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#ZWERGLiterature
2401feudum (mlat. [N.]) Lehen, wahrscheinlich zu ahd. fihu (N.) Vieh, Erstbeleg Sankt Gallen 786, in dem 13. Jahrhundert häufiger als (lat.) beneficium (N.), feudum extra curtem (sachlich seit dem hohen Mittelalter, Wort 18. Jahrhundert) Lehen außerhalb der eigenen LandesherrschaftKöbler, LAW; Prausnitz, O., Feuda extra curtem, 1929; Krawinkel, H., Feudum, 1938; Tiefenbach, H., Studien zu Wörtern volkssprachiger Herkunft, 1973, 100ff.; Spieß, K., Das Lehnswesen in Deutschland, 2002, 2. A. 1009
2402Feuer (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch Neufassung A-F 8. Jh. und in EDEL 765 bezeugt sowie in älteren deutschen Rechtsquellen ab dem 13. Jahrhundert öfter bezeugt und über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, N.) ist die sachlich schon vormenschlich seit dem Werden des Universums mögliche sichtbare Erscheinung eines Verbrennungsvorgangs durch Oxidation von Kohlenstoff mit Flammenbildung und Glutbildung.
2403Feuerbach, Paul Johann Anselm von (Hainichen bei Jena 14. 11. 1775-Frankfurt am Main 29. 5. 1833), unehelich geborenes Kind eines späteren Anwalts, wird nach dem Studium von Philosophie und Recht in Jena (1795 Dr. phil., 1799 Dr. iur.) außerordentlicher Professor in Jena, 1801 ordentlicher Professor, 1802 in Kiel und 1804 in Landshut sowie nach Aufgabe seiner Lehrtätigkeit 1805 Verwaltungsbeamter in München, 1814 Appellationsvizegerichts-präsident in Bamberg und 1817 Appellationsgerichtspräsident in Ansbach. Auf Grund des 1801 erschienenen Lehrbuchs des gemeinen in Deutschland gültigen peinlichen Rechtes (Jede Zufügung einer Strafe setzt ein Strafgesetz voraus - die Zufügung einer Strafe ist bedingt durch das Dasein der bedrohten Handlung - die gesetzlich bedrohte Tat bedingt die gesetzlic...Köbler, DRG 181, 204; Feuerbach, L., Anselm Ritter von Feuerbachs Leben, 1852; Döring, W., Feuerbachs Straftheorie, 1907, Neudruck 1958; Radbruch, G., Paul Johann Anselm Feuerbach, 1934, 2. A. 1957, 3. A. 1969, 4. A. 1998 (auch in Radbruch-Gesamtausgabe); Blau, G., P. J. A. Feuerbach, 1948; Wolf, E., Große Rechtsdenker, 1939, 4. A. 1963, 543; Naucke, W., Kant und die psychologische Zwangstheorie Feuerbachs, 1962; Gallas, W., P. J. A. Feuerbachs „Kritik des natürlichen Rechts“ 1964 (SB Heidelberg); Kipper, E., Johann Paul Anselm Feuerbach, 1969; Schubert, G., Feuerbachs Entwurf zu einem Strafgesetzbuch, 1978; Feuerbach, Paul Johann Anselm – Savigny, Friedrich Carl von, 12 Stücke aus dem Briefwechsel, hg. v. Kadel, H., 1990; Neh, S., Die posthumen Auflagen von Feuerbachs Lehrbuch, 1991; Küpe...
2404feuern (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch Neufassung A-F 10. Jh. und in EDEL Ende 8. Jahrhundert bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen ab 1397 an vier Stellen belegt sowie über Feuer über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, V.) Feuer machen
2405Feuerschau (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch Neufassung A-F nicht bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen ab 1547 an drei Stellen belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, F.) ist die in dem Spätmittelalter in den Städten und danach auch in den Dörfern entwickelte regelmäßige amtliche Überprüfung aller Gebäude auf ihre Feuersicherheit, bei der auch Geldstrafe oder Gefängnis verhängt werden kann.Bader, K., Studien zur Rechtsgeschichte des mittelalterlichen Dorfes, Bd. 1ff. 1957ff., 2, 367ff.
2406Feuerstrafe (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch Neufassung A-F nicht bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen ab 1656 an vier Stellen belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, F.) ist das Verbrennen eines Täters. Die Feuerstrafe ist sachlich schon in dem Altertum bekannt. Sie ist in dem Frühmittelalter selten. Mit dem peinlichen Strafrecht wird sie für Brandstiftung, Ketzerei und Unzucht mit Tieren üblich (Sachsenspiegel Landrecht [1221-1224] II 13 § 7, CCC [1532] Art. 109, 111, 116, 125, 172). Seit der Wnde von dem Mittelalter zu der Neuzeit werden insbesondere Hexen verbrannt. Als Folge der Aufklärung wird die Feuerstrafe seit dem 18. Jahrhundert aufgegeben.Mommsen, T., Römisches Strafrecht, 1899, Neudruck 1961, 639; His, R., Das Strafrecht des deutschen Mittelalters, Bd. 1 1920, 502, Neudruck 1964; Behringer, W., Mit dem Feuer vom Leben zum Tod, 1988
2407Feuerversicherung (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch Neufassung A-F 1791 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen einmal 1794 [Allgemeines Landrecht Preußens] belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, F.) ist die Versicherung gegen Schäden an Sachen durch Feuer. Erste Ansätze finden sich bereits in dem Mittelalter. In der Neuzeit wird die Feuerversicherung Zwangsversicherung.Kühn, R., Das Brandversicherungswesen im Königreich Sachsen 1913, Neudruck 2013; Helmer, G., Die Geschichte der privaten Feuerversicherung in den Herzogtümern Schleswig und Holstein, Bd. 1f. 1925f.; Ebel, W., Die Hamburger Feuerkontrakte und die Anfänge des deutschen Feuerversicherungsrechts, 1936; Zwierlein, C., Der gezähmte Prometheus - Feuer und Sicherheit, 2011
2408Feuerwehr (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch Neufassung A-F 1850 bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen – als Ansatz – nicht belegt sowie in den Bestandteilen über das erschließbare Germanische mit dem Indogermanischen verbindbar, F.) ist die Abwehr von Gefahren des Feuers meist durch gemeinsame Anstrengung mehrerer Menschen. Sie beginnt sachlich als staatliche Leistung mit der Schaffung von Wächtern ([lat.] vigiles [M.Pl.] Wächter) in Rom unter Prinzeps Augustus (27. v. Chr.-14 n. Chr.). In dem 19. Jahrhundert treten freiwillige Feuerwehr in kleinen Gemeinden und berufsmäßige Feuerwehr in Großstädten einander gegenüber.Wallat, K., Sequitur clades – Die Vigiles im antiken Rom, 2004
2409Fiat iustitia et pereat mundus (lat.). Es muss (über kostbare Waffen oder Anmaßungen Hochgestellter gerichtet und) Gerechtigkeit geübt werden und der Hochmut zu Fall kommen (bzw. sinngemäß abgewandelt es muss Gerechtigkeit geschehen, selbst wenn die Welt darüber zugrunde gehen sollte).Liebs, D., Lateinische Rechtsregeln, 7. A. 2007 (Anfang 16. Jahrhundert); Liebs, D., Das Rechtssprichwort Fiat iustitia et pereat mundus, (in) RIDA 61 (2014), 83 (Papst Hadrian bzw. Adriaan Floriszoon Dedel 1522)
2410Fichard, Johann (Frankfurt am Main 23. 6. 1512-Frankfurt am Main 7. 6. 1580) wird nach dem Rechtsstudium in Heidelberg (1528), Freiburg im Breisgau (Ulrich Zasius) und Basel (1530) sowie der Promotion in Freiburg im Breisgau an dem 28. 11. 1531 Advokat in Frankfurt am Main, 1532/1533 an dem Reichskammergericht in Speyer und dann Syndikus in Frankfurt am Main und nach dem Studium in Padua 1536/1537 Anwalt und Berater in Frankfurt am Main. Seine wichtigsten Leistungen sind neben den 1539 in Fortführung eines Werkes des Bernhard Rutilius veröffentlichten (lat.) Vitae (F.Pl.) iurisconsultorum recentiorum (Lebensbeschreibungen neuerer Rechtsgelehrter) (stark romanisiert) die Gerichts- und Landesordnung der Grafschaften →Solms (1571) und die revidierte Reformation der Stadt →Frankfurt am Main (1...Köbler, DRG 143; Jung, R., Dr. Johann Fichard, 1889; Rivier, A., Über die ars notariatus von Johann Fichard (1539), ZRG RA 13 (1892), 356
2411Fichte, Johann Gottlieb (Rammenau bei Bischofswerda 19. 5. 1762-Berlin 29. 1. 1814), Philosoph des deutschen Idealismus (Jena 1794-1799, Erlangen 1805-1806, Königsberg 1806-1807, Berlin 1810) bestimmt das Recht in dem Sinne eines Verhältnisses der wechselseitigen Freiheitsbeschränkungen, genannt Rechtsverhältnis, wobei schon in dem Naturzustand das Rechtsgesetz den Einzelnen verpflichtet und ein Urrecht auf Freiheit, Unantastbarkeit des Körpers und Eigentum verleiht.Verweyen, H., Recht und Sittlichkeit in Johann Gottlieb Fichtes Gesellschaftslehre, 1875; Fichte, J. G., Gesamtausgabe, Bd. 1ff. 1962ff. (42 Bände); Fichtes Lehre vom Rechtsverhältnis, hg. v. Kahlo, M., 1992; Pauly, W., Freiheit und Zwang in Fichtes Staatsphilosophie (in) Recht, Idee, Geschichte, 2000, 591ff.; Eisfeld, J., Erkenntnis, Rechtserzeugung und Staat bei Kant und Fichte, 2015; Weiss, M., Leben als Leben – Johann Gottlieb Fichtes späte Wissenschaftslehre, 2019
2412Ficker, Julius (Paderborn 30. 4. 1826-Innsbruck 10. 7. 1902) wird nach dem Studium von Geschichte und Recht in Münster, Berlin und Bonn 1852 (bis 1879) Professor für Geschichte und zeitweise (1863) Rechtsgeschichte in Innsbruck, wo er zahlreiche unterschiedliche Fragen an Hand vorwiegend urkundlicher Quellen und später auch vergleichender Zielsetzungen untersucht.Puntschart, P., Julius Ficker, ZRG GA 23 (1902), XIV; Jung, J., Julius Ficker, 1907; Brechenmacher, T., Julius Ficker, (in) Geschichte und Region 5 (1996), 53ff.
2413fictus (lat. [Adj.]) erdacht, fingiert beispielsweise (lat.) fictus possessor, fingierter Besitzer
2414Fideicommissum (lat. [N.] der Treue Anvertrautes) ist in dem römischen Recht zunächst die formlose, nur sittlich verpflichtende Anordnung (Bitte), die der Erblasser dem in einem Testament eingesetzten Erben erteilt bzw. mitteilt. Seit Augustus (63 v. Chr.-14 n. Chr.) wird das aus solchen Briefen entstehende Kodizill zusammen mit dem darin enthaltenen fideicommissum zu einer obligatorisch wirkenden Rechtseinrichtung, die der Bedachte vor dem Konsul, später vor einem besonderen (lat.) praetor (M.) fideicommissarius (Fideikom-missprätor) geltend machen kann. Justinian (527-565) stellt fideicommissum und (lat. [N.]) legatum, Vermächtnis gleich. Beschwert werden kann der Erbe, der Vermächtnisnehmer, ein anderer Fideikommissar oder der erbende Fiskus, betroffen sein kann ein einzelner Gegenstand...Kaser § 68 V
2415Fideikommiss (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch Neufassung A-F 1543 als aus dem Lateinischen des Altertums aufgenommen bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen – als Ansatz – nicht belegt sowie in den Bestandteilen über das Lateinische des Altertums mit dem Indogermanischen verbindbar, N.) →fideicommissum, FamilienfideikommissKunsemüller, E., Zur Entstehung der westfälischen Fideikommisse, 1909; Heß, K., Junker und bürgerliche Großgrundbesitzer im Kaiserreich, 1990; Köbler, U., Werden, Wandel und Wesen des deutschen Privatrechtswortschatzes, 2010; Fischer, H., Die Auflösung der Fideikommisse, 2013
2416fideikommissarisch (Wort in Grimm Deutsches Wörterbuch Neufassung A-F nicht bezeugt und in älteren deutschen Rechtsquellen nicht belegt sowie in den Bestandteilen über das Lateinische des Altertums mit dem Indogermanischen verbindbar, Adj.) ein Fideikommiss betreffend
2417Fideiussio (lat. [F.]) ist in dem römischen Recht eine in der späten Republik für jede Schuld zulässige Form der →Bürgschaft.Kaser § 57 II 2
2418Fidelis (lat. [M.]) Getreuer, GläubigerGladiß, D. v., Fidelis regis, ZRG GA 57 (1937), 442; Hannig, J., Consensus fidelium, ZRG GA 102 (1985), 351
2419Fidepromissio (lat. [F.]) ist in dem römischen Recht die Nachbildung der nur unter römischen Bürgern und neben einer Stipulation möglichen (lat. [F.]) sponsio (→Bürgschaft) für Nichtbürger.Kaser § 57 II 2; Köbler, DRG 44, 63
2420Fides (lat. [F.]) ist in dem römischen Recht die anfangs nur sittliche, dann aber auch rechtliche Verpflichtung, zu einem gegebenen Wort zu stehen. Bona fides ist die gute Treue, mala fides die schlechte Treue, durch die sich beispielsweise redlicher Besitzer und unredlicher Besitzer voneinander unterscheiden. Auf die fides stützt das römische Recht vor allem die Fälle des →bonae-fidei-iudicium (Klage aus den wichtigsten formfrei begründeten Schuldverhältnissen).Kaser §§ 3 III 3, 13 I 2, 63 I 3; Söllner § 9; Kroeschell, DRG 1; Köbler, DRG 27, 45; Köbler, LAW; Lombardi, L., Della fides alla bona fides, 1961; Hagemann, H., Fides facta und wadiatio, ZRG GA 83 (1966), 1; Honsell, H., Quod interest im bonae fidei iudicium, 1969; Nörr, D., Die fides im römischen Völkerrecht, 1991; Schneider, N., Uberrima fides, 2004; Fides virtus, hg. v. Forlivesi, M. u. a., 2014
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