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#ZIEL
2481Gläubiger (1350, lat. [M.] →creditor, Gläubigerverzug 1895) ist der aus einem Schuldverhältnis zu einer Leistung Berechtigte. Er ist bereits dem römischen Recht allgemein bekannt. Wird er benachteiligt, so gewährt der Prätor während des Vollstreckungsverfahrens die Wiederherstellung des vorherigen Zustands (lat. →in integrum restitutio [F.]) und nach dem Voll-streckungsverfahren ein wiederherstellendes Edikt, woraus sich bei Justinian die (lat.) →actio (F.) Pauliana (Gläubigeranfechtungsrecht) entwickelt, die in Deutschland seit dem Spätmittelalter aufgenommen und mit ähnlichen Gestaltungen des mittelalterlichen Stadtrechts verbunden wird. Lit.: Kaser § 32 I; Hübner; Oertel, R., Entwicklung und Bedeutung des Grundsatzes anteiliger Gläubigerbe-friedigung im älteren deutschen Recht, 1901; Schultze, A., Über Gläubigeranfechtung und Verfügungsbe-schränkungen des Schuldners, ZRG GA 41 (1920), 210; Köbler, U., Werden, Wandel und Wesen des deutschen Privatrechtswortschatzes, 2010
2482Gläubigeranfechtung s. Gläubiger, Anfechtung, Gläubigerbenachteiligung Lit.: Schultze, A., Über Gläubigeranfechtung und Verfügungsbeschränkungen des Schuldners nach deutschem Stadtrecht des Mittelalters, ZRG GA 41 (1920), 210
2483Gläubigerbenachteiligung ist die bereits dem römischen Recht bekannte, durch Verschiebung von Vermögensteilen des von Zwangsvollstreckung und Konkurs bedrohten Schuldners erfolgende Benachteiligung von Gläubigern ([lat.] alienatio [F.] in fraudem creditorum) Der römische Prätor schützt den Gläubiger durch die (lat.) restitutio (F.) in integrum, das (lat.) interdictum (N.) fraudatorium und die (lat.) denegatio (F.) actionis. Justinian fasst alles zur (lat.) actio (F.) Pauliana (paulianischer Klaganspruch) zusammen. In der Neuzeit sollen der G. besondere gesetzliche Regeln (Anfechtungsgesetz) entgegenwirken. Lit.: Kaser § 9 III
2484Gläubigerverzug (lat. mora creditoris) ist die bereits dem römischen Recht bekannte Verzögerung der Erfüllung durch Fehlen eines zum Eintritt der Erfüllung notwendigen Verhaltens (z. B. Annahme) des Gläubigers. Durch G. wird der Schuldner nicht von der Leistungspflicht befreit, doch muss er für den Untergang des Leistungsgegenstands nur noch für Vorsatz (lat. dolus) einstehen. Lit.: Kaser § 37 III; Köbler, DRG 44; Heuer, P., Der Annahmeverzug im älteren deutschen Privatrecht, 1911; Coing, H., Europäisches Privatrecht, Bd. 1f. 1985ff.; Harke, J., Mora debitoris und mora creditoris im klassischen römischen Recht, 2005
2485glebae adscriptus (lat. [M.]) Schollengebundener (Kolone bzw. Bauer)
2486Gleichberechtigung ist die Gleichstellung bezüglich der Rechte (für Frauen und Männer). Der Grundsatz der G. wird in Abkehr von der älteren patriarchalischen Familienstruktur im Gefolge der Aufklärung seit der Mitte des 19. Jh.s (1848) verlangt, nachdem zuvor die Ausnahme von der Gleichheit als angesichts der Schwachheit der Frau und ihrer mangelnden Begabung zu vernünftiger Erkenntnis notwendige Schutzmaßnahme erklärt worden war. Danach werden 1869 in Preußen wichtige Einschränkungen der Handlungs-fähigkeit der Frau aufgehoben und wird 1877 die Prozessunfähigkeit der Ehefrau beseitigt. Nach 1900 wird die Frau zum Universitätsstudium zugelassen, 1908 wird ihr ein politisches Wirken eröffnet, 1919 erhält sie durch die Verfassung das aktive und passive Wahlrecht, seit 1922 kann sie die Befähigung zum Richteramt erwerben. Durch Art. 3 II GG wird die G. von Männern und Frauen unmittelbar geltendes Bundesrecht. Nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts Deutschlands tritt zum 31. 3. 1953 alles dem Gleichberechtigungsgrundsatz des Grundgesetzes entgegenstehende Recht außer Kraft. Das Gleichberechtigungsgesetz vom 18. 6. 1957 bringt eine Neuregelung. Am 29. 7. 1959 entscheidet das deutsche Bundesverfassungsgericht gegen den Vorrang des Mannes bei der gesetzlichen Vertretung der Kinder (Gleichberech-tigungsgesetz). Mit Gesetz vom 14. 6. 1976 wird die G. im Eherecht verwirklicht. Das Kindschaftsrechtsreformgesetz vom 16. 12. 1997 ermöglicht die gemeinsame elterliche Sorge nicht miteinander verheirateter Eltern durch beiderseitige Erklärung. Lit.: Hübner 71, 656; Köbler, DRG 238; Hippel, T. v., Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber, 1792, Neudruck 1981; Wollstonecraft, M., Vindication of the rights of Women, 1793; Boehmer, G., Die Teilreform des Familienrechts durch das Gleichberechtigungsgesetz, 1962; Ramm, T., Gleichberechtigung und Hausfrauenehe, JZ 23 (1968), 41, 90; Dann, O., Gleichheit und Gleichberechtigung, 1980; Müller-List, G., Gleichberechtigung als Verfassungsauftrag, 1996; Leicht-Scholten, C., Die Gleichberechtigung im Grundgesetz, 2000; Wendrich, J., Die Entwicklung der familienrechtlichen Entscheidungsbefugnisse der Ehefrau, 2002; Franzius, C., Bonner Grundgesetz und Familienrecht, 2005; Riedel, T., Gleiches Recht für Mann und Frau, 2008; Der Kampf ums gleiche Recht, hg. v. schweizerischen Verband für Frauenrechte, 2009Gleichheit ist die Übereinstimmung bezüglich eines Umstandes. Sie entwickelt sich seit der Aufklärung (nach 1770) zu einem Grundrecht, das sich die Revolution in Frankreich von 1789 zum Ziel setzt. Es wird 1919 in Art. 109 der Verfassung aufgenommen.→Gleichberechtigung, →Gleichheits-grundsatz; Dann, O., Gleichheit und Gleichberechtigung, 1980; Frenz, B., Gleichheitsdenken in deutschen Städten des 12. bis 15. Jahrhunderts, 2000; Damm, S., Menschenwürde, Freiheit, komplexe Gleichheit, 2005
2487Gleichheitsgrundsatz ist der Grundsatz, dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind. Die Gleichheit der Menschen bejahen theoretisch schon die antiken Philosophen (Stoa, Cicero) und das Christentum. Dennoch sind antike und mittelalterliche Gesellschaft durch die Ungleichheit oder die nur stufenförmige Gleichheit gekennzeichnet. Erst in der Aufklärung des 18. Jh.s wird die Beseitigung der ständischen Ungleichheit zur politischen Forderung (→Montesquieu, →Voltaire, →Rousseau). Seit 1776 nehmen die Verfassungen den G. auf (Frankreich [égalité] 1791, Bayern 1818, Österreich 1848, Preußen 1850, Weimarer Reichsverfassung 1919). Eine Unterscheidung zwischen Staatsbürgern bzw. Unionsbürgern und Ausländern ist bei den Bürgerrechten möglich. Unterscheidungen sind nur bei objektiven Gesichtspunkten rechtmäßig. Lit.: Köbler, DRG 206, 252; Geschichtliche Grundbegriffe, Bd. 2 1975, 997; Adams, W., Das Gleichheitspostulat in der amerikanischen Revolution, HZ 212 (1977), 59; Erler, A., Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich, 1967; Dann, O., Gleichheit und Gleichberechtigung, 1980; Von der ständischen Gesellschaft zur bürgerlichen Gleichheit, 1980; Kleinheyer, G., Aspekte der Gleichheit, Der Staat Beiheft 4, 1980, 7; Chaimowicz, T., Freiheit und Gleichheit im Denken Montesquieus und Burkes, 1985; Böttger, B., Das Recht auf Gleichheit und Differenz, 1990; Maldeghem, C. v., Die Evolution des Gleichheitssatzes, 1997; Frenz, B., Gleichheitsdenken in deutschen Städten, 2000; Duncker, A., Gleichheit und Ungleichheit in der Ehe, 2003; Rabe, C., Gleichwertigkeit von Mann und Frau, 2006
2488Gleve (F.) Einheit im Ritterheer Lit.: Schulze, W., Die Gleve, 1940
2489Globig, Hans Ernst von (Grauwinkel bei Wittenberg 2. 11. 1755-Dresden 21. 11. 1826, Sekretär des Kurfürsten von Sachsen, Assessor am Appellationsgericht in Dresden (1779-1789), Assessor am Reichskammergericht (1789-1799), Reichstagsgesandter in Regensburg, 1806 Geheimrat, tritt 1777 gegen Folter und Todesstrafe ein Lit.: Abhandlung von der Criminal-Gesetzgebung, 1785; Schmidt, S., Die Abhandlung von der Crimi-nalgesetzgebung, 1990; Röthlin, N., Die Verbesserung des Strafrechts, ZRG GA 121 (2004), 238
2490Glocke ist das aus einem metallenen Hohlkörper und einer metallenen Stange (Klöppel) bestehende, wohl im 8. Jh. von Irland auf das europäische Festland gelangte Gerät zur Erzeugung von Tönen, die auch Rechtshandlungen anzeigen oder Rechtswirkungen auslösen können. Lit.: Lippert, E., Glockenläuten als Rechtsbrauch, 1939; Carlen, L., Orte, Gegenstände und Symbole kirchlichen Rechtslebens, 1999; Beyer, F., Geheiligte Räume, 2008
2491Glogau Lit.: Goerlitz, T., Die Gubener Handschrift des Glogauer Rechtsbuchs, ZRG GA 64 (1944), 319
2492Glorious Revolution ist die Bezeichnung für den 1688 durch Eingreifen des Parlaments unblutigen Wechsel vom 1672 katholisch gewordenen König Jakob II. aus dem Hause Stuart zu Maria II. Stuart und ihrem protestantischen Ehemann Wilhelm III. von Oranien. Obwohl die G. R. keine wirkliche Revolution ist, sondern die aristokratische Ordnung vordergründig eher festigt, legt die in der →Bill of Rights (1689) errungene Sicherung der Rechte des →Parlaments die Grundlage für die weitere verfassungsmäßige Entwicklung zum Parlamentarismus. Lit.: Kroeschell, DRG 2
2493glossa →Glosse
2494Glossa (F.) ordinaria (lat., ordentliche Glosse) ist die Zusammenfassung aller einzelnen →Glossen zum römischen Recht bzw. zum kirchlichen Recht zu einer kettenförmig um den Text gelegten Einheit durch Accursius (1182/1185-1260/1263, 96940 Einzelglossen, 22365 zum Digestum vetus, 17969 zum Digestum infortiatum, 22243 zum Digestum novum, 17814 zum Codex [1-9], 4737 zu den Institutionen, 7013 zum Authenticum, 680 zu den Libri feudorum in insgesamt 5 Bänden, durch etwa 1200 Handschriften belegt) bzw. Johannes Teutonicus (1216). Die bereits 1258 in Florenz, wenig später in Frankreich (Toulouse 1275-1300), Spanien und Portugal sowie gegen Ende des 13. Jh.s in Deutschland (Johannes von Erfurt 1285, Brügge 1291) verwendete g. o. des Accursius enthält u. a. etwa 10400 als von früheren Verfassern (z. B. Irnerius 330, Martinus 590, Bulgarus 315) stammend gekennzeichnete Glossen. Im Heiligen römischen Reich wird im 14. Jh. der Sachsenspiegel glossiert (Johann von Buch vielleicht bereits vor 1325 nach dem Vorbild des Accursius, zwei Rezensionen, weiter Nikolaus Wurm, Brandt von Tzerstede Lüneburg 1442, Dietrich von Bocksdorff, Petrus de Posena, Stendaler Glosse, insgesamt 204 Handschriften und Fragmente, 82 noch vollständig vorhandene Handschriften) Lit.: Accursii Glossa, 1487ff., Neudruck 1968ff.; Wieacker, F., Privatrechtsgeschichte der Neuzeit, 1952, 2. A. 1967; Lange, H., Römisches Recht im Mittelalter, Bd. 1 1997; Die althochdeutsche und altsächsische Glossographie, hg. v. Bergmann, R. u. a., 2009 (1878 S.)
2495Glossator ist der Verfasser einer oder mehrerer Glossen. zum gelehrten Recht in Oberitalien im Hochmittelalter (z. B. Pepo, Irnerius, Bulgarus, Martinuis, Jacobus, Hugo, Bassianus, Azo, Accursius ) →Glosse Lit.: Kantorowicz, H., Studies in the Glossators of the Roman Law, 1938, Neudruck 1969; Schrage, E., Utrumque ius, 1992, e-book 2013; Lange, H., Römisches Recht im Mittelalter Band 1 Die Glossatoren, 1997
2496Glosse (griech. Zunge, Sprache, Wort, Erklärung, zu idg. *glōgʰ-, *gləgʰ-, Sb., Stachel, Spitze) ist das ungewöhnliche und deshalb erklärungsbe-dürftige Wort, dessen Erklärung und die Gesamtheit aller Erklärungen erklärungsbedürftiger Wörter eines Textes (z. B. der Bibel). Die manchmal in Rechtstexten nur in der Nennung verwandter Stellen (Allegationen) bestehende Erklärung wird meist an den Rand (Marginalglosse) oder zwischen die Zeilen (Interlinearglosse) des zu erklärenden Textes gesetzt (z. B. zwischen dem 8. und 15. Jh. in mehr als 1250 Handschriften rund 250000 Einzelglossenbelege zu rund 27000 altdeutschen Ansätzen). Im Recht beginnt die Glossierung mit dem Ziel der analysierenden Aufschließung des Textes, dann der Erleichterung des Verständnisses und schließlich der synthetizierenden Entwicklung einer wider-spruchsfreien Einheit der justinianischen Texte wohl mit (Pepo von Bologna,) Irnerius (1060?-1125?) in Bologna. Ihm folgen vor allem die vier Doktoren Bulgarus, Hugo, Jacobus und Martinus. Seit etwa 1160 werden die Glossen durch Namenssiglen gekennzeichnet. Weitere bekannte Glossatoren sind Rogerius, Albericus, Aldricus, Wilhelmus de Cabriano, Placentinus, Henricus de Baila, Johannes Bassianus, Pillius, Cyprianus, Otto Paiensis, Lotharius, Burgundio von Pisa, Vacarius, Azo, Hugolinus, Jacobus de Ardizone, Jacobus Columbi, Jacobus Balduini, Tancredus, Bagarottus, Damasus, Bernardus Dorna, Pontius de Ilerda, Karolus de Tocco, Symon Vicentius, Roffredus und Odofredus sowie Accursius. Nach 1215 wird die Tätigkeit der Glossatoren durch Begutachtung (Konsilien der Konsiliatoren) und Kommentierung (Kommentare der Kommentatoren) ersetzt. →Malbergische Glosse, Sachsenspiegelglosse Lit.: Söllner §§ 3, 25; Köbler, DRG 106, 107; Köbler, LAW; Savigny, C., Geschichte des römischen Rechtes im Mittelalter, Bd. 3ff. 2. A. 1834ff.; Schulte, J. v., Die Glosse zum Dekret Gratians, 1872; Engelmann, W., Die Wiedergeburt der Rechtskultur in Italien, 1938; Calasso, F., I glossatori e la teoria della sovranità, 2. A. 1951; Dilcher, H., Die Theorie der Leistungsstörungen bei Glossatoren, Kommentatoren und Kanonisten, 1960; Söllner, A., Die causa im Kondiktionen- und Vertragsrecht des Mittelalters, ZRG RA 77 (1960), 182; Wieacker, F., Privatrechtsgeschichte der Neuzeit, 1952, 2. A. 1967; Otte, G., Dialektik und Jurisprudenz, 1971; Fried, J., Die Entstehung des Juristenstandes im 12. Jahrhundert, 1974; Villata di Renzo, G., La tutela, 1975; Glosse preaccursiane alle Istituzioni, hg. v. Caprioli, S. u. a., Bd. 1f. 1984ff.; Dolezalek, G., Repertorium manu-scriptorum veterum Codicis Iustiniani, 1985; Lange, H., Römisches Recht im Mittelalter, Bd. 1 1997; Otte, G., Logische Einteilungstechniken bei den Glossatoren, (in) Dialektik und Rhetorik, hg. v. Fried, J., 1997, 157; Mittelalterliche volkssprachige Glossen, hg. v. Bergmann, R. u. a., 2001; Glossen zum Sachsenspiegel Landrecht, hg. v. Kaufmann, F., 2002; Maceratini, R., La glossa ordinaria al Decreto di Graziano e la Glossa di Accursio al Codice di Giustiniano, 2003; Althochdeutscher und altsächsischer Glossenwortschatz, hg. v. Schützeichel, R., Bd. 1ff. 2004; Glossen zum Sachsenspiegel Lehnrecht Teil 1, hg. v. Kaufmann, F., 2006; Wallinga, T., The Casus Codicis of Wilhelmus de Cabriano, 2005; Jakobs, H., Magna Glossa, 2006; Die althochdeutsche und altsächsische Glossographie, hg. v. Bergmann, R./Stricker, S., 2009; Glossen zum Sachsenspiegel-Lehnrecht. Die ältere Glosse, hg. v. Kaufmann, F., 2012
2497Glück ist der als (erhoffte) Erfüllung einer Vorstellung durch eigenes Streben oder Zufall eintretende, als vorteilhaft empfundene menschliche Zustand.
2498Glück, Christian Friedrich von; geb. Halle 01. 07. 1755; gest. 20. 01. 1831, 1770 Studium Rechtswissenschaft Universität Halle, 1776 Referendar Magdeburg, 1777 Promotion Universität Halle, 1784 Professor Universität Erlangen, 1820 geheimer Hofrat, 1827 Nobilitierung, ist der Verfasser der (unvollendeten) ausführlichen Erläuterung der Pandekten in 34 Bänden (1790ff.). Lit.: Wendehorst, A., Geschichte der Universität Erlangen-Nürnberg 1743-1993, 1993; Hirata, A., Die Vollendung des usus modernus pandectarum, ZRG RA 123 (2006), 330
2499Glücksspiel ist das im Ergebnis wesentlich vom Zufall abhängige Spiel um Vermögen. Bereits das römische Recht unterscheidet zwi-schen erlaubten, dem Gewinner eine Klagemöglichkeit gewährenden Spielen und unerlaubten, dem Verlierer eine Herausgabeklagemöglichkeit einräumenden Spielen. Nach dem Sachsenspiegel (1221-1224) muss der Erbe Spielschulden des Erblassers aus Doppelspiel (Würfelspiel) nicht bezahlen. In der Neuzeit werden im Heiligen römischen Reich die römischen Bestimmungen aufgenommen. Das Allgemeine Landrecht Preußens (1794) sieht Strafen für die Beteiligten vor (II 20 §§ 1298ff.), die über das Strafgesetzbuch Preußens von 1851 in das Reichsstrafgesetzbuch (1871) übergehen und am 23. 12. 1919 verschärft werden, doch bestehen zwecks Erzielung staatlicher Einnahmen Ausnahmen für Spielbanken ([lat.] pecunia non olet, Geld stinkt nicht). Lit.: Seelig, E., Das Glücksspielstrafrecht, 1923
2500GmbH →Gesellschaft mit beschränkter Haftung
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