Suchoptionen
Suchart:
Ganzes Wort
Wortanfang
Wortteil
Andere Optionen:
nur zeichengetreue Treffer suchen
nur am Zeilenanfang suchen
Anzahl der Ergebnisse pro Seite:
10
20
50


Anzahl der Suchtreffer: 7773
PDF
#ZIEL
2801Herd (M.), Boden (9. Jh.), Feuerstätte (10. Jh.), Haus, Wohnung, davon Herdschilling oder Herdzins zu leisten Lit.: Schomburg, W., Lexikon der deutschen Steuer- und Zollgeschichte, 1992; Mittelalterliche Öfen, hg. v. Röber, R. 2002
2802Herdecke Lit.: Schnettler, O., Herdecke an der Ruhr, 1939i, Johann Gottfried (Mohrungen in Ostpreußen 25. 8. 1744-Weimar 18. 12. 1803) wird nach dem Theologiestudium in Königsberg (1762-1764, Kant) Prediger in Riga, in Bückeburg (1771) und In Weimar (1776 Oberhofprediger). Er sieht in der Volkssprache und im Volkslied den Ausdruck des unbewusst schaffenden →Volksgeists, dessen nationale Eigenart geschichtlichen Eigenwert besitzt (Idee der Kulturnation). Damit beeinflusst er →Savignys Verständnis vom Recht als sich organisch entfaltendem Teilbereich der Gesamtkultur in bedeutsamer Weise.; Herder, J., Über die neuere deutsche Literatur, 1766/7; Herder J., Abhandlung über den Ursprung der Sprache, 1772; Würtenberger, T., Johann Gottfried Herder und die Rechtsgeschichte, JZ 12 (1957), 137; Adler, E., Herder und die deutsche Aufklärung, 1968; Kalletat, F., Herder und die Weltliteratur, 1984; Irmscher, H., Johann Gottfried Herder, 1996; Zaremba, M., Johann Gottfried Herder, 2002; Kantzenbach, F., Johann Gottfried Herder, 2007; Herder Handbuch, hg. v. Clairmont, H. u. a., 2010
2803Heredis institutio (lat. [F.] Erbeinsetzung) ist in klassischer römischer Zeit die schon früh an den Anfang des Testaments zu stellende, lange Zeit unabdingbare Erbeinsetzung (z. B. [lat.] Titius heres esto). Lit.: Kaser §§ 65 II 1, 67 I 2
2804Hereditas ([F.] lat.) ist im römischen Recht die vor allem aus Vermögensrechten gebildete Erbschaft (das Erbe). Die h. fällt als Einheit durch Gesamtnachfolge dem Erben an. Sie kann h. iacens (ruhende Erbschaft) sein. Lit.: Kaser §§ 65f.; Köbler, LAW; Kressin, U., Hereditas, 2011
2805Hereditas (F.) iacens (lat.) (liegende bzw. ruhende Erbschaft) ist im römischen Recht die einem Außenerben (lat. heres [M.] extraneus) anfallende Erbschaft in der Zeit zwischem dem Tod des Erblassers und der Ergreifung der Vermögensrechte durch den Außenerben. Ursprünglich gelten die Erbschaftsgegenstände als (lat.) res (F.) nullius (Sachen niemands). Die Rechte und Pflichten bestehen weiter, haben aber zeitweilig keinen Träger und können deswegen nicht geltend gemacht werden. Die h. i. kann Rechte er-werben. Die h. i. wird mit der Aufnahme des römischen Rechtes seit dem Spätmittelalter an verschiedenen Orten übernommen (z. B. Österreich). Lit.: Kaser § 72 I; Coing, H., Europäisches Privatrecht, Bd. 1 1985, 562, 621, 629
2806Hereditatis petitio (lat. [F.] Erbschaftsbegehren) ist bereits im altrömischen Recht das Herausverlangen der Erbschaft durch eine Person, die behauptet Erbe zu sein. Lit.: Kaser §§ 65 III, 75
2807Heres (lat. [M.]) ist im römischen Recht der →Erbe (Hauserbe oder Außenerbe). Lit.: Kaser § 65 III; Köbler, DRG 37; Köbler, LAW
2808Herford ist eine westfälische, um das 823 gegründete, 1147 reichsunmittelbare Stift erwachsene Stadt, von der die Bilderhandschrift (2 Miniaturen, Initialen) eines mittelniederdeutschen, dem Sachsenspiegel naheste-henden Rechtsbuchs von etwa 1375 in 61 Artikeln überliefert ist. Lit.: Löning, G., Vom Schöffenstuhl zu Herford im 17. Jahrhundert, ZRG GA 64 (1944), 326; Korte, F., Die staatsrechtliche Stellung von Stift und Stadt Herford, Jahresbericht des historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg 58 (1955), 1; 1200 Jahre Herford, 1989; Rechtsbuch der Stadt Herford, hg. v. Helmert-Corvey, T., 1989; Hüpper, D., Das Herforder Rechtsbuch und sein Verhältnis zum Sachsenspiegel, Nd. Wort 29 (1989), 47ff.; Terharn, C., Die Herforder Fehden, 1994; Kurtz, T., Das oberste Rückerstattungsgericht in Herford, 2013
2809Hergewäte →Heergewäte
2810Herisliz (ahd. [M.] Heerzerstörung) ist der tatbestandliche Vorwurf (des Hochverrats), der 788 (nach den Lorscher Annalen) zur Absetzung Herzog Tassilos III. von Bayern führt. Lit.: Köbler, WAS; His, R., Das Strafrecht des deutschen Mittelalters, Bd. 2 1935, 53; Sousa Costa, A. de, Studien zu volkssprachigen Wörtern in karolingischen Kapitularien, 1993
2811Hermann von Oesfeld (Magdeburg Mitte 14. Jh.), vielleicht aus Oebisfelde an der Aller nördlich Helmstedts, Bürger in Magdeburg, fertigt möglicherweise ein Register zum Landrecht des →Sachsenspiegels sowie die um 1350 entstehenden verfahrensrechtlichen Schriften →Cautela und →Premis an. Lit.: Homeyer, C., Richtsteig Landrecht nebst Cautela und Premis, 1857, 390; Oppitz, U., Deutsche Rechtsbücher des Mittelalters, Bd. 1 1990, 66
2812Hermann von Salza (um 1180-Salerno 20. 3. 1239), aus einer Ministerialenfamilie in Thüringen bei Gotha und Langensalza, von 1209 bis 1239 (vierter) Hochmeister des Deutschen Ordens, erlässt die sog. →Kulmer Handfeste, die lübischem und magdeburgischem Vorbild folgend den nach Kulm und Thorn gezogenen Bürgern freiheitliche Rechte gewährt. Lit.: Caspar, E., Hermann von Salza und die Gründung des Deutschordensstaates in Preußen, 1924; Kluger, U., Hochmeister Hermann von Salza, 1987; Sarnowsky, J., Der Deutsche Orden, 2007
2813Hermeneutik (F.) Verstehenslehre Lit.: Hermeneutik der Quellentexte des römischen Rechtes, hg. v. Avenarius, M., 2008
2814Hermogenian (um 300) ist vielleicht unter Kaiser Diokletian (284-313/316) Leiter einer kaiserlichen Kanzlei und (lat.) praefectus (M.) praetorio (Prätorianerpräfekt). Er verfasst die private (halbamtliche?) Sammlung von Konstitutionen Diokletians fast nur der Jahre 293 und 294 (→Codex Hermogenianus), von der 104 Fragmente in die →Digesten Justinians aufgenommen werden, und (lat.) Iuris epitomarum libri (M.Pl.) VI (Auszüge aus klassischen Schriften Rechtskundiger). Lit.: Söllner §§ 19, 22; Liebs, D., Hermogenians Iuris Epitomae, 1964; Liebs, D., Die Jurisprudenz im spätantiken Italien, 1987, 36, 137
2815Herold (M., aus germ. hari-waldaz, Personenname bei Tacitus) Verkünder Lit.: Wagner, A., Heralds and Heraldry, 2. A. 1956; Römheld, L., Die diplomatischen Funktionen der Herolde im späten Mittelalter, Diss. phil. Heidelberg 1964; Scheibelreiter, G., Heraldik, 2006; The Herald in Late Medieval Europe, hg. v. Stevenson, K., 2009
2816Herold, Basilius Johann (Höchstädt an der Donau 17. 12. 1514-1567), unehelicher Sohn eines Augsburger Bürgers, Übersetzer und Drucker ohne feste Anstellung, veröffentlicht in Basel 1557 eine Sammlung von 12 (10) Volksrechten (Originum ac Germanicarum antiquitatum libri), deren handschriftliche Vorlagen seitdem teilweise (lat. Lex [F.] Frisionum, eine Fassung der lat. Lex [F.] Salica) verschollen sind. Lit.: Burckardt, A., Johann Basilius Herold, 1967
2817Herr ist der Gebieter über einen anderen Menschen (oder über einen Gegenstand). Das Wort wird im 8. Jh. als Lehnübersetzung von lat. [M.] senior, Älterer (und damit Höherer), aus dem Komparativ des Adjektivs her, „grau, hehr“ gebildet. Hausherr, Grundherr (Wort 14. Jh.), Lehnsherr und →Landesherr (Wort 15. Jh.) sind wichtige Erscheinungsformen. Erst spät wird H. zu einer allgemeinen Anrede erwachsener Männer. In den ständischen Landtagen von Österreich ob der Enns und Österreich unter der Enns sind die Herren eine eigene Kurie, in der Steiermark, in Kärnten und Krain eine Kurie mit den Rittern. Lit.: Köbler, WAS; Lünig, J., Thesaurus iuris deren Grafen und Herren des Heiligen römischen Reichs, 1725; Dungern, O. Frhr. v., Der Herrenstand im Mittelalter, 1908; Forst-Battaglia, O., Vom Herrenstande, 1916; Oberschelp, B., Die Edelherren von Büren, 1963; Dopsch, H., Landherren, Herrenbesitz und Herrenstand in der Steiermark 1100-1500, Diss. phil. Wien 1969 (masch.schr.); Kulenkampf, A., Einungen und Reichsstandsschaft fränkischer Grafen und Herren, Diss. jur. Bonn 1971; Hergemöller, B., Fürsten, Herren und Städte zu Nürnberg 1355/65, 1983; Müller, P., Die Herren von Fleckenstein, 1990; Algazi, G., Herrengewalt, 1996
2818Herrenchiemseer Verfassungskonvent ist das von den 11 Ministerpräsidenten der westlichen Besatzungszonen des Deutschen Reiches auf Einladung Bayerns vom 10. bis 23. 8. 1948 nach Herrenchiemsee im Chiemsee einberufene, eine →Verfassung (→Grundgesetz) der späteren Bundesrepublik →Deutschland vorbereitende Gremium (Carlo Schmid Justizminister Württemberg-Hohenzollerns SPD, Josef Schwalber Staatssekretär im Innenmi-nisterium Bayern CSU, Josef Beyerle Justizminister Württemberg-Baden CSVP/CDU, Adolf Süsterhenn, Justizminister Rheinland-Pfalz CDU, Paul Zürcher Oberlandesgerichtspräsident (Freiburg im Breisgau) Baden CDU, Hermann Louis Brill Leiter der Staatskanzlei Hessen SPD, Theodor Spitta Bürgermeister Bremen BDV/FDP, Fritz Baade Professor der Wirtschaftswissen-schaften Schleswig-Holstein SPD, Justus Danckwerts Ministerialrat Niedersachsen, Theodor Kordt Diplomat und Völkerrechtler Nordrhein-Westfalen, Wilhelm Drexelius Senatssyndikus Hamburg SPD, Otto Suhr Volkswirt und Vorsteher der Stadtverordnetenversammlung Berlin als Gast SPD). Lit.: Köbler, DRG 256; Buchner, P., Der Verfassungskonvent auf Herrenchiemsee. Der Parlamentarische Rat 1948/49, 1981; 50 Jahre Verfassungskonvent Herrenchiemsee, hg. v. März, P. u. a., 1998; Weichenstellung für Deutschland, hg. v. März, P. u. a., 1998
2819Herrenfall ist der Tod des →Herrn im Lehnsverhältnis.
2820Herrenhaus ist die Bezeichnung für ein dem englischen House of Lords nachgebildetes Staatsorgan einiger Verfassungen des 19. Jh.s (Preußen 1855-1918, Österreich 1861-1865, 1867-1918, ab 1907 mindestens 150 und höchstens 170 Mitglieder). Ihm gehören hauptsächlich Vertreter des →Adels und vom Herrscher besonders berufene Mitglieder an. Lit.: Baltl/Kocher; Spenkuch, H., Das preußische Herrenhaus, 1998
Erste | ... | 140 | 141 | 142 | ... | Letzte