eingeführt. Die erste bekannte richterliche Leichenöffnung findet in Bologna 1302 statt. Die Constitutio Criminalis Carolina (1532) behandelt die Bedeutung verständiger Frauen und verständiger Ärzte für das Strafverfahren allgemein. In dem 18. Jahrhundert erscheint die (lat.) medicina (F.) forensis als Vorlesung an den Universitäten. Eigene Lehrstühle folgen etwas später nach (Wien 1804, Prag 1807), ein eigenes Fach 1835. 1901 wird in dem Deutschen Reich gerichtliche Medizin für ein...Die Entwicklung der medizinischen Spezialfächer, 1970; Bader, K., Ärztliche Sachverständige im Mittelalter, 1976
2932Gerichtsakte Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch1 bezeugt – nicht in EDEL - und in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, F.) ist die (unter Einschränkung der Mündlichkeit) seit dem 14. Jahrhundert einsetzende) →Akte eines Gerichts.Kroeschell, DRG 2
2933Gerichtsbarkeit (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch1 bezeugt – EDEL 16. Jahrhundert - und in älteren deutschen Rechtsquellen ab 1520 [Überlingen] in siebzehn Stellen belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, F.) ist die auf Verwirklichung der bestehenden Rechtsordnung gerichtete Tätigkeit (des Staates bzw. der Allgemeinheit) (Judikative). →GerichtKaser §§ 80, 87; Meyer, G., Die Gerichtsbarkeit über Unfreie und Hintersassen, ZRG GA 2 (1881), 83, 3 (1882), 102; Goldhardt, O., Die Gerichtsbarkeit in den Dörfern des mittelalterlichen Hennegaues, 1909; Brand, E., Eidgenössische Gerichtsbarkeit, Bd. 1ff. 1952ff.; Hirsch, H., Die hohe Gerichtsbarkeit, 1922, 2. A. 1958; Lieberich, H., Zur Feudalisierung der Gerichtsbarkeit in Baiern, ZRG GA 71 (1954), 242; Tomaschek, J., Die höchste Gerichtsbarkeit des deutschen Königs und Reiches im 15. Jahrhundert, 1965; Hageneder, O., Die geistliche Gerichtsbarkeit in Ober- und Niederösterreich, 1967; Laufs, A., Die Anfänge einheitlicher höchster Gerichtsbarkeit in Deutschland, JuS 1969, 256; Nordhoff-Behne, H., Gerichtsbarkeit und Strafrechtspflege in der Reichsstadt Schwäbisch-Hall, 1971; Modéer, K., ...
2934Gerichtsbote (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch1 bezeugt – nicht in EDEL - und in älteren deutschen Rechtsquellen ab 1358 [Rechtsbuch nach Distinktionen] in siebzehn Stellen belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, M.) ist in Mittelalter und Frühneuzeit der Entscheidungen (beispielsweise Ladungen) des Gerichts übermittelnde Gerichtsbedienstete (beispielsweise Fronbote, Büttel, Waibel).Döhring, E., Geschichte der deutschen Rechtspflege, 1953
2935Gerichtsbuch (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch1 bezeugt – nicht in EDEL - und in älteren deutschen Rechtsquellen ab 14. Jahrhundert [Regensburg] belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar Regensburg, N.) ist das bei einem →Gericht (vielleicht seit dem 13. Jahrhundert) geführte Buch über gerichtliche Handlungen der streitigen oder freiwilligen Tätigkeit (beispielsweise Urteile, Rügen, Klagen, Protokolle, Vergleiche, Rechtsgeschäfte). Gerichtsbücher sind (mit unterschiedlichen Bezeichnungen) beispielsweise überliefert aus den Städten Worms, Bamberg, Bingen, Stralsund, Luckau und aus vielen Dörfern (beispielsweise Niederingelheim, Eppelsheim, Hamm, Erpolzheim von Bayern bis Brandenburg und Schlesien).Rehme, P., Über Stadtbücher als Geschichtsquelle, 1913; Frommhold, G., Das Gerichtsbuch von Pfalzfeld, ZRG GA 47 (1927), 664; Schultheiß, W., Über spätmittelalterliche Gerichtsbücher aus Bayern und Franken, FS H. Liermann, 1964, 264; Das Kulmer Gerichtsbuch (1330-1430), hg. v. Lückerath, C. u. a., 1999; Sächsische Gerichtsbücher im Fokus. Alte Quellen im neuen Informationssystem, hg. v. sächsischen Staatsarchig, 2017
2936Gerichtsgebäude (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch1 bezeugt – nicht in EDEL - und in älteren deutschen Rechtsquellen – als Ansatz - nicht belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, N.) ist das (seit etwa 1730 [Kammergericht] bzw. 1830 [Köln vor 1834]) der räumlichen Unterbringung (nur) des Gerichts dienende besondere Gebäude.Klemmer, K., Deutsche Gerichtsgebäude, 1993; Justizgebäude in Sachsen, hg. v. sächs. Staatsministerium der Justiz, 1995; Kähne, V., Stätten der Justiz in Berlin, 2007; Der Wiener Justizpalast, hg. v. Bundesministerium der Justiz, 2007; Müller, S., Das Reichsgericht in Leipzig, 2008
2937Gerichtsgebrauch (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch1 bezeugt – nicht in EDEL - und in älteren deutschen Rechtsquellen ab 1561in fünmf Stellen belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, N.) ist (seit dem 16./17. Jahrhundert) die an einem oder mehreren Gerichten geübte besondere Art der Rechtsanwendung.Schumacher, D., Das rheinische Recht, 1970; Sellert, W., Prozessgrundsätze und stilus curiae am Reichshofrat, 1973; Schröder, J., Wissenschaftstheorie und Lehre der praktischen Jurisprudenz, 1979
2938Gerichtsgefälle (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch1 bezeugt – nicht in EDEL - und in älteren deutschen Rechtsquellen ab 1526 [Mosbach] in fünf Stellen belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, N.) sind die an ein →Gericht zu erbringenden vermögenswerten Leistungen (Gefälle, Wort vereinzelt seit 13. Jahrhundert). Sie dienen dem Unterhalt der mit der Gerichtsbarkeit betrauten Menschen. Zu ihnen gehört beispielsweise das Friedensgeld. Seit dem Mittelalter begegnen Geldleistungen für einzelne Gerichtshandlungen, wie beispielsweise auch für die Tätigkeit des →Gerichtsschreibers. Hieraus entwickeln sich bis zu dem Beginn der Neuzeit an vielen Stellen besondere Ordnungen für vorher zu erhebende →Gebühren (Kosten), die der in dem Ver...Planck, J., Das deutsche Gerichtsverfahren im Mittelalter, Bd. 1 1879; Döhring, E., Geschichte der deutschen Rechtspflege, 1953, 75ff.; Gudian, G., Ingelheimer Recht im 15. Jahrhundert, 1968
2939Gerichtsherr (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch1 bezeugt – nicht in EDEL - und in älteren deutschen Rechtsquellen ab 1416 [Weisatum] belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar 1416, M.) ist der Herr des Gerichts, der Herrschaft über das Gericht hat (beispielsweise König, Landesherr, Stadt, Grundherr).
2940Gerichtshof (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch1 bezeugt – EDEL 18. Jahrhundert - und in älteren deutschen Rechtsquellen ab 1414 [Nikolsburg] in sieben Stellen belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, M.) ist das mit mehreren Richtern besetzte (obere) Gericht bzw. ein Hof, an dem Gericht gehalten wird. Seit 2009 bezeichnet sich der 1951 geschaffene Europäische Gerichtshof als Gerichtshof, während das Gesamtsystem der Gerichtsbarkeit der Europäischen Union Gerichtshof der Europäischen Union genannt wird.Zimmermann, R., Der oberste Gerichtshof für die britische Zone (1948-1950), (in) ZNR 3 (1981), 158; Constitutionalising the EU Judicial System, hg. v. Cardonnel, P. u. a., 2012; Fritz, V., Juges et avocats généraux de la Cour de Justice de l’union europénne (1952-1972), 2018
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