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6441Wallenstein (Reichsfürst). 1617 wurde Albrecht von W., der vom Angehörigen eines kleineren alten böhmischen Adelshauses (Waldstein) zum kaiserlichen Heerführer aufstieg, Reichsgraf, 1623 Reichsfürst. Seine Güter wurden 1624 zu dem Fürstentum Friedland in Böhmen zusammengefasst, dessen erblicher Herzog er 1625 wurde. 1627 erhielt er das Herzogtum Sagan, 1627/1629 das unmittelbare Reichslehen Mecklenburg. Nach seinem Sturz und der Ermordung am 25. 2. 1634 blieben seine Familienangehörigen Grafen von Waldstein und fanden 1654 im schwäbischen Reichsgrafenkollegium Aufnahme.Klein 149f.
6442Wallenstein, Waldstein (Reichsritter). Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die W. zeitweise zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.Stieber; Seyler 394; Riedenauer 128; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 358 (Lindheim 1550).
6443Wallerfangen (Grafschaft zwischen mittlerer Saar und Rizzigau, Waldeleuinga)Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1039; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, IV, 18f. Waldeleuinga (Waldrauingensis, comitatus, zum Ortsnamen Wallerfangen); Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique 1972, 285 Vaudrevange; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 457 (962 comitatu Waldervinga), benannt nach Wallerfangen, zwischen mittlerer Saar und Rizzigau (Burmerange, Dalheim bei Remich, Moutfort, Roden bei Saarlouis, Wallerfangen).
6444Wallerstein (Burg, Herrschaft). Auf einer schon in römischer Zeit befestigten Felsrippe im Ries wurde eine Burg errichtet, die 1188 den Staufern und 1261 den Grafen von Oettingen gehörte. Seit 1550 residierte hier die katholisch gebliebene, 1774 gefürstete Linie Oettingen-Wallerstein. 1806 kam W. an Bayern. S. Oettingen-Wallerstein.Wolff 177.
6445Wallert, Wallhardt (Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. S. Wald?Pfeiffer 211; Stetten 33; Riedenauer 128; Neumaier 64, 79, 159.
6446Wallhardt (Reichsritter) s. Wallert
6447Wallis (Kanton), frz. Valais. Das von Kelten bewohnte Tal der obersten Rhone (vallis poenina) wurde 25 v. Chr. von den Römern erobert und später in die Provinz Raetia (Rätien) eingefügt. In der Mitte des 5. Jahrhunderts drangen Burgunder in den unteren Teil (Unterwallis), später Alemannen in den oberen Teil (Oberwallis) ein. 534 kam das Gebiet an die Franken, 843 an Lotharingien, 888 an das Königreich Hochburgund, in dem König Rudolf II. dem Bischof von Sitten Grafschaftsrechte verlieh, und mit diesem 1032 an das Deutsche Reich. 1403 schloss der Bischof von Sitten, der damit als Graf von W. reichsunmittelbar geworden war, zusammen mit den im Kampf gegen die bis 1260 das Unterwallis erobernden Grafen von Savoyen ihn unterstützenden oberwallisischen Bauern einen Bund mit den Eidgenossen der ...Wolff 535f.; Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) D4; Documents relatifs à l’histoire du Valais, Bd. 1-8 1875ff.; Heusler, A., Rechtsquellen des Cantons Wallis, 1890; Grenat, P.,. Histoire moderne du Valais de 1536 à 1815, 1904; Die Walliser Landratsabschiede, Bd. 1ff. 1916ff.; Eggs, J., Walliser Geschichte, Bd. 1 1930; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 279 Valais; Biffiger, K./Ruppen, O., Wallis. Erbe und Zukunft, 1975; Carlen, L., Kultur des Wallis im Mittelalter, 1981; Fibicher, A., Walliser Geschichte, Bd. 1ff. 1983ff.; Carlen, L., Kultur des Wallis 1500-1800, 1984; Rouiller, J., Le Valais, 1995; Coutaz, G., Wallis, LexMA 8 1996, 1985ff.; Schnyder, C., Reformation und Demokratie im Wallis (1524-1613), 2002.
6448Wallmoden (Grafen). Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörten die Grafen von W. wegen der 1782 von den Fürsten von Schwarzenberg erworbenen Herrschaft Gimborn-Neustadt zu den westfälischen Grafen der weltlichen Bank des Reichsfürstenrates des Reichstags und nannten sich Wallmoden-Gimborn. S. Gimborn, Gimborn-Neustadt, Neustadt.Zeumer 554 II b 63, 24.
6449Wallmoden-Gimborn (Grafen). 1782 erwarben die Grafen von Wallmoden von den Fürsten von Schwarzenberg die reichsunmittelbare Herrschaft Gimborn-Neustadt und nannten sich W. S. Wallmoden.
6450Wallsee (Herren). Die ursprünglich dem Kloster Weißenburg, den Welfen und den Staufern dienenden, zwischen Donau und Iller begüterten ministerialischen Herren von W. (Waldsee, Bad Waldsee in Oberschwaben) kamen vermutlich mit König Rudolf von Habsburg oder Albrecht I. aus Schwaben in das Ennstal (W. bei Amstetten). 1331 verkauften sie ihre Stammherrschaft an Habsburg bzw. Österreich. Sie erwarben in verschiedenen Linien (Linz bis 1400, Enns bis 1483, Graz bis 1363, Drosendorf) Herrschaften in Oberösterreich, wo sie das Amt der Hauptmannschaft innehatten, Niederösterreich und der Steiermark. 1383-1388 errichteten sie die Burg Neuen Wallsee (Neuenwallsee). 1471 erkauften sie Fiume. 1483 starb das Geschlecht mit der Ennser Linie im Mannesstamm aus. Nach dem Tod der letzten, mit Siegmund von S...Samwer, C., Geschichte von Wallsee, 1889; Doblinger, M., Die Herren von Wallsee, Arch. f. österr. Geschichte 95 (1906); Hruza, K., Die Herren von Wallsee, 1995; Zehetmayr, R., Urkunde und Adel, 2010.
6451Wallstadt (Reichsritter) s. Horckheim, Vogt von W.
6452Wallstein (Reichsritter). Von 1548 bis 1581 zählten die W. zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.Hellstern 216.
6453Walpoten (Herren). Das nördlich von Hollfeld und am Obermain begüterte Geschlecht starb nach 1266 aus.Voigt, G., Die Walpoten, 1996; Stark, H., Die Walpoten zwischen Radenzgau und Nordgau, (in) Wir am Steinwald, 6 (1998), 63.
6454Walramische Linie s. Nassau
6455Waltenhausen (Herrschaft). Die 1541 erworbene Herrschaft W. südlich Krumbachs war gemeinsamer Besitz der alle Linien der Fugger umschließenden Familienstiftung. 1806 kam sie an Bayern.Hölzle, Beiwort 45; Bader, K., Der deutsche Südwesten, 2. unv. A. 1978, 135.
6456Waltershofen (Herrschaft). 1708 wurde die Herrschaft W. von den Erbtruchsessen von Waldburg erworben. Sie fiel später an die Linie Waldburg-Wolfegg-Wolfegg. Über Württemberg kam W. 1951/1952 an Baden-Württemberg.Hölzle, Beiwort 54.
6457Waltrams s. Humpiß von Waltrams zu Wellendingen
6458Wambolt von Umstadt (Freiherren, Reichsritter), Wambolt von und zu Umstadt. Vom frühen 16. Jahrhundert bis um 1800 zählten die Freiherren W., die ursprünglich aus dem Niddagau stammten, mit der 1721 erworbenen Herrschaft Birkenau, Hasselhof (Hasselhöfe,) Kallstadt und Rohrbach zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Mit zwei Dritteln Partenheim und Weitersweiler waren sie auch Mitglied des Kantons Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Birkenau und Kallstadt fielen 1808 an Hessen-Darmstadt und damit 1945 an Hessen.Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 57; Zimmermann 80; Winkelmann-Holzapfel 168; Stetten 33, 38, 187; Riedenauer 128; Neumaier 67, 70, 73, 132, 151; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 358 (Birkenau).
6459Wampach, Wanbach, Wannbach (Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken. S. Wannbach.Pfeiffer 208; Riedenauer 128.
6460Wanga (Gau in Ostfriesland um Wittmund, s. Wangerooge, Wangerland, Winigaland). S. Wangerland.Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 49, 93, 95, 96, III, 10, 23, 24, Wanga (Waningland, Wangerland, Wangeringe, Wangaron, Wangaria, Winingaland), 310.
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