Suchoptionen
Suchart:
Ganzes Wort
Wortanfang
Wortteil
Andere Optionen:
nur zeichengetreue Treffer suchen
nur am Zeilenanfang suchen
Anzahl der Ergebnisse pro Seite:
10
20
50


Anzahl der Suchtreffer: 7773
PDF
#ZIEL
3161Ius (N.) evocandi (lat.) ist im Heiligen römischen Reich das Recht des Königs, jede Streitsache zur Entscheidung an sich zu ziehen (Evokationsrecht). Seit dem 13. Jh. erteilt der König vereinzelt, 1356 den Kurfürsten allgemein das Privileg, dieses Recht nicht in Bezug auf das privilegierte Land zu nutzen. 1487 bzw. 1495 verliert das Nicht-evokationsprivileg grundsätzlich seine Bedeutung, weil das königliche Gericht keine Zuständigkeit für reichsmittelbare Menschen mehr hat. Lit.: Eisenhardt, U., Die Rechtswirkungen der in der Goldenen Bulle genannten privilegia de non evocando et appellando, ZRG GA 86 (1969), 75
3162Ius (N.) foederis (lat.) bzw. ius faciendi foedera ist das seit 1648 allen Gliedern des Heiligen römischen Reiches zustehende →Bündnisrecht.
3163Ius (N.) gentium (lat.) (Fremdenrecht) ist im römischen Recht seit Cicero (106-43 v. Chr.) das (römische, bei allen Völkern - für alle Rechtssubjekte - auch) für Nichtrömer geltende Recht (Recht der Völker), das nach späterer Ansicht auf der natürlichen Einsicht aller Völker beruht und dem (lat.) ius (N.) naturale (→Naturrecht) nahesteht. Es wird vom römischen (lat. [M.]) praetor peregrinus (Fremdenprätor) angewendet, wenn mindestens ein Fremder (lat. [M.] peregrinus) beteiligt ist. Es gewinnt in der frühen Neuzeit für das Naturrecht erneute Bedeutung. Lit.: Kaser §§ 2, 3; Söllner §§ 18, 20; Köbler, DRG 30, 31, 146; Kaser M., Ius gentium, 1993
3164Ius (N.) honorarium (lat.) ist im römischen Recht das von den Amtsträgern (Prätoren) geschaffene Recht (lat. [N.] ius praetorium), das vorwiegend den Bereich des Rechtes der Völker (lat. ius [N.] gentium) betrifft (z. B. bonorum possessio bei bloßer traditio von res mancipi). Lit.: Kaser §§ 2, 3; Söllner §§ 7, 8, 9, 15, 20; Köbler, DRG 31; Wieacker, F., Römische Rechtsgeschichte, Bd. 1 1988; Kaser, M., Ius honorarium und ius civile, ZRG RA 101 (1984), 1
3165ius (N.) in re (lat.) Recht in der Sache Lit.: Wesener, G., Dingliche und persönliche Sachenrechte - iura in re und iura ad rem, FS H. Niederländer, 1991, 195
3166iusiurandum (lat. [N.]) Eid
3167iusiurandum (N.) calumniae (lat.) Schikaneeid, →Kalumnieneid
3168ius (N.) liberorum (lat.) Recht der Frau nach der Geburt mehrerer Kinder (z. B. Befreiung von Geschlechtsvormundschaft)
3169Ius (N.) naturale (lat.) ist das von der Natur dem Menschen vorgegebene Recht (griech. physei dikaion). Es steht im Gegensatz zum vom Menschen geschaffenen Recht, insbesondere dem gesetzten Recht (griech. thesei dikaion). →Naturrecht Lit.: Söllner § 18; Köbler, DRG 31, 146; Waldstein, W., Ius naturale, ZRG RA 111 (1994), 1
3170Ius (N.) offerendi (lat.) ist das Recht anzubieten (z. B. des nachrangigen Pfandgläubigers, der die Ablösung der Forderung eines vorrangigen Pfandgläu-bigers nachrückt).
3171Ius (N.) Papirianum ist das durch zweifelhafte Königsgesetze geschaffene, am Ende des 6. Jh.s v. Chr. von dem Oberpriester Papirius veröffentlichte, aber nicht überlieferte römische Recht. Lit.: Söllner § 5; Köbler, DRG 17; Wieacker, F., Römische Rechtsgeschichte, Bd. 1 1988
3172ius (N.) perpetuum (lat.) Dauerpacht
3173Ius (N.) politiae (lat.) ist in der frühen Neuzeit die Polizeigewalt des Landesherrn. Lit.: Kroeschell, DRG 3
3174Ius (N.) positivum ist das gesetzte Recht im Gegensatz zum ungesetzten Recht. Die Bezeichnung fehlt im Altertum. Sie findet sich in Abgrenzung zu ius naturale um 1170 bei Kanonisten in Frankreich und fällt anscheinend mit der Wiederentdeckung der Möglichkeit, Recht bewusst zu setzen, ungefähr zusammen, Lit.: Kuttner, S., Sur les origines du terme „droit positif“ (in) RHDFE 15 (1936), 728ff.
3175Ius (N.) praetorium (lat.) ist das vom römischen Prätor geschaffene Amtsrecht (lat. [N.] ius honorarium). Lit.: Söllner §§ 7, 8, 9, 15, 20; Köbler, DRG 31
3176Ius (N.) primae noctis (lat.) ist das nur vereinzelt belegte, (als geldlich ablösbar erklärte) Recht des Grundherrn (Hirslanden 1538, Muri 1543) auf die erste Nacht einer heiratenden Hintersassin. Lit.: Schmidt, K., Ius primae noctis, 1881; Boureau, A., Das Recht der ersten Nacht, 1996; Wettlaufer, J., Das Herrenrecht der ersten Nacht, 1999; Ogris, W., Gesinderecht und ius primae noctis in Mozarts Le nozze di Figaro (in) Wiener Staatsoper, Wolfgang Amadeus Mozart Le nozze di Figaro, 2011, 49
3177Ius (N.) privatum (lat.) ist im römischen Recht nach einer Ulpian (170?-223) zugeschriebenen Beschreibung ([lat.] privatum [ius est], quod ad singulorum utilitatem [spectat]) das Recht, das den Nutzen des Einzelnen belangt. Es bildet die Grundlage für das zu Beginn der Neuzeit abgesonderte →Privatrecht. Lit.: Kaser § 3 II; Söllner §§ 7, 18; Köbler, DRG 54; Kaser, M., Ius publicum und ius privatum, ZRG RA 103 (1986), 1
3178Ius (N.) publicum (lat.) ist im römischen Recht nach einer Ulpian (170?-223) zugeschriebenen Beschreibung ([lat.] publicum ius est, quod ad statum rei Romanae spectat) das Recht, das die Verhältnisse des römischen Gemeinwesens betrifft. Es bildet die Grundlage für das zu Beginn der Neuzeit vor allem von protestantischen Juristen abgesonderte öffentliche Recht. Lit.: Kaser §§ 3 II, 17 II; Söllner §§ 7, 18; Kroeschell, DRG 3; Köbler, DRG 54; Kaser, M., Ius publicum und ius privatum, ZRG RA 103 (1986), 1; Stolleis, M., Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland, Bd. 1 1988
3179Ius (N.) quaesitum (lat.) ist in der frühen Neuzeit das subjektive, gerichtlich geschützte Recht, das eine Person durch einen Rechtsvorgang im Rahmen der bestehenden Rechtsordnung erlangt hat (z. B. Konzession). Lit.: Meyer, G., Der Staat und die erworbenen Rechte, 1895
3180Ius (N.) Quiritium (lat.) ist das (lat.) →ius (N.) civile der römischen Bürger. Lit.: Kaser § 22; Söllner § 9
Erste | ... | 158 | 159 | 160 | ... | Letzte